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82 gebung und Verwaltung eingeführt, der bürgerlichen Kreiden eine freie Ställe gesichert, treu im Geiste der Verfassung regiert und nie durch künstliche Aus- legung die Verfassung verletzt oder verletzen lasten. So lebbaft zu Zeilen der polnische Kamps in Baiern war, so hat er nie sein Volk in Gul« und Uebel- gestnnlc und Treue und Verführle eingeibelll; denn ein Volk verträgt solche Theilung nicht. Das ist sein Nachrubm. Was er als der mächtigste mit- teiveuliche Kürst, als ter natürliche Führer Deulich- lands außer Oesterreich und Preußen für Deulsch« land in der Krists der Gegenwart hätte werden können, — dieser Probe hat ihn ein früher Tod enthoben. Der neunzehnjährige Kronprinz hat als König Ludwig II. den bairischen Thron bestiegen und bereits den Eid auf die Verfassung, d. h.: daß er treu nach der Verfassung und den Gesetzen des Reichs regieren wolle, geschworen. Alle Staals- diener sind einstweilen in ihren Aemtern bestätigt. Die Landestrauer sür König Max dauert 6 Monare. Auch der König von Würlemberg liegt schwer krank darnieder; er ist der älteste Monarch Europas. — Trotz gräulichen Wetters und schrecklicher Wege rücken die Oesterreicher mit großer Schnelligkeit nach dem Norden Iüllands. Sie find bereits dis Aarhus gekommen; die dänische Jnfanteeie hat sich einge- schlsst, die Kavallerie ist nach Westen abgezogen. Lor Friederici« liegt die preußische Garde und hofft in wenigen Tagen die Festung in Händen zu haben, denn die dänischen Soldaten sollen in der schreck« lichsten Verfassung sein; abgerissen, abgemattet, ohne genügende Nahrung, läßt sich der Soldat nur noch durch Gewalt zum Gefecht treiben. — Vor den Düppler Schanzen sammelt sich die übrige preußi sche Armee und zieht allmälig das schwere Geschütz an sich. Die nächste Woche könnte leicht auch hier die Entscheidung bringen. Auch hier find die Wege grundlos, der Schmuz fließt dem Soldaten über die kurzen Schäfte der Stiesel und auch der Offi zier beginnt mißtrauisch gegen seine Halbstnlpen zu werden. Wie das Material, so werden thcilwelse jetzt auch die schweren Geschütze auf dem Wasser wege nach den betreffenden Plätzen geschafft; aber unsäglich sind die Schwierigkeiten beim Ausladen. Der breiige Schmuz schlägt über den gelegten Bohlen zusammen und die Geschütze sinken dis an die Achsen ein. Jetzt beginnt man, nach amerika nischem System, förmliche Knüppeldämme aus Fa- schinenstücken herzustellen. Oft reichen die Pferde- kräfle nicht aus und an den zu solchem Zwecke am Geschütz befestigten Stricken helfen noch SO-100 Mann nach. Kurz, nicht nur durch die Position, sondern auch durch die Mühseligkeiten, die sich jetzt bei der bevorstehenden Belagerung zeigen, verdient Düppel den Namen „Klein Sebastovol". Je weiter die Verbündeten nach Norden vor rücken, desto seltener werden die freundlichen Ge- sichrer; die österrcichiichen Soldaten müssen fort während auf der Hut sein vor Meuchelmördern. Aus Veile berichtet ein Offizier: Als ich Dienstag Abend s8 Uhr nach vollständiger Einnahme dieser Stadt durch die k. k. Truppen von der dominiren- den Höhe, aus welcher ich mich während d'S Treffens befand, hinab und zur Stabt fuhr, knallten wenige Schritte vor meinen Pferden aus dem ersten Hause rechts an 10 — 12 Flintenschüsse und eS fielen 3 Dragonerpferde, 1 Vorspannpferd, und 2 Mann von Hessen - Infanterie wuiden stark verwundet. Hieraus stützten 5 6 Mann zum Hause, erbrachen die Thure und nach zwei Minuten brachten sie drei Soldaten und zwei Eivilisten heraus. Nur der angehornen Guimüihigkctt beS SleyrerS konnte» diese Elenden ihr Leben verdanken, denn solch' eint Thal gehört in die Kategorie des Meuchelmordes. Gestern srüh wurden 4 Mann vom 18. Jägerba- taillon plötzlich nach dem Krankenhause gebracht, und der Arzt nimmt eine Vergiftung an. Gestern Nachmittag zwischen '.4 und 4 Uhr wurden zwei ziemlich gut gekleidete Fanatiker in dewußiloseiN Zustande nach der Wache getragen. Sie hatten aus einem neben dem Verbandhause gelegenen Hause ai» Hellen Tage auf österreichische Soldaten geschossen, sind jedoch beim Ergreifen schon halb todt geschla- gen worden. So ereignen sich noch mehr solcher Fälle, welche die Langmuth des österreichischen Feld- Herrn auf die schwerste Probe stellen. Ein vorge stern Nachmittag erschienenes Placat desselben fordert sämmtliche Einwohner der Stadt auf, jede Masst und Munition binnen 24 Stunden in eigener Person abzuliefern. Wenn das Treiben des dänischen Fa natismus so fortdauert, wird der Feldmarschallleut- nant v. Gablenz gezwungen sein, durch die strengste» Maßregelu.ein warnendes Beispiel zu statuiren. In der Stadl wurden 108 dänische Soldate» gefangen genommen, worunter 20 Schleswiger, dir ihre Gewehre noch vor dem Einrücken der Oester reicher vor die Thür einer Restauration stellten, iü> Zimmer sür die erwarteten Ocsterreicher eine Bowle Punsch bereit hielten und als dieselben eiutrate», sie mit einem Hurrah empfingen und sich sodan» in Gefangenschaft begaben. Im Westen von Schleswig, in der Nordsee, liegt lang hingestreckt die Insel Sylt. Am 4. März hat sich dort folgender Vorfall zugetragen, der auf die Entschlossenheit der Bewohner ein herrliches Licht wirft. Kapitän Hammer, der seit Jahre» wegen seines dänischen Fanatismus berüchtigte Be fehlshaber des bei Sylt statiomrten Zollkutters, landete mit einem Kanonenboot 20 bewaffnete See leute bei Keitum, begab sich zum dortigen Landvogt, einem frühern dänischen Offizier Tvebe, und ver- langie die Herbelschaffung derjenigen Sylter, welche dem Herzog Friedrich VIII. die Huldigung der In sel überbracht hallen. Sie kamen, mit ihnen abek eine Menge Sylter, welche Verdacht schöpften. Ka pitän Hammer erklärte nun, daß, wenn die Huldi gung nicht widerrufen würde, er die Deputirten als Gefangene milnähme. Das Anerbieten wurde na türlich zurückgewiesen, das Volk aber bedeutete ihm, daß man die Deputirten nicht gutwillig würde ab- sühren lassen. Der Kapitän ließ nun seine Mann schaft laden und drohte, er würde, sofern Widerstand Leistet diinn L k Si sind die lüchen Kyte 1 Hoot z in C> biion Itrifili ich er 2 Nische I» Lud die! d Zorn, ^reuic linnen Äen ii Cpeiie Leib b diuser Deutsi in de' )n L> kostens Nähe «nd r dellten der ü Wtwo — „ wihci Ober Worm als i gleich »nnd Pein Golk »ege len gien Gal die nied sich dem setzt des gen der zu die Me lan zu mit