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Amtsblatt 6S. Jahr- Dienstag, de« 27. Februar 1SVV Jur Silber-Hochzeit des (Nachdruck verboten.) 16 Und das Versprechen EuerS Vaters wollt Ihr nicht einlöieu?" fragte Peter mit scharfer Betonung. !vr. und der 27. Februar Fürst uud Volk einigt in gemein samen Wünschen sirr das Zudeipaar. Handelt es sich dabei zunächst um ein häusliches Fest, so gewinnt cs doch allgemeine Bedeutung, weil es den Blick auf ideale Güter lenkt, unter denen uns noch immer die rechte Art des deutschen Hauses mit obenan steht. Ja seltener Welse fürwahr haben die Hohenzollern Gottes Schutz und Segen erfahren. Bon jenem Ahnen paare an, das in einer stillen Abtci!>rche des Schwarz- Waldes ruht, bis herauf zu dem im Schmucke des silbernen Kranzes, ist ihnen eine lange Kette von Gnadenerweisen beschicden gewe-en. ES liegen auch Hane Prüfungen, steile Wege, bittere Entsagungen und Emtämchungea dazwischen Aber wenn heute zugleich ein grüner Kranz leuchtet und dem zweiten Kaisersohne die Braut angelraut wird, nach dem vor noch nicht Jahresfrist der Acltcste das häusliche Glück gefunden, kann es nur ein lauter Dank sein, der die Glieder der Kaiserfamilie selber zuerst bewegt für das was ihrem Geschlechte zu Gabe und Aufgabe geworden ist. Bis zu tun im dunklen Walde verborgen Hüllen der allen Germanen zurück hat sich unser Volk im Hause die edelste Krait bewahrt. Weich' stolze Freude facht es darum an, daß wir das HauS des Kaestcpaarcs als ein vor bildliches deutsches Haus bezeichnen dürfen! Nicht allzu viel bringt aus ihm heraus Aber wenn es bei seiner Lage auf der Höhe doch weithin sichtbar sein und bleiben muß, so wird alles, was von ihm in die Oeffentlichkeit tritt, zum Beweise, wie wohnlich und wahr und klar und Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Mr die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. keusch und fromm es drin ist. Auf dem Heimatboden der Kaiserin bezeugte ihr der Gemahl: „Das Band, das mich mit dieser Provinz verbindet und sie vor allen anderen Provinzen meines Reiches an mich kettet, das ist der Edel stein, der an meiner Seite glänzt, Ihre Majestät die Kaiserin. Dem hiesigen Lande entsprossen, das Sinnbild sämtlicher Tugenden einer germanischen Fürstin, danke ich es ihr, wenn ich imstande bin, die schweren Pflichten meines Berufes mit dem freudigen Geiste zu üben und ihnen obzuliegen, wie ich es vermag!" Und der Kaiser findet Zett, des Hauses Frieden zu schützen und sich dort seine eigenste Welt zu schaffen; am Herd die Sorgenwolken zu verscheuchen, die das Leben bringt, und mit mniger, zarter Treue die Seinigen, insonderheit seine Gemahlin, zu umgeben. Sieben blühende Kinder hat sie ihm geschenkt; vte, groß gezogen im christlichen Glauben und in sittlicher Pflicht, eine Fülle deutscher Hoffnung in sich vereinigen. Unter dem, was den Neid gegen uns erregt, steht die Häuslichkeit unseres Kaiserpaares, steht sein Familienleben nicht an letzter Stelle. Grund genug, daß wir es auch am Silbernen Hochzeitstage ansttmmen: „Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vater land." Den Hildesheimer Dom empor rankt sich ein tausend- jähriger Rosenstock, der immer noch Schößlinge treibt. So erhalte Gott den Stamm der Hohenzollern zum Segen für unser Land und Volk frisch bis in die fernsten Tage! Allen äußeren Beweise der Liebe verbat sich das Jubel- „Ehre „Ihr müßt Euch einen anderen Dienst suchen." „Und damit, denkt Ihr, sei die Sache abgemacht? Lebte Euer Vater noch, Gertrud, dann würdet Ihr anders reden; wißt Ihr, was er am Tage vor seinem Tode mit mir ausgemacht hat?" „Freilich weiß ich's," antwortete das Mädchen mit wachsender Entrüstung. „Er hat Euch entlasten —" „ES ist nicht wahr, im Gegenteil, er hat mir gesagt wenn ich bet ihm bleiben wolle, dann solltet Ihr meint Frau und die Mühle mein Eigentum werden." Tante Lena blickte Gertrud erwartungsvoll an, es schien fast, als ob sie auch jetzt noch wünsche, daß diese- Projekt sich verwirklichen möge. „Das ist sein Wunsch und Wille niemals gewesen," sagte Gertrud. „Der Sohn des Wiesenbauers —" „Schweigt l Ihr habt Euch in diesem Hause nur um Eure Arbeit zu kümmern!" Vater und Mutter, sagt die Schrift, auf daß eS Dir wohl ergehe und Du lange lebest auf Erden!" Gertrud zuckte verächtlich die Achseln. „Wie ich über Eure Heuchelei denke, wißt Ihr," sagte sie, damit werdet Ihr mich ebensowenig gewinnen, wie mit Eurer Grobheit. Ihr könnt Euch nach einem anderen Dienste umsehen." „So rasch, wie Ihr glaubt, geht das nicht," höhnte er, „Ihr werdct'S Euch reiflich überlegen und ebenso über meinen Vorschlag Nachdenken." Die alte Frau schüttelte bedenklich das Haupt. „Ihm geschieht Unrecht," sagte sie mit warnende» Tone „Und wenn Du das Haus verkaufst, was hast Du dann? Der Wtesenbauer beug: ven Kopf nicht, und anderer Leute Brot essen ist hart " „Hast Du nicht selbst die Teufelsmühl' ein Unglücks- Haus genannt?" erwiderte Gertrud ungeduldig. „Und öffentlich versteigert werden. Bieterversammlung: Rathaus Part., Dev Ratrvsllstveckunssbeamte Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bi- spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Psg. pro viergespaltene Korpuszelle. „DaS wohl, aber die Leute ralen nicht geru in solchen Sachen, da soll jeder selbst entscheiden." „Kennen Sie den Förster Hans Wacker?" „Gewiß." „Reden Sie mit ihm; mein Vater, der sein bester Freund war, Hal mir gesagt, er sei ein Ehrenmann —" „Das ist er," erwiderte Gertrud rasch, „und ich glaub' auch, daß er mir den besten Rat geben wird. ES würd' mir aber leid tun, wenn ich das Haus verlaffen müßt. Und bis wann müssen Sle Antwort haben?" „So bald wie möglich. Drängen will ich sie nicht, ich bleib einige Tage hier^ und lieb wäre es mir, wenn ich vor meinem Fortgange das nötigste mit Ihnen verab reden könnte. Sie haben dann später auch keine Umstände weiter di«r Gesellschaft zahlt Ihnen, das Ge d —" „Ist alles recht schön, aber ich muß mir's gründlich überlegen," unterbrach Gertrud ihn, während er seinen Hut nahm, um sich zu entfernen. „Können Sie mir schon jetzt ein Gebot machen?" „Sie müssen vorher fordern." „Ich weiß ja nicht, was ich fordern darf." „Beraten Sie mit Ihrer Tante und dem Förster, in einigen Tagen komme ich wieder " Der Knecht stand noch an der Tür, er hatte offenbar auf die Rückkehr des Fremden gewartet. Gertrud beriet bereits mit ihrer Tante, alsder Knecht ins Zimmer trat „Kommt der Lamp noch einmal, werf ich ihn vor die Tür," sagte er d-ohend. „Da könnt' jeder kommen und das Haus fordern!" Gertrud hatte sich hoch aufgerichtet, Zornesglut über goß ihr Antlitz. „Wenn ich die Mühle verkaufen will, kann mich nie mand daran hindern," erwiderte sie. „Das Haus ist mein Eigentum, und hier hab' ich allein zu befehlen!" „Und wo bleid' ich, wenn ihr die Mühle verkauft? ' fragte er, die Arme auf der Brust verschränkend. (Fortsetzung.) , „34 hab's anders g-hört," sagte Gertrud. „Die 'ahn sollte durch die Felder führen " „So war's früher piojektiert. Indessen müßte in esem Falle mit mehreren Bauern unterhandelt werden, ^rau-sichtilch, da die Bahn mitten durch ihre Felder ü« gelegt würde, hohe Forderungen stellen und INS dadurch eine Menge Scherereien machen werden, daß vermeiden, so tun wir's gewiß, undver- wenn Sie uns die Mühle verkaufen > gesagt," erwiderte Gertrud. „Ver- auf ich die Mühle, so hab' ich weiter nichts als das leine Kapital Das Haus bringt mehr ein —" „Es versteht sich von selbst, daß die« beim Verkauf «rücksichttgt werden muß,- unterbrach er sie. „Es wird nch ja feststellen lasten, was die Mühle jährlich eingebracht hat, nicht wahr?" „Das läßt sich schon berechnen." , , »Und dieses Einkommen muß Ihnen bleiben. Wir lwckern nicht, mein Fräulein, können wir uns in Güte Ewigen so kommen Sie bester weg, als wenn Sie uns rum Prozeß zwingen." . -Und wenn ich nicht freiwillig die Mühle hergeb', wird- bann zum Prozeß kommen?" fragte Gertrud be sorgt. ! -Wir müssen dann entweder mit Ihnen oder mit >en anderen Besitzern prozessieren, gebaut wird die Bahn, lad in die Lust können wir nicht bauen. Stehen Sie ganz lllcin? Haben Sie keine Verwandte?" „Nur eine alle Tanle, meines Vaters Schwester! ja wenn er noch lebte, dann hätten Sie rasch eine Ant wort, ich weiß nicht, was ich tun soll." „Haben Sie keinen Freund, der Ihnen raten kann?" -den . Mandl" , - :i rüa «aiserpaarer. Das Leben der Könige sei einsam — lautet ein altes an-lsae^ort. Aber an dem, was der Könige Herz und Haus Namens anders berührt, nimmt ein treues Volk Anteil in Hellen ' trüben, in großen wie gefahrvollen Zeiten; und wenn ^^rgcn der 27. Februar anbricht, der Tag der Silber- unseres Deutschen Katserpaares, wird eine Woge 7"" ' rmcr Gesühle durch die vaterländischen Gaue gehen und o 'cpie , u Unverstand, Verbitterung, Haß und Groll, über Seppl'' tu antimonarchischen Geist hinweg, der ganze Massen e »o, Banoe hält, ein viellausendstimmiges Dankgebet nach Irbem 7 ^ steigen, daß Golt die beiden Feiernden unserem er!' -- l nde zum Segen gesetzt hat, und ein Biltgedet, er wolle und ch ferner an ihnen den Spruch erfüllen, unter dem sie ihre Knice am Traualter beugten: „Nun aber bleibet °r: F^aube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist inid^e größte unter ihnen." Treu zu Kaiser und Reich haltend von da an, wo gemeinsame Haus für die deutschen Stämme gezimmert hu geEsard, steht bas Sachsenvolk hierbei nicht zurück. Wie König de» lbert und König Georg hervorragenden Anteil an den Vie/'Z^'"geschichtlichen Großtaten hatten, die zur Kaiserkrone /hrten, so fühlten sie sich zugleich im Herzen deren Trägern „Habe"-Munden. Und es ist der Sachsen Freude, daß dies . ig, von ihrem jetzigen König Friedrich August gilt, daß »'scheu Hohenzollern und Wettinern Freundschaft herrscht, Die Teufelsmühle. Kriminal-Novelle von Ewald August König MtckM ßr MMllff Nus d-' « V ' Z Warandt, Messen, Siebmleßn und die Umgegenden, i darin,! lich LiO' üjsigkeü-. ige, ini i ass-, sa" schöitt" enteil dN( d des K"' te fl M Versteigerung. eine L r Mittwoch, den 28 Februar 1W6, nachm. 5 Uhr sollen , t Meyer- Konversation-lexikon (5. Auflage), 1 Herrenfahrrad die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, - sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. >or z Loratvlatt für Wttaor» ff, Wnesi rllttannrberg, Birkexhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkoarmswalse Groitz'ch, Grumbach, Gr«., oei Moyor», Hewr«»dors, Herzogswalde mit Landberg, HühndM Uebel ^ rfbvch, KMsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf. Limd-i« Lotzen, Mohorn, Mtltitz-Nvttzsche«, Munzi«, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermS darf, l abriia" Pohrsdorf, RöbrSdsri hei Wilsdruff, Noitzsch, Rothschönberg mit Berne, SachGorf, SchmiedLAalX Kora, Steinbach be» KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn Seeligstadt, Sve4M<mien, Taubenheim UnkerGds»^ WeiVtrspp, Wildoerg Soh» sil Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, slb ga": Donnerstags und Sonnabends. sormM rkaufe k Bezugspreis vierteljährlich I Mk. 30 Psg., durch die Post be- Linte i!> zogen 1 Mk. 54 Psg. -e das L' 25