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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Tiebenlehu und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Einundzwanzigster Jahrgang. Freitag, den 29. November l86l. 48. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vterteljabrgang beträgt lv Ngr. Sämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück "scheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl in der Redacrion, al» auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bi» längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Noffk» aber bis längsten« Mittwoch Nachmittag erberen. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redaktion. Umschau. Wilsdruff, am 27. Novbr. Das Ergeb niß der am vergangenen Sonnabend hierorts statt gefundenen Rekrutirung ist folgendes: Zur Gestellung sind gekommen überhaupt 152 Mann und zwar 143 Mann von der lauf. Altersklasse, 9 „ zurückstellte aus vor. u. früheren Altersklassen; davon waren 39 Mann vollkommen tüchtig, 7 „ zwar tüchtig, jedoch nicht maß gerecht, daher nach §. 13 des Ges. v. 1. Septbr. 1858 zurück- zustellen, 4 „ mindertüchtig und deshalb in die Dienstreserve zu versetzen, 6 „ zur Zeil untauglich und daher auf 1 Jahr zurückzustellen (§.20 des Ges.) 68 „ untüchtig und > 28 „ untermäßig. 8o. uts. Die „Dr. Nachr." melden: Dem Vernehmen nach soll vom Jahre 1863 an die sächsische In fanterie durchweg blaue Uniform, gleich der Cavalerie, bekommen, wobei sich die Abzeichnung durch die Farben weiß, schwarz, roth und orange gelb unterscheidet. Die Chargirten sollen ebenfalls eine Auszeichnung bekommen und die Ezakos statt aus Filz, aus Tuch bestehen. Einige Probemann schaften in dieser Ausstattung sind, wie man hört, bereits Sr. Maj. dem König zur Begutachtung vor- gcstelll worden und soll die förmliche Umkleidung bis 1865 geschehen. Das „Dr. I." schreibt ferner: Die Militär-Verwaltung hat dabei solche Einrich tungen getroffen, daß durch diese Bekleikungsver- änderung der Kriegskasse kein Mehraufwand er wachsen kann, und selbst für die Periode der Um änderung die gesammte Infanterie jederzeit feld diensttüchtig ausgerüstet erhallen wird. — Zum Geburtslage Sr. Maj. des Königs, den 12. December, sollen bei der Reveille oder zur mi- lilairischen Miltagsparade, zum ersten Male die Trommeln wieder erklingen. — Im 3. Vierteljahre 1861 wurden auf sämmt- lichcn sächsischen Eisenbahnen befördert: 1,595,261 Personen und 19 212,840 Centner Güter >im Jadre 1860 nur 1,506,814 Personen und 17,219,532 Ctr. Güter, also in diesem Jahre 88,447 Personen oder 5,0 Procent und 1,992,408 Cenlncr Güter oder 11,6 Procent mehr). — Die neueste Numm-r des Amtsblattes für die landwirlhschaftlichen Vereine in Sachsen veröffent licht eine amtliche Tabelle, wonach der Ertrag der Ernte des Jahres 1860 im ganzen Königreiche bei Weizen, Roggen, Gerste und Raps in Schocken, Scheffeln und Gewicht, bei Hafer in Schocken und Scheffeln und bei Erbsen in Schocken über der Mittelernte, bei Hafer aber das Gewicht und bei Erbsen die Scheffel unter einer solchen stehend sich ergaben. Für die einzelnen Kreisdirectionsbezirke stellen sich jedoch die Erträge verschieden heraus.— Dem „Dr. I." wird unter dem 23. Novbr. Folgendes geschrieben: Ein langer, langer Leichen- zug, umwogt von einer dichten theilnehmenden Zu-