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) r l ) ) l t > > c so möge auch diesen hiermit der Gebrauch der pa- tentirten neuen sächsischen Zünder auf das Wärmste empfohlen sein. (Saxonia.) R. v. Seckendorff. - Volkswirthschastliches. (Versuche über das Pflanzen ganzer Kartoffeln mit nur einem Auge.) Um zu erfahren, ob es vortbeilhaft sei, die Kartoffeln nur mit einem Auge zu pflanzen, wurden Versuche in der Art angestellt, daß jeder Pflanzkartoffel nur ein und zwar das kräftigste Auge gelassen wurde, indem man die anderen Augen ausstach, das Re sultat war, daß das mit Samenkartoffcln mit nur einem Auge bestellte Versuchsfeld pro Hektare (3j-H preuß. Morgen) 797 Pfund Kartoffeln mehr lieferte, als das andere gleichgroße Versuchsstück, welches mit Samenkartoffeln mit mehreren Augen bepflanzt worden war. (Winterkartoffeln.) Die Wintcrkartoffel wird, wie ein Landwirth bei Hamburg in Erfahrung gebracht baden will, Mitte August gelegt. Wenn sich die Pflanzen zeigen, was bald geschieht, so werden sie ganz so behandelt, wie die gewöhnliche Kartoffel. Das Kraut wird später beim Beginn der Fröste abgeschnitten und als Decke aus die Erdbirnsturzeln gebreitet, worauf noch ziemlich dick trockneS Laub gestreut wird; will man des Guten noch mehr thun, so kann man noch -j Elle Pferde- mitz daraus bringen. So vor allem Frost geschützt, sollen sie herrlich wachsen und im zeitigen Früh jahr, schon im April, kann die Ernte beginnen. Der Geschmack dieser Kartoffeln, welche übrigens auch von der Krankheit verschont bleiben, soll ganz vorzüglich sein. Neue Versuche im Kleinen wären in den Häusern zunächst gelegenen Gärten leicht auszuführen. (Gefrorene Eier eßbar zu machen.) Man vermischt frisches Brunnenwasser mit etwas Salz und legt die gefrorenen Eier hinein. Hier durch wird der Frost herausgezogen und die Eier sind so brauchbar wie zuvor. (Dürre wälschc Nüsse wieder in frische umzuwandeln.) Man legt die Nüsse in siedendes Wasser, wirft nach der Zahl derselben eine oder mehrere Hände voll Salz hinein und läßt sie einen halben Tag stehen; dann werden sie sich gleich den grünen Nüssen schälen lassen und ebenso schmecken. (Reis zu kochen.) Man weicht den Reis 7 Stunden lang in kaltem Wasser, das ordentlich gesalzen ist, hält dann ein Kasserol mit kochendem Wasser bereit und kocht ihn darin lü Minuten recht scharf, alsdann läßt man ihn in einem Durch schlage rein ablausen und verwendet ihn, wozu man ihn braucht; man wird die Körner doppelt sogroß als gewöhnlich finden und jedes einzeln. Mitleid im Winter. In meinem Stübchen ist's bequem, Ist's lieblich, hübsch und angenehm, Doch manche Mutter, Gott erbarm! Nimml's Kindlein nackend auf den Arm, Sie hat kein Kleid, hört's kläglich schrei'» lind wickclt's in die Schürze ein, Sie hat kein Holz, sie hat kein Brod Und klagt dem lieben Gott die Noth. Friert's noch so stark, das Muttcrhcrz Thaut doch die Thränen auf im Schmerz. Der Winter ist ein rauher Mann, Wer nimmt sich wohl der Armen an? Geh' hin und bring' der armen Seel' Ein weißes Hemd, ei» Säcklein Mehl, Ein Bündchen Holz und sag' ihr dann, Daß auch zu uns sie kommen kann, Um Brod zu holen immer frisch, Und dann deck' auch für uns den Tisch. Möchte ei» jeder Hausvater dieses Gedicht in seiner Familie vorlesen und in Gemeinschaft mit der selben in seiner Umgebung da Barmherzigkeit üben, wo die bittere Noth laut oder stumm um Hülfe fleht! Vermischtes. Aus Kob lenz schreibt man: Bei einer dieser Tage im Brohler Walde im Elzthale, Bürgermei sterei Karden, gegen di: in dortiger Umgegend sich herumtreibenden Wölfe, wovon man 12 Stück ver spürt haben wollte, angestellten Jagd wurden vier solcher Thiere geschossen. Einer derselben war nicht sogleich getödtet und der Jäger ging mit dem Hunde aus ihn zu, um ihn zu setzen, wobei der Wolf ihn mehrmals ins Bein durch die Stiefel biß. Außer dem leidet das Wild aber bei dem tiefen und ge frorenen Schnee jetzt an Mangel von Nahrung und wagt sich sogar, vom Hunger getrieben, bis in die Ortschaften, um Futter zu suchen. Als ein Beispiel davon einziger Art sei nur angeführt, daß vor meh reren Tagen ein ganzes Rudel Wildschweine bei Hellem Tage durch den Ort Nördershausen, Bürger meisterei Brodenbach an der Mosel, durchjagte. — In der Nähe von Uffenheim wurde am 7. Jan. von dem Kaufmann Jering ein Adler ge flügelt und gefangen genommen. Das Naubthier hatte sich auf einen schlittensahrenden Knaben nahe an den Gärten Les Ortes Welbhausen gestürzt und diesen nicht unerheblich an der Schulter verletzt. Auf das Geschrei des Knaben kamen Leute herbei, welche den Adler verjagten. — Am 5. Januar Nachmittags sind bei Hemau (Baiern) sieben Kinder, die bei heftigem Schneesturm den Heimweg aus der Schule nehmen wollten, in eine gedrängte Gruppe zusammengekauert erfroren aufgefunden worden. —