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Mann«, auf Strohsohlen laufend, bedient, gibt vermöge der Wildläufe, welche wechselseitig angebracht sind, die FLhrtenabdrücke des Wildes genau wieder, in dem Be hälter um die Radachfe befindet sich der Schweiß; wechsel seitig auf jedem tiefsten Schweißkastenzapfen befindet sich je ein Schieberchen, welches so gestellt werden kann, daß der Schweiß ganz nach Wunsch durch die beim Fahren rotierende, schaukelnde Bewegung des Behälters aus diesem heraus und neben den Fährtenabdrücken bzw. zwischen diesen zur Erde spritzt. Durch den natürlichen Druck, welchen der Schweiß durch die rotierende Bewegung des Behälters auf die Oeffnungen ausübt, wird der Schweiß gerade so, wie der, welchen ein krank geschossenes Stück Md verliert. Die H«h»er in der kälteren Jahreszeit. Sobald kalte oder anhaltend nasse Witterung eintritt, muß man den Hühnern eine ganz besondereMufmerksamkeit zuwenden, da man in dieser Zeit nur bei sorgfältigster Pflege und richtiger Ernährung auf lohnenden Eierertrag rechnen und manchen Krankheiten Vorbeugen kann. Gleich nach Tagesanbruch reicht man eiweißhaltiges und fettreiches Weichsuner in lauwarmem Zustande und vor der Abend dämmerung trockene Körner. Weichfutter ist Morgens zu geben, damit die Hühner gleich etwas in den Magen (nicht bloß in den Kropf) bekommen, Körner dagegen am Abend, damit die Verdauungswerkzeuge der Hühner Nachts Arbeit haben und der Körper dadurch warm erhalten bleibt. Aus letzterem Grunde ist bei nasser, kalter Wit terung mehr Weichfutter angemessen. Die Hühner finden zwar bis spät in den Herbst im Pferdedünger, wo solcher ihnen reichlich zur Verfügung steht, Maden, selbst im De zember entdecken sie noch verpuppte Maden, aber man darf sich gerade in dieser wichtigsten Zeit der teuren Eier nicht darauf verlassen. Da Pferdefleisch, wenn es auch billig zu haben wäre, zu erhitzend auf die Produkttons organe des Geflügels wirkt, kann man sich dadurch helfen, daß man sich frisches Ochsenblut verschafft und dieses in geringen Mengen unter das Weichfutter mischt. Einfacher ist es natürlich, Blutmehl zu verwenden, womit gute Er folge erzielt werden. Entschieden ist aber davor zu warnen die Fütterung mit animalischen eiweißhaltigen Stoffen zu übertreiben, weil solche sonst die Produktionskraft des Tieres übermäßig anstrengt. — Bei großer Kälte gibt man zweckmäßig Mais, weil er fettreich ist und den Körper wärmer hält als andere Getreidekörner. Auch Sonnen blumenkerne, deren Ernte man im Herbst nicht versäumen sollte, sind ein gute« Beifutter. Das „Landw. Beibl. d. Hamb. Nachr." macht weiter noch einige Bemerkungen über das Sandbad des Geflügels: Während der kalten, stürmischen und regnerischen Zeit des Jahre«, wo das Geflügel sich in das Innere der Wohnungen zurückzieht, hat es oft noch mit Ungeziefer zu kämpfen- Manche Hühner und Tauben, die innerlich gesund sind, nehmen dann keine Nahrung zu sich und man entdeckt bei näherer Untersuchung, daß sie von In sekten fast aufgezehrt werden. In der wärmeren Jahres zeit, wo die Vögel sich hauptsächlich im Freien aufhalten, tritt dieser Uebelstand nur bei einer Beschränkung auf engen Raum hervor. Es fragt sich, welchem Umstande dieser Vorzug zu verdanken ist, da doch die Sonnenwärme der Vermehrung der Insekten besonderen Vorschub leisten muß! Die Beobachtung der Vögel während jener Zeit zeigt, daß diese mit ungemeiner Vorliebe die Orte auf suchen, wo sie sich in den Staub einscharren und darin — ähnlich wie die Wasservögel in dem flüssigen Element — ein Bad nehmen können. Sie werfen den Staub in die Höhe, bedecken ihr ganzes Gefieder damit und suchen ihn durch Sträuben der Federn möglichst unmittelbar an die Haut zu bringen. Nach diesem Staubbade schütteln sie die erdigen Teile und damit zugleich die daran haf tenden Insekten wieder ab und bringen endlich nach der der Säuberung ihre Deäfedern wieder in den alten Zu stand. Während der Periode, wo die Hühner sich ein solches Staubbad nicht verschaffen können, suchen sie in den Ställen jede Gelegenheit zum Ersätze eines solchen auf. Wo irgend eine Ansammlung von Sand stattfindet, benutzen sie ihn, um sich damit zu bestreuen. Erfahrene Hühnerzüchter bringen deshalb eine Mischung von trockener Erde, gestoßenem Coaks und einem geringen Zusatze von Schwefelblüte in die Geflügelställe, in denen die Hühner dann um den Vorrang bei der Benutzung dieses Materials förmlich kämpfen. Im Falle Coaks nicht vorhanden ist, benutze man Kalk- Die Bestandteile eines solchen Erd bades geben mit den Exkrementen der Hühner vermischt einen sehr wertvollen Dünger, der dem Guano ähnliche Wirkungen hervorbringt. Kllarmrms vor drm Nudel« der Ganse. Bekanntlich besteht das Nudeln der Gänse darin, daß man den Tieren nahrhaften Teig zwangsweise in den Schlund so lange einstopft, bis derselbe ganz gefüllt ist, und daß man dann wohl auch, um das Herausschleudern dieser Nahrungsmenge seitens der Tiere zu verhindern, den Hals derselben leicht zusammendrückt. Fünf bis sechs Wochen lang werden so Tag für Tag zweimal die Gänse vollgestopft. Zugleich wird ihnen nur wenig Wasser ge geben und die Bewegung möglichst entzogen. Kommt es auf Erzielung besonders fetter Gänse an, so werden sie sogar gänzlich des Umhergehens beraubt, indem man sie in enge und niedrige Käfige pfercht, wo sie sich nicht ein Mal umdrehen können. Auch giebt es Mäster, welche die Tiere während der gejammten Mästzeit mittelst Leder sesseln anbinden. Da die Gänse, so schreibt T. C. in der Landw. Rund schau für ganz Deutschland, eine solche große Menge kräf tiger Nahrung bei mangelnder Bewegung nicht verdauen können, so werden sie krank. Es stellen sich Atmungs beschwerden, sowie schmerzhafte Verdauungsleiden und Leberanschwellungen ein, deren Qualen durch die fort währende Wiederholung des Stopfens täglich zunehmen. Aber die Gänse werden durch dieses Verfahren fett und bekommen namentlich eine große Leber, und das ist für viele allein ausschlaggebend. Abgesehen von der Tierquälerei, ist dieses aus alter Zeit stammende Mastverfahren das unzweckmäßigste, das sich denken läßt, denn der größte Teil der Nahrung geht unverdaut ab, ist also rein weggeworfen. Die schlecht bereiteten Nahrungssäfts verderben das Blut, das beim Schlachten entfärbt erscheint, weil die naturgemäße Blut bildung nicht mehr gehörig bewerkstelligt werden kann. Mit einem Wort: die Stopsgänse sind krank,.ihr Fleisch und namentlich ihre Leber demnach auch. Die Leber hat im Körper die wichtige Bestimmung, alle für den Lebensprozeß entbehrlich gewordenen, unge hörigen fremdartigen und, wenn sie ausgeschieden im Blute bleiben, schädlichen, Krankheit erzeugenden Stoffe aus dem Blute auszuscheiden. Ist die Leber der Gans nun dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen, so schwillt sie an, überfüllt von den in ihr angesammelten krankhaften Stoffen, die das Organ nicht mehr verarbeiten kann. Und diese entarteten Gänselebern werden zu jenen kost baren Gerichten verarbeitet, deren „Unverdaulichkeit" bei nahe sprichwörtlich geworden ist. Es leuchtet ein, daß der dauernde Genuß von Teilen schwer kranker Tiere nur böse Folgen für die menschliche Gesundheit nach sich ziehen kann. Man sorgt heute staatlicherseits dafür, daß kein Fleisch von kranken vierfüßigen Schlachttieren verkauft werden darf, weil es gesundheitsschädlich ist, aber den Verkauf und Genuß leberleidender Fettgänse läßt man staatlicherseits arglos zu. Zur Minterfütterrrrrs der Vögel legt man am zweckmäßigsten einen Futterplatz an und be nutzt hierzu einen, wenn möglich gegen Nordwind geschützten Ort im Garten oder Park, welcher mit Pferdedung belegt und fest angetreten wird, ein Dach schützt die Stelle bei Schneefall und Regen. Der praktische Tierfreund hat im Sommer und Herbst Futtervorräte reichlich gesammelt, streut nun täglich einige Hände voll, je nach Bedürfnis und der Bevölkerung des Platzes aus. Auch kann man gekochte Kartoffeln, Brod und Fleifchabfälle beimengen, dieses bildet Leckerbissen für viele insektenfressende Vögel. Doch auch für Wasser sorge der freundliche Beschützer und erneuere bei starkem Frost dies täglich mehrmals. In der Stadt, und namentlich in der Großstadt ist es schwieriger, Mildherzigkeit gegen die Vögel zu üben. Man richtet wohl hier und da auf dem Fensterbrett einen Futterplatz ein, doch kommen auf solche Futterplätze meist nur Sperlinge und Meisen, doch zuweilen auch eine Amsel, ein Buchfink und andere, seltenere Gäste. Häufig scheitert aber der gute Wille, den hungernden Vögeln in strenger Winterzeit ein Tischlein zu decken, daran, daß die kleinen Tierchen doch zu scheu sind, um das ihnen freundlich dargebotene Futter anzunehmen. Man baue deshalb den kleinen Gästen eine Futterstelle, welche vom Fenster aus mit Futter ver sehen werden kann und auf der dasselbe zugleich gegen Regen und Schnee geschützt ist. Auf das Fensterbrett wird in der einen Ecke zunächst ein keilförmiges Hölzchen mit wagrechter Oberfläche angebracht, auf dieses drehbar ein Stab von 50 ova Länge, an dessen äußerem Ende ein quadratförmiges Brettchen von 20 om Seitenlänge auf genagelt ist, welches als Futterplatz dient. In der Mitte des Brettchens erhebt sich ein 13 vw hoher Stab, der ein 15 ovo langes Querholz trägt, auf welchem zwei 12 cm lange, oben dachförmig zulaufende Brettchen von 15 ova Breite angebracht sind, welche als Schutzdach dienen. Das ganze Gestell kann, nachdem das Brett mit Futter versehen worden ist, vom Fenster seitlich nach außen ge dreht werden, so daß die Vögelchen durch die Personen, welche am Fenster stehen, nicht verscheucht werden. Auch erhält man Futterhäuschen jetzt käuflich in fast allen Vogel handlungen. Usch nicht festgewurzelt. Der Anfänger im Gartenbau braucht Zeit, bis er sich durch alle Schwierigkeiten durchfindet und Verständnis für die Gartenpflege gewinnt. Ebenso geht es den Pflanzen. Wenn sie in den Garten gesetzt werden, so wachsen sie auch nicht gleich flott darauf los, sondem auch sie brauchen Zeit, sich durchzubeißen. — Das will aber manchem An fänger im Gartenbau gar nicht in den Sinn, daß Baum und Strauch ein volles Jahr hindurch mit den Schwierig ¬ keiten des Anfanges zu kämmen h .ben. „Warum sehen meine Johannisbeersträucher so kümmerlich aus, mit kleinen Blättern und kurzen Trieben, und in anderen Gärten stehen die gleichen Pflanzen volllaubig und üppig?" — Ganz einfach, deine Sträucher sind frisch gepflanzt, ihre Wurzeln sind mit dem Boden noch nicht verwachsen. Sie saugen nur spärliche Nahrung aus dem Boden, mit dem sie nur in losem Zusammenhänge stehen. Zum Teil sind sie auf die im eigenen Holze aufgespeicherten Neservestoffe angewiesen. Solch ein frisch gepflanzter Strauch oder Baum läßt sich oft ohne große Schwierigkeit mitten im Sommer noch einmal umpflanzen, weil er in der Er nährung seiner kleinen Blättchen gar nicht so sehr ange wiesen ist auf den Erdboden, in dem er steht. Im nächsten Jahre aber, wenn die Wurzeln im Boden angewachsen sind, wird der Strauch üppig treiben, wie alle anderen Sträucher, denn dann zieht er seine ganze Kraft aus dem Boden, in dem er wurzelt. — Also Geduld, lieber Anfänger. Laß, fährt Böttner im „Prakt. Ratg." fort, den Gepflanzten Zeit, Wurzeln zu schlagen. Es giebt kein Mittel, ihnen diese Zeit des Anfanges zu ersparen. Wenn Du verlangst, daß Dein Garten gleich im ersten Jahre einen fertigen Eindruck mache, so verlangst du etwas Unmögliches. Jeder Erfolg im Garten läßt sich nur erkämpfen durch Liebe, Ausdauer und Geduld. Kalkdünger für den kleinen Garten. Es war schon oft davon die Rede, daß die Rosen einen kalkreichen Boden lieben. Gerade an passendem Kalk fehlt es doch in einer Haushaltung nie. Bei uns steht immer ein alter Topf auf dem Herde, in welchen die Eierschalen geworfen werden. Sie trocknen dort oben und lassen sich dann leicht fast zu Staub zerreiben; im Boden wird man nach wenigen Wochen nur noch die groben Stückchen merken, und diese verschwinden spätestens im nächsten Frühjahr. Dann werden auch die Knochen auf die glühenden Kohlen gelegt, so lange geglüht, bis sie alles Fett verloren haben und dann vorsichtig herausgenommen. Die feinen Knochen geben ein ganz feines, leicht lösliches Mehl, und die groben überziehen sich schon nach wenigen Wochen mit Schleim, welcher ihre Zersetzung anzeigt. Ist das Mark und Fett entzogen, so werden die Knochen auch von den Würmern nicht mehr angegriffen. Man kann auch die geglühten Knochen mit Schwefel säure übergießen und einige Tage stehen lassen. Der ent stehende Brei läßt sich mit Wasser verdünnen und so auf die Beete gießen, greift aber die Gießkanne an. — Schließlich ist ja auch in den Resten der Fische, der ge räucherten Sprotten, Bücklinge, Flundern usw. Kalk ent halten und zwar in gut löslichem Zustande. Wenn man ihn lange genug stehen läßt, muß man doch sogr den sauren Hering, das heißt seinen Kopf und seine Gräten, benutzen können, und daran fehlt es doch mitunter auch bei den Gärtnern nicht. P Schäfer — Dresden im „Prakt Ratq " Urker die Ursache der Sräune des Meinstockes. Seit einer Reihe von Jahren kennt man auch in un seren Weingegenden eine Krankheit des Weinstockes, die nach der Eigenart ihrer Erscheinungen als „Bräune" be zeichnet wird. Es treten dabei braune Flecke auf den Nebenblättern auf, d.e allmälich an Größe zunehmen und schließlich die Blätter absterben lassen. Man hat diese für den Weinbau recht empfindliche Krankheit auf die Wirksamkeit pflanzlicher Parasiten zurückführen wollen und sogar bestimmte Schmarotzer als Erreger der „Bräune" angegeben. Wie Ravaz in einem französischen Fachblatte mitteilt, kann bei dieser Bräune keine Rede von einer parasitären Erkrankung sein; die Krankheit beruht vielmehr auf übermäßiger Produktion und dadurch bedingter Er schöpfung der Pflanze. Die Bräune tritt um so stärker auf, je bedeutender die Produktion im Verhältnis zur Gesamtmasse des Stockes ist. Danach dürfte es gar nicht schwer sein, der Krankheit vorzubeugen, entweder durch Verminderung der Produktion oder durch Beförderung der vegetativen Entwickelung oder durch Verwendung kalireichen Düngers. Die Bräune ist, wie die „Naturwissenschaftliche Rundschau" ausführt, eine Krankheit der jungen Weinstöcke; sie vermindert sich in dem Maße, als die Rebe in der Entwickelung fortschreitet. Kohl, der Kei Eintritt der Fröste noch nicht voll entwickelt ist, d. h. der noch keine festen Köpfe bezw. Blumen hat, gibt, wenn er nach Folgendem behandelt wird, von Weihnachten bis ins Frühjahr hinein schöne Köpfe. Sämmtliche Kohlpflanzen werden, wie der „Praktische Wegweiser", Würzburg, schreibt, auf breiten. Beeten senkrecht eingeschlagen, wobei besonders die Wurzeln zu schonen sind. Die einzelnen Pflanzen werden so weit von einander gebracht, daß sich die Außenblätter berühren, aber die Köpfe noch Raum zur Entwickelung behalten. Das Einschlagen geschehe möglichst frühzeitig, damit die Pflanzen noch vor dem Winter anwachsen können; durch tüchtiges Angießen wird das Anwurzeln sehr befördert. An den Längsseiten des Beetes schlägt man in Abstand von ca. 1 Meter Pfähle ein, auf welche man quer über das Beet Stangen nagelt. Dieselben müssen etwas über stehen. Diese Stangen werden vor Eintritt der stärkeren Fröste dicht mit langem Stroh bedeckt, doch darf dasselbe den Kohl nicht berühren. Die ca- V- Meter breiten Wege werden mit Kartoffelkraut, langem Dünger oder dergleichen