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weder in unklaren, oder gar in unsauberen Anschau ungen wurzelt. Es darf niemand ungewarnt bleiben, der mit dem Gedanken spielt, als habe ein unglücklich ge- Lordenes Weib unter allen Umständen ein Anrecht auf unser lebhaftes Mitleid oder gar auf unsere Verehrung, als sei die Unzucht, die jener Frau zum Verderben ward, ein geringfügiges Ding. Das Mitleid ist in unwürdiger Weise vergeudet, wenn es zur Verhimmelung dieses Bildes, zum Kokettieren mit der angeblichen Weit herzigkeit führt, die diesen Fall noch zu entschuldigen und wohlwollend zu beschönigen sucht. Das ist nicht Weit herzigkeit, sondern sittliche Schlaffheit . . . Unsere Ablehnung muß ein iür allemal klar und enlschiedeu sein. Wo das Verständnis dafür noch nicht vorhanden ist, da muß es wachgerufen werden." — Bei der gestern in Wilsdruff stattgefundenen Kirchenvorstandswahl wählten von den insgesamt 103 Wählern, die sich in die ausliegenden Listen eingetragen hatten: 57 Wahlberechtigte aus Wilsdruff, 13 Wahl berechtigte aus Grumbach, 12 Wahlberechtigte aus Sachs- dorf, inSgesammt 82. Es erhielten aus Wilsdruff: Herr Kaufmann Stadtrat Goerne 53 Stimmen, Herr Bürgermeister Kahlenberger 51 Stimmen, Herr Stadtrat Dinndorf 51 Stimmen, Herr Stadtgulsbesitzer Uibrig 48 Stimmen, Herr Kaufmann Louis Wehner 5 Stimmen, Herr Postverwalter a. D. Weiß 2 Stimmen, (die übrigen Stimmen zersplitterten sich). Aus Grumbach Herr Orls- richter Ohmann 13 Stimmen, aus Sachsdorf Herr Gutsbesitzer Zschoche 9 Stimmen, Herr Gemeindevolstand Kuntze 2 Stimmen, Herr Gutsbesitzer Grosche 1 Stimme. Demnach sind als gewählt zu betrachten für Wilsdruff: Herr Kaufmann Stadtrat Goerne, Herr Bürgermeister Kahlenberger, Herr Stadirat Dinndorf, Herr Stadtguts- besttzer Uibrig; für Grumbach: Herr Ortsrichter Ohmann; für Sachsdorf: Herr Gutsbesitzer Zschoche. Die Zusammen setzung des Kirchenvorstauds bleibt demnach — voraus- gesetzt, daß die wiedergewählten Herren die Wahl annebmen — die frühere. — Bei Anwesenheit von 68 Kameraden hielt am Sonnabend abend der Militärverein Wilsdruff im Hotel Adler seine abschließende Jahreshauptversa mm- lun g ab. Mit begrüßenden Worten und einem Hoch auf Kaiser Wilhelm n. und König Friedrich August wurde die Versammlung eröffnet. Seit dem 3. Septbr. waren 8 Kameraden krank gemeldet, wovon 4 gesundet und einer verstorben ist. Abgemcldet hatte sich ein Kamerad, während 3 ausgenommen und 6 verpflichtet wurden. Dem am 1- Oktober 1863 gegründeten Verein gehören noch 3 Kameraden als Gründer au, die im vorigen Jahre bei der Feier des 40jährigen Stiftungsfestes zu Ehrenmit- gliedern ernannt wurden. Der Verein beschloß, weiteren Kameraden, welche dem Verein 40 Jahre angehören, dadurch eine Auszeichnung zu teil werden zu lassen, daß man ihnen ein Originalvereinszeichen des Vereins Wilsdruff vergoldet mit einer Spange (für 40jährige Mitgliedschaft) am grün und weißen Vereinszeichendreieck überreicht. Diese Aus- Zeichnung wurde unter Ansprache des Vorsitzenden Herrn Kantor Hientzsch dem Kameraden Herrn Pribatus Reiche selbst angelegt, worauf der also Geehrte dem Vereine herzlich dankte. Hierauf erstattete Kam. Hientzsch den Jahresbericht, von dem allgemein interessieren dürfte, daß der Verein mit einer Einnahme von 6530 Mk. 83 Pfg., der eine Ausgabe 1444 Mk. 86 Pfg. gegenübersteht, mit einem Kassenbestand von 5085 Mk. 97 Pfg. das Jahr 1903/04 abschlicßt. Den Kassenbericht gibt Kamerad Kassierer Junge. Da die Rechnung bereits geprüft war und keine Ausstellung gemacht werden konnte, wird die Rechnung richtig gesprochen, dem Kassierer aber der Dank der Versammlung durch Erheben von den Plätzen. Zum nächsten Punkt der Tagesordnung Anträge beschließt man: 1. das Stiftuugsfest des Vereins wird stets am I.Oktbr. jeden Jahres gefeiert. Sollte dieser auf einen Sonnabend fallen, so feiert man das Stiftungsfest am folgenden Sonntag. 2. Bei Veröffentlichung der Monatsversamm lungen sollen die Annoncen möglichst kurz abgefaßt werden. 3. Von Kameraden, die bis 2 Jahre nach ihrer Entlassung vom Militär im Verein eintreten, will man kein Eintritts geld erheben, der betr. Kamerad ist aber zur Zahlung der 75 Pfg. für das Vereinszeichen und der Monatssteuer verpflichtet, tritt aber in alle ihm nach 8 15 des Statuts zustehenden Rechte ein. 4. wird auf Antrag des Kamerad Sparkassenkassierer Junge, dem derzeitigen Vereinskassierer, beschlossen, den Vereinskassterer aller 3 Jahre neu zu wählen. Fahnenträger und Zugführer der bew. Abteilung stehen außerhalb der Wahl. 5. wählt man Kamerad Pfarrer Knauth-Unkersdorf zum Vertrauensmann des Vereins für die Orte Unkersdorf, Roitzsch, Huhndorf, Wristropp und somit zum Beisitzer im Vorstand. Zudem Punkte: „Unsere bewaffnete Abteilung" spricht Zugführer Kamerad Gietzelt und bedauert, daß verschiedene Kameraden der Abteilung ihre Pflicht durchaus nicht erfüllen. Es Wild Aufgabe des Herrn Zugführers und des Vorsitzenden sei", für die Säumigen zu ergänzen und für je 2 Mann der 12 Mann starken Abteilung Reserve leute ausfindig zu machen. Als solche meldeten sich schon in der Versammlung die Kameraden Blasius und Georg Adam. Hierauf verschritt man zur Wahl von 4 Vorstands mitgliedern per Stimmzettel. Gegen 1 Stimme gewählt wurden aus 3 weitere Jahre die Kameraden Kantor Hientzsch als Vorsitzender, Wirtschaftsbesitzer Claus-Kaufbach als Beisitzer, mit je 65 Stimmen die Kameraden Stabsarzt vr. Bartcky als stellvertret. Schriftführer und Postverwalter Weiß als Beisitzer Kantor Hientzsch hielt noch einen kurzen Rückblick auf das am 24 Oktober abgehaltene Stiftungs fest, dankte nochmals allen dabei beteiligten Damen und Kameraden und teilte weiter mit, daß am Reformations- feste für die Zwecke der hiesigen Sanitätskolonne bei Ge- legenheit der Wiederaufführung des Theaterstücks vom Stiftungsfeste des Militärvereins 637 Eintrittskarten ver- ausgabt wurden und die Kolonne durch ihren Zugführer Tischlermeister Heinrich Birkner die entliehenen 80 Mark mit einem Dankschreiben an den Verein abgeführt habe. Weiter beschließt man, das Kränzchen am 26. Februar 1905 abzuhalten. Diese Vereinsfestlichkeit soll abstimmungs gemäß im Hotel Löwe abgehalten werden. Weiter werden die Mittel zur Anschaffung einer König Friedrich August- Büste bewilligt. Der langjährige Regisseur des Militär- vereinstheaterS Kamerad Schlosfermeister Geißler legt nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit sein Amt nieder. Dem Kameraden wird der Dank des Vereins. Weiter legt der langjährige verdiente Büchereiverwalter Kamerad Starke sein Amt nieder, Kamerad Georg Adam wird an seine Stelle gewählt. Dem Kamerad Starke gebührt der Dank des Vereins. Alle in den Vorstand wieder gewählten Kameraden nahmen die Wahl wieder an. Nach 3stündigen Verhandlungen fand die Versammlung 11 Uhr ihr Ende. Kamerad Schlossermetster Geißler sprach auf den neu ge- wählten Vorsitzenden und wünschte, baß er noch viele Jahre das Amt führen möge. Gern stimmten alle Kameraden in das ihm geweihte Hurra. Kantor Hientzsch dankte den Kameraden für die ihm gebrachte Ovation und wünschte „seinem Militärverein" ein weiteres Blühen, Wachsen und Gedeihen. Alle stimmten auch freudig in dieses Hoch. Nachdem noch Kamerad Schriftführer Erdmann Zalesky die Niederfchrift von dieser langen Versammlung verlesen hatte und ihm der Dank des Vereins ausgesprochen worden war, fand die Versammlung ihr Ende. — Der in der Versammlung von der Vereinsleitung gestellte, durch Mehrheitsbeschluß jedoch gefallene Antrag auf Wegfall der Einladungen zu den Monatsversammlungen auf dem Jnseratenwege veranlaßt uns, um irrtümlichen Auffassungen zu begegnen, zu einer ausklärenden Bemerkung. Der Antrag wurde mit den zu hohen Opfern für diese Inserate begründet. Laut Ausweis der Bücher unserer Geschäftsstelle hat nun der Militälvercin für die 8 Ein- ladungen zu den Monatsversammlungen im Vereinsjahr 1903/04 netto bare 9 Mk. 97 Pfg. bezahlt! Wir meinen, daß dieser geringe Betrag, für den der Verein seine 300 Mitglieder zu 8 Versammlungen einladet, auf Seilen unseres Verlags mindestens das richtige Verhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung schafft. Rechnet man noch dazu, daß wir gerade dem Militärverein zur Ver tretung seiner Interessen bisher in bereitwilligster Weise kostenlos die Spalten unseres schriftstellerischen Teiles geöffnet haben, dann wird man zugcben müssen, daß die Begründung des Antrags — durch dessen Annahme der Verein sicher viel mehr geschädigt worden wäre als unser Verlag — der inneren Berechtigung entbehrt. Redaktion des Wilsdruffer Wochenblattes. — Der TnrnvereinWilsdrnsf hielt am Sonnabend seine abschließende Jahres-Hauptversammlung und zwar die 41. seit Bestehen des Vereins im VereinSlokal Tonhalle ab. Mit lebhaftem Interesse nahmen die 40 erschienenen Mitglieder an den Bcratungsgegenständen teil; wir heben aus denselben nachstehende Einzelheiten hervor: 10 Mitglieder wurden ausgenommen, während zwei infolge Fortzugs ihren Austritt erklärten. Den Kassenbericht er stattete Kassierer Zschumpelt. Der Verein hatte eine Einnahme von Mk. 547,56 und eine Ausgabe von Mk. 541,32. Das Vereinsvermögen beziffert sich auf Mk. 116,33. Den Turnbericht gab Turnwart Sachse. Es turnten an 95 Abenden 1213 Mitglieder und 1325 Zöglinge; an den Freiübungen nahmen teil 1111 Turner. Ferner turnten noch an 17 Abenden die Männer-Riege mit 104 Teilnehmern und die Musikschüler-Abteilung an 23 Abenden mit 480 Teilnehmern. Insgesamt turnten, die Vereins- Vorturnerstunden mit angerechnet, in 150 Zeiten 3335 Teil nehmer. Aus der Ergänzungswahl zum Turnrat gingen die bisherigen Mitglieder hervor, während Turnbruder Sachse neu hinzugewählt wurde. Ferner beschloß man, am 27. November einen Theater-Abend im Hotel zum Adler abzuhalten. — Der Stenographen-Verein Gadelsberger hat es in besonderem Maße verstanden, uch bereits im ersten Lebensjahre die Sympatien weiterer Kreise der Bürgerschaft zu erwerben. Das bewies oer zahlreiche Besuch, den das erste Stiftungsfest am Freitag aufweisen konnte. Der Verlauf der Veranstaltung bildete zugleich ein sehr erfreuliches Prognostikon für die Zukunft des Vereins. Im Mittelpunkt des Abends standen die dra matischen Darbietungen, bei denen mehrere Mitglieder des Vereins und Damen mitwirkten. Alle Darsteller waren sichtlich unter Aufbietung all' ihrer Kräfte bemüht, die Pointe der beiden Einakter plastisch herauszuarbeiten und durch flottes Spiel über die „Längen" und Mängel, die jedem Einakter mehr oder weniger anhaften, hinwegzutäuschen. Ein spontaner Beifall lohnte ihre Mühewaltung. Der Vorsteher des Vereins, Herr Oberlehrer Hofmann, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die zahlreich Erschienenen; er hob hervor, daß der Stenographen, verein ein Jahr ernster, überaus fleißiger Arbeit hinter sich habe und auch in Zukunft auf den einmal be tretenen Bahnen fortzuschreiten gedenke. Darbietungen des städtischen Orchesters umrahmten diesen Teil der Veranstaltung. Während des Balles erfreuten mehrere Damen die Teilnehmer durch ansprechende Gesänge. Der Bitte des Vorstehers, sich diesmal nicht der stenographischen Kürze bedienen zu wollen, sondern „erhaben ob Raum und Zeit" zu sein, gab man allseitig Folge: noch in sehr vorgerückter Stunde schwang man tapfer das Tanzbein. Alle, die Verständnis für den hohen Wert der Kurzschrift haben, werden mit uns gern die besten Wünsche für die Zukunft des aufstrebenden Vereins teilen. — Man schreibt uns aus Kesselsdorfr Der historisch denkwürdige Ort Kesselsdorf leidet trotz der großen Fort- schritte des vergangenen Jahrhunderts unstreitig an einer ganz besonderen Merkwürdigkeit, weil er es noch nicht ein mal zu einigen Straßenlampen gebracht hat; die kleinsten Orte (ohne Staatsstraßen) haben teilweise schon seit 5 Jahren elektrisches Licht, aber bei uns bleibt man im tiefsten Dunkel. Die Gefahr, durch Radler, Automobile und schnellfahrende Lastfuhrwerke niedergerollt zu werden, ist groß. Selbst dann, wenn man seine beste Stalllaterne bei sich hat und in schlimmen Fällen rasch ausweichen will, geht man einer neuen Gefahr entgegen, nämlich in den Straßengraben zu stürzen, da erhöhte Fußwege fehlen; die letzteren und einige geschickt angebrachte Lampen sind hier ein besonders dringendes Ortsbedürfnis. Wenn ein ¬ mal ein schweres Unglück sich erreignen sollte, dürfte in unserer Zeit der Aufwand bedeutend größer werden, als die verhältnismäßig geringe Ausgabe für Beseitigung dieses von der Bevölkerung und Passanten längst Viel beklagten Ucbelstandes. Sich etwa auf Unfallversicherungs gesellschaften, auch im Falle von Unterlasfungssünden stützen zu wollen, würde eine höchst zweifelhafte Sache sein. Die fiskalische Straßenbauverwaltung soll vor Jahren schon der Gemeinde das Anerbieten gemacht haben, erhöhte Fußwege anzulegen und würde gewiß auch jetzt nicht zögern, den ihr zufallenden Beitrag im Jnteresfe des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung zu stellen. Aus Sachsen. Wilsdruff, 7. November 1904. Der Fall Ackermann in Dresden hat nicht verfehlt, überall großes Aufsehen zu erregen, auch hat man versucht, ihn politisch auszubeuten, und selbst von Dresdener Blättern sind nach den „Dresd. Nachr." ganz unzutreffende Angaben wiedergegeben worden. Jetzt sieht sich die „Dresd. Ztg." zu folgender Aeußerung in der Angelegenheit veranlaßt: „Zu unserem aufrichtigen Be- dauern haben wir uns bei unserer Nachricht über die Verhaftung Dr. Ackermanns insofern geirrt, als wir behauptet haben, er habe eine hervorragende Rolle in der konservativen Partei gespielt, Dr. Ackermann ist in Wahrheit politisch nie heroorgetreten. Der bedauerliche Vorfallentbehrt daher jeglichen politischen Interesses- Menschlich kann er nur tiefes Mitgefühl mit der schwer betroffenen Familie hervor- rufen. Uebrigens bemerken wir, daß ein Urteil über die Schuld Dr. Ackermanns mit seiner Verhaftung noch nicht gefällt ist." Diese Auslassung der „Dresd. Ztg." bestätigt gewiß, wie wenig eine Aufbauschung des Falles berechtigt erscheint. — Ackermann soll vor dem Untersuchungsrichter bereits seine „Irrungen" eingestanden haben. A. hat es angeblich verschmäht, die vielfach übliche Ausrede bezüglich geistigen Defektes anzuwenden. Die Vergehen sollen dadurch ans Tageslicht gekommen sein, daß Ackermann, der leitende Stellungen im „Christlichen Verein junger Männer" und ähnlichen Korperationen inne hatte, gegen verschiedene Per sonen Anzeige wegen El Pressung erstattete. Diese drehten aber den Spieß um und zeigten den Assessor an. Die Haftenlassung des geh. Kommerzienrates Hahn, der von dem Landgerichte Dresden zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, hiergegen aber Revision beim Reichsgerichte eingelegt hat, verzögerte sich, da die geforderte Kaution nicht sogleich vollständig zu sammengebracht war. Inzwischen ist Hahn entlassen worden. Die Klagen über die im Zoologischen und Anthro pologisch-Ethnographischen Museum zu Dresden herr schenden Mißstände datieren, wie man den „Leip. N, N." berichtet, ziemlich weit zurück und sind derart, daß man eine Untersuchung derselben vor der breitesten Oeffentlichkeit nur mit Freuden begrüßen kann; denn so allein ist eine völlige Klarstellung zu erwarten. Wir wollen auf einzelne Vorwürfe, die Geheimrat Mayer ge- macht werden, z. B. daß die wissenschaftlichen Mitarbeiter einer Kontrolle unterstellt gewesen sein sollen, die sich nicht geziemte, daß die Verwaltung des Museums in sehr weit gehendem Maße zu wünschen übrig gelassen habe usw. heute nicht eingehen, nur darauf sei hingewiescn, daß schon gegen den Schluß des vorigen Laadtages der national liberale Abgeordnete Dr. Bogel Gelegenheit nahm, folgendes zu bemerken: „Aber wenn den Hilfsarbeitern, wie dies namentlich am Zoologischen Museum geschehen sein soll, überhaupt nicht gestattet wird, Veröffentlichungen über ihre wissenschaftlichen Forschungen im Museum unter ihrem Namen erscheinen zu lassen, so erscheint mir das als eine Härte, für die ich irgendwelche Berechtigung nicht an erkennen kann." In Dresden starb der Geheime Kommerzienrat Theodor Hultzsch. Die älteste Person der Stadt Rosten, Frau verw. Uhrmacher Leichsenring, ist im Alter von nahezu 92 Jahren gestorben Der Pfarrer Tröger in Jerisau wurde zum Pfarrer von Zscheile» bei Meißen gewählt. Schäbiges Zivil! In Nummer 238 des Rotz- weiner „Tageblaties" befand sich folgender Erguß: „Am kommenden Donnerstag rücken die letzten Rekruten in ihre Garnison ein, um des Königs Rock mit schäbigem Zivil zu vertauschen und in der Natur zu empfinden: O welche Lust, Soldat zu sein!" — Das war wohl eine kleine Entgleisung! Tötlich verunglückt ist am Dienstag auf dem Frauenmarkte in Großenhain Herr Roßarzt a. D. Schmarander. Er glitt aus, kam zu Falle und zog sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen der 80 Jahre alte Herr starb. Mit Herrn Schmarander ist einer der ältesten Kriegsveteranen hcimgegangen. Er hatte 42 Jahre lang beim früheren Großenhainer Reiter- und jetzigen Husaren-Regiment gedient. Am Donnerstag, abends kurz nach 7 Uhr, wurde auf dem Rittergute Cunnersdorf aus dem Kalbenstalle eine hochtragende Kuh verdachtslos gestohlen. Dem am frühen Morgen sofort in Kenntnis gesetzten Gendarm aus Nöthnitz gelang es, die Kuh in Kleinnaundorf, wo dieselbe schon abends gegen 8 Uhr verkauft worden war, ausfindig zu machen. Leider kennt niemand den Verkäufer der ge stohlenen Kuh. (Eingesandt) Ist Ihnen Ihre Gesundheit lieb? Dann trinken Sie keinen Bohnenkaffee, der nach einer Veröffentlichung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes die Anfänge der Vergiftungswirkungen des Koffeins in sich trägt, sondern den durchaus bekömmlichen Kathreiner's Malzkaffee.