Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das König!. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Einundzwanzigster Jahrgang. Donnerstag, den 2t. November!86l. 47. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Prei« für den Vierteljabrgang beträgt lv Ngr. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Slück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl in der Redaction, als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Nofscu aber bis längsten» Mittwoch Nachmittag erbeten. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stet» mit großem Danke angenommen werden. Die Redaction. Umschau. Wilsdruff, am 20.Novber. Der Winter hat seinen Einzug gehalten. War auch der Schnee fall in der gestrigen Nacht ein nur mäßiger, so reicht er doch zum Schutze der jungen Wintersaaten hin, dessen diese allerdings bedürfen, denn heute Morgen 6j Uhr zeigte bas Thermometer 5 Grad Kälte an. Am 19. Mai (dem I. Psingstfeiertage) siel der letzte Schnee, es liegen also 18 l Lage oder genau ein halbes Jahr zwischen beiden Erscheinungen. Die volle Schneelandschaft, von gestern an ge rechnet, liegt von der letzten sa. 13. März) um 249Tage entfernt. Der erste Frost trat schon am2O.Oclbr. ein, es sind also für die frostfreie Zeil, zurück bis zum 19. Mai, dem letzten Frosttage, nur 153 Tage. — Nächste Woche feiert die Statue August des Starken in Neustadt-Dresden ihr I25järriges Jubiläum. Sie ist 1733 vom Kupferschmied Wie demann in Friedrichstadt, einem Schwaben, mit dem Hammer getrieben. Den 12. August 1735 wurde der Grundstein zum Monumente gelegt und den 3. November selbigen Jahres die Statue auf das neu errichtet« Postament gebracht, vor der Hand indessen mit einem Bretterverschläge verhüllt. Am 26. November 1736, also vor 125 Jahren, wurde die Statue seierlichst enthüllt. — (Dr. Nachr.) In diesen Tagen wurden der Redaction der „Sr. Now." in Bautzen mehrere vom Felde des dortigen Posthalters entnommene Aehren vorge- t«gt, welche in voller Blütbe standen, und als man das Feld, worauf sie gestanden, besuchte, fand man nicht nur mehr solcher Aehren, sondern auch welche, die vollständig Körner angesetzt. — Bei der in Milkel bei Bautzen stattgefun denen Prüfung der Schmiede im correcten englischen Hufbeschlage erhielten 5 die große in 40 Thlr. bestehende Prämie. Außerdem erhielten noch 6 andere Schmiede eine kleinere Geldprämie. — Auf der Bergakademie zu Freiberg befinden sich gegenwärtig 89 Ausländer, von denen 87 sich zu Vorlesungen angemcldet haben. Unter diesen Ausländern, Vie allerdings ihrer Mehrzahl nach den deutschen Bundesländern angeboren, be finden sich Nord- und Südamerikaner, Engländer, Russen, Polen und je I aus Portugal, Spanien und Frankreich. — Laut Bekanntmachung des Bezirksgerichts Mitt weida ist auf die Entdeckung der Urheber des in voriger Nummer d. Bl. berichteten Raubanfal les auf den Gendarm Wolke und mehrerer Ein brüche in dortiger Gegend eine Belohnung von 50 Thlr. gesetzt worden. — Bon der Direktion des Di c n st m a n n - In stituts in Dresden (mit rother Abzeichnung) ist jetzt die Einrichtung getrosten, daß für kleinere Gange mit oder ohne leichtem Gepäck Freimarken, daS Dutzend zu 72 Pfennigen, im Eomptoir aus gegeben werden, wodurch ein gewöhnlicher Gang pro Viertelstunde nur 6, pro Halbestunde nur 12 Pfennige kostet. Dieses Institut zahlt gegenwärtig 150 Mann, darunter 71 Familienvater. — Eine originelle Idee wurde von Seiten eines Hochzeitspaares jüngst dadurch veranlaßt, daß sel biges für sich und die eingeladenen Hochzeilsgaste von Dresden aus ein eigenes Dampfschiff nach Schandau requirirte und während der vierstündigen Fahrt das Diner bis dahin in den für eine gemüth-