Volltext Seite (XML)
noch einen andern entschiedenen Werth für mich: ich weiß, daß sie aus einer achten und tüchtigen Gesinnung fließen, die unter uns Gottlob! nie selten war und nicht selten wird, und der wir unsere ehrenvolle Stellung in der Welt verdanken, die aber jetzt zuweilen den Muth verliert, dem lauten, wirren Treiben unberechtigter und unverständiger Forderungssucht so kräftig und furchtlos entgegen zu treten, als sie es sollte. Starken Sie daher in Ihrem Kreise bei Ihren Gleichgesinnten den echten, treuen und muthigen Bürger sinn, an dem Ihre Vaterstadt, lieber Herr Bär, so reich ist. Zu guter Letzt noch die Hauptsache. Ich danke Ihnen herz lich für die Freude, welche Sie mir durch die Ueber- reichung des interessanten Briefes gemacht haben. Wenn ich wieder nach Breslau komme, so hoffe ich Sie zu sehen. Leben Sie wohl!" Anmerkung. Der Schneidermeister Bär in Breslau war im Besitz eines Originalbriefcs Fried richs des Großen, welchen derselbe noch als Kron prinz an einen General in Geldangelegenheiten ge schrieben halte. Der Besitzer dieses interessanten Akten stückes verehrte dasselbe Friedrich Wilhelm IV. als derselbe bei Enthüllung des Friedrich-Denkmals im Jahre 1847 in Breslau war. Es wurde Herrn Bär bedeutet, er möchte sich für dieses Geschenk ein an deres erbitten und er wünschte eine Handschrift Fried rich Wilhelms zu besitzen. Der sehr wenig bekannte Brief ist für den König in mehrfacher Beziehung charakteristisch; wir machen besonders auf Jahr und Tag des mitgetheilten Briefes aufmerksam. An alle wirthschastlich gesinnte und sparsame Hausfrauen. Bereits Tausende von Einwohnern machen ohne alles Holz mit den patentirten neuen sächsischen Zün dern Feuer. Wer den Gebrauch derselben erlernt hat, bedauert, daß er ihn nicht schon längst kannte. Wer eine praktische Anleitung und Unterweisung dazu bedarf, wende sich an den Erfinder der Zün der, Dresden, Pragerstraßc Nr. 24 part. Der selbe wird sich ein Vergnügen daraus machen, jede Auskunft darüber zu ertheilen. Da nun viele Menschen es nicht für möglich halten, daß man Steinkohlen u. s. w. auch ohne Holz zu entzünden vermöge, so werde ich, zur Be seitigung dieses Vorurtheils, in Nachstehendem eine Berechnung aufstellen, welche zeigt, daß man auch bei ermäßigter Anwendung von Holz durch den Gebrauch obengedachter Zünder noch immer einen immensen pecuniären Vortheil erlangt und es unter allen Umständen der Mühe werth ist, der Zünder sich beim Einheizen zu bedienen. Die Klafter Holz zu 80 Cubikfuß, den Cubik- fuß zu 1728 Cubikzoll berechnet, so gicbt dies pro Klafter 138,240 Cubikzoll Holz, Zerkleinern wir die Klafter Holz durch fünfmaligen Sageschnitt und klares Spalten in Stückchen von sechs Cubikzoll, so bekommen wir 23,040 Stückchen. Geben wir den mit dem Feueranmachen beauftragten Leuten zwei solcher Stückchen Holz zu Einem Zünder, so sind wir zwar verschwenderisch, können aber doch II,529mal mit einer Klafter Holz und eben so viel Zündern Feuer machen. Werden diese zwei Stück chen Holz in Späne verwandelt, bevor wir sie mit dem Zünder verbrennen, so gewinnen wir durch dieses wenige Holz etwas an Zeit, weil nämlich dadurch die Kohlen lockerer liegen und somit rascher in Brand geralhcn. Schon jetzt liefert man 1000 Zünder für 4^Tblr. frei in's Haus. Erfahrungsgemäß und wenn das Publicum noch mehr an den Gebrauch der neuen Zünder gewöhnt sein wirb, werden diese Zünder noch wohlfeiler werden. Machen wir unsere Rechnung unter der An nahme, daß zwei Stückchen Holz von 6 Cubikzoll gebraucht werden, so berechnet sich der größeren Zerkleinerung wegen die Klafter wohl einen Thaler höher, d. h. zu 9 Thlr. 11,520 Zünder pro Mio 4/7 Thlr. zu 48 „ Summa 57 Thlr. Nehmen wir ferner an, daß wir einen Ofen volle 6 Monate, also 180 Lage lang, täglich ein mal anzufeuern haben, so könnten wir mit dem oben berechneten Aufwand von 57 Thalern siebenzig Oefcn täglich einmal, oder fünfunddreißig Oefen täglich zweimal anfeucrn. In den meisten Haus haltungen würden dazu nach der bisherigen Anfeuer ungsmethode 174 Klaftern Holz verwendet werden müssen, welche, die Klafter nur zu 8 Thlr. berech net, 140 Thaler kosten würden. Wir verbrennen also hiernach nutzlos: 83 Thaler. Wie viel mehr verliert man aber da, wo man zu 40 Oefcn außer den Kohlen sogar, wie mir bekannt ist, 60 Klaftern Holz verbraucht? Bei dem Gebrauche der Zünder gewinnt man zugleich neben der Ersparniß an Holz noch den großen Vortheil der erleichterten Aufsicht über das Brennmaterial, weil man den Bedarf an Holz und Zündern zu berechnen und zu reguliren vermag und die Nachtheilc umgeht, welche sehr oft dadurch ent stehen , daß der Holzstallschlüssel aus Versehen stecken bleibt. Je nach der Größe der Haushaltung ist der Nutzen, den man nach oben stehender Calculation zu erwarten hat, daher leicht zu berechnen und ein- zusehcn, wie viel bisher unnütz als Rauch zum Schornstein hinaus ging. Man darf sich nicht etwa dadurch abschrecken lassen, wenn die ersten Versuche mißlingen, weil die Verschiedenheit der Kohlen und die Construclion der Oefen, so wie die Art des Verfahrens beim Einheizen von dem entschiedensten Einflüsse ist. Auch hierbei gilt, wie überall, der Erfahrungssatz: Uebung macht den Meister. Da nun die Beaufsichtigung der Heizung in der Regel zum Ressort unserer Hausfrauen gehört,