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Augen schneiden, um in jedem Jahre Ersatzzweige zu haben, wenn wir die abgeernteten entfernen. Ganz strenger Formschnitt ist übrigens in Deutschland für Pfirsich und Aprikose nicht anzuraten, man soll sie, wenn das Gerüst der Leittriebe fertig ist, mehr gehen lassen und die Fruchttriebe mit anheften. Sehr gut ge deiht und trägt der Pfirsich als Buschbaum und sollte er als solcher mehr gepflanzt werden. Bei Steinobstbäumen ist überhaupt dar Beschneiden des Kronengerüste« nach Möglichkeit einzuschränken und sind Pyramiden von Kirschen z. B. nur gelegentlich aus zulichten, Pflaumen können etwas dichtere Kronen behalten. Ast dteKnpferkalkbvühe eine düngende Neden- wirkrmg? Forstmeister Schalk (Rehau) sagt hierüber folgendes: Man hat schon mehrfach gelesen, daß bei den Kupfer spritzungen eine düngende Nebenwirkung vermutet wird, und aus meinen früheren Ausführungen könnte diese Ver mutung bestärkt werden. Sie ist aber irrig. Vom Kalk anstrich der Obstbäume mag das gelten, das Kalkquantum in der Bordelaiserbrühe aber ist viel zu klein, um auch nur die geringste Düngewirkung ausüben zu können. Ich glaube übrigens, auch einen direkten Beweis aus meinen Versuchen ableiten zu können. Es sind nämlich u. a. auch Versuchsflächen in Oertlichkeiten eingelegt worden, die nachmals nicht schütteten. Das waren einjährige Frei- saaten und Halstenbecker Pflanzungen jüngerer Jahrgänge. Wenn eine düngende Wirkung vorhanden wäre, dann wüsten auch die Spritzflächen dieser Orte in ihrer Umgebung vorgekommen sein. Aber davon keine Spur. Es ist daher das kräftigere Wachstum der bespritzten Flächen in schüttenden Kulturen einzig und allein auf die Erhaltung der Er nährungsorgane, der Nadeln nämlich, zurückzuführen. Die bespritzte Pflanze arbeitet eben mit den Nadeln zweier bezw. dreier Jahrgänge, die unbespritzte nur mit denen eines Jahrganges, wenn sie nicht ganz der Schütte unterliegt. Gin vsrtrefftich-s Düngemittel für Kamelien ist die sogenannte Kastanienerde, die man unter die Erde, welche bei der Kamelienkultur verwendet wird, mischt. Diese Erde wird auf folgende Weise gewonnen: Alte, im Ertrag gering gewordene Bäume werden gefällt, in Klötze zerhauen und in die Erde eingegraben. Sie bleiben so lange liegen bis sie verfault sind. Sind sie genügend morsch geworden, werden sie wieder ausgegraben, in kleine Stücke zerschlagen und möglicht klar pulverisiert. Das auf diese Weise erzielte Produkt gibt nun das vorzüglichste Düngemittel für Kamelien. Es kommt durch die etwas umständliche Zubereitungswetse ziemlich teuer und ist daher selten rein im Handel, dürfte jedoch in allen größeren Gärtnereien käuflich sein. EM Zur Prüfung von Kedertreibrieme«. Nm den Wert de» Leders zu prüfen, ist die Kenntnis der verschiedenen Gerbarten unerläßlich. Man unterscheidet d ren drei und zwar: „Eichenlohgerbung, Versetzgerbungen und Fixgerbung." Erstere kommt mehr und mehr in Ver gessenheit, die zweite beruht darauf, daß chemische Stoffe zur Eichenlohe gegeben werden, sie wird „versetzt" und der Gerbprozeß abgekürzt, was für den Gerber wesentlich ist, da hierbei das in den Fellen angelegte Geld nicht so lange unverzinst liegen bleibt. Die dritte Metode, welche leider mehr und mehr an Ausdehnung gewinnt, ist die Bearbeitung mit ausschließlich schnell wirkenden Chemikalien, welcher Prozeß aber keine richtige Gerbung darstellt. Bei allen drei Metoden wird vielfach darin gefehlt, daß das Fell nicht durch und durch gegerbt wird, sodaß also nur ein Leder von fragwürdiger Qualität entstehen kann. Um nun eine Probe zu machen, empfiehlt der „Praktische Weg weiser" ein Stückchen Leder auszuschneiden und in Essig zu legen. Ist das Leder vollkommen gegerbt, also von guter Beschaffenheit, so wird es selbst nach Monaten nur eine etwas dunklere Farbe annehmen, sonst aber keine Veränderung zeigen, im anderen Falle schwellen die Fasern an und verwandeln sich in verhältnismäßig kurzer Zeit in Anwendung dieses Prüfungsmodus bei Treibriemen ist die Anwendung dieses Plllfungsmodus anzuroten, da gute Riemen Jahrzehnte lang, schlechte oft nur Monate, Wochen, mitunter gar nur Tage halten. Kl-i- ««b Mehl. Die Müllerei zerfällt in die Reinigung und Vorberei tung der Getreidekörner, sowie in die Vermahlung und Sortierung der Mahlprodukte. Zuerst werden etwa vor handene Nägel und sonstige Eisenteile durch Magnetapparate entfernt. Das Korn geht dann durch Siebmaschinen, welche alle Beimengungen, die größer als das Korn sind, zurück behalten und dann durch solche, welche Verunreinigungen, die kleiner als das Korn sind, entfernen. Dann werden durch den Trieur die spezifisch leichteren Beimengungen, wie Stroh, Staub, Trespen, Brandsporen, eingesogen oder weggeblasrn und in den Staubkammern gesammelt. Das Kvrn passiert hierauf den „Steinleser," welcher die spezifisch schwereren Beimengungen, z. B. Steine von Korngröße, Wtckensamen absondert. Dann gleitet das Korn über einen mit runden Vertiefungen versehenen, sich langsam drehenden Blechzylinder, in dessen Vertiefungen sich die runden Unkrautsamen, wie Rade, Wicke, Labkraut usw. festsetzen. Darauf tritt die Bürstenmaschine in Funktion, welche von dem Korn, Staub und Bärte entfernt, die dann durch den Aspirator angesogen und in Staubkammern gesammelt werden. Schließlich passiert da» Getreide wieder einen Magneten, um die etwa wieder von den Reinigungsmaschinen in das Korn geratenen Eisenteilchen zu entfernen und ist nun für den Mahlprozeß vorbereitet. Bei der Weizenmüllerei werden von dem gereinigten Mahl gut zunächst durch einen Spitzgang die Spitzen der Körner abgetrennt. Die entspitzten Körner werden dann geschält, wobei die Weizenschalen, resp. „Weizenschalenkleien" ab- sallen. Da« entspitzte und geschälte Korn wird dann zu nächst im Schrotstuhl zu Schrot, Gries und dem minder wertigen Schrotmehl vermahlen, wobei die vom Mehl be freiten Kleeteilchen durch einen Luftstrom abgeschieden werden und die „feine" oder „Grieskleie" liefern. Die Schrote werden sortiert, das erhaltene Produkt durch Sieb maschinen in Diehl, Gries und Schalen geschieden und Gries und Schalen werden weiter vermahlen. Als End produkt der Müllerei erhält man beim Weizen wie beim Roggen, Mehl, Kleie und Futtermehl, das aus den ge ringen Mehlsorten, dem Rückstand bei der Vermahlung der Griese und aus dem Kehrmehl gewonnen wird. Htahlhacke« mit answechfelbarr« Hackr«- blätter«. Die Firma Franz Geitner, Lodersleben (Bez. Halle) bringt eine Hacke auf den Markt, die an demselben Stiel beziehungsweise Hackenhals eine große Anzahl verschieden breiter Blätter zu verwenden gestattet. Der Hackenhals ist aus zähem schmiedbaren Guß, die Blätter aus gehärtetem Mefferstahl gefertigt. Die Blätter werden, wie Figur zeigt, vermittelst eines Keiles am Hackenhalse befestigt. Diese Konstruktion hat nicht nur den Vorteil, daß amtliche Hackarlen mit einem Halstest unter bloßer Aus wechselung der Blätter geleistet werden können, sondern auch den, wie uns scheint, größeren, daß die Blätter, nachdem le abgenommen sind, auch wirklich auf beiden Seiten an geschliffen werden können, während man bei der bisherigen Hacke, die fest am Stiel saß, nur die Außenseite an den Schleifstein heranbringen konnte, während die Innenseite, welche einen spitzen Winkel zum Stiel bildet, unbearbeitet bleiben mußte oder höchsten« mit der Feile nachgebessert «erden konnte. Anstrichmittel für Hol?. Um einen Anstrich für Gartenbänke und anderes Holz werk im Garten zu erhalten, nehme man gereinigten Graphit, Kautschuk und Schellack, schmelze sie über mäßigem Feuer und verbinde diese Stoffe mit etwas Bleizucker und reibe diese Masse schließlich mit Lein- und Terpentinöl zusammen. Dieser Anstrich bewährt sich gegen alle Witterungseinflüffe und ist besonders wegen seiner großen Dauerhaftigkeit empfehlenswert. W Bauswirtschast. MZ Modergeruch vo« Zimmerpflanze« zn ver treibe«. Es kommt zuweilen vor, daß die Erde von Topf pflanzen nach frischem Begießen einen Moder- oder Schimmel geruch verbreitet. Man kann denselben verhüten, wenn man die Oberfläche de» Boden« in den Töpfen mit einer dünnen Lage Holzkohlenpulver bedeckt, oder noch besser, wenn man der Erde vor dem Versetzen der Pflanzen kleine Stückchen von Holzkohlen zusetzt. E» trägt die« auch viel zur Gesundheit, und dem Gedeihen der Pflanzen selbst bei. Den unangenehmen Geruch kann man auch vertreiben, wenn man die Töpfe kurze Zeit in« Freie stellt. Reinigung de« Kellers. Gewöhnlich wird der Hauskeller nicht bloß zur Auf bewahrung der Getränke, sondern auch zur Unterbringung von Kartoffeln, gelben Rüben, Rettichen, Selleriewurzeln, Lauch, Kohlraben, Angersen usw. benützt. Damit nun die Kälte diesen Nahrungsmitteln nicht» schaden kann, werden die Kelleröffuungeu den Winter über meist so dicht al« möglich verschlossen. Infolge der im Keller vor sich gehenden Gärung und Ausdünstung entsteht denn eine so große Feuchtigkeit und entwickelt sich eine schlechte, dumpfe Luft, welche auf die Getränke schädlich einwirkt und die Ent wickelung von Schimmelpilzen an den Fässern, sowie auch das Fortschreiten der Kartoffelkrankheit begünstigt. Vor sorgliche Leute verschließen deshalb nicht an Martini sämt liche Kellerlöcher, um etwa an Georgi endlich wieder zu öffnen, sondern sie lassen auch den Winter über an frost freien Tagen durch Läden und Türen frische Luft einströmen zu Stütz und Frommen der Fässer, Getränke und Lebens mittel. Jnsbssondcre aber benützen sie vor Eintritt der Frühlingswärme freie Tage und Stunden, u« EZ liche Reinigung und Lüftung de« Keller« Kartoffeln und sonstige Wurzelgewächse werden "k verlesen und saule oder angesteckte Knollen beM an der Zerstörung der Fässer arbeitenden werden gründlich entfernt und auch da« EinbrB leeren Gebinde nicht versäumt. An Decke und» beseitigt man die Spinnengewebe und auf de» Abfälle jeglicher Art. Besonder« gründlich «M die Fugen und Spalten von Schnecken, Kellerasseln, und ähnlichem Ungeziefer. Je freundlicher der M solche regelmäßigen Reinigungen wird, desto mH? macht er. Briefkasten. de. ^ümxeS Kei Mi Ersche ^gspr« Der Kor , Es ' eines Wasser genommen; die sonstige Behandlung '/F nur kann solcher Wein schon nach 6—7 Flaschen gezogen werden. . gebe man außerdem täglich zweimal 1 Pille von 0,0b reinem Opium. Das Huhn hat jedenfalls zu große dm « Eier gelegt, auch ein zu reichliches durch Reizmittel Eierlegen, sowie di« Einlagerung des Düngers in der» können das Uebel verursacht haben. M. R., Memel. Wenden sie sich an einen dorm z? oder an eine Erfurter Gärtnerei wie I. C. Schmidt, / '^ndt di Lor' , ober M Reb r ist, w 'm. i?'" seil " Ha> münTel do! .Aungei 7'« du Di- >m hie' ( S> mann, M. Peterseim. M R. tu D. Will man Leberwurst nach dem . aussehend haben, genügt rS nicht, sie in kaltem Wasio » sondern man muß demselben möglichst viele Eisstückchen i" e Erfolg bleibt nicht aus. - ,. «L A. B. Da« bekannte weihe schimmelige AusseU O schirren, die länger« Zeit nicht benützt werden, wird Abreiben, das von Zeit zu Zeit geschehe» muß, behoben. ^ die Geschirre eingrfettet werden, desto weniger werden sie" , M E. D. Ihrer Beschreibung nach leidet Ihr Umstülpung des Legedarms, was Sie folgender«,»^' wollen: Bähen Sie die herausgetretenen, sauber mit warmem Essig, bepinseln.sie mit Oel und suchen Sie's W mit dem Zeigefinger in ihr« richtige Lage zurück,uschie°^j^ sie wieder hervorgedrängt, so schiebt man ein kleines ru"' Eis in die Kloake; letzteres Verfahren, welches iW' « werden muß, Hilst nur, so lange sich noch kein« Spure" zeigen. Die Patientin wird nach dieser Operation so la"k^ verdunkelten Raum bei knapper und magerer Diät ein erneuerter Vorfall nicht mehr zu fürchten ist. Zur U Die ' Dienst Koni Um« iündun Kön Köche und Keller. Wildente mit Zwiebel. 6 Personen Drei sauber geputzte Wildenten werden, nachde« D hörig gereinigt, gewaschen und getrocknet find, Salz und Pfeffer eir.gerieben und in jede 2-3 ^ und ebensoviel Lorbeerblätter gegeben. Unterdes man etwas gesalzenes Wasser zum Kochen 1—2 Zwiebeln darin mttgekocht. Mit diese«'AV Wasser begießt man die Enten, läßt sie einen liegen, gießt das Wasser wieder ab, legt die^V kochende Butter und brät sie unter fleißigem E H Nachsüllen in einer Stunde gar. Die Sauce fettet, mit etwas Kraftmehl seimig gemacht, und mit 6—8 Tropfen Maggis Würze im NB kräftigt. ..ßsl Reis mit Schneidebohne«. 300 8 man ab und kocht ihn in leicht gesalzenem 40 8 Butter weich. Dann tut man ungefähr Schnittbohnen aus einer Büchse dazu, läßt dai durchkochen, tut noch einen Teelöffel voll Weize^A» in 40 ß Butler gar gemacht und mit dem Boh" aus der Büchse glatt gekocht ist, dazu, läßt alle«M durchbrühen und kräftigt es mit Maggiwürrs-. V Schnittbohnen kann man auch grüne Erbsen n^, H Weißkohl mit Milch. Ein Weißkrauts gehobelt und ein paarmal in siedendem Wasser gelassen. Darauf läßt man das Wasser über schlag ablausen und bringt das Kraut mit eint» » Stück Butter und soviel Milch, als nötig 'm H schmoren zu lassen, aufs Feuer, salzt e» und Teelöffel voll Zucker daran. Wenn da« Kram legiert man er mit einer gelben Einbrenne und I mit gestoßenem Pfeffer. Möhrcnpürce. 300 geputzte Möb"" M in schwach gesalzen m Wasser so weich wie uM'^^ Inzwischen kocht man 500 g geschälte Kartossem gar. Diese, wie die Möhren werden zerschnitt Bouillon aus Maggis Bouillonkapseln vollends Darauf zerstampft man sie — wobei es schadet, wenn einige kleine Stücke darin bleiben eine recht fette braune Einbrenne daran, tut eta^°/ Muskatnuß und eine Prise gestoßenen Pfif!" °' gießt geschmolzene Butter darüber. , „ Kl » Meth mit allen Eigenschaften eines E stellt man auf folgende Weise her: Auf 1 nimmt man 4—500 g Honig, bringt die^Ä« Kochen, schäumt gut ab, läßt erkalten und sM l keit in ein Faß. Zum Lagern empfiehlt sich luftiger Keller von möglichst gleichmäßiger i Zu der Flüssigkeit giebt man noch pro Weinsteinsäure und 10 Z basisch salpetersaure« n Durch Zusatz von gärendem Most oder die Gärung hervorgerufen. Nach einem , Wein auf Flaschen gefüllt. Er wird um so H je älter er wird. Liebt man starken Wein A " werden statt 500 Z bloß 250—300 Z Honig