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14 der Oesterreicher, die unter Piccolomini zum Entsätze hcraujvgen. Torstensohn mußte abziehen, nachdem er mehr als 3000 seiner Krieger fruchtlos geopfert hatte, und den 18. Februar zog Piccolomini ein und überhäufte die tapferen Lcrtheidiger mit den größten Lobeserhebungen. (Dr. N.) Ver m ischtes. Aus Torgau schreibt die Magd. Ztg.; „Fol gender Vorfall macht hict in Ler Umgegend viel von sich reden. Der Bürger und Schuhmachcrmstr. Grühl in Dommitzsch hat einen erwachsenen Sohn von 19 Jahren; derselbe verlor in seinem 10. Jahre durch starke Erkältung die Sprache, und obschon alle Mittel dagegen angewandt wurden, so waren doch die Bemühungen der Aerzte von nah und fern nicht im Stande, dem armen Kinde die Sprache wieder zu geben. Der Knabe war und blieb stumm, bis ihm denn jetzt nach laugen Jahren das unschätzbare Gut der Sprache wie durch ein Wunder wieder gegeben wurde. In der Christnacht hatte der junge Mensch einen lebhafte» Traum; eine Gestalt, wie die eines Engels, tritt an sein Lager, fordert ihn zum Sprechen auf und sagt ihm, er sollte am Christmorgen mit dem Gesang buche in die Kirche gehen und laut mitsingen. In der Angst kriecht er unters Bett, bekommt dadurch starken Schweiß, und als am Festmorgen der Vater seinen Sohn ruft, da steht er mit der Mutter vor Verwunderung still, und Beide falten andächtig die Hände, denn ihnen ist gewiß das schönstcWeihnachts- geschcnk bescheert worden—ihr Kind hat dieSprache wieder erlangt. Der junge Mensch erzählt, waS ihm in der Nacht begegnet ist, und geht schon am ersten Tage mit seine» Aelter» zur Kirche. — (K a n i n ch e n h a nd el i» Belgien.) Es ist fast unglaublich, wie wichtig dieser Handel seit 6 bis 7 Jahren für Flandern geworden ist. Wöchent lich werden 50,000, mithin jährlich 2'/, Mill, dieser Thicrchen aus den Hauptzuch'gegenden Gent, Enkloo, Thiclr, Nupssclnde euthäutet nach England geschickt, wo sie bei de» Verzehrern fortwährend gute Ausnahme finde», während in Flandern bei dem Preise von 1'/» bis 2 Fr. für das Stück Mancher sich den Genuß versagen muß. Die Zubereitung und Las Färben Ler Felle beschäftigt in Gent mehr als 2000 Arbeiter; die Ausfuhr der Felle ist seit den wenigen Bekannt« Jahre», wo diese Industrie auskam, sehr bedeutend geworden, namentlich nach Amerika, Frankreich, Rußland. — In Breslau haben sich zwei Unteroffiziere auf ihrem Zimmer mitZündnadclgewchrm erschoßen. Sie schraubten die Bajoimette ab und stellten sich mit dem Rücken gegen die Wände so weit von ein ander, daß jeder den andern mit der Gewehrmüirdung erreichen konnte. Auf das Commando Feuer! drückten sie zugleich los. Der Eine brach sofort leblos zu sammen, der Andere lebt zwar noch, aber ohne Hoffnung. Er sollte andern Tages eine »tägige Arrcststrafe antreten. -- Kirchen-Nachrichten von Wilsdruff im Monat Dccember 1859. Getaufte: Ernst Julius Karl, der Maric Auguste Grätzschcl hier, uuchcl. Söhnlein. —August Otto, Mstr. Christian Friedrich Tannenbergs, Bürgers und Schuhmachers hier, Sohn. — Ida Augusta, Mstr. Gottlob August Rosc's, ans. Bürgers und Böttchers hier, Tochler. — Gotthelf Robert, Mstr. Johann Gotthelf Sommerlatts, Bürgers und Na gelschmidts hier, Sohn.— Bertha Sophia, Mstr. Friedrich Christian Erlers, ans. Bürgers und Töpfers hier, Tochter. — Anna Maria, der Jo hanna Sophia Partkc hier, unchel. Tochter. — Augusta Bertha, Mstr. Karl Gottlob Wehners, aus. Bürg, und Zrugewcbcrs hier, Tochter. — Friedrich August Clemens, Hrn. Friedrich August Leglers, ans. Bürg., Schneidermströ. undKirchcn- vorstchers hier, Sohu. Getraute: Vscsl. Beerdigte: Johanu Gottlob Riemer, Auszugs- bürgcr und Handarbeiter hier, sit Jahr t t Mo nate 8 Tage alt, starb an Lugenemzimdung. — Mstr. Friedrich Wilhelm Reinhardt, Bürger und Hutmacher hier, 29 Jahr 2 Monate alt, starb an Gehirn- und Lungenlciden. — Johann Karl Gottlob Thiele, WirchschaftSauszügler und Einw. in Nieder-Grumbach, 60 Jahr 1 Monat 25 Tage alt, starb an Brustkrankheit. — Hermann Otto, Friedrich Ernst Robert Röthigs, Wirthschafts- verwalters des Erbgerichtes zu Grumbach, einz. Kind, Il Mon. 1l Tage alt, starb an Schwäche. a ch rs n g e n. Bekanntmachung. Nachdem Frau Marie Eleonore Täubert ausWilsdruff am heutigen Tage als zwcitcHebammc sur Leu, aus den OrttchaNen Kesselsdorf, Unkersdorf, Roitzsch, Steinbach, Braunsdorf, Kleinopitz mit Schletta u» -er-ermodors bestehenden, 8. Hebammenbezirk in Pflicht genommen und derselben Kessels- Lorf als Wohnsitz angewiesen worden ist, so wird solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Wilsdruff und Tharandt, den 3. Januar 1860. LeooKarM, GerichtSamtmann. König!. Bezirksarzt vr Alttknvrt