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268 meinen ist man in der hiesigen Gegend mit den Ernte«Erträgnissen wohl zufrieden und rechnet die selben unter die guten miltcln. Lie Obsternte anlangend, so ist diese im heu rigen Jahre kaum mittelmäßig zu nennen, denn obgleich Birnen reichlich vorhanden, so find doch Aepfel und Pflaumen nur spärlich gewachsen und wird der größte Tbeil der Ersteren noch vom Sturme heruntergepeitscht. —- Manche Leute verlassen in der Erntezeit ihre Wohnungen, obne dieselben gehörig zu verschließet, und denken nickt daran, daß fick während ihrer Abwesenheit ungebetene Gaste einfinden könnten. So erging es dem hiesigen Einwohner Sck. Wäh rend die Familienglieder fleißig bei der Arbeit sind, packt sich ern Kerl im obern Stockwerk ein hübsches Bündel zusammen und will eben damit entweichen, als er von dem heimkehrenden Sohne des Besitzers ertappt wird. Nach einem vergeblichen Fluchtver suche gelingt es, ihn zur Haft zu bringen und er kannte man in ihm ein steckbrieflich verfolgtes Sub- ject, das schon wiederholt Bekanntschaft mit dem Zuchthause gemacht hat, die er jetzt erneuern kann. Vermischtes. Eiu tropischer Schmuck zur Damentoi- lette. In M-xico, namentlich der Umgegend von Verakruz, findet sich nicht selten ein leuchtender Kä fer, von den Spaniern Kukujo genannt, welchen die Damen fast wie ein HauSthier behandeln und pfle gen, um ihn jederzeit zum Putz verwenden zu kön nen. Der Käfer wird von den Indianern einge fangen, indem sie Abends eine hellglänzende Kohle an einem Stocke in der Luft hin- und herschwcnken. Die beim Kuknjo, so wie bei den meisten Insekten sehr scharfen Sehorgane veranlassen denselben sich eilends auf einen vermeintlichen Eindringling oder Nebenbuhler zu stürzen, und dabei findet er, wie wir dies ja meist bei allen blinden Leidenschaften sehen, das Grab seiner Freiheit in der Hand des Indianers. Hat Letzterer Beute genug, so bringt er sie nach der Stadt auf den Markt und verkauft das Dutzend Thicre in der Regel für zwei Realen. In den Besitz der Dame oder ihrer Zofe gelangt, werden die Käfer in eigens dazu gefertigte niedliche Rirctfen-TlachriMen von Wikflruss- Am 14 Sonntage nach Trinitatis predigt friib Hcrr Schmidt; Nachmittags Hcrr Pastor Seifert"' Limbach. Käfige von feinem Draht gesperrt und hier iorzl^ tig mit Scheibchen von Zuckerrohr gefüttert, u" auch, was zur Erhaltung ihrer Gesundheit unm"- gänzlich nöthig sein soll, täglich zweimal geb»^ swahrscheinlich um den Morgen- und Abendtha» i" ersetzen). Um nun die Thiere endlich ihrer leß'^ galantesten Bestimmung cntgegenzusührcn, dieselben Abends in kleine Säckchen von feinstem gehüllt uud diese in Form von Rosen längs Kleides befestigt, oder man steckt den Käser zwäch" Kops- und Bauchschild eine Nadel durch, was Sf' schehen kann, ohne ihn zu verletzen, und trägt so als Kopfnadel, um die Mantille zu halten. schönsten aber nimmt sich dieser Schmuck aus, er mit kleinen, künstlich aus Kolibrisedern gebildet Blumen und einzelnen Brillanten verbunden Kcanz oder Kciffüre in den Haaren getragen w»^ So haben die Damen in Verakruz eine neue >" jedenfalls glänzende Eroberung der Toilette aus Gebiete der Zoologie gemacht. — Sonntag. — Jeter Tag in der Woche >rw von irgend einer Nation der Erde als Tag des fentlichen Gottesdienstes gefeiert: der Sonntag den Christen, Diontag von den Griechen, Dienstag den Persern, Mittwoch von den Assyriern, Do»»lst tag von den Egyptern, Freitag von den Tü'f'"' und Samstag von den Juden und den sogenan"^ Sieben-Tag-Baptisten. — Ein Engels mädchcn. — Ein Jüng^ kam kürzlich zu einem Freunde und bat ihn A Himmclswillen, er solle ihm Geld leihen, sonst er (der Jüngling) gleich in's Wasserspringen. gen", fuhr er fort, ist der Namenstag meiner'^ gebeteten Agnes; ich muß ihr da ein kostbares^ schenk machen, denn sie liebt mich gar zu sehr, di^ Enzclsmädchen!" „Geld", antwortete der „gebe ich Dir nicht, aber ein herrliches Gei^ zu ihrem Namenssestc." Er öffnete seinen tisch und gab Lem Liebende», ein — Päckchen besbriefe, welche er im Laufe der vorhergehend Woche von dem „Cngelsmädchcn" erhalten ha»e Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Nach einer Mittheilung der König!. Amtshauptmannlchaft zu Dresden wird die I. Division Königl. Cadettencorps auf die Dauer von ungefähr 4 Wochen ihre Ucbunzcn im Terra Commando eines Otfizieres in hiesiger Flur vornehmen. Dies wird den hiesigen Grr mit dem Bemerken bekannt gemacht, Laß sie Las Betreten ihrer Grundstücke durch das gestalten und sich der Hinwegnahme oder Verletzung der ausgestecklen Signalstanzen re. Wilsdruff, am 24. August 1864. Der Stadtrat h. In Stellvertretung: Nahkt. im Ausnehme» » . ndbcsitzern h^'. Cadetleuperso»)" zu enthalten h",