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202 spiclt werden, weil dsr unserdeß kntstandcne Wind, mit Rcgcunopscu bcglcilck, unangenehm wurde. Das Pwgramm krackte manches S cköne und Neue, , sodaß das Concert auch allgemein ergötzle. Nor Allem aber belusligie der letzte Latz des 3. und letzlen Tbeiles: „Ein Leipziger Osteuneßsonntag", großes Longewälde von Menzel, Obgleich dasselbe zuwei len ziemüch grob geniale, zuweilen auch etwas ge dehnt ist, so drawle cs doch keuch seine Naivität und Waorbeit alle Lochmeisseln der Anwesenden in Bewegung. So viel ich gehört, Halle der coulante Restaurateur, Herr Starke, eine Illumination des HvieS und Garlens vorbereitet, die aber von dein Winde vereitelt wurde. Hoffentlich läßt Herr Musik" director Günther, da jetzt die wärmsten und schön sten Abende sind, nicht lange auf das 2. Abonnc- menlconcert warten , und dann wird gewiß kein Wirbelwind das Licht wieder aufkalten! Dem ,,Dr. I.'' wird unter dem 24. d. M. Folgendes aus Bautzen geschrieben: Gestern Nach mittag entlud sich ein von Süd-West nack Nord- Ost hier vorbeizichendes Gewitter dergestalt mit Hagel sch lag,, daß die Saaten auf den Feldern der Ortschaften Särchen, Gödeln, Leichnam, Kal- bcndorf mit Geißlitz, Neudorf a. Sp., Kommerau, Brehmen und Großdubrau total zerschlagen wur den. Die Ortschaften Klix, Kauppa, Jetscheba, Krosta, Lemske, Merka rc. wurden minder bart betroffen. Schloßenstücke in der Größe eines Hühner eies und ß Pfund Schwere wurden gefunden. Daß an Obstbäumcn, Ziegel- und Schindeldächern, welche durchlöchert wurden, sowie an Fensterscheiben der Schaden nicht minder beträchtlich ist, versteht sich von selbst; Garten und Felder aber bieten einen traurigen Anblick bar. — Am 21. d. M. richtete ein Gewitter auf dem Bahnhofe in Oschatz mehrfachen Schaden an. Der Sturmwind trug einen Dachstuhl ab und führte denselben mit der darin angebrachten Uhr sowie steinernem Gewichte weit fort. — Am 24. d. M. Abends Z7 Uhr wurden in Rohnau bei Zittau die vor der Hausthür stehende Webersfrau Richter und der neben ihr sitzende Webergeselle Schneider durch einen Blitzstrahl auf der Stelle getödtet. Des Letztem, im Richter'- schen Hause wohnender Meister wurde dabei leicht, die an der Seite ihrer Mutter stehende 7 Jahre alte Tochter Richters aber so arg verletzt, daß die selbe gegenwärtig noch unter großen Schmerzen besinnungslos darnieder liegt. Das Richter'sche Haus wurde nicht entzündet, sondern in der Gegend der Hausthür nur leicht beschädigt. — Bei einem am 23. d. M. Nachmittags stattge habten Gewitter zündete der Blitz im Müüer'schen Wohnhause zu Roda bei Mutzschen und legte dasselbe und 4 Gärtnergüter in Asche. — Am 21. d. M. Abends 11 Uhr wurde die Stadt Großen hain von einem Gewitter hcimgesucht, welches mit wolkenbruchartigem und mit Schloßen unter mischten Regen begleitet war. — Am 17. d. M. Mittags schlug bei einem vor übergehenden schweren Gewitter in Liebenau bei Lauenstein der Blitz zweimal ein. In dem Mühle- seken Gute ward dadurch ein Seitengebäude ent zündet und durch den Blitzstrahl auch ein Oä>se gelöttet. In dem Ebrlich'schen Gute ward die durch einen zweiten Blitzstrahl entzündete Scheune durch schnelle Hülfe noch vor der Zerstörung be wahrt. — Am 20. d. M. nach 1 Uhr des Nachis entlud sich über Leipzig ein starkes Gewitrer und es schlug dabei dec Blitz schnell hintereinander an der Giebelseile eines Hauses auf der Albertstraße nieder und darauf in das auf der Dresdner Straße ge legene sogenannte „CoUiseum." Bei dem Falle auf der Albenstraße wurde die Gicbelmauer beschädigt und 2 hinter derselben befindliche Personen wurden dermaßen betäubt, daß'sie nur erst am 21. des Morgens durch ärztliche Hülfe zum vollen Be wußtsein gebracht werden konnten, Im „Eolliseuck" hat der Blitz in mehreren unter einander gelegeisrn Zimmern Wände und Thüren stark beschädigt und auch ein Kind auf der einen Seite deß Gesichts mit Brandwunden gezeichnet, — Lem „Dr. I." ist unter dem 25. d. M. fol gende telegraphische Nachricht aus Zwickau zuge- kommcn: In voriger Nacht gegen 12 Uhr ist in der Stadt Elterlein Feuer ausgebrochen, welches in Zeit von 2 Stunden gegen 32 Wohngebäude nebst Hintergebäuden in Asche legte. Gegen 80 Fa milien sind dadurch obdachlos geworden. Menschen sind nicht verunglückt. Das Feuer ist in einer Scheune ausgekommen. — Der Redaction des „Dr. I." wurde am 26. d. M. aus Oederan ein Roggen Halm zuge schickt, welcher mit Einschluß der 7 Zoll langen Aehre nicht weniger als 4 Ellen 2 Zoll mißt. Der Einsender bemerkt dabei, daß das dasige Kornfeld, dem dieser Halm entnommen, beinahe durchgängig mit solchen oder doch ziemlich so langen Halmen bestanden ist und daß dieses Kornfeld im Frühjahr so schlecht bestanden war, daß man es bereits zum Umackern bestimmt hatte. — In Pirna feierte am 22. d. M. Abends 9 Uhr der Thurmwächter der Hauptkirche durch ben galisches Feuer das 300jährige Jubiläum des ersten Glockenschlages der Kirche. Ohne die Schaltjahre zu rechnen, hat diese Glocke im Verlaufe der 300 Jahre circa 17,082,000 Schläge gethan. — In einer der neuesten Nummern der „Allge meinen Wiener medicinischen Zeitung" wird das Treiben eines „wegen mißglückter Euren vielfach gerichtlich verfolgten und abgestraften" CharlatanS, Namens Baumscbeidt, beleuchtet, der mit einem von ihm „Lebenswecker" genannten Medicament Wunderkuren auszuführen verspricht. Da, sicherm Vernehmen nach, der Baumscheidt'sche „Lebens wecker" auch in der kiesigen Gegend Eingang ge funden, halten wir cs für Schuldigkeit der Presse vor dem Gebrauche dieses Medicaments hierdurch ernstlich zu warnen. Die obengenannte Zeitschrift führt verschiedene Fälle an, die unwiderleglich be weisen , daß die Anwendung des erwähnten Mittels einzig und allein den Tod deS Kranken herbeige-