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Wochenblatt für WusSr-nff, Tharanö, Nvffe«, Siebenlehn und Sie Umgege»Sen. Äml 8 btall für das Kümgl. Grrichisamt Wilsdruff n»d den Sladlcalh daselbst. ckrclla», den l. Oecemkcc I88S. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt lO Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der Redaction), als auch in der Druckerei d. Bl. in Mißen bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tender., des BlalteS entsprechen, mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. Nedactiütt .. Lckunnrmachiuiq, die Zulassung innengedachter Dachpappen als Surrogat der harten Dachung betr. . -r> , Bezugnahme auf 8 3 der Verordnung, das Abdecken von Gebäuden mit Dachpappe und Dachfilz betr., vom 29. L-eptember 1859 (Gesetz, und VerordnungS - Blatt 15. Stück Seite 321) wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Asphalt-Dachpappen aus der Fabrik von Theodor Kapsf in Dresden aus Grund der angestellten Untersuchung und Vorgenommetten Brennversuche als Surrogat der barten Dachung mit den m obiger Verordnung angegebenen Beschränkungen bis ans Weiteres und mit Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs anerkannt worden find. Dresden, am 18. November 1865. Ministerium Für den Minister: Umschau. Seit längerer Zeit war es ein Wunsch des großen Handels- und Gewerbestandcs in Sachsen, daß das Königreich Italien von Sachsen anerkannt werde. Unsere Regierung zauderte lange, wohl aus doppelten Gründen: einmal, wegen des verwandt schaftlichen Verhältnisses unsers Königshauses zu dem vertriebenen Großherzog von Toskana und aus Freundschaft für Oesterreich, das nun einmal in einem Königreich Italien seinen ärgsten Feind sieht. Jetzt sind diese Bedenken gehoben, wenigstens kann Oesterreich keinen Anspruch auf Rücksichtnahme von Seiten Sachsens machen, seitdem es in der schles wig-holsteinischen Frage mit Hrn. v. Bismarck geht und das Recht der andern deutschen Staaten voll ständig mißachtet. Bayern ist dem Beispiele Sach sens gefolgt und man hofft, daß Italien ein guter Markt für die Products des Zollvereins sein werde. In der ungestümen Politik Preußens scheint eine Art Stillstand eingetreten, vielleicht veranlaßt durch die Erfahrungen, welche Bismarck in des Inner n. Kohlschütter. Schmiedel. Paris gemacht hat. Ob die ffZeitung meint, der ungestüme Premier habe sich die Hörner abgcstoßen und sei jetzt empfänglicher für die guten Lehren, die sie ihm als wohlmeinender Lehrer ertheilt? Man muß, sagte sie ihm neulich bei seiner Rückkehr von Paris, Keinem mit der Thür in's Haus fallen; gut ist's nur, sich alle Thüren offen zu halten, durch die man anständiger Weise eintccten kann. Sie meinte damit die französische und die öster reichische Thür. Damit Oesterreich nicht schadenfroh werde, warf sie diesem die Bemerkung bin, Mancher würde jubeln, wenn er so freundlich (von Frank reich) eingcladcn worden sei wie Preußen. Grade aber diese Einladung will der Minister Napoleons, Drouyn de L'duys, nicht zugcben. Seine Zeitung La France versichert, Bismarck sei weder von Napoleon, noch von der französischen Politik eingeladen worden, nach Paris zu kommen und den Versucher zu spielen. Die Politik Napoleons „trachte nicht nach Gcbietsvergrößcrung und Um gestaltung ter Karte von Europa." „Sollten aber andere Großmächte dem Ehrgeize und der Abenteuerei