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226 und den Athem beengt, bringt das Einatbmen einer Luft, welche KohlenLunst oder Kohlendampf enthält, Eingenom menheit des Kopfes, Schwindel, Kopfweh, Umnebelung der Augen, Schlafsucht, ein Gefühl von Beängstigung und allgemeinem Unwohlsein, wohl auch Uebelkett und Er brechen hervor. Bet längerem Verweilen in solcher Luft tritt Betäubung, Ohnmacht, Scheintod, auch der Tod selbst ein. Besonders gefährlich wird eine solche Luft dem Schlafenden. Fühlt man sich ohne sonstige Krankheit in einem ge heizten Zimmer unwohl, so verlasse man es sogleich oder öffne die Fenster, untersuche den Ofen, ob die Klappe ge schlossen ist, ob noch glimmende Kohlen unter der Asche Umschau. Die Berliner Kreuzzeitung, die uns gern wieder in die Zeiten der Leibeigenschaft zurückschraubeu möchte, hat jetzt die Geschichte von dem Schmidt in Ruhla, der seinem Landesherrn bei jedem Ham merschlage zurief: Landgraf, werde hart! wieder aufgewärmt und bringt sie dem Herrn v. Bismark in Erinnerung. Sie vergißt aber die andern Worte des Schmidts hinzuzufügen: Siehst Du nicht, wie Deine Grafen und Edelleute das Land drücken und aussaugen? — Kladderadatsch brachte in verschiedenen Num mern Spottbilder auf unsern Minister Herrn von Beust. Derselbe hat sich jetzt aus eigenthümliche Weise gerächt. Er schickte an die Redaction des Kladderadatsch sein photographisches Portrait, da» mit man ihn genauer darstellen könnte und seine Freunde nicht so viel Mühe hätten, ihn zu erken- nen. — i .. l /, Für die Kugel, die aus Garibaldi's Fuße ge zogen wurde, hat ein Engländer 1000 Gulden geboten. — So verworren und unglücklich sind die politi schen Berhältniffe, daß selten ein Land oder ein Volk etwas mit Freuden feiern kann, ohne die Nachbarn zu verletzen. Preußen will den Huber- tusdurger Frieden feiern, der dem siebenjährigen Kriege ein Ende machte; sofort zeigen sich die Oestreicher verletzt; denn dieser selbe Friede hat ihnen die schöne Provinz Schlesien dauernd entrissen. Und was die Feier des Sieges über Napoleon an langt, so erinnern die Oestreicher daran, daß ohne ihre Hülse Napoleon schwerlich wäre besiegt worden, und die Franzosen fragen, wie es Preußen gefallen würde, wenn sie die Schlacht bei Jena pomphast seierten. Sogar die Preußen selber machen sich ihre Gedanken über das 50jährige Jubiläum der Landwehr. Dieses Jubiläum, klagen sie, habe allzuviele Aehnlichkeit mit andern 50jährigen Dienst jubelfesten; denn bald nach dem Jubiläum gehe man hinter dem Sarge des Jubilars her. — Ehe noch der preußische Landtag vertagt war, faßte sich ein patriotischer Abgeordneter, Mü llen- siefen aus Crengeldanz, ein Herz, schrieb an den Kronprinzen und bat ihn, in dem Streite zwischen dem König und der Kammer zu vermitteln. Der Bries ist jetzt veröffentlicht und lautet zum Schluffe: „Ist es denn überhaupt ein revolutionärer Geist, der in den Völkern Europas drängt und treibt? ist cs nicht vielmehr ein providentielles Ein sind u. s. w. Erkrankte oder Scheintodte bringe man so gleich in die freie Luft oder wenigstens in ein anderes Zimmer, oder öffne, wenn dies nicht schnell genug ge schehen kann, Fenster und Thüren, um einen Luftzug zu er zeugen; lüfte Halsbinden, Gürtel, Meder und alle fest an liegende Kleidungsstücke, bringe den Körper, wo möglich, in eine fitzende Stellung mit herabbängenden Beinen, spritze kaltes Wasser auf Gesicht und Brust, bürste oder reibe Füge und Hände und rufe schleunigst einen Arzt herbei. Bis dieser ankommt, trinke der Erkrankle etwas starken schwar zen Kaffee; dem Ohnmächtigen oder Scheintodten lasse man den Dunst oder Brodem von heißem starken Kaffee aufguß einathmen. wirken zur Hervorbringung einer ganz neuen Zeit, dem dies legitime Ringen nach menschenwürdigerer staatsbürgerlicher Stellung entspricht? und weise wäre es, dieser — eben weil sie providentieü — unbezwingbaren Strömung ein breites Bett zu graben. Oder sind die Lehren von 1848 io ganz vergeblich gewesen? vergeblich das Beispiel Hol lands, der Beweis Belgiens, daß ein Volk in Fried' und Zuversicht dahin leben kann, ob auch die Wo gen der Revolution um seine Grenzen schäumen, weil hinter ihnen Gesetz und Recht eine heimische Stätte gesunden? O, es bedarf auch bei uns nur des Einen: ehrlich und fest es einmal auf die Ver süssung gewagt!" — Seit sich der König von Preußen gegen die Nationalkasse mit dem Bemerken ausgespro chen hat, daß hinter ihr andere Zwecke als die vor gegebenen steckten, gehen die Behörden strenger gegen die Sammler und Geber vor. Major Deitzke in Eöslin, der bekannte Geschichtschreiber der Befreiungskriege und zugleich Abgeordneter, wurde von seinem Kommandeur schriftlich aufge- sordert, zu erklären, ob er der Beitzke sei, der er klärt habe, Beiträge sür die Nationalkasse anzu- " nehmen. Er antwortete sofort: „ja, ich biüs! — Zwei Landwehr-Offiziere wurden von ihrem Kom mandeur aufgeforderl, ihre Beiträge sofort zurück zunehmen; wenn nicht, so würben sie binnen acht Tagen wegen Insubordination vor das Kriegsge richt gestellt werden. — Damit der liebe Teufel dem lieben Gott ja in keinem Stücke nachsteht, weist Pastor Plaß in Mecklenburg nach, daß der Teufel ein drei einiger sei: Teusel Vater, Sohn und Geist.— Die bösen Geister sind ihm nicht Gedankendinge, etwa die Sünden im Menschen, sondern leibhastige Per sonen; denn sie können „gehen und kommen, reden und handeln, aus- und einsahren" rc. So weist'S Herr Plaß in Guerike's Zeitschrift nach, und seinem Patron, der von der Kanzel solches Teufelszeug nicht hören wollte, versagte er das christliche Be- gräbniß! — Der König von Dänemark ist gefährlich erkrankt; wenn er stirbt, wird Erbprinz Ferdinand König, ein hochbejahrter Herr, mit dem der Olden burger Mannsstamm in Dänemark ausstirbt. Durch den Tod Friedrich VIl. würde der Zeitpunct heran gerückt sein, wo es sich darum handelt, durch welche Mittel Dänemark die Erbfolge des Prinzen Chri stian von Glücksburg auch für die Herzogthümer geltend machen will. Im Londoner Protokolle haben