Volltext Seite (XML)
Wochenblatt Z- für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenleh« und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Zwanzigster Jahrgang. Freitag, den 2t. Decemver t860. 51. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Bon dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der PretS für den Bterteljahr-ang beträgt 16 Ngr. Sämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in WilSdruff sowohl in der Redactton, als auch in der Druckerei d. Bl. tn Meißen btt längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Noffru aber btt längstens Mittwoch Nachmittag erbeten. — (ttwatge Beiträge, welche der Tendenz dee Blatte« entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redactio«. Umschau. Wilsdruff, am 18. Decbr. Weihnachten, das Fest der Liebe, der Hoff nung und des Dankes, ist herangenaht. Schon schlagen Millionen Aelternhcrzen höher beim Ge danken an den Christjubel ihrer Kleinen, schon jauchzen selige Kindergemüther im Andenken an all' die Herrlichkeit, den Glanz, die farbenreiche Pracht des ChristbaumeS. Jung und Alt, Arm und Rerch, Vornehm und Gering — Ein Sehnen beweg! ihr Herz, Ein Glaube, Eine Hoffnung, Eine Liebe Es ist eine heilige, eine gewerhere Nacht! Wie einst im Glanze südlicher Gestirne die hrmmll- schen Heerschaaren ein „Ebre sei Gott in der Hohe!" jauchzten, wie den Hirten durch den Abgesandten Gottes die Nachricht ward: „Euch ist heute der Heiland geboren, Christus der Herr, in der Stadt Davids!" so tönen sie noch jetzt, die süßen Him melslieder, inmitten der andächtigen Christengemeine, so rufen noch heute, wie vor eintausend achthundert und sechzig Jahren, die Boten des Evangeliums den Gläubigen entgegen: Christus, der Herr ist geboren! I« Hütte und Palast ruhen, ach doch auf Stunden wenigstens, alle niederen Leiden schaften, alle tobenden Begierden, Sorge und Qual, Neid und Haß, Streitsucht und Hochmuth, sie weichen aus den Herzen und die Liebe in ihrer Allgewalt emt die Christen! Hier ist kein Unter- schied der Confession! Ein Christus ward allen Gläubigen geschenkt, Ein Fest des Dankes feiern seine Glieder. Und wo der bittere Mangel und VeS LebensSchmerz und Noth den heiteren Festeö- jubel scheuchen, wo nur ein leises Weh die dürftige Hütte am heiligen Abende durchzittert, die Kleinen frierend «nd hungernd die ärmliche Lagerstatt be steigen, weil kein trostreiches Auge, keine helfende Hand ihnen genaht, da flechte Er in ihre Träume die Wonne Seines Paradieses und sei der Beküm merten Helfer und Vater! Ihr aber, Ihr Reichen dieser Erbe, thut Eure Herzen auf am heiligen Weihnachtstage! Wandelt als Engel des Segens in die Hütten der Dürftigen und zündet ihnen den Christbaum an, daß Euch der Eure um so Heller strahle! Ein Scherflein von Euerm Ueberfluffe ver mag so manche Thräne zu trocknen, so manchen stillen Kummer in Freude umzuwandeln! Bedenkt! Weihnachten ist das Fest der Liebe, des DankeS, der Hoffnung und des Glaubens! — Zu Ausführung des Gesetzes wegen provisori scher Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1861, vom 11. Dec. d. I., wird Folgendes verordnet: An Grundsteuer sind im Jahre 1861 von jeder Steuereinheit zu erheben und zu berechnen: Drei Pfennige den 1. Februar, Zwei Pfennige den 1. Mai, Zwei Pfennige den 1. August, Zwei Pfen nige den 1. November. Von der Gewerbe- und Personal-Steuer sind fällig: ein halber Jahresbe trag den 16. April, ein halber Jahresbctrag den 16. October 1861. Bei Beurtheilung der Steuer pflicht der Contribuenten sind die vorstehend be stimmten Termine, der 15. April und 15. Oct. 1861, zum Anhalten zu nehmen. Die Bankschlächter und Branntweinbrenner haben im Jahre 1861 an Ge werbesteuer zu entrichten, und zwar: 1. die Bank schlächter a) in großen und Mittelstädten 16 Pf., b) in kleinen Städten und auf dem platten. Lande 14 Pf. von jedem vollen Thaler der Schlachtsteuer,