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Amtsblatt Dienstag, de« S. Januar 1906 «3. Iahrg statt. Aus Union India! igen v- eder B niglen n' tt r tn Hamburg zurückgebliebene JapankMger. s Bon oen ln ruinscher Kriegsgefangen,chast gewesenen llO Japanern hat es dem Pionier Sin Warr^ in der k«sesta0t Hamburg so gut gefallen, baß er sich seinen lr-Meraden, die auf den Dampfern „Vancouver" und ambroman" die Heimreise antraten, nicht anschloß, j dern in Hamburg zucückblieb. Seit Abfahrt der beiden Mpfer trieb sich Sin Warra am Hafen u-wher; per- sedentlich suchte er leere Eisenbahnwaggons Hls Herberge ff. Als sich nun aber die grimmige Kälte einstellte und sie Barmittel auf die Neige gingen, meldjete sich der l'anische Krieger auf der Hafenpolizeistatiwn mit der Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Aus Stadt und Lau» Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubi n jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den — Kommt bald ein neues' recht? Man schreibt den „Leipz. Gegenüber verschiedenen Preßäv^ kann mitgeteilt werden, daß d' noch diesem Landtage, de'- seine Arbeiten beenden dm über ein neues Wah' sind in der Lage mitteil ung seitens einzelner? Seite nicht weni^ würfe eingereicht Entwürfen, ove>' Landtage unt'' - M Lomma^ Slaoto- nach d der di^ L Bitte, dem japanischen Gesandten in Berlin vorgeführt zu werden, damit dieser ihn nachträglich in seine Heimat befördern lasse. Der Wunsch wurde ihm aber nicht erfüllt, Sin Warra vielmehr In Schutzhaft genommen, und der japanische Konsul NoeßlA ip "Bremen gebeten, er möge den Nachzügler mit der nächsten Schiffsgelegenheit nach Japan befördern lassen. Ausland. ^slitische Rundschau. Wilsdruff, 8. Januar 1906 Deutsches Reich. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bi» spätestens 12 Uhr angenommen. t Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltene Korpuszeile. gr Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, n laffe Donnerstags und Sonnabends. Z swahiezugspreijs vierteljährlich 1 Ml. 30 Pfg., durch die Post be- Zchling zogen 1 Mk. 54 Pfg. ihn Ein Zwischenfall tu Peking. Ueber einen Zwischenfall, der sich in Peking zwischen deutschen und japanischen Soldaten ereignet hat, verbreitet „LaffanS Bureau" folgende lebhaft gefärbte Darstellung: „Eine betrunkene japanische Patrouille griff Montag abeno deutsche Soldaten an. Es kam zwischen beiden Parteien zu einem Kampf, in dem acht deutsche und zwölf javanische Soldaten so schwere Verwundungen erlitten, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußjen. Ein deutscher Soldat erhielt 28 Bajonettstiche, und vier japanische Soldaten wurden von den angegriffenen Deut schen so zugerichtet, daß sie in besorgniserregendem Zustand darnieberliegen. Die fremden Besatzungen in Peking dürfen infolge dieses Vorkommnisses ihre Quartiere nicht verlaßen. Der deutsche Kommandeur hat über den Vorfall Besprech ungen mit den Kommandeuren der anderen fremden Be satzungen. Bei den europäischen Truppen in Peking herrscht allgemein eine stark antijapanische Stimmung. — Diese Meldung ist nach Informationen des „Berl. Lok.- Anz." stark übertrieben, zum Teil völlig unrichtig. Der erwähnte Vorgang, dem übrigens jede politische Grundlage fehlt, ist bereits vollkommen und in freundschaftlicher Form zwischen den beteiligten Regierungen beigelegt worden. Die Wirren in Rußland. Auf ministerielle Verfügung wurden in Moskau alle Bahnbeamte, welche gemäß dem allerhöchsten Ukas vom 15. Dezember 1905 wegen Aufreizung zum Streik gericht licher Verfolgung unterliegen, sowie diejenigen, welche am I.Jan. auf ihren Posten nicht erschienen, ausdemDienst entlassen. Die übrigen Beamten sind verpflichtet, au keinerlei Verbänden teilzunehmen und keine Versammlungen in den der Eisenbahn gehörigen Räümen zu veranstalten. Für die Streikzeit wird Gehalt nicht ausgezahlt. Die Bahnhöfe sind vom Militär stark besetzt. Sämtliche Passa giere werden beim Betreten der Bahn durchsucht, etwaige Waffen werden konfisziert und ihre Besitzer verhaftet. Die Kasanbahn funktioniert noch nicht, die Zwischenstativnen bis Gulotwin sind von Mannschaften des Ssemenowschen Garderegiments besetzt. Auf Station Golutwin kam es neuerdings wieder zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Militär und streikenden Bahnbediensteten. Diese wurden unter großen Verlusten verjagt und zahlreiche Beamte verhaftet. Von den Verhafteten wurden 39 sofort stand rechtlich erschossen. Der Generalgouverneur Dubassow veröffentlicht einen ausführlichen Bericht über die letzten Ereignisse in Moskau nnd sagt darin folgendes: Nach der am 28. Dezember erfolgten gründlichen Niederlage ergriffen die revolutionären Banden unter Benutzung der Eisenbahn, die sich noch bis zum 29. in ihrem Besitze befand, die Flucht. Jetzt sind sie vollständig zersprengt. Der erbitterte Widerstand, den die Aufrührer leisteten, machte das Ein- greifen von Artillerie notwendig, das jedoch durch bas Bestreben gehemmt wurde, das Leben und die Wohnstätten der friedlichen Bürger zu schonen. Einige Fabriken, die der General dann in seinem Bericht aufzählt, wurden durch Artilleriefeuer zerstört. Nach der Uebergabe wurde die kriegerische Aktion eingestellt und ein ganzer Tag entgegen den Interessen eines gänzlichen Erfolges ausschließlich da- zu verwendet, das Viertel, in dem gekämpft wurde, von Frauen uud Kindern zu räumen. Am 3. Jan. wurde der Kampf von den Truppen zu Ende geführt. Am Schluffe seines Berichtes führt der Generalgouverneur noch folgendes an: Verschiedene Zeitungen klagen die Truppen an, mit unnötiger Härte und Grausamkeit vorgegangen zu sein. Diese Verdächtigungen, deren Zweck es augen scheinlich ist, das Band zwischen der Nation und dem Militär zu zerreißen und die Armee bloßzustellen, ver dienen keine Widerlegung Der Generalgouverneur wendet sich aber an die Mitglieder der gutgesinnten Presse mit der Bemerkung, daß wohl jeder Soldat, der unter den tatsächlich vorliegenden und ausnahmsweise vorkommenden Verhältnissen die Prüfung eines solchen furchtbarren Kampfes burchmachen muß, bei dem die Gefühle zwischen der Pflicht gegen sein Vaterland und der Liebe zu seinen Landsleuten geteilt sind, nicht immer dieselbe gleichmäßige Kaltblütigkeit bewahren kann. Trotzdem aber hält es der General für seine Pflicht, den Truppen das Zeugnis auszustellen, daß sie in keiner Hinsicht die Grenze über schritten haben, die ihnen durch die Pflicht als Soldat und durch ihren Fahneneid vorgezeichnet ist. Die Spionenriecherei in Frankreich scheint wieder einmal in voller Blüte zu stehen, und natür lich sind es deutsche Spione, die überall gewittert werdm. Vor einigen Tagen nahm erst die „Nordd. Allg. Ztf." Veranlassung zu einer Erklärung in dieser Sache, >.nd jetzt tut dies in anerkennenswerter Weise die französische Regierung. Eine Note der „Agence Havas" vom Donners- lag besagt: Einer Meldung eines Lokalblattes zuolge hätten sich mehrere Personen deutscher Nationalist in Tunis der Spionage verdächtig gemacht. Wir sind er- mächtigt zu erklären, daß diese Behauptungen volltändig unbegründet sind. Chamberlain niedergeschrien. In einer großen Versammlung in Derbn versuchte Chamberlain zu sprechen, fortwährende Unterwechunge zwangen ihn jedoch, die Rede abzubrechen. chMalt ß r MckM Tharandt, Massen, Sieömteßn und die Umgegenden. klatsche Freigebigkeit gegenüber dem Auslande. Die „Dlsch. Zlg." klagt mit gutem Grunde darüber, die in Deutschland für die russischen Juden ver- Meten Sammlungen weit mehr als dasFünfiache Sammlungen für unsere Truppen in Südwest- „Zka ergeben haben. In Offenbach sind beispiels- ie sindie für Südwestasrika nur rund 300 Mk. eingckomme», einfach die russischen Juden aber 18 000 Markl Das Stärkste schüfet sich die Stadt Frankfurt. Dort waren, der . ffenbacher Ztg." zufolge, in der letzten Zeit Sammlungen eien " russischen Juden veranstaltet worden, so daß der Stadt- ^nZ »rvnete La aß glaubte, der Magistrat könnte auch für .Neiaus Rußland vertriebenen Deutschen Wohltärigkeits- noch onstallungen veranlassen. Er stellte in der Stadtver- Netenversammlung demgemäß einen Antrag, wonach der —^nokrat Dr. Quarck sich die noble Aeußerung heraus- zu den „Vertriebenen" gehöre jene Ausbeuterklasse Grundbesitzern, die aus Deutschland eine Knüppelbande jen die Arbeiter bezogen habe. Der gefinnungslüchtige rr wnrde zwar wegen dieser und anderer ungehörigen Merkungen vom Bürgermeister zur Ordnung gerufen, ein das hinderte nicht, daß die Sozialdemokraten gleich derselben Sitzung den Antrag einbrachten, für die Opfer i russischen Revolution aus städtischen Mitteln 10000 k. zu bewilligen. Beide Anträge wurden abgelehnt, der antisemitischen Stadtverordneten Laaß darum, weil k l Freisinnigen und Demokraten sich dagegen erklärten. « fls Beschämende ist, daß nicht nur Frankfurt, sondern k ! Mehrzahl der Deutschen für die Fremden mehr Interesse U Mittel übrig haben als für die eigenen Volksgenossen. Dov „DresÄaraf" Vückler ll seine Judei.hetze einstellen. Ec begründet das Auf- stn seiner Redetätigkeit damit, daß die Berliner zwar ^ig seine Versammlungen besucht und Beifall geklatscht, .,r trotz seiner langen Wirksamkeit „noch keine männ- "en Taten" vollbracht hätten. Nun möge Berlin der Judennot unlergehen, er habe seine Schuldigkeit M. Eingeweihte wollen übrigens, den „B. N. N." u- he, wissen, daß nicht diese Gründe allein den GraIen Aufgeben seiner Redetätigkeit in Berlin bewogen l - dern daß er damit ein Versprechen gegenüber , igen Leuten eiulöst, die sich für seine Begnadigung Der- 'HM haben. Kaiser Wilhelm als Erde. der Hinterlassenschaft der Gräfin Laura Hen- Donnersmarck gehen nach einem Telegramm aus die Villen „Neptun", „Rosalia" und „Aaron" in ksaal. 'azzia in das Eigentum Kaiser Wilhelms über. r dein !t 20 4 Löff . Löffel er Pfe, t man »rückt i nke, reitet h Schliffe, ie inne 4, die 'el und hat. rmtschl vryhsW Banaffe , habe» lehrten ei Nus- Schutts dt viel pyrnsbl bracht. en, Nk > nn't - die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, teilt:'"' sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. 'ich m Loratvlan für WU»or«ff, l Du fflttamirberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhsrdrswalde. Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, HühnöoLM ""ll>l- mch, Kesselsdorfi Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf. Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzsches, Munzig, Neul-vchm, Neutarmeberg, Niederwartha, Pfundt Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, GchmtedeNalde, Sora, Steinbach Lei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, ä Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiAropp, Wildoers. "W 4 -oil une Tl ———— und Montag, -en 15. -ss, Mts., so"-,« Vormittays V-12 Uhr ' i im hiesigen Rathause, Sitzungszimmer Nr. 3L Eingang Burgstrabe, öffentliche Sitzung des Vezirksausschusses Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Hausflur des amtshauptmannschafb ltchen Dienstgebäud u ersehen. - Amtshauptmaunschaft Meißen, am 4. Januar 1906. Köni