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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Rossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Zweiundzwanzigster Jahrgang. Frettag de» 11. Znli 18KL. ZZ Im Verein mit mehreren Freunden des verstorbenen RedacteurSAlbert Reinhold und zu Gunsten des Nachlasses desselben herausgegeben unter der verantwortlichen Redaction des Nachlaßvertreters: Adv. Richard Schanz in Dresden. Von dieser Zeilschrist erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt 8 Ngr. Sämmtliche »röniql. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff an den gekannten Stellen bis längstens Mittwoch Mittag, in der Buchdruckerei von Julius Ernst in Dresden bis längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Nossen aber bis längstens Mittwoch Nachmittag erbeten. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke ange nommen und nach Befinden honorirt werden. Die Nedaction. An alle Gönner und Freunde des verstorbenen Herrn Redakteurs Albert Reinhold, insbesondere au alle Abonnenten des von demselben redigirten Wochenblattes. Herr Albert Reinhold, Begründer und seit 22 Jahren Redacteur des Wochenblattes für Wilsdruff, LH ar and, flossen, Siebenlehn und die Umgegenden ist am 1. Juni 1862 nach kurzem Krankenlager sanft verschieden. Sic haben ihn wohl Alle persönlich gekannt, den harmlosen, biederen, liebenswürdigen Mann, der wohl kaum eine» Feind hinterlassen hat, dessen heiteres Temperament, unterstützt vom glücklichsten Humor, gewiß Vielen von Ihnen manch' fröhliche Stunde geschaffen hat. Stets bereit, an Freud' und Leid feiner Mitbürger und Freunde de« innig steil Antheil zu nehmen, lebte er anspruchslos dahin; was aber seine pecuniären Verhältnisse anbe angt, so erging es ihm, wie so manchem Dichter und Schriftsteller, die so selten finanzielle Genies sind: — Schätze hat er eben nicht gesammelt! Im Gegentheile stellt sich gegenwärtig nach einiger Feststellung des Nachlasses heraus, daß derselbe zu Deckung der vorhandenen Schulden bei Weitem nicht ausreicht. Die Gläubiger hatten daher vornehmlich ihre Hoffnung auf den Erlös aus dem Wochen blatte gesetzt, welches seit Jahren einen vcrhältnißmäßig ziemlich bedeutenden Reinertrag ge liefert hat. In dieser Hoffnung sollten sie jedoch, wie es den Anschein hatte, dadurch gewaltig ge täuscht werden, daß alsbald nach dem Tode des Herrn Reinhold ein Blatt unter demselben Titel erschien, welches sich höchst unberufener und unberechtigter Weise als eine Fortsetzung des Rein- holdschen Blattes gerirte und alle Welt glauben machen wollte, daß es an die Stelle dieses letz teren getreten sei. Dieses Gcbahren hat in Wilsdruff und Umgegend eine sehr lebhafte Mißbilligung er fahren und den vielseitigsten Widerspruch hervorgerufen. Nachdem ich, der ergebenst Unterzeichnete, zum Nachlaßvertreter amtlich bestellt worden war, habe ich cs sür meine dringende Pflicht gehalten, sowohl bei den Behörden, als sonst das Interesse des Nachlasses und der arg gefährdeten Gläubigerschaft gebührend wahrzunehmen. Cs hat sich auch bereits hierüber in öffentlichen Blättern eine Debatte entspannen, welche