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politische Rundschau. Wilsdruff, 7. Oktober 1904. Deutsches Reich. Zentrumskurs. Ein weiteres katholisches Lehrerseminar soll nach der „Trier. Ldsztg." für die Rheinprovinz errichtet werden. Sozialdemokraten als Bismarck-Verehrer. Vier sozialdemokratische Stadtverordnete in dem Altenburger Städtchen Eisenberg haben die Mittel zu einem Abschluß für das dortige Bismarck-Denkmal mitbewilligt; sie gingen sogar so weit, daß sie eigene Vorschläge über die zu wählende Einfriedigung unter- breiteten. Der Bannstrahl Bebels wird nicht lange auf sich warten lassen! Der Herero-Aufstand in Deutfch-Südwestafrika. Endlich kommt wieder einmal eine erfreuliche Nachricht aus unserm Schutzgebiete, die uns meldet, daß es unsern Truppen nach ungeheueren Anstrengungen gelungen ist, die Widerstandskraft der Hereros fast vollständig zu brechen. Die Meldung lautet: „Berlin, 6. Okt. Heute eingegangene Meldung Trothas ausEpata vom 1.Oktober besagt: Hereros räumten auf Anmarsch deutscher Kolonnen am 28. September in eiliger Flucht Epata. Mehrere Kapitäne sollen 18 Kilometer nordöstlich an bisher unbekannter Wasserstelle sitzen. Verfolgung mit Ge waltnachtmärschen ist sofort fortgesetzt. Feindliche Nachhut bei Ofambo-Windimbe nach kurzem Wider stand geworfen. Zahlreiche Gefangene, viel Vieh erbeutet. Am 30. September Verfolgung Samuel Mahaheros durch Truppen nach Erindi- Ombahe fortgesetzt. Gefangene bestätigen, daß Wider stand des Feindes gebrochen. Kapitänesowie ein Teil des Volkes möchten sich ergeben, fürchten aber Erschießung und Bestrafung. Feind soll unter Wassermangel leiden. Estorfs ver folgt im Sandfeld ausgewichenen Feind. Dort neue Wasserlöcher aufgemacht. Kein Mangel an Futter. Trotha nimmt an, daß der größte Teil des Feindes nach Westen zurückgeht, andere nach Ganas durchzu brechen versuchen. Traf entsprechende Maßregeln. Kommando geht nach Epukiro." So ist es denn gelungen, durch eine nachdrückliche Verfolgung die Herero derart niederzuzwingen, daß sie an einem weiteren Widerstande verzweifeln. Das beste Zeichen dafür ist, daß sie — was bisher fast nie geschehen ist — jetzt Gefangene in unseren Händen gelassen haben. Ausland. Neber ein Attentat gegen den Zaren wissen Krakauer Blätter folgendes zu berichten: In der Station Baranewice wurde eine Stunde vor der Ankunft des Zuges, in dem der Zar auf der Fahrt nach Odessa war, ein Individuum festgenommen, das eine Bombe auf das Gleis legen wollte. Der Ver haftete weigerte sich, seinen Namen zu nennen. Revanche für Liaujang? Aus Mukven kommt eine überraschende Nachricht, deren Bestätigung erst abzuwarten sein wird: Die russische Armee schickt sich an, nun ihrerseits zur Offensive überzugehen, da nach den neuesten Ermittelungen die russische Armee den vereinigten japanischen Truppen Okus, Nodzus und Kurokis bedeutend überlegen sein soll. Der „Berl. Lokalanz." läßt sich aus Mukden berichten: General Kuropatkin hat den testen Entschluß gefaßt, die jetzige günstige Jahreszeit militärisch auszunützen. Alles deutet auf die kommende „Revanche für Liaujang" hin. Offiziere und Soldaten hoffen, daß die Periode der Rückmärsche jetzt vorbei und die Zeit gekommen sei, wo sie dem Feinde zu Leibe gehen können. — Die Japaner hatten am 27. September zweifellos einen Angriff in drei Kolonnen be absichtigt, über Pönsihu-Baniapusa, von den Kohlengruben bei Jantai aus und längs der Kaiserstraße; daneben waren Demonstrationen am Dalinpaß und am Liaofluß geplant. Sie gaben jedoch angesichts der Ueberl egen heil der Russen, die sich auf mindestens 60000 Mann belief, den Gedanken an Offensive auf. Die gesamte Streitmacht des Marschalls Oyama wird nur auf rund 144000 Ge wehre, 6500 Säbel und 648 Geschütze berechnet. Im ganzen haben die Japaner 13 Divisionen und 11 Reserve brigaden im Felde, dazu eine Reservebrigade in Korea. Diese Angaben werden für die unmittelbar bevor stehenden Operationen die größte Bedeutung haben. — Ein amtlicher Bericht aus Port Arthur ist zum ersten Male seit langer Zeit wieder in Petersburg ein getroffen. General Stössel meldet dem Zaren: Der 4 Tage währende Sturm derJapaner ist von den Helden- haften Truppen zurückgeschlagen worden, wobei der Gegner ungeheure Verluste erlitt. Vom 19. Sep tember bis um 5 Uhr früh des 23. beschoß der Feind uns heftig und unternahm Sturmangriffe gegen die nörd liche und westliche FrMt der Festung und der vorgeschobenen Feldbefestigungen. AlMngriffe des Feindes wurden nach einander abgeschlagen. AZn die Hände des Feindes fielen 2 Feldredouten beim Tempel und der Wasserleitung, die von Brisanzbomben vollständig unbrauchbar gemacht wor den waren. Die Wasserleitung selbst haben die Ja paner zerstört. Der letzte Sturm auf den Hohen Berg wurde zurückgeschlagen. Dort hatte der Feind schon die Blindagen besetzt, Maschinengewehre hinaufgeschafft und beschoß uns. General Kontradenko schickte einen Leutnant mit Sappeuren und Freiwilligen unter dem Befehl eines Obersten ab, die mit Pyroxylin gefüllte Bomben in die Blindagen warfen und sie in die Luft sprengten. Die Japaner flohen in panischem Schrecken, verfolgt von den Freiwilligen des 5. Regiments unter einem Haupt mann. Die Verluste der Japaner betragen 10000 Mann. Die Truppen kämpften heldenhaft. Besonders ausgezeichnet hat sich das 5. Regiment. Der Kapitän eines englischen Kriegsschiffes ertrunken. Kommandant Hellvill des Linienschiffes „Jllustrious" der Kanalflotte verließ am Sonntag abend in der Dampf- pinasse seines Schiffes Weymouth, um an Bord zu gehen. Es war eine sehr unruhige See und eine dunkle, nasse Nacht. Auf der Fahrt hörte man, wie der Kommandant dem Manne am Steuer einen Befehl gab. In demselben Augenblick wurde das Schiff von einer Welle auf die Seite gelegt und der Offizier über Bord gewaschen. Man sah ihn nicht wieder. Den ganzen Montag wurde nach dem Verunglückten gesucht, jedoch vergebens. Hellvill hatte erst im Mai das Kommando der „Jllustrious" übernommen. Neber den ungeheuren Reichtum Amerikas werden in dem Jahresberichte über den Handel der Ver einigten Staaten, den der britische Handelsagent in den Vereinigten Staaten, Seymour Bell, soeben erstattet hat, folgende Angaben gemacht: Die Ausfuhr der Fabrikwaren hat während des letzten Etatsjahres, das mit dem 30. Juni abschloß, in runden Zahlen um 180000000 Mark im Vergleich zum Jahre 1903 zugenommen, die entsprechende Gesamteinfuhr dagegen um 140000000 Mark abgenommen. Folgende Riesenzahlen zeigen am besten die Zunahme des amerikanischen Wohlstandes: Gesamtreichtum400000000000 Mark; Zunahme seit dem Jahre 1900 24000000000 Mark; Besitz pro Kopf der Bevölkerung 4980 Mark; Zu nahme seit 1900: 40 Mark; Nennwert des Eisenbahn kapitals 50000000000 Mark; Anzahl der beförderten Passagiere 694800000; beförderte Güter 1300000000 Tons; Länge der Eisenbahnen 205313 englische Meilen; Bruttoeinnahmen 7600000000 Mark; eingestellte Lokomo tiven 43871. Seit 1896 sind die Löhne in Amerika um 16,6 Proz., die Kosten der Lebenshaltung um 15,5 Proz. gestiegen. Die Arbeitsstunden haben sich dagegen seit 1890 um 4,1 Proz. verringert. Eiu Uebersall auf einer Bank in Johannesburg. Ein geplanter räuberischer Ueberfall auf die African Bank Corporation in Johannesburg wurde der Polizei verraten, welche die Gebäude der Gesellschaft besetzte. Em Räuber wurde erschossen und zwei auf der Flucht festgenommen; eine vierte Person wurde als verdächtig verhaftet. Demnach scheinen recht gemütliche Zustände in Johannesburg zu herrschen. Kirche und Selbstmörder« Wir berichteten in der letzten Dienstag-Nummer über eine Resolution, in welcher eine Versammlung der Heiligen Kreuz-Gemeinde in Berlin aus Anlaß eines bestimmten Falles — ein biederer Handwerksmeister hatte aus Ler- zweiflung über den Zusammenbruch seines Geschäftes und seines Familienglückes Hand an sich gelegt — die Ver weigerung des kirchlichen Begräbnisses eines Selbstmörders scharf getadelt wurde. Wir bemerkten gleichzeitig, daß man die Tendenz der Resolution in Sachsen Wort für Wort unterschreiben werde. Das gibt Herrn Pfarrer Große in Sora Veranlassung zu folgenden Dar legungen, die er uns mit der Bitte um Veröffentlichung übergibt: Ich teile Ihnen, um mich kurz zu fassen, folgende Sätze aus dem Kirchlichen Handlexikon Meusels mit kurzem Schluß meinerseits mit, welche die Stellung der ev.-luth. Kirche zum Selbstmord, die auch meine als eines Dieners dieser Kirche sein muß und im wesentlichen wohl von allen Pastoren des Wilsdruffer Bezirks geteilt wird, kurz darlegen: Mit dem christlichen Glauben ist der Selbstmord schlechterdings unvereinbar. Das Leben ist ein von Gott anvertrautes Gut, so hat Gott allein das Recht, es wieder zu nehmen. Es ist gegeben zur Erfüllung einer Aufgabe. Der Selbstmörder ent zieht sich derselben. Der Selbstmord ist Flucht vor «strafe oder Kreuz. Der Gläubige soll dieses wie jenes nehmen aus des Vaters Hand, in der Gewiß heit, daß einmal auch hier eine Aufgabe zu erfüllen ist, andrerseits auch hieraus Frucht für die eigene Vollendung erwächst. Welche Frucht haben Hiob und Lazarus iu ihrem „unerträglichen" Elend geschaffen nicht nur für sich, sondern für alle Gotteskinder nach ihnen bis zum heutigen Tag! Endlich aber ist das Leben in seinem ganzen Umfange Gnadenziel. Der Selbstmörder bricht mutwillig ein Stück davon ab und zerstört damit freventlich den heilsamen gnädigen Rat Gottes. Selbstmord ist darum Sünde gegen sich selbst, gegen die Brüder und gegen Gott und zwar eine um so furchtbarere, als sie den Menschen zugleich jeder Möglichkeit der Buße beraubt. Bei Beurteilung des einzelnen Selbstmörders müssen freilich die besonderen Umstände ins Auge gefaßt werden. Nicht freilich so, daß man seiner Tat den sündlichen Charakter nimmt. Die Wertung des Selbst mordes als einer gottwidrigen Tat ist um der Wahrheit und Gerechtigkeit willen unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Aber um der Liebe willen muß man auch alles in Erwägung ziehen, was relativ zur Entlastung des Selbstmörders dient. Denn er ist ein Sünder, aber meist auch ein Un- glücklicher. So verdient seine Tat Tadel, er selbst zugleich Mitleid, es sei denn gewiß, daß die Tat nur leichtsinnigem Frevelmut entsprang. Diese Frage kommt besonders in Betracht bei der Beerdigung des Selbstmörders. Da die Kirche im Selbstmord eine Sünde sah, versagt sie mit Recht dem Selbstmörder das kirchliche Begräbnis. Das kirchlich beeinflußte Volksbewußtsein billigte das früher. Erst seit den Tagen der Götheschen Selbstmords- sentimentalität hat es sich leider geändert, je mehr das Volk dem Ernste der christlichen Gedanken ent fremdet wurde. Man bedenke doch: Die Kirche begräbt nur ihre Glieder. Wer offenbar in einer Sünde ohne Buße starb, kann nicht mehr als ihr Glied gelten, den kann sie nicht in Hoffnung der seligen Auferstehung begraben. Diese Versagung ist kein Urteil über das ewige Geschick, sondern besagt nur, daß der Mensch, als er starb, nicht mehr zur Kirche gehörte. — So ich auch nach sächsischem Gesetz Geläute und Gesang, Chorbegleitung und dergl. bei jedem Selbstmord verboten, im übrigen dem Seelsorger anheimgestellt, ob er bei Selbstmord in offenbarer Geisteskrankheit nicht auch am Grabe den Hinterbliebenen Trost spende. Es ist aber doch zweifellos nicht jeder Selbst mörder wirklich unzurechnungsfähig. Auch hier bleibt das Verfahren dann dem kirchlichen Takt des Geist lichen überlassen. Er kann aber auch seinem Ge wissen nach dann in die Lage kommen, jegliche Be teiligung am Begräbnis abzulehnen. Soweit die Zuschrift, der wir zur Begründung unserer in der Dienstag-Nummer festgelegten Anschauung doch einiges hinzufügen möchten. Zunächst sei betont, daß es durchaus nicht im Sinne der Berliner Resolution lag, den Selbstmord bcz. Selbstmörder als etwas anderes hinzustellen, als er nach christlichem Empfinden sein muß. Die Resolution verdankt ihre Entstehung vor Allem dem zweierlei Maaß, mit dem jetzt — in Sachsen wie in Preußen — gemessen wird. Man unterscheidet jetzt eben zwischen unzurechnungsfähigen und zurechnungsfähigen .Selbstmördern, — in praxi zwischen Selbstmördern, deren Unzurechnungsfähigkeit bescheinigt ist, und solchen, deren Geisteszustand überhaupt niemand sicher beurteilen kann. Das muß notgedrungen zu Unebenheiten, zu Ungerechtig keiten , zu Verletzungen und Erbitterungen Beteiligter führen, namentlich weil, wie die Zuschrift sehr richtig sagt, „das Verfahren dem kirchlichen Takt des Geistlichen über- lassen bleibt." Was dem Takt, das ist auch der Will kür überlassen, — das klingt aus der Berliner Re solution heraus, und wir haben einige Fälle — nicht aus dem hiesigen Bezirk — im Auge, in denen unter der un gleichen, wenn auch durch das Gesetz vollkommen ge- deckte« Behandlung gleichgearteterFälle nachgerade das kirch liche Leben der Gemeinden litt. In allen Fällen haben die Geistichen im Rahmen des Gesetzes gehandelt; ihre Auffassung und die ihnen bekannten Umstände, die sie bei der Beurteilung des Falles leiteten, führten sie eben zu einer verschiedenen Auffassung und Behandlung gleicher Vorgänge. Wollte man in solchen Fällen den beteiligten Anverwandten erklären: „Die Versagung der kirchlichen Ehren ist kein Urteil über das ewige Geschick, sie besagt nur, daß der Tote nicht mehr zur Kirche gehöre," dann würde man sicher eher verletzen, als trösten. Die Frage, ob der Selbstmord unbedingt Geisteskrank heit voraussetze, kann nur der Psychiater sicher beant worten, immerhin erscheint es nach allegemeinem mensch lichen Empfinden fast unmöglich, daß ein Mensch im Besitze seiner vollen fünf Sinne Hand an sich legt — abgesehen vielleicht von Fällen, in denen etwa ein Raufbold im Affekt seinen Gegner niedersticht und dann in dem selben Affekt Hand an sich selbst legt. Wir geben zu, daß die Forderung der Parität bei Selbstmördern ein Produkt des modernen Volksempfindens ist, — das inso fern sicher bestände auch ohne einen Goethe —, so wie etwa die neuerdings gewährleistete Teilnahme der Geist lichen bei Trauerfeiern für Tote, die dem Krematorium zugeführt werden. Aber das ist ja gerade das hohe Gut unseres evangelischen Glaubens, daß er sich nicht in starren Dogmen erschöpft, daß er keine Vogelstraußpolitik treibt, sondern daß er dem Empfinden seiner wahrhaft christlich gesinnten Glieder dort Rechnung trägt, wo dies im Rahmen seiner Grundlagen und seines Aufbaues möglich ist. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, 7. Oktober 1904. — Im Befinden des Königs Georg hat sich nichts geändert. Auch am Mittwoch war der König zweimal im Garten. Die Nacht zum Donnerstag war besonders in den frühen Morgenstunden durch Husten und Atemnot gestört. — Aus Pillnitz wird gemeldet, es ist sehr wahrscheinlich, daß der König bis zum Eintritt einer durchgreifenden beharrlichen Besserung nicht nach Dresden zurückkehrt, sondern entweder in Pillnitz oder in Hoster witz verbleiben wird, weil ihm dort die Möglichkeit ge boten ist, in den milden Tagen ohne weitere Umstände zum Aufenthalte den Garten zu benutzen. — Das Wiener Oberhofmarschallamt als Kuratel behörde der Prinzessin Luise von Koburg bewilligte die sofortige erneute Prüfung des Geisteszustandes der Prinzessin. — Wo bleibt Sachssn? Zur Herbeiführung emer Eisenbahn.Betriebsmittel-Gemeinschaft haben vor einigen Tagen zwischen Vertretern der süddeutschen Staats- bahnen und der preußisch-hessischen Eisenbahn-Gemein schaft Verhandlungen stattgefunden, die auch ein günstiges Ergebnis gehabt haben sollen. Es muß nun auffallen, daß Sachsen an dieser Konferenz nicht teilgenommen hat. Im letzten Landtage erklärte noch der sächsische Finanz minister, daß Eisenbahn-Differenzen zwischen Preußen und Sachsen nicht beständen und daß Verständigungen über alle die beiderseitigen Staatsbahn-Verwaltungen gemein sam berührenden Angelegenheiten von Fall zu Fall herbei- geführt würden. Um so verwunderlicher ist es, daß Sachsen an den jetzigen Verhandlungen sich nicht beteiligt hat, obgleich gerade eine solche Betriebsmittel-Gemeinschaft für die Rentabilität der sächsischen Staatsbahnen von allergrößtem Vorteile sein müßte. Es wäre jedenfalls höchst bedauer lich, wenn Sachsen außerhalb einer Gemeinschaft bliebe, die fast das ganze deutsche Eisenbahnnetz umfaßt. Man braucht nur auf die Leichtigkeit hiuzuweisen, mit der Hinfort der Verkehr von Norden nach Süden und umge kehrt westlich an der sächsischen Grenze vorüber geleitet werden kann, wenn auf diesen Linien durch Vermeidung von Wagenwechsel, Wegfall der Uebergangskontrolle und andere Maßregeln der Verkehr bequemer unb billiger ist, als auf dem komplizierten Wege durch Sachsen. Daß Sachsen wegen der niedrigen Verzinsung seiner Staats-