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7» i r^-stor S-.m.k 'nlstele die Anfrage, ob Nicht das Ul den Lauern Konkurrenz biete, ob es möglich fein wcroe, au, engeren Straßen zu fahren und ob nicht die politischen Behörden Schwierigkeiten, machen werden. Hauptmann v. Tlaskal bemerkte, daß durch das Automobil die Straßen weniger ruiniert werden, als durch das schwere Lastfuhrwerk. Vielmehr diene da» Automobil wiederholt bei frtschgeschotterten Straßen zum Walzen der selben. Ueber die Konkurrenz der Automobile werden allerdings die Bauern nicht zufrieden sein, und zwar um somehr, al« ein Automobil in zehn Stunden so viel leisten wird, als 64 Bauernfuhrwerke, die, gering gerechnet, 200 fl. per Tag kosten, während die Betriebsspesen des Automobils 12 fl. betragen. Aus diesem Gründe sei es erklärlich, daß sich ein Automobil in wenigen Jahren amortisiere, eine Erfahrung, die bereits die Kriegsver waltung gemacht habe. Redner ist nicht der Ansicht, daß die politischen Behörden Schwierigkeiten machen werden. Viehzucht. Die Rentabilität der Ziegenhaltimg. Unsere Hausziege ist für den Armen das, was die Kuh für den Reichen ist, und überall dort, wo es an der nötigen Nahrung für eine Kuh fehlt, ist die Zucht und Haltung der Ziege noch lohnend und nützlich. In manchen Gegenden sind die Ziegen die ausschließ lichen Milcherzeuger und liefern bei guter Behandlung im Verhältnis zum Futter einen weit größeren Milchertrag al« die Kuh; darum sollte die Ziege noch an weiteren Orten eine größere Verbreitung finden. In vielen Fällen werden aber die Ziegen nur stiefmütterlich behandelt, es dürfte z. B. mehr wie bisher bei landwirtschaftlichen Be sprechungen auch der Ziegen gedacht werden, es kommt aber beinahe einem Armutszeugnis gleich, wenn man bei einer Versammlung von den Geisen redet oder gar ein gutes Wort für sie einlegt. Es ist bedauerlich, daß diesem Zweig des landwirt schaftlichen Kleinbetriebe« nicht ein größeres Interesse ent gegengebracht wird. Die Nützlichkeit der Ziegen wird in vielen Gegenden viel zu wenig anerkannt. Es gibt aber auch solche Gegenden, wo die Ziegenzucht in hoher Blüte steht und dann ist diese« meist den Ziegenzuchtvereinen zu danken. Einer der ältesten Vereine ist der Liegenzucht verein Pfungstadt in Hessen, gegründet von Herrn Kom merzienrat Ulrich. Dieser Verein erklärt in seinen Pro spekten, daß er Ziegen besitzt, die nachweislich im Tag 4—5 Liter Milch geben und daß der Verkaufswert der vom 1. April 1898 bi« 1899 von dem Verein veräußerten Tiere über 34 000 Mark betragen habe. Man sieht hier aus, welche Verbesserung die Ziegenzucht durch die Ver- einstätigkeit erfahren hat und man kann hieraus wohl die Anregung bekommen, solcher Verbesserung auch anderswo die Wege mehr zu ebnen. Der Einzelne ist nicht imstande, m dieser Beziehung viel zu leisten; er kann wohl für seinen Stall sorgen, gute Ziegen kaufen, aber allgemein verbessern kann und will er auch in den meisten Fällen nicht; dazu ist gemeinsame Arbeit nötig, und diese gemeinsame Arbeit kann auch bei der Ziegenhaltung am sichersten und erfolg reichsten in den Vereinen geleistet werden. In Baden bestehen auch schon seit geraumer Zeit an vielen Orten Ziegenzuchtvereine, welche fast alle den Zweck haben, die Saanenziege, die anerkannt beste Milchziege, in ihren Ge meinden durch sorgfältige Zuchtwahl und richtige Pflege in dieser Eigenschaft zu erhalten und auch nach auswärts zu verbreiten. Es wurden z. B. in der Gemeinde Bretten bei der letzten Viehzählung bei 140 Ziegenbesitzern 360 Ziegen gezählt. Es ist dieses ein sicherer Beweis dafür, daß die Ziegenzucht zum Zweck der Milchgewinnung für den eigenen Haushalt, also für eines der wichtigsten und billigsten Nahrungsmittel, alle Beachtung verdient. Be denkt man, daß diese 140 Familien fast ihren ganzen Milchbedarf aus der Ziegenzucht erzielen und daß diese Familien in der Regel eine nahrhaftere Milch als die meisten andern haben, und überdies ihre Kinder reich licher mit Milch versorgen können, und daß der Milch ertrag aus der Ziegenhaltung wesentlich gesteigert werden kann, wenn der Fütterung und Pflege der Tiere die richtige Sorgfalt zugewendet wird, dann wird man sich der Ansicht nicht ganz verschließen können, daß die Ver besserung der Ziegenzucht auch eines jener Mittel ist, durch welches aus einer Arbeit im Kleinen volkswirtschaftliche Vorteile sich ergeben. Planche Arbeiter, Handwerker, auch Bahnwärter und ähnliche Bedienstete, auch Frauen, die auf den Erwerb angewiesen sind, und denen es an Platz und Mitteln mangelt, eine Kuh einstellen zu können, sie finden leicht Raum und Mittel für einige Ziegen, für die sie einen Teil des Futters aus den Abgängen der Haushaltung und durch Beihilfe der Kinder beschaffen können, so daß der andere Teil keinen hohen Aufwand mehr verursacht. Für solche Leute kommt es hauptsächlich darauf an, daß sie gute Milchziegen in den Stall bekommen und daß sie Ver ständnis dafür gewinnen, wie der Nutzen durch richtige Pflege und Fütterung ganz bedeutend verbessert werden kann. Aber nicht allein der Arme, sondern auch der Besser- bemittelte kann neben der Rindviehhaltung aus der Ziegen ,zu't '' -ilc Bort.ils ziel,-:!, es sei nur daran erinnert, nie vorteilhaft die Ziegenmilch bei der Schweinehaltung verwertet werden kann. Auch können recht wohl Butter und Käse aus der Ziegenmilch bereitet werden, die im eigenen Haushalt verwertet werden können. Zum Zweck der Rahmgewinnung ist zu bemerken, daß die Milch vor dem Aufstellen leicht abgekocht werden muß, das heißt, man erhitzt sie auf den Siedepunkt und füllt sie sodann in flache Geschirre ab, welche eine möglichst große Ober fläche bilden die Milch ist sehr fettreich und liefert deshalb mehr Rahm und Butter als die Kuhmilch. Auch das Fleisch, namentlich der jungen Ziegen, ist schmackhaft und dem Hammelfleisch sehr ähnlich. Was nun die Fütterung der Ziegen betrifft, so ist zunächst nötig, eine möglichst große Abwechslung in die Fütterung zn bringen, da sie bei ein und demselben Futter nicht so gut fressen, als wenn ein Wechsel stattsindet. Ein erfahrener Ziegenzüchter, welcher schon über 30 Jahre sich der Ziegenzucht widmet, schreibt als rationelle Fütterungs weise folgendes vor: Gleich am Morgen erhalten die Ziegen bei mir eine Portion Dürrfutter, geschnitten, während der Fütterung werden sie geputzt und gemolken, hierauf bekommen sie eine gute warme Tränke, bestehend au« ab gebrühtem Hafer- oder Gerstenschrot, mit gekochten Kar toffeln, abwechslungsweise auch Mais- oder Erbsenmehl unter die Tränke. Hierauf bekommen sie nochmals eine kleine Portion Dürrfutter; auch Linsen-, Erbsen- und Bohnenstroh wird gerne von ihnen genommen und Wein rebenlaub, grün oder gedörrt, ist ihnen recht willkommen. Mittags erhält jedes Tier zuerst einen Liter Hafer, als dann frisches Wasser, sodann eine Portion geschnittene Rüben. Des Abends ist die Fütterung dieselbe wie am Morgen. Bei dieser Fütterungsweise gab im Durchschnitt eine Ziege täglich 4—5 Liter Milch als frischmelkend, welcher Ertrag später abnimmt, aber doch wurde der Jahresertrag von einer guten Milchziege auf 1200 bis 1300 Liter gerechnet. Derselbe Besitzer schreibt: Mtte Dezember warf bei mir eine 3 jährige Ziege die Lämmer, sie gab vom dritten Tag nach dem Lammen bis zum Aus trieb auf die Weide am 1. Juli täglich 5'/- Liter Milch. Von dem Tag an nahm der tägliche Milcherirag 1'/, Liter ab, steigerte sich aber später wieder ganz bedeutend und konnte das Tier noch bis Ende Oktober mit 1'/»—2 Liter Milch am Tag gemolken werden. Das Tier wurde also 313 Tage gemolken, ich rechne im Durchschnitt nur 4 Liter pro Tag, was aber zu wenig gerechnet ist, immerhin gibt es einen Milchertrag im Jahre von 1252 Litern. Wir sehen, daß dieses ein ganz respektabler Quell ist, der da dem Geisenstall enspringt und den Ertrag der Kuhhaltung im Verhältnis zum Futter bedeutend übertrifft. Wenn man hinsichtlich des Futterverbrauchs auf 1 Stück Großvieh zum mindesten 5 Stück Ziegen rechnet und den Milchertrag von einer Kuh jährlich mit 3000 Litern an nimmt, dagegen aber der Ertrag von 5 Stück Ziegen nach obiger Rechnung auf 6250 Liter sich beläuft, so ist dieses ein Resultat, welches sehr zn Gunsten der Ziegen spricht- Pfarrer Backhaus in Sch. schreibt: Ich besitze zwei Stück Saanenziegen; gezwungen, sämtliche Futtermittel zu kaufen, erfahre ich aus meinem Ausgabebuch genau, welchen Auf wand die Tiere im Jahre 1899 verursachten: Ausgaben für Heu, Oehmd, Weide und Salz 64,50 Mk. „ „ Mais u. Baumwollsaatmehl 12,50 „ „ „ Hafer und Leinmehl 24,55 „ „ „ Kartoffeln 19,90 „ Summa 121,45 Mk. Einnahmen: Die Milch wurde täglich gemessen und notiert; es betrug der Jahresbetrag an Milch von beiden Ziegen zusammen 1715 Liter. Die Milch, welche vor züglich ist, berechne ich zu 16 Pfg. per Liter und gibt dies einen Betrag von 274,40 Mk. ferner 3 Lämmer L 3 Mk. 9,— „ Dünger 5,— ,, Summa 288,40 Mk. Einnahmen 288,40 Mk. Ausgaben 121,45 „ Gewinn 166,95 Rik. Aus diesen Berechnungen ist zu ersehen, daß die Ziegen haltung doch noch eine« Wortes wert ist, und es wäre zu wünschen im Interesse de« allgemeinen Volkswohles, daß die Verbreitung der Ziegen eine größere würde. Der Vorwand, daß die Milch der Ziegen einen un angenehmen Geschmack habe, trifft nur da zu, wo die Pflege der Tiere und die Reinhaltung des Stalles ver nachlässigt wird. Zu empfehlen ist es, daß der Stall jeden Tag mit Düngergips bestreut wird, welcher die Eigenschaft besitzt, jede unangenehme Ausdünstung aufzunehmen. Ein in dieser Weise behandelter Ziegenstall hat stets eine reine Luft, was viel zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt und überdies einen reinlichen und freundlichen Eindruck macht. Auch trägt der Gips viel zur Verbesserung des Düngers bei, so daß sich die kleinen Ausgaben reichlich belohnt machen. Als die beste Milchziege wird die Schweizer Saanen ziege bezeichnet und soll diese unsere einheimische Ziege im Milchertrag bedeutend übertreffen. (G. Verner im Württ. Ldw. Wbl.). Ansnuhung ««geschrotener Körner durch Schweine. Professor Lehmann-Göttingen untersuchte, wieviel von ungeschrotenen, also ganz verfütterten Güreidekörnern un ¬ verdaut durch den Schweiuemagen in den Lung gingen. Von je 100 KZ Körnern blieben unverdaut bei Hafer: 48,8 ÜA, Gerste 54,8 KZ, Roggen 48,8 KZ und bei Erbsen 0,4 KZ. Die Erbsen waren also fast vollständig verdaut, weil dieselben ordentlich durch Kauen zerkleinert werden. Getreidekörner ungeschroten zu füttern, wäre demnach un rationell. Dir hauptsächlichsten und beliebteste« Schweinerasten sind: 1. Das große und kleine Aorkshireschwein von weißer Farbe; 2. das kleine Berkshireschwein von schwarzer Farbe mit weißlichen oder roten Flecken, 3. das Poland-China- schwein (amerikanische Zucht) von schwarzer Farbe mit wenig weiß; 4. das Tamworthschwein von roter Farbe. Alle diese Rassen zeichnen sich durch Schnellwüchsigket, Ge fräßigkeit, große Mastfähigkeit, gute Fruchtbarkeit und ruhiges Temperament aus. Das Futter einer Mahlzeit darf der Kuh nicht aus einmal vorgelegt werden, eine frische Portion nicht früher, als bis die vorhergehende ver braucht ist. Alte Futterreste sind aus den Krippen stet« sorgfältig zu entfernen. Das Mühesche Schweißfährtenrad. D. N. G.-M. Sch. Nr. 227563. Als Führer von verschiedenen Hunden auf einer Reihe von Gebrauchssuchen in den verschiedensten Gegenden Deutschlands bin ich in bezug auf die für den praktischen Weidmann so wertvolle Schweißarbeit unseres unzertrenn lichen, vierläufigen Jagdgefährten zu der Ueberzeugung gekommen, daß die bisher zur Herstellung der Schweiß fährte verwendeten Apparate aus Gebrauchssuchen, wenn sie auch nicht ganz unpraktisch sind, doch mindestens einer Verbesserung bedürfen. Die Schweißfährte, welche der Hund arbeiten soll, muß soviel wie möglich der Natur fährte eines angeschweißten Stückes Wild entsprechen. Dies ließ aber immer, wie mir zugegeben wurde, viel zu wünschen übrig, es war mit den bisher verwendeten Apparaten nicht zu erreichen. In erster Linie müßte auf allen Gebrauchssuchen einheitlich verfahren werden, und speziell in der hochbewerteten Schweißarbeit soll ein ge rechtes Urteil herauskommen i wird hier mit Gescheidekorb, dort mit Fährtenstock, noch wo anders mit dem bisher gebräuchlichen Fährtenrad die Fährte hergestellt, so kann dieses kein einheitliche« bzw gerechtes Urteil durch die Preisrichter herbeiführen. Zum Beispiel ich soll zwei Hunde, welche ich arbeitete, auf drei Gebrauchssuchen führen, aus der ersten wird die zu arbeitende Fährte mittels Gescheidekorbs, auf der zweiten mittels Schweißfährten rades, aus der dritten mittels Schweißfährtenstockes her- gestellt, meine Hunde waren aber, dank des reichlichen Wildbestandes und Abschusses, fast nur auf die natürliche Fährte gearbeitet, so kann ich es einem intelligenten Hunde nicht übelnehmen, wenn er bei der Prüfungssuche von einer Gescheideschleppe, die er gar nicht kennt, trübe ge stimmt zurückkommt. — Viel, sehr viel ist in kurzer Zeit auf dem Gebiete der Zucht geleistet und Hervorragende» auf dem Gebiete der Gebrauchssuchen gezeigt worden, aber es kann nicht bestritten werden, daß im allgemeinen noch mehr gezeigt werden könnte. Wie mancher brave, gut durchgearbeitete Hund hat seinen Führer, welcher gewiß war, daß fein Hund keine Konkurrenz zu fürchten brauche, im Stiche gelassen, und zwar überaus ost und in der Haupt sache bei der Schweißarbeit. Ich bin der Ansicht, das Praktische soll und muß hochgehalten werden. Ein Führer, welcher des öfteren Gelegenheit hatte, seinen Hund auf natürlicher Schweißfährte zu arbeiten, wird erfreut sein, wenn er mit seinem Hunde zur Gebrauchshundprüfung fährt und dort Hörl bzw. sieht, daß die Fährte der natür lichen so täuschend ähnlich als nur möglich hergestellt wird. Möglich ist dieses! Und ist der Wille und die Einsicht unter den kynologischen Vereinen da, so kann auch einheitlich verfahren werden, so daß den Hunden aus allen Suchen ein gleiches Arbeitsfeld hinsichtlich Schweißarbeit geboten wird. Um die künstliche Wild- und Schweißfährte der natürlichen so ähnlich wie nur möglich herzustellen, habe ich den im oüenstehenden Bilde dargestellten Apparat (Preis 25,— M.) konstruiert und über ein Jahr selbst mit meinen Hunden ausprobiert. Er wird von einem