Volltext Seite (XML)
n Her- urige» hnelle» i, Va- nntag» lsdrusf troffen, !N 67, l, wird > uner- rs eink ins die or und digung n, und ern in- prechcn N ach- so reich Lcrstor- gabcn; Wmüth- stunge» ebenden Herrn orgfalt, en und en. Ihnen 264. Gr»!»' r. — A -sr^ Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegeuden. Amtsblatt für das König!. Vcrichtsamt Wilsdruff und de» Sladtrath daselbst. FreitaHen 2S. ÄM >884. 17. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage «ine Nummer. Der Preis für den Viert eljahrg ang beträgt 18 Nar und ist iedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl iin der Redaclion), als auch in der Druckerei d. Bl. in Müßt» bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Dank« angenommen, nach Befinden honorirt. Redaktion. Umschau. Ueber die Erstürmung der Düppler Schanzen kommen nun eine Menge Einzelheiten, welche die Tapferkeit der Preußen in ein noch helleres Lickt stellen; aber jede neue Nachricht steigert auch die Verluste. Man ist jetzt schon bei 1160 Todten und Verwundeten angekommen. Schon in der Nacht vor dem Sturme hatten die preußischen Pionniere, auf allen Vieren heran- kriechend, die meisten Wolfsgruben der dänischen Schanzen mit Sand zugeschültet. Die Wolfsgruben find Erblöcher, in welchen sich spitze Pfähle erheben. Außerdem hatten die Dänen ihre Schanzen mit vielerlei Hemmnissen umgeben. Paüisadenwälle, Gräben, Moräste, mit breiten Faschinenmessern be spickte spanische Reiter, Eggen, Dornenbündcl rc. versperrten den Zugang. Alle diese Hindernisse würben rasch genommen. Die Pionniere hieben Mit ihren Aexten unter einem Hagel von Kartätschen« Und Flintenschüssen Bresche in die Pallisaben, füll ten die Gräben und Moräste mit Sand aus, von dem jeder Soldat der Sturmcolonne einen Sack aus der Schulter trug, und brachen die Messer und Zacken auf den Eggen und spanischen Reitern los, oder bedeckten dieselben gleichfalls mit ihren Sand säcken. Die Stürmenden erstiegen die einzelnen Schanzen von rechts und links in beständig wech selndem Zickzacklaufe, um dem Feuer der feindlichen Kanonen möglichst auszuweichen. — Die Geschütze, rnit denen die Schanzen armirt, find ungeheure Geschosse, es wurden aus diesen 48pfündige Kugeln geworfen, welche ganze Reihen wegrlssen. — Die Vertheidigung der Schanzen war fast an sämmt« lichen Punkten kräftig und hartnäckig. Dänische Soldaten schossen noch aus eine Distanz von 8 bis 10 Schritten und nahmen kein Pardon. In einigen Gräben, z. B. in Schanze Nr. 3, stand Tags dar auf das Blut handhoch, ohne von der Erde auf getrunken zu sein. Einzelne Züge von Heroismus, die vorkamen, erinnern an die Aufopferungsfreudigkeit des Alter- thums. Zum Sprengen der Pallisaden gehen die, die Sturm-Kolonnen begleitenden Pionniere mit Pulversäcken vor. So auch bei Schanze 2. Ein Pionnier zündet den Pulversack an und ohne auf den Zuruf des Offiziers zu hören, stößt er noch die Worte aus: „Hinein müßt Ihr, Kameraden" und fliegt mit den Pallisaden in die Luft. — Der Feldwebel Probst vom 64. Infanterie-Regiment pflanzte auf einer Schanze die preußische Fahne auf, erhielt hierbei einen Schuß durch den Arm; er ließ aber von seiner Arbeit nicht ab, sondern bemühte sich jetzt mit dem linken Arm, die Fahne einzu stecken; da trafen ihn drei Kugeln durch die Brust, woraus er noch mit der Hand winkend neben der Fahne tobt niedersank; aber sofort ergriff ein an derer Tapferer die finkende Trophäe und steckte fie fest in den Boden, worauf die Truppen die Schanze nahmen. Pardon! rief ein Preuße bei Düppel, der auf weit vorgeschobenem Posten stehend in einen Graben gefallen war, in dem drei Dänen lagerten. — Wir find gefangen! riefen die Dänen wie aus einem Mund und warfen ihre Gewehre weg. — Gefangene, folgt mir! commandirte der Preuße und zog in Triumph mit ihnen in Düppel ein. Als die Meldung von dem glänzenden Siege dem königl. Prinzen Friedrich Karl überbracht wurde, nahm derselbe, sowie der anwesende Kron prinz und sämmtliche Generale und Adjutanten, die Kopfbedeckung ab und rief tief ergriffen: „Ich