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fm Wilskiiff Tharandt, Nossen, Sieöentehn und die Umgegenden Amtsblatt Sonnabend, de« 18. Juni 1986 «S. Jahrs Ausland. ahN °. ,'^j Todesstrafe an HM gelangte aber wieder U 13. Juni 18! ^^«und Rentiers zu Handelsrichtern ernannt, da- 'Xl "Mden sich elf bis zwölf Juden. Die Ernennung ist.) tivB Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, sür den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Ätz Ihr nA ihr iE m WE bi? S U Mag Aer°^ !it' Ä gebe» ' Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume des hiesigen Rathauses Dienstag, den 19., nachmittags, und Mittwoch, den 2V. Juni d. I. geschloffen. Dringliche Angelegenheiten kommen Mittwoch, den 20. Juni, vormittags von 11—12 Uhr zur Erledigung. Wilsdruff, am 15. Juni 1906. Der Stadtrat. Kahlenberger. politische Rnn-ich«« Wilsdruff, 15. Juni 1906. Deutsches Reich. „l/ L-! -ME »> u zur Der dreitägige Generalstreik für Wie«, den die sozialdemokralische Parteileitung beabsichtigt, um einen Druck auf die Regierung und den Reichsrat zur Beschleunigung der Wahlreform auszuüben, soll, dem „Lok.. Anz." zufolge, oa die Organisierung des Ausstandes mit große» Schwierigkeiten verbunden ist, erst für den 29. und 30. d. M. und den 1. Juli festgesetzt weisen; da aber der 29. d. M. ein katholischer Feiertag und der 1. Juli ein Sonntag ist, würde der Streik eigentlich nur einen Tag dauern. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Griechenland und Rumänien. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Griechenland und Rumänien sind offiziell abgebrochen worden. Rußland übernimmt den Schutz der griechischen Untertanen in Ru. mänien mil Ausnahme von Braila, wo dies dec französische Konsul tut. Alle griechischen Konsuln in Rumänien sind abberufen worben. Der Mörder des politischen Hochstaplers Gapon. Der „Noweje Wremja" zufolge Hal Rußland bei der schweizerischen Regierung beantragt, daß der Revolutionär Ingenieur Rutenberg, der sich nach der Schweiz gefluchtet hat, als gemeiner Mörder ausgeliefert werde, nachdem die Untersuchung ergeben habe, daß der ehemalige Priester Gapon von Rutenberg und zwei seiner Genossen ermordet worden find. Explosion an Bord eines amerikanischen Schiffes. Ls An Bord des küzlich aus Amerika in Liverpool ein» getroffenen Schiffes „Haverford" fand eine Ecplostou statt, die meilenweit zu hören war. Das Schiff, dessen ganzes Deck aufgerissen worden ist, wurde durch vie Explosion in Brand gesetzt. Doch gelang es, des Feuers Herr zu werden. Man meint, daß die Explosion, bei der 6 Personen ge tötet und eine größere Anzahl verletzt wurde, durch eine Höllenmaschine herbetgeführt sein könnte. VS -F ist arti^ ihr" A sie ö he Aus Stadt »tttd Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir lederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 15. Juni 1906. — I« den Sparkaffen Sachsens wurden im Monat Apnl 219478 Einzahlungen bewirkt, die zusammen 25984339 Mk. betrugen. Ihnen standen 132 813 Rück- Zahlungen gegenüber, die insgesamt 23783037 Mk. aus- machten. Nur in der Kreishauptmannschaft Bautzen über stiegen die Rückzahlungen die Einzahlungen und zwar um 113711 Mk. — Zur Bekämpfung des unlauteren Wett bewerbs. Gegen bas Gebühren vieler Grschäftsfirmen, die durch verlockend klingende, aber unbestimmt gehaltene - Ankündigungen wie „Ausverkäufe", „Saisonausverkauf", „drei billige Tage" usw. die Kauflust des Publikums zu erwecken suchen, wandte man sich auf der Hauptversamm lung des Perbandes sächsischer Kaufleute in Sebnitz. Man will bei der sächsischen Staatsregierung vorstellig werden, daß solche und ähnliche Auswüchse des Geschäftslebens durch Schaffung von Gesetzen zum Schutze des Klein handels beseitigt werden und wünscht, daß die Regieruna Inserate werden Montags, Mitwochs and Freitag- bi- spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionsprcis 15 Psg. pro viergespalteue Korpuszeile. 7S s2 ..x-K idermj trab-L NrL Blatt 4 des hiesigen Genofsenschaftsregistes, den Darlehns-, Spar- und 'Mn, Eichen Konsum-Verein zu Kaufbach, eingetragene Genossenschaft mit un- . Haftpflicht betreffend, ist heute eingetragen worben: Paragraph 13 des Statuts ist dahin abgeäudert worden, daß alle öffentlichen ° jungen anstatt im Wilsdruffer Wochenblatte in den in Dresden erscheinenden ^"ichaftlichcn Mitteilungen" erfolgen. Wilsdruff, den 14. Juni 1906. v König!. Amtsgericht. i „Bei der Ernennung von Handelsrichtern wird sich die zuständige Behörde nicht ohne weiteres an die Vor- schlagsliste gewählter Körperschaften binden dürfen, sondern unterjUmständen in eine nähere Prüfung eintreten müssen, ob Anzeichen dafür vorliegen, daß bei Aufstellung der Liste einseitige Interessen maßgebend waren. Die Vec- judung des Berliner Handelsstandes hat ohne Zweifel bedenkliche Fortschritte gemacht, aber doch nicht entfernt solche, daß nunmehr annähernd drei Viertel der Handels richter dem Judentume entnommen werden müßten. Im Hinblick auf die weitgehende Solidarität, die das Juden- tum stets betätigt, selbst wo es sich um fremde Re volutionäre handelt, wird man jene Vorschlagskollegien nicht von vornherein als gänzlich unbefangen ansehen dürfen. In einem jüdischen Staate wäre es ganz un denkbar, daß von den Handelsrichtern eines Gerichtshofes drei Viertel dem Christentums angeyörten." Zumal bet der fanatischen Feindschaft, die der jüdische Kaufmann gegen Andersdenkende, wie z B gegen die deutschnationalen Handlungsgehilfen, betätigt, würde eine eingehendere Befassung der Behörden mit diesen Dingen recht ersprießlich sein. Die Einstellung weiblicher Kräfte in den Dienst der Neichspostverwattung war seit einigen Jahren auf oie Fernsprechämter beschränkt. Nunmehr Hal der Staatssekretär des Reichspostamts ver fügt, daß auch bei Postämtern 1. Klaffe, Bahnpostämtern und Telegraphenämtern Post- und Telegraphengehilfinnen wieder in dem früheren Umfange dauernd angenommen werden dürfen. Sie sind bei Postämtern 1 und Bahn postämtern zur Bedienung von Schreibmaschinen, bei Tele- graphenämtern, Fernsprechämtern, selbstständigen nichtetats mäßigen Telegraphen- und Fernsprechanstalten, sowie bei größeren Telegraphen- und Fernsprech-Betriebsstellen der Postämter 1. Klasse in allen Dienstzweigen, im Schalter- dienst jedoch nur bei selbständigen Telegraphenämtern zu verwenden. Versetzungen etatsmäßig angestellter Be amten, lediglich um Stellungen für Gehilfinnen frei zu machen, sollen vermieden werden. Dagegen wird in Zu kunft bei den Postämtern 3. Klasse die Verwendung weib licher Personen auf die erwachsenen Familienmitglieder der Postverwalter beschränkt bleiben. Die vorhandenen Ge hilfinnen anderer Herkunft sind, sobald es die Verhältnisse gestatten, in Stellen für Post- oder Telegraphengrhilfinnen (bei anderen Aemtern) untcrzubringen; Härten sollen dabei aber vermieden werden; ausdrücklich ist angegeben, daß diese weiblichen Hilfskräfte, soweit sie sich als Post- oder Telegraphengehilfinnen nicht eignen, bei den Postämtern 3. Klasse weiter beschäftigt werden dürfen. Dev „verschwundene" Genosse Bueb-Mnlhansen hat ein Lebenszeichen von sich gegeben. Er sandte durch einen besonderen Boten „aus einer ruhigen Ecke" der „Oberels. Landesztg." einen Brief mit der Angabe, er sei durch seine hochgradige Nervosität genötigt worden, sich eine Zeitlang von allen Geschäften zurückzuziehea- Durch Ruhe, Einsamkeit und frische Luft hoffe er aber, in wenigen Wochen wieder auf dem Damm zu sein, und dann würden alle, die von ihm etwas zu fordern haben, wenn auch nicht auf einmal, so doch nach und nach befriedigt werden. Vor vierzehn Tagen war sein Geschäft geschlossen und alles gepfändet worden. Die beschlagnahmten Utensilien sind inzwischen im Wege der Zwangsoersteigerungorrkauft worden. Unter diesen Umständen ist die „hochgradige Nervosität" des edlen Genossen verständlich. bt^K , > Ein trüber Gedenktag. ' Jahre sind heute verflossen — so schreibt die I — seit dem Tage, wo sich das Drama i Berg, das noch lebhaft im Gedächtnis der kg ^genossen steht, zugetragen hat. Seit langem , / do„ Geheimnis mehr gewesen, daß König Ludwig , Ar s° Meim geistig erkrankt war. Das geniale Auge, ' LRkk!^ und segenspenbenv über allem regsamen - sld x. Mffen geleuchtet hatte, war unstät geworden und i der feurige Geist, der für alle edlen Werke ,?andsliebe geglüht hatte, war gebrochen. Es , M, beängstigende Nachrichten, die aus Bayern ! mit banger Sorge wandten sich alle Blicke Schloß Neuschwanstein, wohin sich der unglück- ! ^dj?Ach gerade zurückgezogen hatte. Am 8. Juni "cankheit amtlich sestgestellt worden durch ein AS tz von ersten Autoritäten der Psychiatrie, welches ausgab, daß der König unheilbar an Para- Am 9. Juni begab sich daraufhin eine Admission, bestehend aus Ministern, dem Polizei- vem Irrenarzt Dr. Gndden und dessen uach Neuschwanstein, um dem König seine Ilsung mitzuteilen. Damit vegann der Schlußakt .Väschen Königsdramas. Ludwig II. geriet in ? b,, Aufregung, ließ die Kommission sofort verhaften die Todesstrafe an ihr zu vollziehen. Die ^^1"" in Freiheit und in der K M 12, zum 13. Juni 1886 gelang es, den König 'i«-/^siedelung nach Schloß Berg am Starnberger ^.veranlassen, was so aufgefaßt wurde, als ob sich Monarch den Tatsachen fügen wolle. Beim grauen des 13. Juni kam der verschlossene, von Märzten und den Wärtern begleitete Wagen mit Mg in Schloß Berg an. Den Tag über war der Abends 6^ Uhr machte er mit Dr. Gndden A^daziergang an dem See, und auf seinen Wunsch nachfolgende Wärter zurück. Nach einiger Zeit nian den König und Gndden; kurz nach 11 Uhr ZLs man beider Leichen, da, wo heute am Ufer die «Mslapelle steht, im Wasser schwimmend. Die Z war bereits eingetreten. Wie sich der letzte ^ödie zugetragen hat, das wird ewig ein M. sielbares Geheimnis bleiben. Eigentlich hätte der AMEs Königs, Otto, der nach seinem Tode ver- ^iMäßig König für ihn wurde, die Regentschaft müssen. Da er aber selbst unheilbar an AkM litt, so blieb der nächste Agnat, Prinz Luitpold, ÄIjMkr jetzt auf eine zwanzigjährige, mit Rahe und tz, M Entwickelung für sein Land gesegnete Prtnzregent- ^uruckblickl. * Ueberhandnahme des Jmdentums tm » tz Handelsrichterstand. dem neuen Landgericht m Berlin wurden 16 ls> ^Vorschlag desAeltestkollegiams derKaufmann- der Berliner Handelskammer. In beiden Haften besitzen die Jaden eine überwiegende Mehr- hierzu schreibt die „Kreuzzeitung": )ieM -6 nO' p nebers, >ra, M Hührd^ GB«- ^gl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tbarandt. Lokalblatt für Wilsdruff, EZjrkexhai«, BlankenftetÄ. Braunsdorf, Burkhard Ewalde, Groitzsch. Grumbach, Griws bei Mohoru, He!St«Sbsrs, HrrzoMMdk ML LaudberZ, HührEM neffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mshom, Miltitz-Roitzsch,n, MuM«, Neukirche«, Neutanneberk Niederwartha, Obrrhermsdorf, Lohrsdorf, RöhrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, RothschSuLerz mit Perne, Sachs)ors, SchmiedewÄdr, Sora, Steinbach bei KrffeMoxf, Stembach bei Mohoru Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim. Unkersdorf, Weis trapp. Wildoerg. scheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. '^»spreiz vierteljährlich I MI. 30 Pfg., durch die Post be- zogen 1 Mk. 54 Psg. 70