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Wochenblatt für HZilsdruss, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Oerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. /ceitag, den 8. Äjirit l864. 14, Verantwortlicher Nedactcur und Verleger: A. Lore»;. . Bon dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für Len Vterteljabrgang beträgt l'Ngr. unv ist jedesmal vorauszubezahlen. SämmlUche Königl. Po,tamter nehmen Bestellungen darauf an. "zeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werken in Wilsdruff sowohl lin der Redaclion), als auch "der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen 'sorlige Bezahlung besorgt, -Iwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mtl großem Lanke ^MiMmen, nach Besinden honorirt. Die Ncdaclion u m schau. Die Friedcnsconferenz, um die sich die eng« '^chen Muilster sell Wochen die Köpfe zerbrechen M die Finger wund geschrieben Haden, soll am April in London zusammenlrelen. Außer Oester« iflch und England hofft Niemand Etwa» davon. Dänemark Hal seine Einwilligung nur gegeben, wenn Londoner Protokoll zur Grundlage genommen "ird. Damit ist aber den deutschen Mächten "eilig gedient, das Blut unserer LantSlcuie wäre Monst geflossen und die Herzogihümer in derselben ^>ze, wie vor Ausbruch des Krieges. Nun hat ^iser Napoleon eine Karte auSgcspielt, worüber anderen Mitspi.ler die Hände über den Kops !»!allimenschlagen. Er will, daß man die Bewoh- sic der Herzogihümer darüber abstimmen lasse, wer beherrschen soll. In Italien ist der Vorschlag ho» vor einigen Jahren zur Ausführung gekom- ^n, Savoyen und Nizza sind auf diese Welse an kankreich gefallen, ja, Napoleon verdankt dieser ^ee seinen Thron. Preußen Hal sofort zugestimmt, pwohl Herr v. Bismarck bis jetzt nicht viel aus Mk-abstlmmungen gegeben hat. Er rechnet wahr- peinlich so: Den SchleSwig-Holsteinern wird die itage vorgelegt werden, ob sie deutsch oder dänisch Werden wollien. Da es nun kaum zweifelhaft sein !»Nn, daß fie einmüthig für Deutschland sich aus- lechen weiden, so wird ihnen dann der Anschluß l Preußen empfohlen und der Herzog mit Geld gefunden. Schwärmt man doch in ganz Preußen ld selbst in den der Regierung feindseligsten Kreisen l Erwerbung der Eldherzoglhümer. Nur könnte sich verrechnet haben, denn Napoleon hat den Erschlag der Volksabstimmung sicher nicht gemacht, Preußen zu vergrößern, und die Bevölkerung der Herzogthümer wird sich nach einem Bismarck« schen Regiment auch nicht sehr sehnen. Am meisten ist der französische Vorschlag Oester reich in die Glieder gefahren. Wenn dieser Grund satz allgemein zur Geltung kommt, dann giedl es kein Oesterreich mehr; Ungarn, Böhmen, Galizien, Kroatien, Italien haben jedes das Recht, sich un abhängig zu machen und würden auch gar Nicht zögern, eS zu lhun. Seit diesem Vorschläge soll man in Wien bitter bereuen, sich an dem Kriege betdeillgt zu haben und Frieben um jeden Preis wünschen. Am Ende kommen wir noch dahin, baß die Schleswig-Holsteiner sich beim französischen Kaiser für ihre Freiheit bedanken. In Hohlem soll man ernstlich mit dem Gedanken umgeben, eine Deputation nach Paris zu senden, des Kaisers Schutz zu erflehen. — Mil der Belagerung der Düppler Schanzen geht cS rüstig vorwärts und bei der Ueberlegcuyeit der preußischen Artillerie Hoffl man bald mit ihnen fertig zu werden. Die ersten Laufgräben sind er öffnet, ohne baß die Dänen cS hindern konnten. Aus Gravenstein wird vom 2. April berichtet: Heute, mit dem Glockenschlage j3 Uhr, Hal auS allen 8 Batterien vor Düppel und vom Gammel mark her das Bombardement der Fons be gonnen. Bald hörte man, daß der Feind, der während der Nacht die Trancheen und ble in den letzten zwei Tagen oder Nächten gebauten und ar« Mitten Batterien durch fortwährende Beschießung zu stören versucht halte, um einen Waffeniullstand gcbelen habe. Derselbe war ihm bis j 2 Uhr be willigt worden; um ^3 Uhr (so war der Befehl) begann das Bombardement. Aus den Batterien donnerten die 40 Geschütze jetzt Schuß auf Schuß, und die Forts antworteten, wenn auch nicht so