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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.09.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100901022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910090102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910090102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-01
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
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Lr. 241. 104. Islirysny. Lri-rtger Tageblatt. * Belobigung. Die Königliche Kreishauptmann- schast Leipzig hat dem seit 1. September 1885 ununter« brachen in Baarmanns Restaurant (F. Otto Eckardt) in Leipzig. Katharinenstrage 3. beschäftigten Kellner Friedrich Wilhelm Boden in Leipzig eine Be lo btgungrurkunde ausgestellt, die ihm heut« in Gegenwart seines Arbeitgebers an Natvstelle au«- gehändigt wurde. * v»n der Unt»ersitöt«bibli»thek. Die Direktion der llnioersttätsbibliothek gibt bekannt, daß die Bibliothek am 2. September für den ganzen Tag ge schlossen bleibt. Während der Zeit vom 5. bis 17. September findet die Benutzung der Bibliothek nur von 10—1 Uhr vormittags statt. Vom 19. bis 24. September ist die Bibliothek zum Zwecke der Reinigung geschlossen. Für diese Zeit ist nur der Zutritt zum Katalogsaale täglich von 12—1 Uhr mittags gestattet. * Zu dem Familiendrama am Johannisplatz. Der 20 Jahre alte Arbeiter Karl August Liedke, der vorgestern abend nack einem vorausgegangenen Streit seinen Vater durch mehrere Messer stiche schwer verletzte und sich dann verborgen hielt, wurde heute mittag in der Wohnung seiner Eltern fest genommen. * Siu Kind vom Automobil getötet. Die Staats anwaltschaft zu Gera erläßt folgende Be kanntmachung: Am Donnerstag, den 25. August, nachmittags gegen Uhr ist der im 4. Jahre stehende Knabe Ernst Goldschmidt in Dürren- ebersdorf aus der Landstraße daselbst von einem durchfahrenden Automobil über- fahren worden. An den Folgen der Verletzung ist der Knabe noch an demselben Abend gestorben. Das Automobil fuhr nach Gera zu; es kam vermut lich aus der Richtung von Pößneck-Neustadt a. O.- Triptis oder Lobenstein-Schleiz-Auma oder Plauen i. V.-Zeulenroda. Im Automobil saß ledig, lich der Führer. Nach dem Unfall sah sich der Führer noch einmal um und fuhr dann in schnellstem Tempo davon. Offenbar ist da» Automobil nicht nach Gera gefahren, sondern nach dem Unfall westwärts in der Richtung nach St. Gangloff-Roda abgebogen. Das Automobil war ein großer, mindestens viersitziger Wagen, der weiß oder weiggrau oder weißgelb gestrichen war. Als Kenn- zeichen soll es die Buchstaben 8. geführt haben. Die Ertennungsnummer konnte infolge der raschen Fahrt des Automobils überhaupt nicht festgestellt werden. Di« letzte Zahl der mehrstelligen Er- kennungsnummer soll eine „4" gewesen sein. Der Führer des Automobils war ein Mann von etwa :15 Jahren, von kräftiger Statur und rundem vollen Gesicht; er trug einen blonden, ziemlich starken Schnurrbart. Bekleidet war er mit grauem Staub mantel und Chauffeurmütze. Alle Polizeibehörden und Gendarmeriestationen werden ersucht, umgehend Ermittelungen nach dem hier in Frage kommenden Automobil und dem Führer desselben anzustellen. Es wird sich empfehlen, namentlich in Ostthüringen in den an den Landstraßen gelegenen Gasthöfen Nach frage zu halten. Außerdem sind alle Besitzer von Automobilen der oben beschriebenen Art darüber zu vernehmen, wo sich ihr Automobil zur Zeit des Unfalls befunden hat. Nachricht vom Erfolg wird zu den Akren «I. 1092/10 erbeten. * Abhanden gekommen ist, vermutlich in der Proinenadenstraße, eine schwarzlederne Hand tasche, enthaltend «in Portemonnaie mit 50 -4l und Schmucksachen im Werte von über 1000 .tz, darunter 2 goldene Damenuhren, di« eine mit Sprungdeckel und dem Monogramm „T. IV', drei goldene Kettenarmbänder, eine lang« goldene Damenuhrkette, ein Gliederarmband mit 3 Brillanten und 3 bis 4 Saphiren, eine goldene Halskette, fünf goldene Ringe, einer mit einem Brillant und einem Saphir, drei mit verschiedenartigen Steinen, zwei Dukaten, einer mit Henkel, eine goldene Busennadel mit beweglicher Perle, eine goldene Brosche — eine Peitsche darstellend — eine dunkele Nadel in Huf eisenform, mit Rubinen und Perlen, eine Anzahl An hängsel und einen Theresia-Taler. * Eigentümer gesucht. In Verwahrung der Kriminalpolizei befindet sich eine silberne Taschenuhr Nr. 506, die emer zweifelhaften Per son abgenommen worden ist. Der Besitzer kann sich bei der Kriminalpolizei melden. Die Person will die Uhr am 17. August in der Markthallcnstraßc unter einem Wagen gefunden haben. * Kollidiebstähl«. Gestohlen wurde vom Ein- gangsgüterboden eines hiesigen Bahnhofes eine Kiste Gardinen stosse im Werte von 400 .tz; in der inneren Stadt von einem Rollwagen ein Ballen enthaltend rot und weiß gestreiftes Bett inlett. * Jugendliche Dieb«. In letzter Zett wurden in einem hiesigen Lokal Weindiebftähle bemerkt, ohne daß man jedoch des Täters habhaft wer den konnte. Jetzt wurden zwei Schulknaben im Alter von 10 und 12 Jahren al» Dieb« van der Kriminalpolizei zur Verantwortung gezogen. Der Aeltere führte längere Zeit die Diebstähle allein au», indem er sich durch «in eiserne» Gitter zwänate. Nur einen kleinen Teil trank er davon, den größten Teil hingegen schüttete er weg. Die leeren Flaschen verkauften die Schlingel», und das Geld vertaten sie. * Gestohlener Hund. Am 25. August ist in der Südvorstadt ein Wolfshund — Rüde — auf den Namen „Slohland" hörend, im Werte von 125 ge stohlen worden. Der Besitzer des Hundes setzt auf die Wiedercllangung 10 Belohnung aus. * Diebisch'« Einmieterin. Eine Unbekannte, die sich bei ekier Familie in der Lindenstraße ein mietete, verschwand kurz darauf wieder unter Mitnahme eine» weißen Frauenkleides (Prinzeß- form) im Werte von 70 °tz. Die Diebin wird be- ichrieben als 21 Jahre alt. 1,65 Meter groß, schwäch lich, bekleidet «. a. mit Hellem Hut mit grünem Band- besab " Einbrecher stahlen zur Nachtzeit au« dem Wirt schaftsgebäude einer Schrebergartenanlage an der Hauschildstraße zu L-Lindenau etwa 35 -4l Bar ge l d, 500 Stück Zigarren in 100-Packungen (Papier- hülle) und 200 Stuck Zigaretten Marke „Dubec". * Schwerer Unfall. Als heut« vormittag ein Straßcndahnschasfner bei seinem Umzug mit dem Ge- schirr in die Toreinfahrt de« Grundstücke« Johannis straße 3 in Dösen einfahren wollte, riß er einen steinernen Eckpfeiler um. Der Pfeiler stürzte so unglücklich auf die sechsjährig« Tochter des Straßcnbahnschaffners, daß diese schwer ver letzt wurde. «US Lachse«. * Chemnitz, 1. September. (Tödlicher Ver lauf.) Der Radfahrer, der gestern. Mittwoch früh, schwer veruiwlückte, ist seinen Verletzungen er legen. Der Verunglückte war der 18jährige Eisen dreher Adolf Ludwig Larisch. * Zwönitz (Lrzgeb ), 1. Sevt. (F « ue r» b r u n st.) Heute nacht sind auf der Westseite der Ziegengasse 6 Wohnhäuser, die au« dem Jahre 1763 stam men, samt Schuppen und Wirtschaftsgebäuden nie- drrgebrannt. Das Feuer, das um »H2 Uhr nachts entstand und an der hölzernen Bauart der Häuser reichlich Nahrung fand, griff mit großer Schnelligkeit um sich. Die abgebrannten Besitzer sind versichert, nur eine Mitbewohnerfamilie ist un versichert. «US Sachsens Umgebung. S Eisenberg, 1. September. (Kindesmör derin.) In St. Eangloff hat ein 20jährig«s Dienstmädchen gestände»^ ihr neugeborene« Kind durch Zerschmettern des Schädels getötet und in den Teich geworfen zu haben. * Ohrdruf, 1. September. (Zur Bluttat.) Die Nachforschungen zur Ermittelung des Mörder der Frau «ochröder und ihre« sechs Jahre alten Sohnes haben zu zwei Verhaftungen geführt. E« wurden ein 21 Jahre alter Hilfskellner und dessen Vater, ein Ziaarrenmachrr, festgenom- men. Bemerkenswert lst, daß in der Nacht, in der das Verbrechen verübt wurde, auch ein Einbruch in die Wohnung des Sekretär» des Ohrdrufer Land ratsamte ausgeführt wurde. — Die ermordete Frau stand im 3V. Lebensjahre. Der Zustand de« schwer verwundeten Knaben soll wenig Hoffnung auf Er haltung de» Lebens zulassen. Slwtt. Nennen zu Leipzig. Im Leipziger Stiftung-Preis über 1350 Meter, der mit 1600 .tz ausgestattetrn Haupt entscheidung des 24. Sept., ist am Dienstag für 14 Zweijährige der letzte Einsatz gezahlt worden. Da die stehengebliebenen Pferde neun verschiedenen Be sitzern gehören, so kann sich die wertvolle Prüfung zu einem gut bestrittenen Rennen gestalten. Konkurrenz berechtigt sind u. a. noch vier Graditzer, von denen „Pfeffermünz" und „Loki" dt, erfolgreichsten sind, ferner „Tarnkappe", die Siegerin im Rheinischen Zuchtrennen, „Roma" und „Aschanti", sowie „Pinie" und „Donora", die die Weinbergschen Farben zum Start tragen können. reichen, werden Sie dort an einem anderen Tage zwischen vier und sechs llhr Gelegenheit haben, sich Aufklärung zu verschaffen. Natürlich darf dann nie mand vorher ahnen, Laß Sie diesen Brief erhielten. Da Sie einer anonymen Nachricht keine Folge leisten werden, will ich mich offen als Schreiber dieses Briefe» bekennen. Heinrich Rehling/ Ruth erschrak in tiefster Seele. Da war das Un heil und zog den geliebten Vater ins Verderben. Nicht nur sein Glück, auch sein Leben stand auf dem Spiel, denn wenn ihr Vater seine Gattin bei Solte- nau sand, war ein Duell unvermeidlich. — Sie durfte dies nicht geschehen lasten, ohne zu versuchen, das Unglück abzuwenden. Eine verzweifelte Entschlossenheit bemächtigte sich ihrer, die Liebe gab ihr Kraft zur Ueberlegung. Ihr Vater zog sich um. — Wenn sie ihm einen noch so kleinen Vorsprung abgewann, um Erna zu warnen, war alles gut. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, zu handeln und Erna die Größe ihres Unrechts vorzu halten. In fliegender Eile riß sie einen Hut und Mantel aus ihrer Garderobe und eilte mit leisen, flüchtigen Schritten di« Dienerjchaftstreppe hinab. Nicht weit vom Hause rief sie einen Wagen herbei, steckte dem Kutscher ein Zehnmarkstück in die Hand und sagte hastig: ,,Fahren Sie mich, so schnell Sie können, Z..^> straß« 45; aber bitte, eilen Sie." Der Kutscher, den der hohe Fahrpreis sehr willig macht«, hieb aus seinen Gaul ein und der Wagen rollte davon. Für Ruths fliegende Angst ging es viel zu langsam vorwärts, aber es blieb ihr wenig sten« Zeit, sich zu überlegen, wie sie handeln mußte, um zum Ziel zu kommen. Al» der Wagen hielt, sprang Ruth heraus und eilte die Trevve empor. An Soltenau» Wohnung zog sie die Klingel. Eine Weile blieb drinnen alles still, dann, al» sie noch mal» heftig läutete, hörte sie Schritte von innen. In ihrer Angst klopfte sie noch laut und endlich wurde geöffnet. Soltenau stand selbst vor ihr. Er erschrak sichtlich bei ihrem Anblick und vertrat ihr schnell den Eingang. „Gnädiges Fräulein, Eie?" Sie lehnte sich bleich und zitternd an die Tür und sah ihn angstvoll an. „Meine Mutter ist hier bei Ihnen, Herr Baron — bitt« — leugnen Sie nicht — ich weiß e» genau. Sie muß sofort mit mir Ihre Wohnung verlasten oder es geschieht Entsetzliche». Mein Later folgt mir auf dem Fuße." Er starrte sie in ratloser Betroffenheit an. Sein frisches Soldatengesicht wurde bleich. „Mein gnädige» Fräulein, ich —" Sie rüttelte verzweifelt an seinem Arm. „Lasten Sie doch alle unnützen Wort«, mein Herr, schnell, schnell." Noch immer unentschlossen stand er vor ihr, als hinter ihm eine angelegte Tür vollend« geöffnet wurde und Frau Erna erschien. Auch sie war er bleicht, sie hatte gehört, wa» Ruth gesprochen Uiid schneller als Soltenau hatte sie die Situation erfaßt und war bereit, Ruth zu folgen. Da fuhr unten ein Wagen vor. Ruth lauschte «inen Augenblick und schob dann mit der Kraft der Verzweiflung die beiden zurück, folgte ihnen schnell nach und schloß mit bebenden Händen die Tür. (Fortsetzung folgt.) Sunlt unü MNenlchakt. * Adolf Hildebrand über di« FlowSLfte. Zn dem in den nächsten Tagen erscheinenden September- heft der „Süddeutschen Monatsheft" wird sich der bekannte Münchner Bildhauer Adolf Hildebrand über seinen Eindruck von der Florabüste äußern. Er ist der festen Ueberzeugung, dasi die Büste unmög lich von der Hand Ltonardos stammen könne. Das Motiv sei zwar den Zeichnungen Ltonar dos entnommen, die Ausführung der Büste aber lasse keinen Zweifel darüber, daß ihr SLöpfer ein späterer nachahmender Künstler sei. Hildebrand vermißt an der Florabüste Reitz und Feinheit de« Formenverftändniß«. Er hält sie für eine konventionelle, zugleich nichtesagende Epigonen- arbeit. Sehe man von dem Zauber der Lionardo entlehnten Motiv« ab, so bleibe nicht» al« „ein naturarmr«, leblose, Machwerk". * Münchner Ausstellung angewandte« Kunst in Pari«. Am 1. Oktober wird in den Räumen des Herbstsalons im Grand Palat« zu Part« eine Aus stellung angewandter Kunst eröffnet, die in einer größeren Anzahl von einzelnen Zimmern und Räu men mit Sammelgruppen kunstgewerblicher Erzeug nisse eine Repräsentation der in München auf dem Gebiet der angewandten Kunst tätigen künstlerischen Kräfte darstellen wird. , * Probefahrt de« I.. I". Das dem Kaiser lichen Aeroklub gehörige Luftschiff I.. I" ist am Mittwoch abend um 6 Uhr 30 Min. in Bitterfeld zu einer Probefahrt auf ge lt teaen. Das Schiff hat einen neuen Pro pellerantrieb sowie einen neuen Pro- peller erhalten. Die Führung hatte Hauptmann Dtnalinger. Kapitänleutnant Hornel, der als Motorballonführer ausgebildet werden fall, führte das Seitensteuer. Außerdem nahmen in der Gondel Platz: die Ingenieure Simon und Schubert so wie zwei Monteure. Um 7 Uhr 25 Min. erfolgte die glatte Landung vor der Halle. DieNeuerungen haben sich gut bewährt. * Flüge über das Meer von Havre nach Trouville. Vierzehn Aviatiker sind am Mittwoch über das Meer von Havre nach Trouville ge flogen. Fünf kehrten auf demselben Wege zurück. Latham gelang es, den Flug hin und zurück dreimal auszuführen. Wiederholt schwebten gleichzeitig 10 Aeroplan« über dem Meere. Moräne legte die Strecke Havre—Trouville in 9 Minuten 52 Sekunden, also mit einer Schnelligkeit von 102 Kilometer in der Stunde zurück. Der Flieger Aubrun erklärte einem Berichterstatter: Die Schnelligkeit unserer Aeroplane macht unsere Apparate durchaus unser- wundbar. Wir können unseren Geschwadern die größten Dienste leisten und ein leichte« ist es für uns, über ein feindliches Schiff Hinwegzufliegen und da bei auf dasselbe eine Sprengbombe zu schleudern. Tageschronltk. Berlin, 1. September. (Der Zu st and de« Rektor» Bock) hat sich so wett gebessert, daß er am Freitag in das Untersuchungsgefängnis ernge- liefert werden wird. Berlin, 1. September. (T Holeraverdacht.) Im Virchow-Krankenhaus ist der am Dienstag nach mittag eingelieferte Arbeiter Paul Fried« r i ch unter Anzeichen gestorben, die Choleraver dacht nicht ausschließen. Berlin, 1. September. (JnSachendesRaub- anfall») auf Bahnhof Großgörschenstraße werden jetzt zwei Gelegenheitsarbeiter verfolgt, die sich durch Geldausgaben und Reden verdächtig gemacht haben. Unmittelbar nach der Tat sind beide au» Berlin verschwunden. Ihre Verhaftung dürfte alsbald erfolgen. Hamburg, 1. September. (Feuer auf der Werft.) Auf der Werft von Blohm L Voß ver nichtete gestern abend ein Großfeuer den größ ten Teil des Taulagers. Der Schaden ist sehr bedeutend. Trisail (Steiermark), 1. September. (Zehn Ar- beiter verschüttet.) In dem hiesigen Kohlen, berawerk wurden zehn Arbeiter durch «ine nieder gehende Wand verschüttet. Liner wurde al« Leiche geborgen, die andern liegen noch unter dem Gestein. Pari», 1. September. (Bet einer Fecht übung zeier Sportleute), namens Aubry ' und Ronnlly, brach der Knopf vom Degen de» letz teren ab. Die Waffe drang feinem Gegner in die Brust und durchbohrte ihn. Wenige Minuten später erlag Aubry den erlittenen Verletzungen. Nom, 1. September." (Erdbeben.) Gestern wurde die Stadt Reggio in Calabria von einem starken Erdbeben helmgesucht. E» entstand eine Panik unter den Bewohnern, die noch durch einen Brand in den Militäroaracken vergrößert wurde. Das Feuer sprang auf ein Munition«- depot über, welches in die Luft flog. Nom, 1. September. (Ernste Unruhen) sind im Gefängnisse von Lucera ausgebrochen, wo 30 Sträflinge meuterten und versuchten, die Freiheit zu gewinnen. Gendarmen und Kara binier« stellten sich ihnen entgegen und konnten die Meuterer schließlich nach hartem Kampfe überwäl tigen und in die Zellen zurückbringen. Bei dem Kampfe wurden 5 Gendarmen und 5 Karabiniers ernstlich verletzt. Saloniki, 1. September. (Brennendes Schiff.) Der unter belgischer Flagge fahrende Dampfer „Marie Reine", der Petroleum aus. geladen hatte, ist kurz vor dem Verlaßen des hiesigen Hafens verbrannt. Die Passagiere und Mann- schäften konnten gerettet werden. Personen wurden nicht verletzt. New AorL 1. September. (Line äußerst peinliche Skandalaffäre), über die bereits die heutigen Morgenblätter längere Berichte bringen, scheint hier einen recht großen Umfang anzunehmen. Der Vorsitzende der Anwaltskammer von New Pork hat da» Verlangen gestellt, daß der Rechtsan - walt Josef Thoate, ehemaliger Botschaf ter der Vereinigten Staaten in Eng. land und einer der angesehensten und bekanntesten Rechtsanwälte der Union, aus der Liste der Anwälte gestrichen werde. Dieses verlangen stützt er auf den Antrag eines gewißen Ernest James Matts. Dieser klagt Thoate an, daß er das Vertrauen seiner Klienten schmählich mi ß- braucht habe. Chaote soll angeblich in einem Prozeß an den Mandanten der Gegenpartei heran getreten sein und diesem 50 000 Dollar ge boten haben, wenn in dem Prozeß ein Kompro - m i ß zustandekommt. New York, 1. September. (Maßnahmen gegen die Cholera.) Die Gesundhcitsbehörden de» New Parker Hafen« haben als Maßnahme gegen dt« Cholera die Untersuchung sämtlicher aus Italien, Deutschland und Rußland einlaufender Schiffe angeordnet. Letzte Nachrichten. König Friedrich August in Dahlen. »1. Dahle«, 1. September. (Eigene Drahtmeld.) Der König traf um 11 Uhr 35 Min. auf dem hiesigen Baynhofe ein in Begleitung de» Staats minister« Grafen Vitzthum von Eckstädt, Ober stallmeister« Generalleutnant» von Haugk und Generaladjutanten Generalleutnant von Müller. Dor dem festlich geschmückten Bahnhof hatte eine Gruppe Festreiter Aufstellung genommen, die sich an die Spitze de» Zuge« setzten. Im ersten Wagen fuhren der Kreis- und der Amtshauptmann, im zweiten der König mit Graf Vitzthum von Eckstädt, im dritten die beiden Generalleutnant». In der Bahnhofstraße war eine Ehrenpforte errichtet, an der der König vom Bürgermeister Müller mit einer Ansprache begrüßt wurd«. Der Monarch dankte mit freund, lichen Worten. Die Tochter des Bürgermeisters über, reicht« einen Blumenstrauß mit einem kleinen Ge- dicht. Der König fuhr darauf, vom Publikum, den spalierbildenden Verein«» und der Schuljugend stür misch begrüßt, nach dem Schloße des Kammerherrn Sabrer von Sahr. Vor dem Schloße wurde der Monarch von dem Kammerherrn und seiner «wnnerstss, 1. September lSlv. Familie empfangen. Rach einer kleinen Paus« fand gegen ^4 Ühr eine Frühstückstafel statt, an der 32 Personen teilnahmen. Die Einweihung de» Krieger, denkmal» erfolgte um ^3 Uhr nachmittag». Reichskanzler und Kaiser. 0. Berlin, 1. September. (Vrtv.-Tel.) Ls wird die Nachricht verbreitet, der Reichskanzler von Beth- mann Hollweg habe alsbald nach der König», berger Kaiserrede eine Unterredung mit dem Kaiser gehabt, als deren Niederschlagen die Ver- öffentlichung in der „Nordd. Allg. Ztg. zu betrach ten sei. W,e versichert wird, hat eine solche Unter redung nicht stattgesunden. Der Reichskanzler ist von Hohenfinow m jener Zeit nicht fortgewesen. Die Unterredung mit dem Kaiser hat vielmehr erst am Dienstag in Berlin stattgefunden. Die Herbstparade der Berliner Garnison. — Berlin, 1. September. (Eig. Drahtmeld.) Heute vormittag fand in der hergebrachten Weise dt« Herb st parade der Berliner Garnison auf dem Tempelhofer Felde statt. Trotz des trüben Wetters hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden. Kurz vor 9 Uhr erschien die Kaiserin rm sechs spännigen Wagen auf dem Paradefelde. Im zweiten Wagen folgte die Kronprinzessin mit ihren beiden ältesten Söhnen, vom Publikum lebhaft begrüßt. Punkt 9 Uhr traf der Kaiser im Automobil ein. Er trug die Uniform des 1. Earderegiments. Nach Beendigung der Parade setzte sich der Kaiser an die Spitze der Fahnenkompanie und führte diese zum Königlichen Schloß. Di« Kronprinzessin nimmt an der Afienreis« teil. O. Berlin, 1. September. (Priv.-Tel.) Wie jetzt bekannt wird, gedenkt die Kronprinzessin an der Reise ihres Gatten nach Asten teilzunehmen. Es heißt, daß sie sich auf dem Landwege nach Asien begeben werde, um dort mit dem Kron prinzen, der die Ausreise auf dem Panzerkreuzer „Gneisenai? unternimmt, zusammenzutreffen. Reichstag oabgeordneter v. Skarzynski s. ----- Posen, 1. September. (Eig. Drahtmeldung.) Der polnische Reichstagsabgeoronete Dr. v. Skar- zyn»ki, der gestern einen Schlaganfall erlitt, ist gestorben. G Das Defizit der Frankfurter Sportausstellung. 8t. Frankfurt a. M„ 1. September. (Priv.-Tel.) Die Internationale Ausstellung für Sv ort und Spiel hat einen sehr unerfreulichen Abschluß gefunden. Obwohl die Abrechnungen noch nicht ganz fertiggestellt find, steht doch bereits jetzt fest, daß die Zeichner des Garantiefond» in einer Hohe von 80 Proz. herangezogen werden müßen. Sine neue Flugmaschtn«. -I- Darmstadt, 1. September. (Priv -Tel.) Der bekannte Aviatiker August Euler hat eine neu» Flugmaschine konstruiert, die hauptsächlich militärischen Zwecken diene« soll. Hinter dem Führersitz ist ein zw «iterSitz für «in« Begleit person angebracht. Außerdem befindet sich auf dem Apparat eine Schreibmaschine und ein Gestell, auf dem militärische Skuzen angefertigt werden könne». Euler bat mit diesem Apparat bereit» mehrere Probeflüge unternommen, di» sehr aut gelangen. Gestern nachmittag nahm er seine Gattin al» Passa gier mit und blieb Stunden in der Luft. Folgenschwerer Balkonei «stürz. —4. Königsberg i. Pr, 1. September. (Priv.-Tel.) In der Eeorgstratze brach in der dritten Etage »tu Balkon zusammen und stürzte auf die Straße. Der Vahnbeamte Fallack, der sich mit seinem vierjährigen Söhnchen auf dem Balkon be fand, wurde schwer verletzt, der Knabe ge tötet. Untergang eines deutschen Dampf««». — London, 1. September. (Eigene Drahtmeldung.) In Bristol sind Gerüchte verbreitet, daß der deutsche Dampfer „Margarethe Jeutz , mit einer Holz ladung von Pensakola nach Shartnch unterwegs, im Bristol-Kanal untergegangen ist. Di« Be satzung betrug 21 Mann, die sämtlich um ge kommen sein dürften. Letzte SanüLlsnachrichten. S11. 161°!. 181-. ru i i-i» >S»I« !4"., vd-e,. k »»«>»< SKSüi, «d,«,. Aw s»i,«iiliml»« S»rpsl>«5 Os. g,rl. Am»tz>. S,i»d. proiwtt^nt 0»»,» Ou>pU«d. vTi-mIt-Irnt loiio, A«»— e 8°k»^ri c isktr. vi.^Ui«,, »orltn. 1. Sspt-wdni'. ttoonkoe-o 2 dldr «5 illu S>,<Isi,ce,sII»rd. vimMtSier 8»i>d l>,,l»«i>« Sind visdoiiio ve-uSner 8«iid Iirtions!ds>! Sv»i,ci>s Silit tüdsoter i!.ü.-».ilni«rxr<ld. Scd»aiiinxli»«,d. ösliimoi« i)5i«id»d«, Prior »«lick«» 4'!, cd,,«. SS »,p»Ii«k isor«r Nom— Soeoisr lloidrisrt» 7»Nl„ lMsni«, lloxsr. Kron« i.«»«md,ri» i.,«r,d»U« Od«,.li«ad»d»d. Itorit»«» 1. Loptoiud«, z vdr 15 Uiu. lroSiiM,, Sidonia ö»,i< i-omds-S,, SMmos, >.i>d,cli«s ci,e,d. ii»md. i4c»«»2dn Se!,s,d. i,i.!I«»<Id. «SOL" Sscii«»«- INM «W de« MW»-- ra.wwttr» » P'W. »ch. w. w «ei-jl«. khrsrrdaki««: D». U-di»i, veraiUwerNU»« Swtx>kt«ur,: vür PolitU Du. «. «Weiher, lokal, und litchstsch, Angele-,nd«ltm, Lag,«<dronU und vermischte» W. U. v«Ul«, da« yniill^on Paul «cha-mt-rg, Musik «. kport und »«tchtrsaal g. HaarfUd. YNr di« HandtlSzrttung A. mrchrach. JLr dm Inseratenteil wrgrn «leichte, kümtlich tu Leip»i» Suschetfw» find Mcht perslnltch „ adr^tz««, sand«, an d« DwIM. d^ chwaktw« -der dw »»» «rw.ige, »««rdlatte» ,n richi«. Nad«, langte» Ma»»srrtpt,, ist stet« da» pück- Porto dÄiufllsn». Wir Nusbewayrung und NLckgab« tvird
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