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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbff. Einundzwanzigster Jahrgang. Kettag, den w. Sprit lM. 16. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Bon Lieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für Len Vierteljahrgang beträgt !6 Ngr. Sämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen Larauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl in Ler Redaction, als auch in der Druckerei L. Bl. in Meißen bi» längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Nossen aber bis längstens Mittwoch Nachmittag erbeten. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz Les Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Dante angenommen werden. Die Redaction. Umschau. Unter den an den Landlag gelangten königl. Decreten befindet sich auch ein nachträgliches Budget- Postulat des Kultusministeriums. Dasselbe verlangt, in Folge der zurückgezogenen Kirchenordnung, 2000 Thlr. jährlich für einen Präsidenten des Landes- Consistoriums und 15,000 Thlr. zur Besoldung der Superintendenten über die bereits bisher bewilligten 13,354Thlr. Fernerfordert das Cultusministerium 4000 Thlr. zur Einrichtung eines landwirthschaft- lichen Unterrichts an der Universität zu Leipzig, wo gegen die landwirthschaftliche Abtheilung der Aca demie in Tharand eingezogen werden soll. Auch fordert es 2000 Thlr. jährlich für Übernahme des Gymnasiums in Bautzen und 33,819 Tklr. zum Ankauf ejjies Grundstücks für die Turnlehrer-Bil dungsanstalt in Dresden und zur Erbauung einer Turnhalle für dieselbe. — Nach der von der Kgl. Finaazverwaltung ver öffentlichten Zusammenstellung sind auf der Kgl. Münzstätte zu Dresden im Jahre 1860 5067 Kronenwerth Goldmünzen (in Stücken » 1 Krone) und 3,235,720 Thlr. 20 Ngr. in Silbercourant münzen (davon 2,966,704 Ästr. in Einthalerstücken, 115,096 Thlr. io Ngr. in z - Lhalerstücken und 153,920Thlr. in Thalerstücken) ausgeprägt wor den. — Wie aus Leipzig berichtet wird, hat sich die gegenwärtige Messe für Luche und andere wollene Waaren recht leidlich angelassen, besonders soll de? Absatz in Tuchen sich recht befriedigend zeigen, und nur in einzelnen Fällen hätte unter den bisherigen Preisen verkauft werden müssen. Die Ledermesse ist weniger befriedigend, und ist im Allgemeinen billiger als vorige Messe verkauft worden. Ein bestimmtes Ergebniß läßt sich allerdings erst später mittheilen. —- Am 11. April ritt der Kutscher eines Kauf manns zu Zittau auf einem Miethpferde nach einem einige Stunden weit entfernten Dorfe, um daselbst die für seine in nächster Zeit bevorstehende Verkeirathung erforderlichen Papiere in Ordnung zu bringen. Am Abend kommt das Pferd allein nach Hause. Der Reiter aber ward auf der Hirsch felder Straße todt aufgcfunden. Er war, wie sich aus der ärztlichen Untersuchung ergeben, jedenfalls vom Pferde abgeworfen, eine Strecke geschleift und durch Schlage gegen den Unterleib und den Kopf tödtlich verwundet worden. — Am 15. d. M. nach 12 Uhr des Nachts wurde der Lehrhäuer Stenzel aus Rippien in dem zu den Hänicher Stcinkohlcnwerken gehörigen Bek - kerschachtc beim Wcgfördcrn der Berge aus der N. W. Grundstrecke von einer sich am linken Stoße gezogenen und hereingegangenen Bergwand er drückt, so daß derselbe sofort seinen Geist aufgeben - mußte. Er wurde todt zu Tage gefördert und in die Leichenkammer des Knappschaftshauses gebracht.— ' (Dr. I.) Die in der vorigen Nummer d. Bl. im Aus züge mitgetheilten telegraphischen Berichte über die Vorgänge in Warschau haben sich als übertrie ben erwiesen. Ofsicielle Berichte geben 10 Todte an, die in dem Laufgraben der Citadelle beerdigt worden sind. 78 verhaftete Personen sind aus der Citadelle unter starker Eskorte nach der Festung Modlin abgeführt worden. Viele andere Vcrhaf-