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298 Familie in behaglichem Luxus, Ohne eigne Schuld verarmt, hatte er eine Frau und vier Kinder zu ernähren. Er versuchte durch barte Arbeit seiner Familie Brod zu verschaffen, und wurde von einem seiner Söhne wacker unterstützt. Dieser erkrankte jedoch, und der Vater arbeitete für sich jetzt so, daß er bald unfähig zu fernerer Arbeit wurde. Der andere Sohn arbeitete in einem Wollmagazin und verdiente 1 Pf. St. die Woche; aber ein Wollsack fiel ihm auf den Kopf und er mußte ins Spital gebracht werden. Die Töchter arbeiteten als Näh erinnen und verdienten ungefähr 6 Schilling die Woche. Allzu anstrengende Arbeit, Sorge und Kummer warfen endlich die Töchter beide auch aufs Krankenlager. Alles, was sie hatten/ wurde Stück vor Stück verkauft, aber es genügte nicht, um Nah rung zu schaffen. Frau Lucretia Jeffreys starb endlich „aus Mangel an den nothwendigsten Nah rungsmitteln", wie die Tvdtenbeschau-Jury sagte. In dem Zimmer der unglücklichen Familie fand die Jury nichts als einen leeren Kasten, einen zerbrochenen Stuhl und ein vom Kirchspiel geliehenes Belt, auf welchem die zweite Tochter im Sterben lag. — Fast sämmtliche bedeutendere Banken Deutsch lands und Frankreichs haben den Zinsfuß für ihnen entnommene Capitalien erhöht; die englische Bank sogar bis auf 9 Procent. Diese Erscheinung, die sonst nur in Handelskrisen und Kriegsfällen eintrilt, hat ihren Grund diesmal in den ungeheuren Sum men, die von Europa nach Ostindien und China für empfangene Waaren geschickt werden müssen. Die Bewohner des östlichen Asiens senden uns be sonders Thee, Seide und Gewürze, wofür sie euro päische Waaren nur in geringem Maße annehmcn, meist muß Silber dafür gezahlt werden. Aus Frank reich ist das Silbergeld daher fast ganz verschwunden. Natürlich ist die Diskontoerköbung nur vorüber gehend, denn durch den hohen Zinsfuß werden Ca- pitalien angelockt und sind bald im Uebcrsluß vor handen; auf manche Geschäfte, die größtenthcils mit Bankcapitalien arbeiten, wird diese Erhöhung aber doch einen unangenehmen Einfluß ausüben und auf längere Zeit können viele diesen hohen Zinsfuß nicht aushalten. — Die Wunderbohne ausNavaoö beschäftigt gegenwärtig nicht wenig die deutschen Gärtner. Es ist dies die erste perennirende Bohne; denn sie dauert den Winter über aus, blüht und trägt auch im zweiten und folgenden Jahre; sie giebt alljähr lich zwei Ernten, ist von wunderbarer Fruchtbar keit, von allen Bohnen die nahrhafteste und wohl schmeckendste und kann bis Eintritt von Frostwetter gelegt werden. Ihr Entdecker heißt I. Pierre, be rühmter Chemiker und Mitglied des Instituts von Frankreich, welcher wegen dieser Entdeckung in Frankreich, England und Belgien mit goldenen Medaillen ausgezeichnet wurde, und in einer Schrift: Die Wunderbohne aus Navaoö, das Nähere über dieselbe bekannt gemacht hat. Höfliche Operngucker nennt sich die neueste Erfindung französischer Industrie. Mit Hülse dieser Operngucker ist Jedermann im Stande, im Theater und an öffentlichen Orten Personen j» mustern, ohne sie direct ansehen zu müssen; scharfe Glas führt sie ihm nahe vor daS Md ohne daß die Beguckten eine Ahnung haben, l» würden beobachtet und seien der Gegenstand Aufmerksamkeit. Es braucht daher auch Nicw»» mehr roth zu werden, eine Schwäche, die oblieg immer mehr abkommt. — I Im Jahre 1831 trat ein armer Bauernsoh» Bazaine, in das französische 37. Linienregwr"' als gemeiner Soldat ein; er hatte nichts als ei^ guten Kops und Ehrgeiz. In 28 Feldzügen D, Bazaine von Stufe zu Stufe und Hal jetzt höchste erreicht; denn Napoleon hat ihn zum Ms' schall ernannt. Es ist also immer noch wahr, der französische Soldat den Marschallstab in sciM Tornister trägt, — und dieser unsichtbare b" ist ein wahrer Zauberstab. — Merkwürdig! In den ersten 8 Monaten d-2' sind 21,252 Pec onen aus Deutschland nach M' nka ausgewandert, fast 9000 mehr als vorigen Jahre, obgleich die öffentlichen und poli»' schen Zustände drüben in diesem Jabre entschied» sich verschlimmert haben. Die Geldkrists, TbeN' rung, Unsicherheit und der Verbrauch an Kanone»' futter ist entschieden gestiegen. — Am Eingang des Kursaales inWiesbake» hat sich zwischen dem Portier und einer bekannt» Mainzer Persönlichkeit vor einigen Tagen folgen^ erbaulicher Vorgang ereignet: Der nngenirte Mai"' zer wollte wieder einmal den Ort betreten, wo schon oft sein Geld hingetragen batte, als er dem geputzten Tbürhülcr mit einem Blick auf 1^' neu etwas bedenklichen Anzug zurückgewiesen wiir^ Hierbei lhat der witzige Besucher die characteristE Aeußerung: „Auf main Wort! Se könne wM enein lasse, maine gute Klader sinn all schun la»§ drinne!" — Der neue Kaiser von Mexico hat sein giment mit einer Reibe von Erlassen eröffnet, d» nichts als Milke, Sanftmuth und Versöhnlichste» um nicht zu sagen Liebenswürdigkeit, gegen sei» Widersacher atvmen. Das entspricht der Polchs weiche weiland Erzherzog Max bis zum Jahr >8» als Vicekönig in Lombardo-Venetien, wenn aM im beständigen Widerspruch mit Gyulay und ds Militärmacht, verfolgte, und die dort ihm und!"' nein kaiserlichen Bruder so wenig Dank und W'»' theil einbrachte. Es ist zu fürchten, in werbe der Erfolg kein besserer sein. Die Versos, lichkeit des Kasiers wird seine republikanischen ner, auch wenn dieselben geneigt wären sich zu »>» narchiichen Gesinnungen bekehren zu lassen, »s verhaßten Ursprung seiner Würde nicht vergeße machen, und sein Freisinn droht ihm selbst Partei, welche die französischen Eroberer in's Uf gerufen hat, die clericale, zu entfremden. So sich Alles dazu an, daß Kaiser Max von Mcze i zu derselben traurigen Rolle berufen ist, » in Spanien der Schützling und das Geschöpf Nal leons I., König Josepb Bonaparte, unter dem Sch » französischer Bayonnette zu spielen hatte. Men der fteii angekla« gtkomm Bckanni ihr die l gemeinst faßte da auf. 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