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der Regierung dem Deutschen Patriotenbunde zum Besten deS deutschen Ehren- und Ruhmesmales genehmigten Geldlotterien zur Ausspielung. Nach dem aufgestellten Spielplan ist sie mit 200,000 Losen, 15222 Gewinnen und einer Prämie von 75,000 Mark die beste aller der artigen Gelegenheitslotterien. Sie erfreuen sich daher auch in allen Kreisen einer großen Beliebtheit, da mit den besten Aussichten auf größere Gewinne gleichzeitig eine hohe nationale Aufgabe erfüllt wird. Die Nachfrage nach Losen ist eine außerordentlich lebhafte, sodaß dieselben bis zum Ziehungstage vollständig vergriffen sein werden. Beim Deutschen Patriotenbund in Leipzig und in den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen sind solche noch für 3 Mark zu haben. benutzt. Madritow ist überzeugt, daß die japanische Armee im Rücken wenig gedeckt ist. In Föngwhangtschöng stünden nur 500 Mann, in Haitscheng 1500, in Taschitschiao 2000, inScbahedsu gar keine Besatzung. Im letzten Orte hatten die Japaner große Proviantlager eingerichtet, doch sind kürzlich 190 dazu benutzte Häuser niedergebrannt, worauf sich zwei die Verwaltung führende Offiziere aus Verzweiflung den Leib aufschlitzten. Chinesen würden übrigens auch von den Russen benutzt; sie leisteten gute Dienste als Dolmetscher und Boten, seien dabei zuverlässig und kühn und würden häufig dafür dekoriert. — Der Tschifuer Berichterstatter des „Daily Expreß" drahtet am 11. November: Ich erfahre aus vorzüglicher russischer Quelle, General Stössel habe die Japaner um eine kurze Waffenruhe aus Gründen der Menschlichkeit ersucht, da er seine Toten zu beerdigen wünsche. Ein Gemütsmensch. Ein gewisser Dr. Hatsch hat in Quincy, Illinois, vor dem Kongreß der Gefängnisbeamten die menschenfreundliche Ansicht ausgedrückt, daß alle geisteskranken Personen vom Staate getötet werden sollten. — Eine prächtige Blüte amerikanischer Hinterwäldler. Humanität. Die Politik als Ehescheidungsgrund. Aus eigenartiger Veranlassung verlangt eine Mrs. Elisabeth Thomas in Morristown (Pennsylvanien) Scheidung von ihrem Manne. Dieser hat das Haus ver lassen und seiner Frau geschrieben, er könne nicht länger mit einem Weibe zusammenleben, das ein Anhänger der demokratischen Partei und des Bryanismus sei. Rurze Chronik. Überschwemmung in Schlesien. Nach einer Meldung aus Hsbelschwerdl (Grafschaft Glatz) trat infolge der Regengüsse der letzten Tage eine so rapide Schnee schmelze im Gebirge ein, daß Flüsse und Bäche über die Ufer traten. Durch das Hochwasser des Kreffcnbaches, das an Höhe und Gewalt das Hochwasser im Juli 1903 bedeutend übertraf, hatten die Ortschaften Alt- und Neu weistritz und Spätenwalde besonders zu leiden. Viele Häuser standen über einen halben Meter tief unter Wasser. Die Wege in Spätenwalde sind total zerrissen und viele Brücken zerstört. Im Waldenburger Gebirge herrscht starker Schneefall. Die Weiftritz ist an verschiedenen Stellen über die Ufer getreten; die Ueberschwemmung hat großen Schaden angerichtet. Ein Opfer der Flammen. In der Ripolinischen chemischen Fabrik im Pariser Vororte Jssy les Moulineaux wurden weitere fünf Arbeiterinnen tot aus den Flammen getragen. Eine volle Schrotladung. Bei der Münchener Polizei wurde ein Wilderer eingeliefert, der nicht weniger wie 80 Schrote im Leibe hatte. Ein verunglückter „blinder Passagier" ist auf der Strecke zwischen Rosenhain und Karolinenfeld von Bahnarbeitern in schwerverletztem Zustande aufgefunden und ins Krankenhaus nach München geschafft worden. Es ist ein Herrschaftsdiener aus Rcichenhall, der die Reise nach der bayerischen Hauptstadt ohne Fahrkarte an getreten hatte und bei einer unerwarteten Kontrolle aus dem Zuge gesprungen war. Eine Züchtigung auf offener Straße erregte am Alexanderplatz in Berlin großes Aufsehen. In der Alexanberstraße prügelte ein fein gekleideter Mann einen anderen mit einer Hundepeitsche. Nach Beendigung der Prozedur richtete er an die Menge, die sich rasch an- gesammelt hatte, die Worte: „Meine Herren, ich habe ihn gezüchtigt. Er hat's verdient, denn er ist ein Wucherer, um den sich schon sehr viele Offiziere erschossen haben." Der Herr mit der Hundepeitsche, ein Zahnarzt, ging ruhig von dannen. Der Gezüchtigte, ein Kaufmann K., wandte sich an einen Schutzmann, der beider Namen aufschrieb und ihm anheimstellte, sich auf dem Wege der Privatklage von seinem Gegner Genugtuung zu verschaffen. Von seinen Arbeitern erschlagen. Bei Rossteny im russischen Gouvernement Kownd wurde der Gutsbesitzer Baron v. d. Recke von seinen Arbeitern erschlagen, weil er ein ohne seine Erlaubnis veranstaltetes Trinkgelage auflösen ließ. Die Rache des Ehemannes. Aus Petersburg wird berichtet: Der Kaufmann Nikolaus Karetnikow, der seine Frau bei einer Zusammenkunft mit ihrem Liebhaber, dem Gardeosfizier Iwan Smirnow, überraschte, nahm an diesem in grausamster Weise Rache. Er übergoß ihn mit Benzin und zündete ihn an. Im Augenblicke flackerte der unglückliche Offizier wie eine lebende Fackel auf und endete unter fürchterlichen Martern. Karetnikow stellte sich selbst dem Gerichte, das ihn in Haft behielt. Hunderttausend Kronen unterschlagen. In Jaszagati (Ungarn) wurden bei der dortigen Vorschußbank große Unterschleife aufgedeckt, deren Höhe bis jetzt auf 100000 Kronen bemessen wird. Die Veruntreuungen reichen bis auf zehn Jahre zurück und wurden von einem Bediensteten des Instituts, dem Agenten Kalman Nagy, verübt. Ueberschwemmung. Aus Lauterberg im Harz berichtet die Nordh. Ztg.: Durch die anhaltenden Regen güsse der letzten Tage sind die Harzflüsse rapide angeschwollen. Brücken und Ufergelände der Oder waren sehr gefährdet. Die lange Wehrbrücke wurde von den hochgehenden Fluten ! zur Hälfte hinweggerissen und die Ufermauern beschädigt, ! fodaß eine Strecke der Osterpromenade gesperrt werden mußte. Zum Schutze der anderen Brücken wurde die § Königshülter Feuerwehr alarmiert. ! Raubmord. Als der Distriktskommissar Hartung i nebst Gattin von Posen nach Kreuz auf einen Tag verreist ! waren, ermordete das Dienstmädchen das zweijährige : Töchterchen des Ehepaares, raubte 1000 Mark und flüchtete. Grubenbraud. Breslau, 11. November. Wie die < „Breslauer Morgenzeitung" aus Weißwasser meldet, ent- 1 stand gestern abend auf der gegenwärtig in Konkurs befind- i Uchen Braunkohlengrube von Theodor L Komlau ein > Brand, der erheblichen Materialschaden verursachte und durch den 118 Arbeiter brotlos geworden sind. i Aus Stadt und Land. ' Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir > jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 14. November 1904. , — Der Landtag wird laut amtlicher Bekannt- > machung auf den 28. November 1904 zu der aus An- ! laß des Thronwechsels bedingten außerordentlichen Tagung einberufen. — Amtshauptmann Lossow traf heute Nach- mittag aus Anlaß der beim hiesigen kgl. Amtsgericht stattfindenden Auslosung der Schöffen und Geschworenen in Wilsdruff ein. — Die Königstreue sogenannter parteiloser i Blätter wird trefflich illustriert durch die Indiskretionen, die ein ehemaliger Sozialdemokrat, Herr Rudolf Lebius, in einem kleinen Dresdener Wochenblatte begeht. Dieser . Herr erzählt, daß er laut seinem Kontobuche den „Dresdener Neuesten Nachrichten" innerhalb sechs Wochen neun Leit- artikel lieferte, zu einer Zeit, als er noch notorischer Sozial- , demokrat war. Hier sieht man wieder einmal die Charakter losigkeit der sogenannten parteilosen Blätter. Heute streut man den Fürsten Weihrauch, antichambriert in den Ministerien und Aemtern und rühmt, wie man für den Monarchismus in den unteren Volksschichten wirkt und am anderen Tage läßt man sich von dem Sozialdemokraten ' den Leitartikel schreiben. So macht also die bürgerliche ' parteilose Presse, die angeblich in Arbeiterkreisen die ' Königstreue pflegen will, die schwachen bürgerlichen Elemente reif für die Sozialdemokratie. Man wird den sogenannten Monarchismus dieser Blätter genügend einzuschätzen wissen. — Im Anschluß an den gestrigen Vormittagsgottcs- dienst vollzog Herr Pfarrer Wolke die Einweisung und i Verpflichtung der als Kirchenvorstandsmitglieder ander- > weit gewählten Herren Bürgermeister Kahlenberger und Stadtrat Goerne. Die beiden Herren gehörten bekanntlich > dem Kirchenvorstande bereits an; ihre Wahl erfolgte aber ! seinerzeit als Ersatz durch den Kirchenvorstand, nicht durch die Gemeinde selbst. Deshalb mußten die Herren ander- weit verpflichtet werden; dte übrigen wiedergewählten . Kirchenvorstanbsmitglieder wurden wiederholt von der Gemeinde in ihr Amt berufen, eine anderweite Ver- pflichtung derselben war infolgedessen nicht erforderlich. Herr Pfarrer Wolke legte seiner Ansprache die Mahnung zu Grunde: „Wachet, stehet im Glauben, seid männlick und seid stark". Nach der Rede, die der Feier die rechte Weihe gab, erfolgte die Verpflichtung der Herren unter Ablegung des Gelöbnisses. — Von einer ungewöhnlichen Interesse losigkeit gegenüber den Organisationen, die zur Hebung von Handel und Gewerbe geschaffen wurden, spricht die Tatsache, daß in Wilsdruff zu der Wahlmännerwahl für die Handelskammer ganze — vier Wähler erschienen. Diese vier Wähler bildeten noch dazu den Wahlvorstand, der eben zu der Wahlhandlung erscheinen mußte. Die Herren vermieden jede Stimmenzerplitteruug und wählten einstimmig die Herren Kaufmann Goerne und Lederfabrikant Bretschneider. Viel scheint man in Wilsdruff von der Tätigkeit der Handelskammer nicht zu erwarten. — Bei der heute stattgefundenen Wahluränuer- Wahl zur Gewerbekammer wurde Herr Fabrikant Schlichenmaier mit 9 Stimmen als Handwerkerwahlmann und Herr Buchdruckereibesitzer Berger, der im fiebrigen auch als Handwerkerwahlmann 5 Stimmen erhielt) mit 3 Stimmen als Nichthandwerker-Wahlmann gewählt. — Bei der am Sonnabend im „goldenen Löwen" statt gefundenen Jagdverpachtung wurde Herrn Max Schlößer der 1. Jagdbezirk für 475 Mk. und der 2. Jagdbezirk Herrn A. fiebrig für 300 Mk. zugeschlagen. Die beiden Herren waren bisher bereits Pächter der Jagdbezirke. — Nachdruck verboten — mit dieser Bemerkung versieht seit Sonnabend das Nossener Amtsblatt den Be richt über die dortige Produktenbörse. Da wir wissen, welchen Wert aus naheliegenden Gründen gerade die länd- Uchen Leser auf die Berichte über die Produktenbörsen legen, haben wir den Verlag des genannten Blattes gestern darauf hingewiesen, daß es an jeder gesetzlichen Handhabe fehlt, um den Nachdruck börsenmätziger Notizen zu ver breiten und daß wir deshalb im Abdruck des Nossener Börsenberichts unbehindert fortsahren werden. Wir be ziehen uns dabei auf die hierfür maßgebenden Bestimmungen des Urhebergesetzcs vom 19. Juni 1901, das ausdrücklich nur schützt (Z 1): „Schriftwerke und solche Vorträge oder Reden, welche dem Zwecke der Erbauung, der Belehrung oder der Unterhaltung dienen, Werke der Tonkunst, solche Abbildungen wissenschaftlicher oder technischer Art, welche nicht ihrem Hauptzwecke nach als Kunstwerke zu betrachten sind," und daß ferner 8 18 ausdrücklich bestimmt, daß „Nachrichten tatsächlichen Inhalts und Tagesneuigkeiten aus Zeitungen oder Zeitschriften stets ab gedruckt werden dürfen." Der Verlag des Nossener Blattes teilte uns daraufhin mit, daß er selbst an der Sache nicht interessiert sei, daß aber der dortige Börsenverein die Klausel gewünscht habe. Der Verein gebe besondere Börsenzettel heraus; da nun aber der letztere von den Zeitungen der benachbarten Städte nach- gedruckt werde, fehle es dem Börsenzettel an zahlenden Abonnenten. Der Nossener Anzeiger gibt nun seinen Bericht auf Grund des Börsenzettels, während alle übrigen Blätter als Quelle das bezeichnete Blatt benutzen. Bei dieser Sachlage würde ein Rechtsschutz — wenn er über haupt vorhanden wäre — auf der einen Seite dem Börsen verein gegenüber dem Nossener Blatte, auf der anderen Seite dem letztgenannte» Blatte gegenüber dennachdruckenden Blättern zustehen, keinesfalls aber dem Börsenverein gegen über den den Nossener Anzeiger als Quelle benutzenden Blättern. Das scheint man in Nossen übersehen zu haben. Im übrigen meinen wir, daß die im Nossener Börscn- verein vertretenen Landwirte an der Publizierung der Getreidepreise viel mehr Interesse haben müßten, als an < dem Abonnementspreis für den Börsenzettel. Preis normierungen, die nicht bekannt werden, haben ihren Zweck verfehlt! - Völkerschlacht-Nationaldenkmal. Vom 29. November bis 3. Dezember gelangt die sechste der von Aus Sachsen. Wilsdruff, 14. November 1904. Zum Morde an den Roten Stufen in Meißen erfährt das dortige „Tageblatt" noch, daß die Mörderin > bei ihrer Vernehmung durch die Polizei nach der Haus- i suchung in der Wohnung ihrer Mutter zunächst noch i längere Zeit geleugnet hat, die Wendrich umgebracht zu > haben. Erst nach und nach hat sie unter Schluchzen > Selbstbeschuldigungen, wie: „Was bin ich für ein schlechtes l Mensch", und „daß mich aber auch der Teufel so sehr gepackt hat", hervorgebracht, die einem Geständnis ! gleichkamen. Schließlich hat sie ohne Einwand zugestanden, den Mord vorher geplant und zur Ausführung gebracht i zu haben, indem sie die Wendrich zweimal mit dem Beile auf den Hinterkopf geschlagen habe, als diese in der Nähe > der Tür, die von der Hausflur in die Küche führt, ge- > standen habe. Bei ihrer ersten Vernehmung vor dem Staatsanwalt soll die Mörderin dagegen ausgesagt haben, » sie sei mit der Wendrich in der Küche gewesen, wo diese > sich an der Wasserleitung Wasser zum Trinken habe ein- > lassen wollen. Als die Wendrich sich nach einem Gefäße > gebückt habe, habe sie das Beil in der Küche liegen sehen > und da sei ihr plötzlich der Gedanke gekommen, die i Wendrich mit dem Beile zu erschlagen. Sie habe nach dem Beile gegriffen und, indem sie es mit beiden Händen erfaßt, der Wendrich einen heftigen Schlag damit auf den Hinterkopf, also von hinten her, versetzt. Die Wendrich sei sofort und ohne einen Laut von sich zu geben nieder gesunken. Dann habe sie ihrem Opfer noch einen zweiten - Schlag mit dem Beile auf den Kopf versetzt, worauf die Wendrich ihrer Ueberzeugung nach tot gewesen sei. Sie habe die Leiche in der Küche liegen laßen, sei in die Stube gegangen, habe sich dort niedergesetzt und einige Zeit überlegt, was sie begangen hatte. Dann erst habe sie die Leiche in den Keller gestürzt. — Nach der Wohnung der Mutter führen von den Roten Stufen zwar eine Anzahl Stufen, die im Freien liegen, doch ist die Wohnung eine Parterrewohnung, die das ganze Erdgeschoß des Häuschens einnimmt. Man tritt von der Terrasse aus, nach der die gedachten Stufen führen, indem man sich links nach der Freiheit zuwendet, in die Hausflur ein und gelangt, wenn man geradeaus geht, in die Küche. Links von der Hausflur und Küche liegt die Wohnstube nach den Roten Stufen zu, an die, in der Richtung nach der Stadt zu, ein Schlaf raum anstößt. Da die Witwe Quasdorf mit ihren beiden Kindern, nämlich der Mörderin und einem erwachsenen Sohne, der in einer Meißener Fabrik arbeitet, das Parterre allein bewohnte und die darüber liegende Etage einen anderen Ausgang ins Freie hat, so ist es erklärlich, daß die Mörderin, während Mutter und Bruder auf Arbeit waren, in ihren mörderischen Handlungen und beim Fort schaffen der Leiche nicht gestört worden ist. Die Zeit gegen 6 Uhr abends hat sie anscheinend in beiden Fällen gewählt, weil es um diese Zeit bereits finster ist und Mutter und Bruder erst später von der Arbeit heim- kamen. An einem der Tage, ehe die Leiche in die Elbe gebracht worden ist, war die Mörderin mit den Kindern ihrer Schwester und deren Schwiegermutter zusammen in der Wohnung ihrer Mutter. Auf die Frage, wo die hinaus gegangene Mutter sei, hat eins der Kinder, das gesehen jatte, daß die Mutter in gebückter Stellung sich in der Küche zu schaffen gemacht hatte, gesagt, die Mutter sei in Keller. Dies war jedoch nicht der Fall. Hierauf oll die Mörderin heftig erschrocken und in die Höhe gc- ahren sein. Auf die Frage der'Schwiegermutter ihrer Schwester, warum sie so erschrocken sei, hat die Mörderin gesagt, sie habe im Keller Aepfel versteckt, die die Mutter richt sehen solle, weil sie über solche nicht besonders nötige Ausgaben immer zanke. fieber das Vermögen des Gasthofsbesitzers Franz Kranz in Tharandt wurde am 9. November das Konkursverfahren eröffnet. Das „Bade-Hotel" soll am 29. Dezember 1904 versteigert werden. Das Grundstück ist zwei Hektar 13,7 Ar groß und ausschließlich des In ventars auf 205000 Mk. geschätzt. Es besteht aus dem Restaurations- und Kurhaus, Badehaus mit Schwimm- bassin und Wandelhalle, einem alten Wohnhaus mit Pferdestall, Eiskeller, Quellenhaus mit Trinkhalle, Garten anlagen usw. Das Grundstück ist mit 148200 Mk. in )er Landesbrandkasse versichert; auf ihm ruht Gast- ofsgerechtigkeit. Die Straßenhändler hielten in Dresden eine Ver- ammlung ab, in der die Gründe der Polizei und des Rats ür die Beschränkung des Straßenhandels besprochen verden sollten. Der aufsichtführende Beamte entzog dem Referenten das Wort, weil dieser behauptete, daß sich das Verbot auf die Ansicht der Exckutivbeamten stütze und aß das sehr traurig sei. Es wurde schließlich eine Resolution angenommen, die gegen die Maßnahmen der Polizei aufs entschiedenste protestierte. In Dresden ereignete sich in der Nacht zum Freitag ein höchst aufregender Vorfall. Ein bei seinen Eltern wohnhafter, in jüngeren Jahren stehender Mann wurde ilötzlich vom Wahnsinn erfaßt und bedrohte seine An» lehörigen mit einer in seinem Besitze befindlichen Schuß waffe. Da die aufs heftigste Erschrockenen den Unglücklichen nicht allein zu beruhigen vermochten, nahmen sie die Hilfe