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l'hes. Donnerstag, den 25. Mrvar l864 8 Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz, :rei» erst Lud. Bon dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage «ine Nummer. Der Preis für den Vterteljabrgang betrügt Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Nii. Gielgen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl tin der Redaciion>, als auch ' / " Druckerei d. Bl. in Meisten bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten. Inserate nur gegen Morttge Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blatte» entsprechen, mit großem Dankt 0^^°'"""' ^-finden h°norirt. Die Rcdaction. 6^' anzu>> Laste für Eöilsdruff, Tharand, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. für das Königl. Verichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst . Umschau. INZ^ Die Truppen der deutschen Großmächte stehen ' der Ostsee und schauen sehnsüchtig nach der Mel Ulfen hinüber. Um die Dänen zu zwingen, ^se zu Schleswig gehörige Insel sowie die Düp- V ?^r Schanzen zu räumen, bat Wrangel bereits ko ^Grenze von Jütland überschritten und droht, ' !^s Land vollständig zu besetzen, wenn die Dänen ——alles schleswtglche Land herausgäben; doch Minen diese wenig Lust dazu zu haben. Die Schanzen find stark besetzt und von Natur v» Mo» sehr fest; eine Umgehung wie bei dem Dane- ist fast unmöglich. Das Dors Düppel haben i«. «ie Dänen niedergebrannt, damit fich die Preußen >s 7 llMt darin festsetzen können. In der Nähe der .ganzen ist es am 17. und 18. d. M. zu barten lMU>charmützeln gekommen, wobei die Dänen 60 Ge- MSene einbüßten. Ein dänisches Panzerschiff wollte die Pontonbrücke zerstören, mußte sich aber getroffen zurückziehen und soll bald darauf funken sein. Es wird viel von einem Waffen- >r I86E^a»d gesprochen, den die Engländer vermitteln . ?°i>en. Ueber die eigentlichen Absichten Preußens N Oesterreichs verlautet immer noch nichts Klares. Antwort, welche der.König von Preußen einer , — zgü Deputation der Kieler Universität gab, spricht nur ' _ Hder Befreiung der Herzoglhümer im Allgemei« — Mittlerweile haben alle hervorragenden Städte l, — Schleswigs den Herzog Friedrich anerkannt und ihm durch Deputationen gemeldet. — 7 Merkwürdig ist, daß in Schleswig eine Menge dl. 1' Ortsnamen vorkommen, die lebhaft an unsre Ge- tgr.-^ Md erinnern. Ein vilstrup liegt in Schleswig, r. 1S - ^S in Jütland, Veislrup, Neukirchen und andere i»id auf der Karte zu finden. Der Streit zwischen Preußen und Sachsen, wegen Besetzung der Städte Altona, Kiel und Neumünster scheint durch die Sendung des Gene rals v. Manteuffel nach Dresden ausgeglichen zu sein. Doch ist die Wuth in den Junkerkreisen Berlins gegen die Mittelstaaten groß; sie bällen am liebsten gesehen, wenn das 6. Armeecorps sofort nach Sachsen marschirt wäre. Ein Berliner Blatt ist so unverschämt zu fragen: Wann besetzen wir Dresden? Die fortdauernden Rüstungen Preußens machen übrigens bereits Oesterreich stutzig; nachdem Schleswig besetzt ist, forscht man in Wien nach dem Zwecke solcher Rüstungen. — Ueber die Minister-Konferenzen in Würzburg ist etwas Sicheres noch nicht bekannt; doch wird jedenfalls von einem bewaffneten Widerstande gegen die Anmaßungen der Großmächte in Holstein ab gesehen werden. — Noch eine andere Frage soll in Würzburg verhandelt worden sein. Die Dänen nehmen auf offener See alle deutschen Schiffe weg ohne Rücksicht darauf, welchem Staate fie angebören. Da nun blos Oesterreich und Preußen mit Däne mark im Kriege sind (die Execution in Holstein ist kein Krieg!, so sollen die Dänen aufgefordert wer den, die übrigen Schiffe frei zu geben, widrigen falls der deutsche Bund ihnen den Krieg erklären wird. Hamburg, das am schlechtesten wegkommt, hat sich unterdeß schon selbst geholfen. Auf die Nachricht, daß die Dänen das Hamburger Post- Dampfschiff mit Beschlag belegt batten, ließ der Senat sofort das in Hamburg befindliche dänische Oberpostamt in Besitz nehmen, die vorbandenen Gelder versiegeln und die Leitung des Post- u- Tele graphendienstes deutschen Beamten übertragen. — Nach den neuesten Nachrichten haben die Preu ßen eine starke Recognoscirung auf der ganzen