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zusammen schön säuberlich neben dem Acker, wo aus einer Wiese Kühe auf der Weide sich befanden. Auf einmal sah der Mann, wie eine Kuh auf das Tuch zuging, es packle und samt Uhr verschlang. Dies sehen und mit dem Kuhhüter der Kuh nachlaufen war eins. Nach längerem Wettlauf wurde die Kuh erwischt, der Bauer riß ihr das Maul auf, langte ihr bis an den Ellbogen in den Schlund hinab und erwischte glücklich die Uhr. Glas und Zeiger waren beschädigt. Vom Flusse fortgerissen. Infolge anhaltenden Regens ist der Breyalafluß in Kroatien aus den Ufern getreten. Das Jagdhaus Gabrowrica wurde von den Fluten weggerisfen, wobei acht Personen ertranken. Mit dem Brautstaat in den Tod gegangen. Die Ehefrau des Lokomotivführers H. Hoffmann in Sagan wurde von ihrem Manne bei seiner Rückkehr vom Dienste im vollen Brautstaate tot im Bette liegend aufgefuuden; sie hatte sich mittels Lysols vergiftet. Die Eheleute, die erst seit acht Tagen verheiratet sind, waren am Abend zuvor von der Hochzeitsreise zurückgekehrt. Schwermut und Heimweh werden als Motiv der bedauerlichen Tat genannt. Der Revolver in der Schule. In der Münchener Handelsschule verletzte ein Schüler einen seiner Mitschüler durch einen Revolverschuß schwer am Kopf. Eine Nach forschung ergab, daß noch ein Schüler, mit einer solchen Schußwaffe ausgerüstet, auf der Schulbank saß. Der Vorfall hatte zur Folge, daß vorerst drei Schüler ent lassen wurden. Vom Kirchturme abgestürzt. Polna i. Böhmen, 14. Okt. Von der Zinne des hiesigen Kirchturmes, wo sie Ausbesserungsarbeiten verrichteten, stürzten der Klempner meister Fengl und sein Lehrjunge in die Tiefe. Beide blieben mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Eine Liste „mordenswürdiger" Personen fanden französische Gendarmen vor dem Bett einer neunzig jährigen Rentiere, die unbekannte Mörder in Poche bei Laval erdrosselt und beraubt hatten. Auf einem unsauberen Papier fand man einige zwanzig Adressen von allein lebenden alten Damen, die in derselben Weise aus der Welt geschafft werden sollten. Drei Namen waren durch strichen und dabei ein Datum vermerkt. Wie sich nun herausgestellt hat, sind diese schon im Laufe der letzten beiden Monate ebenfalls von derselben Bande umgebracht worden. Leider hat man für deren Ergreifung außer dieser Liste auch nicht die geringsten Anhaltspunkte. Aus Sachsen. Wilsdruff, 17. Oktober 1904. — Tharandt, 15. Okt. Zu der heute mittag 12 Uhr stattgefundenen Eröffnung der Jubiläums-Obst- Ausstellung des Bezirks-Obst- und Gartenbau-Vereins für Tharandt und Umgegend im hiesigen Albert-Salon hatten sich eine große Anzahl Damen und Herren einge funden, die den ersten Eindruck von der erfolgten Fertig- stellung der wohlgelungeneu Ausstellung haben wollten. Herr Bürgermeister Voigt, als Ehrenvorsitzender, eröffnete die Ausstellung mit einer Ansprache, der folgende Stellen entnommen sind: Vom Vorstände des Obstbau-Vereins für Tharandt und Umgegend ist mir der ehrenvolle Auftrag geworden, Sie alle, meine hochverehrten Damen und Herren, namens desselben herzlichst zu begrüßen, Sie willkommen zu heißen an dieser Stätte, die für gewöhnlich nur der heiteren Muße ihre Pforten öffnet, die heute aber sich umgestaltet hat zu einem Schauplatze gar köstlicher Erzeugnisse des Garten- und Obstbaues. Ich habe mich diesem Auftrage gern und umsolieber unterzogen, als mir bei diesem Gelegenheit geboten, diesem Willkommensgruße gleichzeitig einen solchen der Stadtgemeinde Tharandt und ihr in Vertretung anzufügen, einen Willkommengruß, der Ihnen sagen soll, wie sehr wir uns freuen/ heute eine so stattliche Zahl hoher, hochgeehrter und lieber Gäste in unseren Mauern sehen zu können. Im weiteren begrüßte der Herr Bürgemeister die Herren Vertreter der Staats- und Gemeindebehörden, die Herren des Ausschusses, welche durch ihre getreuliche Mitarbeit wesentlich zu dem Gelingen der Ausstellung beigetragen haben, die Herren Preisrichter, dankte allen denjenigen, die durch Geld und sonstige Geschenke den Ausschuß in die erfreuliche Lage ver setzt haben, hervorragende Leistungen mit besonderen Auszeichnungen bedenken zu können. Der Obstbauverein feiert in diesem Jahre das Jubiläum seines 25jährigen Bestehens. Der Vorstand hat diesen Zeitpunkt nicht vorübergehen lassen wollen, ohne denselben auch nach außen hin und in der Öffentlichkeit zu kennzeichnen. Ein mütig ist dabei die Meinung zum Ausdruck gelangt, daß solches auf keine bessere, auf keine würdigere Weise geschehen könne, als durch eine Ausstellung der Erzeugnisse, deren Pflege die Vereinsarbeit gegolten hat während eines vollen Vterteljahrhimderts. Rechte Männer am rechten Orte, so fuhr der Redner fort, nachdem er einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit des Vereins geworfen, sind es von Anfang an gewesen, welche das Steuer des Vereins zu führen hatten, aber auch eine ruhige, gottgesegnere, wenn auch ernste Zeit war es, die wir durchleben dursten im Zeichen des holden Friedens. Eine schmerzliche Trauer kunde hat heute das Land durcheilt, was schon seit längerer Zeit mit Bangigkeit und Sorge gefürchtet wurde, es ist zur Wahrheit geworden: Unser geliebter König Georg ist abberufen worden zu Seinen Vätern. Mit tiefer Trauer im Herzen steht das ganze Sachsenvolk an der Bahre seines Königs, mit tiefster Trauer gedenken auch wir, die wir so oft den Vorzug genießen durften, die nun ent schlafene Majestät in unsern Mauern sehen zu können, Seiner in der Stille unseres Herzens. Die Spitze des alten Fürstenstammes Wettin ist mit ihr geborsten, aber nicht wird der Stamm mit ihm zu Grunde gehen, er wird weiter wachsen, blühen und gedeihen, zum Nutzen und zum Segen unseres Landes! Das walte Gott! Hierauf brachte der Vorfitzende des Landes-Obstbau-Vereins, Herr Amts hauptmann Uhlemann-Großenhain, Glückwünsche und ferneres Blühen und Gedeihen für den Jubel-Verein. Unter den Gästen, die nunmehr einen Rundgang durch die Ausstellung unternahmen, bemerkte man u. a. die Herren Amtshauptmann Krug von Nidda-Dresden, Geh. Hofrat Nobbe-Tharaudt, Banrat Schiege-Drcsden und Brgmstr. Wittig-Rabenau. Die Ausstellung selbst besteht in erster Linie aus frischem Obst, das in wirklich edler Ware uno großen Mengen vorhanden ist; ihm schließen sich Gemüse und Fcldfrüchle, Obstweine, Obst-Konserven, Maschinen, Geräte, Obstbäume, Pläne und Bücher an. Alles ist wohlgeordnet und für das Auge des Beschauers wohltuend. Ein Rundgang durch die Ausstellung und die in liebens würdiger Weise erteilten Auskünfte der Herren Komitee- Mitglieder befriedigen selbst den Laien und spornen gewiß zu weiterer Arbeit für die Obstbausache an. Durch einen Obstmarkt ist dem Besucher ferner Gelegenheit zum Ankauf guter Früchte geboten. Zahlreiche ausgestellte Fruchtkörbe mit richtiger Benennung und Preisangabe find hierzu ausgestellt. Mit der Ausstellung ist eine Lotterie ver bunden, die es dem glücklichen Gewinner vergönnt, aus zarter Damenhand sich ein größeres oder kleineres Obst- Körbchen überreichen zu lassen, deren Inhalt aus nur edlen Früchten besteht. Die Herren Preisrichter hatten an diesem Nachmittag keine kleine Arbeit, um aus all der Fülle des Gebotenen die richtige Wah! zu treffen. Wir können alle Obstfreunde und Züchter auf die mit Dienstag zu Ende gehende Ausstellung nochmals zu einem Besuche auffordern. Der Besuch ist ein lohnender. Der Bergarbeiter Gadnitz, der bekanntlich in der Nacht vom 2. bis 3. Oktober den Bergarbeiter Zeum im Streite vor dem Gasthof „Glückauf" in Neu-Oelsnitz i. S. mit einem Nickfänger so schwer verwundete, daß Zeum kurz darauf verstarb, ist auf Anordnung der Staats anwaltschaft aus der Untersuchungshaft entlassen worden, da durch die Zeugenaussagen erwiesen ist, daß Gadnitz aus Notwehr zugestochen hat. Ein grauenvoller Lustmord ist in der Nacht zum Freitag in unmittelbarer Nähe von Seifhenners dorf bei Zittau auf offener Straße verübt worden. Das Opfer ist die 21 Jahre alte Helene Ginsky aus Dörfel in Böhmen, die zuletzt als Hausmädchen in Oberkretscham zu Leutersdorf beschäftigt war. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden. Nach der „Zitt. Mrg. Ztg." fand der Maurer Köhler aus Spitzkunnersdorf gestern früh gegen 6 Ubr beim Eingang des Dorfes, etwa 100 Meter vom Stolleschen Guts im Chausfeegraben die Leiche eines unbekannten jungen Mädchens. Die Leiche lag auf dem Rücken. Der Kopf war etwas nach rückwärts gebeugt. Die Wangen des hübschen Gesichts waren durch die Kälte etwas gerötet. Die starren, blauen Augen und der Mund waren halb geöffnet. Eine schwarze sammetene Haarschleife lag etwa einen halben Meter vom Kopfe ent fernt. Die Kleider waren gewaltsam aufgerissen und zur Seite geschoben. Das Mädchen ist anscheinend mit einem Taschentuche erdrosselt worden. Ein weißes, in einer Ecke mit roter Seide „A. B. 11" gezeichnetes Taschentuch war um den Hals gedreht und fest zugedreht Außerdem war die Leiche noch mit einem schwarzen Damen-Regenschirm auf eine hier nicht wiederzngebeude Weise verletzt, was bestimmt auf einen Lustmord schließen läßt. Am Donnerstag nachmittag war die Ermordete von einer Freundin, einer in Haarigs Restaurant in Leutersdorf bediensteten Kell nerin, zum Spaziergange abgeholt worden. Die beiden Mädchen sind nach Seifhennersdorf gegangen, haben sich dort kurze Zeit im Restaurant „Gambrinus" aufgehalten und sollen die Absicht gehabt haben, mit einem Geschirr nach Warnsdorf zu fahren. Da ein Geschirr nicht zu haben war, benutzten sie den Vs? Uhr nach Warnsdorf abgehenden Zug. In Warnsdorf sind die beiden Mädchen im Gasthaus „Kronprinz Rudolf" gesehen worden, wo sie sich bis gegen 9 Uhr beim Tanz vergnügt haben. Weiteres war über den Verbleib der Ermordeten noch nicht mit Bestimmtheit festzustellen. — Natürlich hat dieser Mord in Seifhennersdorf eine ungeheure Aufregung hervorgerufen. Vermischtes. * Tragischer Abschluß einer Liebesaffäre. In einem Scebade an der Nordsee hatte das 22jährige Fräulein S., die älteste Tochter eines Rittergutsbe sitzers aus Kiel, im verflossenen Sommer einen Herrn E. kennen gelernt, der sich ihr als Privatier aus Hamburg ausgab. Es dauerte nicht lange, da warb E. um die Hand der Dame, erklärte aber gleichzeitig, daß er wegen einer zu erwartenden Erbschaft vor der Hand noch nicht als Bräutigam in der Oeffentlichkeit auftreten dürfe; sobald die bestehenden Schwierigkeiten beseitigt seien, könne die Verlobung stattfindeu. Fräulein S. schenkte seinen Worten glauben und machte auch ihren Eltern Mittei lung. Da E. es vermied, sich persönlich im Hause der Eltern vorzustellen, so wurden nähere Erkundigungen über die persönlichen Verhältnisse des E. nicht eingezogen. Schließlich glaubten die Angehörigen der Dame aber, aus der Verlobung und späteren Heirat würde nichts werden, weil E. nichts mehr von sich hören ließ. In aller Heimlichkeit hatte E. seine Beziehungen nicht nur fortgesetzt, sondern mit der Geliebten auch Zusammen künfte gehabt. Er hatte stets einen Grund, um sich nicht in den Kreis ihrer Familie ziehen zu lassen. Im blinden Vertrauen auf die Worte des Geliebten nahm sie auch sein Angebot, mit ihm gemeinsam einen „Ausflug" nach Berlin zu machen, in dem Augenblick an, als sie sich von ihren Ettern die Erlaubnis erwirkte, eine verwandte, im Vorort Steglitz wohnende Familie zu besuchen. Der Zu fall wollte es nun, daß Fräulein S. schon am Tage der Ankunft in Berlin, bevor sie noch nach Steglitz fuhr, Kenntnis erhielt, daß ihr „Bräutigam" verheiratet und Familienvater sei. Ein ihr in die Hände gefallener Brief an E. gab ihr völligen Aufschluß. ... Es kam zu einer erregten Aussprache, in deren Verlauf die Bretrogene sich von E. lossagte und am selben Abend in den Grunewald hinausfuhr, um sich das Leben zu nehmen. Sie schrieb von dort noch einen Brief an E., dem sie Schuld an ihrem Ende vorhielt, und sprang fast ganz entkleidet in den Hundekehlen-See. Am nächsten Morgen entdeckte man die Kleider und fand dann auch die Leiche der Un ¬ glücklichen. E. hatte gleich nach Empfang ihres Briefes an ihre Eltern telegraphiert. Als diese in Berlin an kamen, fanden sie ihre Tochter nur noch als Leiche. * Heiteres aus der juristischen Praxis wird der „Srankfurter Ztg." mitgeteilt: Das Amtsgericht in H. fragte bei dem Dorfbürgermeister in Z. an, ob der Zimmermann Aloys Schmidt identisch sei mit dem Land mann Aloys Schmidt und erhielt folgende Antwort: „Identisch ist er nicht, aber verheiratet und hat Kinder." Derselbe Amtsrichter bekam von einer Witwe in N., deren Mann gestorben war, einen Brief, der anfing: „Geehrter Herr Obervormund! da mein Mann gestorben und sie nun der Vater meiner vier unmündigen Kinder sind ...!" Von dem Kreisausschuß in H. wurde die Klage des X. auf Erteilung der Wirtschaftskonzcssion abgelehnt mit der Begründung, daß die Bedürfnisfrage zu verneinen sei. Sofort schrieb P. an einen Rechtsanwalt: „Ich ersuche Sie, gegen diesen Bescheid mit allen Rechtsmitteln vorzugehen, denn ich verstehe nicht, wie man die Bedürfnis frage verneinen kann, da ich doch in meinem Neubau drei Klosetts habe Herrichten lassen. * Der Schatz im Schellfisch. Ans Le Havre wird berichtet: Die Frau des Fischers war damit beschäf tigt, einen Schellfisch von mittlerer Größe, den ihr Mann in der Nähe des Leuchtturmes von La Heve gefangen hatte, ansznnehmen, als sie bemerkte, daß der Mögendes Fisches einen harten Gegenstand enthielt. Ihr Mann meinte, daß der Gegenstand wahrscheinlich ein Kieselstein sein werde, wie man solche sehr oft im Magen des sehr gefräßigen Schellfisches finde. Von Neugier getrieben, öffnete die Frau den Fischmagen und fand zu ihrer größten Ueberraschung ein goldenes Kettenarmband. Da die Schell fische um diese Zeit des Jahres an den Küsten der Nor mandie nur flüchtig auftauchen, kann man annehmen, daß das an irgend einem fernen Strande verlorene und vom Fisch weggeschnappte Kleinnod in seinem eingenartigen „Schmuckkästchen" durch viele Meere getragen worden ist, bevor es eine normännische Fischerfrau in glückliches Erstaunen versetzte. * Ein zum Tode Verurteilter srcigesprochen. Nach fünftägiger Verhandlung vor dem Schwurgericht zu Ostrowo wurde der Mordprozeß gegen den 44 Jahre alten Wirt Josef Bieda aus Kucznica bei Kempen und gegen dessen minderjährigen Sohn beendet. Letzterer erhielt dafür, daß er im Mai 1902 die 60 Jahre alte Ausgedingerin Thcophila Gorccki vorsätzlich getötet hat, vom Schwur gericht im April entgegen dem auf Freisprechung lautenden Antrag des Staatsanwalts in Anbetracht seiner Jugend vier Jahre Gefängnis, während sein Vater wegen An stiftung zum Morde zum Tode verurteilt wurde. Infolge eines Formfehlers hatte das Reichsgericht am 24. Juni dieses Urteil aufgehoben, und so kam die Angelegenheit nochmals zur Verhandlung, die zur allgemeinen Ueber raschung die völlige Freisprechung beider Angeklagten zur Folge hatte. * Das Bild einer modernen Schlacht. Eine lebendige Schilderung von dem Eindruck, den eine moderne Schlacht macht, entwirft der bekannte amerikanische Kriegs korrespondent Millard in einem Artikel, der in Scribners Magazine veröffentlicht wird: Die Szene während der schrecklichen Kanonade von Wafengoa war typisch für den modernen Krieg. Wenn man auf die japanischen Linien blickte, war nichts sichtbar außer den bräunlich-grünen Hügelabhängen, die von den dunkleren Schatten der Schluchten gerippt erschienen. Auf den niederen Abhängen oder in den kleinen Tälern lag hier und da ein chinesisches Dorf eingebettet, dessen gelbe Schlammauern und Stroh dächer ein friedliches Kontrastbild boten. Wie ein silberner Spiegel lag der Fluß da, soweit ihn das Auge erblicken konnte. Nirgends in dem von Hügeln begrenzten Bilde sah man das geringste Zeichen vom Feinde. Ein be- täubender Donner von zweihundert Geschützen, der durch den Schnellfeuermechanismus zu einem einheitlichen Ge räusch wurde, traf das Ohr. Aber eindringlicher fühlbarer als das Geräusch waren die Schwingungen der Luft, die unter der Erschütterung wie eine Stimmgabel bebte und ein heftiges Sausen des Trommelfells ver ursachte, dessen Ursache aber weit entfernt zu sein schien. Unterbrochen wurde dieses Rollen durch das nähere schärfere Bersten der Granaten; das heisere Gewinsel des Schrapnells gab einen deutlich unterschiedenen eigenen Ton. Granaten platzten hoch oben in der Luft und hinterließen einen hell blauen Rauchring, als wenn ein zerstörender Geist eine unsichtbare Zigarre geraucht hätte. Andere, die näher der Erde waren, verbreiteten durchdringende Dämpfe mit ihrem Schwarm von Geschossen: wieder andere prallten vom Boden ab und warfen durch ihre Erplosion eine Wolke von Steinen und Staub auf. Aber immer noch kein Feind. Granaten platzten zu Tausenden, Soldaten wurden zu Hunderten von ihnen getötet, aber woher kamen sie? In dieser Schlacht wandten die Japaner ausschließlich die indirekte Methode in hohem Winkel aus den hinter einer Bod enerhebung gedeckt aufgestellten Ge schützen an. So standen die Russen bei Wafengoa stunden lang unter einem schrecklichen Artilleriefeuer, ohne auch nur einmal eine japanische Kanone zu erblicken. für unsere frauen. Um geknickte Federn wieder herzustellen, ver fährt man wie folgt: Eine geknickte Schmuckfeder taucht man etwa eine Minute lang in siedendes Wasser, zieht sie alsdann schnell wieder heraus und läßt sie bis zum gänzlichen Erkalten einige Zeit unter Wasser von mittlerer Temperatur liegen. Die Wiederherstellung gelingt größten teils und man kann nicht merken, daß die Feder geknickt war. Geschäftliches. Staatliche Auszeichnung. Für hervorragende Leistungen wurde der Maggi-Gescllschaft kürzlich die Preuß, silberne „Staatsmedaille" zuerkaunt. Außerdem erhielt die gleiche Gesellschaft auf der „Volkstümlichen Ausstellung für Schule, Haus und Herd zu Berlin" (28. September bis 6. Oktober 1904s, veranstaltet von den Vereinen Waisenhort-Berlin und Waisenfreund-Charlottenburg, einen Ehrenpreis und die „Goldene Medaille".