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>emni für Wilsdruff, Tbarand, Nosfen, Diebenlehn und die Umgegenden. rhme L' Ä m l 8 6 l a l l W für das Königl. Gerichtsami Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. , wie > , — «freita;i, den l8. Niärz l8V4. H ehret. 1864. . 18 Ä 12-/?! SS ' 25 ' c. 15 M s ' 25 ' 8 ' 14 ' 20 - 1864, -- -100 ' t«18P »eist«, z 18^ S. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Die Redaktion. Die nächste Nummer d. Vl. erscheint des Charfreitags wegen schon Donnerstag, den 24. März. Anzeigen für dieselbe ^lden bis spätestens Mittwoch früh 8 Uhr erberen. Die Redaction. Umschau. , Ganz Baiern ist in tiefer Trauer; König Max M am 10. März Mittags. Beim Anstccken einer ^sennadel oder eines Ordens soll er sich leicht an Brust verletzt haben, worauf der Rotblauf ein« und binnen 2 Tagen dem lheuern Leben ein machte. In den Vorzimmern des Königs Mi« eine tief ergriffene Menge, als 10 Minuten 12 Uhr der Erzbischof aus dem Zimmer dcS ^nigs trat und verkündigte: Unser guter König >A Himmel; gepriesen sei sein Name. Benn daß wir wieder so einen guten König b.kom« wie er war! — Schluchzend warf sich die Ange aus die Änice und betete.— Ter sterbende rvar bis zuletzt bei voller Besinnung; so Me er die heil. Slerbesacramente und die letzte Alling empfangen. Von allen Mitgliedern seiner A»Mie halte er iAbschied genommen, zulctzk um Uhr ließ er den Kronprinzen an sein Bell kom« und theilte ihm seinen letzten Willen mit; er Imch ihm eine Viertelstunde klar und sehr ^khlnlich; der Kronprinz wurde ohnmächlig hin« ^Wlragen. — Der König ist 1811 geboren und am 21. März 1818 den Thron. Er war der v König Ludwigs und der Prinzessin Therese Hildburghausen, von welcher er das guie men- i^nsreun bliche Herz geerbt hat. König Ludwig, . " >M 78. Lebensjahre dieser furchtbare Schlag -Ü, weilt in Algier; der Telegraph trug die Todesbotschasl nach Marseille und von dort über- Meer trägt sie ein Dampfschiff zu dem unglücklichen, nichts ahnenden Vater. König Max Gemahlin ist eine preußische Prinzessin Marie, Tochter des ver storbenen Prinzen Wilhelm und Schwester des Ad mirals Prinzen Adalbert. Alle bairischen Zeitungen erscheinen mit schwar zem Trauerrand und die Trauer sitzt lies in den bairischen Herzen. Sie trauern um den König, der in schweren Tagen des Zwiespalts sich selbst überwunden und gesagt hat: „Ich will Frieden haben mit meinem Volke!" und der nach diesem Worte, das man ihm auf den Grabstein schreiben muß, gelhan und regiert hat. Er hielt die Liebe und Stimme seines Volkes und das Einvernehmen mit ihm in öffentlichen Dingen höher als ein paar Minister und vielleicht seine eigne einzelne Ansicht über einzelne Dinge; denn Minister bekommt ein Fürst immer wieder, aber die verlorene Liebe und das verlorene Verlrauen eines Volkes ist schwerer wieder zu erlangen. Auch heule noch lebt das Volk gern seine Fürsten, aber keinem fällt mehr die Liebe unverdient in den Schoß. Das Volk im Ganzen Hal einen feinen Sinn dafür, wer seine Liebe verdient und bewahrt sich diesen Sinn selbst unter einzelnen Zerwürfnissen. Die öffent liche Stimme rühmt dem verstorbenen König nach, daß er Baiern zu einem der glücklichsten Länder gemacht und zu solidem Wohlstand erhoben hat; er hat umfassende, tiefgreifende Reformen in Gesetz«