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auch das Felsenfort von Liautischan als letzte Zitadelle Stössels und seiner Helden noch längere Zeit Widerstand leisten. Nach Gerüchten aus Tschifu Haden die Japaner sogar sämtliche Forts im Norden und Osten von Port Arthur erobert. Die russische Garnison soll sich aut Liautischan zurückgezogen haben, das jetzt von der japanischen Flotte bombardiert wird. Eine amtliche Be stätigung fehlt noch. Dem Standard wird aus Tschifu telegraphiert, dort verlaute, daß die russischen Forts Pchuschan, Jetseschan und Wanghienschan am Sonnabend morgen nach furchtbarem, die ganze Nacht anhaltendem Kampfe erobert und besetzt wurden, worauf die Russen nach Liautischan zurückgeworfen worden seien. In Peijuschan ist das Hauptkornlager der Russen durch Feuer zerstört worden. Die russische Garnison sei jetzt in zwei getrennten Teilen gelagert; ihr Verkehr mit dem inneren Port Arthur bei Tage sei schwierig geworden. Stössel leiste offenbar den letzten Widerstand, alle Verteidigungswerke auf der Landseite seien jetzt in Händen der Japaner. Die Russen sollen zehn großkalibrige Geschütze auf Liaulischan haben, dessen Eroberung den Japanern noch schwere Arbeit machen wird, doch haben die Japaner jetzt den Vorteil überlegener Artillerie; sie gehen mit unwiderstehlicher Energie vor. Die Schlacht wütet mit unerbittlicher Heftigkeit fort, und man wartet in Tschifu stündlich auf den Donner einer furchtbaren Explosion, durch die Stössel sich selbst und die Eroberer, wie man glaubt, im letzten Moment in die Luft sprengen wird. — Eine Depesche aus Tschifu besagt: „Die Eroberung des inner en Kreises der Verteidigungswerke von Port Arthur war eine groß artige Leistung der Japaner, sie war das Resultat sorgfältiger Mineur- und Sappeurarbeit. Das japanische Granatfeuer schlug eine Bresche in die fast senkrechte Front von Erlungschan und verschaffte so eine Stufe und Schutz für die vordringenden Truppen. Von Erlungschan wurde dann ein schweres Bombardement auf die russischen Forts nach allen Richtungen eröffnet. Seit dem 27. Oktober wurden die russischen Linienschiffe „Poltawa", „Pereswjet" und „Retwisan" schwer beschädigt und teilweise ver- bräunt. Die alte Stadt von Port Arthur ist zum Teil zerstört. Ein Magazin flog in die Luft. Das Magazin in Hfitaijangkan ist ebenfalls zerstört. Viele Russen desertieren. Seit Donnerstag mittag wurde ein furchtbares Bombardement auf die Docks und das östliche Hafenbasstn konzentriert, wo eine große Feuersbrunst wütet." Eine amtliche Bestätigung der tatsächlichen Eroberung der Forts selbst fehlt. Nach anderen Nachrichten eroberten die Japaner nur die äußeren Werke vor diesen Forts. Amt liche Meldungen fehlen seit Donnerstag. Man erklärt, daß der titanische Kampf um das Schicksal Port Arthurs fortdauere und keine Zeit vorhanden sei, Einzelheiten zu veröffentlichen. Präsident Roosevelt wiedergewählt. Wolffs Bureau meldete uns heute früh, daß Präsident Roosevelt gestern mit großer Majorität wiedergewählt wurde. Sein Gegner, der bisherige Vorsitzende Richter des New-Iorker Appellationsgerichts Alton Brooks Parker, den die Demokraten auf den Schild gehoben hatten, tele graphierte noch gestern Abend an Roosevelt: „Volk billigt durch Abstimmung nachdrücklich Ihre Verwaltung; ich beglückwünsche Sie." Roosevelt fandte ein Danktelegramm. Nene Mordtaten in Afrika. Aus Tanger wird gemeldet: Dicht außerhalb des Stadtwalls von Larasch wurde ein Spanier ermordet und seine Frau geschändet; die hiesige spanische Ge sandtschaft hat sich des Falles energisch angenommen. Bei Tanger wurde ein Maure mit durchschnittener Kehle tot aufgefunden. Jedenfalls wird nun die spanische Regierung nicht umhin können, von der marokkanischen Regierung eine Genugtuung zu fordern, wodurch die Lage in Marokko noch komplizierter wird. - —-» —- Aurze Lhrsnik. Unnatürliche Mutter. Aus Katharinberg in Böhmen wird berichtet: Das Dienstmädchen Marie Meindl gebar hier ein Kind. Sie hat cs aber sogleich nach der Geburt in Stücke zerhackt und dann im Ofen verbrannt. Sie wurde dem Gerichte ein geliefert, wo sie ihre Tat auch eingestand. Anschlag gegen Eisenbahnzüge. Kurz vorder Station Seesen sind gegen einen Güterzug und dann gegen einen Nachtschnellzug Attentate durch Schwellenlegen ver übt worden. Ein entlassener Bahnarbeiter aus Gittelde ist unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet worden. Vom Zuge überfahren. Auf dem Nachhause wege geriet in der Nacht der Amtsvorsteher Major a. D. Richard Plewig aus Oberneuland auf das Geleis der Bahnstrecke Neiße—Deutschwette, wurde von einem Zuge überfahren und getötet. Antomobilnnfälle haben, soweit die Zeitungen darüber berichten, im verflossenen Monat Oktober den sofortigen Tod 9 Personen und die schwere Verletzung von 31 Personen zur Folge gehabt. Wechselfälscher. In einem Bankgeschäfte in Hof wollten zwei Leute einen gefälschten Wechsel, der auf über 600 Mark lautete, diskontieren lasfen. Später stellte sich die Unechtheit des Wechsels heraus. Es wurden bei den Leuten auch Stempel, so einer auf den Kirchenvorstand von Gablenz i. V. lautend, gefunden. Die beiden Wechsel fälscher wurden verhaftet. Wagenunglück. In Holzhausen bei Kirchhain (Hessen) stürzte der Wagen des Freiherr von Stummschen Hausmeisters Winckler um. Frau Winkler wurde ge tötet, der Kutscher schwer verletzt. Explosion in einer Gasanstalt. Flensburg, 7. November. Infolge Undichtigkeit des Gasrohres ent stand gestern abend 7'^ Uhr in der dortigen Gasanstalt eine heftige Kesselexplosion. Der Kesselschuppen wurde zerstört. Der Gasinspektor und der Kesselwärter wurden am Oberkörper und den Armen schwer, mehrere Arbeiter leicht verletzt. Unnütz in den Tob gegangen. Der Verwalter der UnLaaeutur Bracht (Nheinprovinz) hat feinem Leben durch Ertränken ein Ende gemacht, weil cr in der Kasse ein Defizit von 500 Mark vorhanden glaubte. Die von der Postbehörde sofort angestellte Revision ergab jedoch ein Plus von über 100 Mark. Der Beamte hinterläßt eine zahlreiche Familie. Bei der Verfolgung eines Räubers vom Zuge überfahren wurde dem „Petit Journal" zufolge einer der besten Brüsseler Geheimpolizisten namens Tom. Er hatte das Nahen eines Schnellzuges nicht beachtet, die Maschine erfaßte ihn und zerriß ihn in Stücke. Die Angst vor der Schwiegermutter. Ein Pariser Buchhändler, der dem „Journal" zufolge unter den Gardinenpredigten seiner Schwiegermutter viel zu leiden hatte, ergriff vor einigen Tagen in Gegenwart seines Quälgeistes ein Küchenmesser und brachte sich an acht verschiedenen Stellen tiefe Wunden bei, denen er erlag. Das Münchner Studentenhaus wird demnächst eröffnet werden; Mitte dieses Monats wird in dem Hause Türkenstraße 58 die msnsa scaäsmicL eröffnet werden. An Studenten der Universität und der technifchen Hoch schule wird zu mäßigen Preisen Frühstücks-, Mittags und Abendtisch verabfolgt werden und zwar ohne Trink- zwang. In dem Hause sind eigene Räume als Schreib, und Lesesäle eingerichtet; die Räumlichkeiten sind von morgens 8 Uhr bis abends 11 Uhr ununterbrochen geöffnet. Später wird die MSN8L acacksmica sich ein eigenes Haus bauen. Rätselhafter Fuud. Vor kurzem wurde am Bahn- gleise nächst Lustenau eine Frauensperson in mehrere Stücke zerrissen aufgefunden. Unmittelbar an dieser Stelle lag ein Mann im Sterben. Letzterer ist beim Transport in das Spital verschieden. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß die beiden von dem Schnell zuge überfahren und getötet wurden. Wer die Verunglückten find und ob hier ein Selbstmord oder Unglücksfall vor- Itegt, ist noch nicht festgestellt, da man zur Feststellung der Identität nicht die geringsten Anhaltspunkte hat. Die dreitzigtägige Hungerkur des Italieners Succi hat in München begonnen; sie soll angeblich Ge- legenheit zur Beantwortung einiger wissenschaftlicher Fragen geben. Ein Arzt untersuchte Succi eingehend, um später feststellen zu können, ob und welche Ver- änderungen des Herzens, des Blutdruckes, des Blutkreis laufes usw. durch das Hungern eintreten. Erbeu gesucht. Aus Langensalza wird geschrieben: Am 5. Februar d. I. ist hier der Kgl-Major a. D-Otto Bode aus Langensalza unter Hinterlassung eines Ver mögens von etwa 35000 Mk. gestorben. Er war, ebenso wie sein einziger, vor ihm verstorbener Bruder, des Kgl. Amtsgerichtsrats und LandtagsabgeordnetenBernhardBode von hier, unverheiratet. Verwandte haben sich bisher nicht ermitteln lassen. Wenn bis zum 31. Dezember d. I. beim hiesigen Amtsgericht Erbrechte an diesem Nachlaß nicht geltend gemacht haben, wird der preußische Fiskus Erbe. Eine dunkle Geschichte. Das spurlose Ver- schwinden des Privatiers Hermann Cramm von Hamburg, der btS Ostern d. I. in Neupasing (München) bei den Privatierseheleuten Heinrich und Katharina Schelhaas wohnte, hat zur Verhaftung dieses Ehepaares geführt, da sie im Verdacht stehen, Cramm beseitigt zu haben. Der Untersuchungsrichter für München I ersucht nun um Forschung nach Cramm. der nach Behauptung der Ehe leute Schelhaas in die Schweiz abgereist sein soll. Das Signalement des Vermißten lautet: 69 Jahre alt, mittel groß, gut genährt, graue Haare, die cr zeitweise färbte, grauer Schnurr- und Knebelbart, gebogene Nase, blasses Gesicht, scheuer Blick; stets dunkel gekleidet. Die Ehe der Frau v. Hervay. Frau Heu- riette v. Hervay, die Mutter des durch Sebstmord aus dem Leben geschiedenen Mürzzuschlager Bezirkshauptmanns, hat beim Gericht in Lerben eine Klage auf Ungültigkeits erklärung der Ehe ihres Sohnes mit Leontine von Hervay geb. Bellachini eingercicht. Selbstmord. Auf der Strecke Cassel-Münden ließ sich der Pionier Pönicke vom 11. Pionierbataillon von einem Zuge überfahren und wurde getötet. Schiffsunglück. Ausland, 6. Nov. Ein Boot des englischen Kriegsschiffes Pinguin ist in der Nähe der Insel Kawann gekentert. Ein Offizier und 5 Mann sind ertrunken. Großer Fabriksbrand. In Saaz (Böhmen) ist die Knopffabrik Mendel k Co. bis auf den Grund nieder gebrannt. Sturm vereitelte alle Löschversuche. Der Schaden ist bedeutend. 400 Arbeiter sind brotlos. Aus Studt und Lund. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 9. November 1904. — Keine Erhöhung der Zivilliste. Das „Dresdner Journal" schreibt: „In der Tagespresse befinden sich widersprechende Mitteilungen über die Zivilliste. Wir find in der Lage, dem gegenüber mit aller Bestimmtheit zu erklären, daß von keiner maßgebenden Stelle be absichtigt worden ist, eine Erhöhung der Zivilliste bei der Ständeversammlung zu beantragen." Das Dementi bezieht sich auf eine Mitteilung, die von der „Dresdner Zeitung" ausging, wonach man eine Erhöhung der Zivilliste um den Betrag der bisherigen kronprinzlichen Apanage beabsichtige, aber unter dem Einflüsse eines der Regierung sehr nahestehenden Mitgliedes der Zweiten Kammer davon Abstand genommen habe. — König Friedrich August hat auf einen tele- graphischen Huldigungsgruß des Landesverbandes Evan gelischer Arbeitervereine im Königreich Sachsen folgendes Antwort-Telegramm ergehen lasfen: „Ich danke dem Vor stand des Landesverbandes Evangelischer Arbeitervereine für die Mir im Namen von 14000 Arbeitern gesandten Segenswünsche und für die Bekundung treuer Anhänglichkeit und wünsche allen Bestrebungen des Verbandes reichen Erfolg und bestes Gelingen. Friedrich August." — Das Königliche Hoflager ist gestern von der Villa Wachwitz nach dem Residenzschlosse verlegt worden. — Als Hofmarschall an Stelle des mehrfach ge nannten Zeremonienmcifters Grafen Rex ist der frühere Hofmarschall von Tümpling ausersehen. Tümpling ver ließ seine Stellung als Hofmarschall, als die frühere Kronprinzessin, deren Hofstaat er angehörte, sich von Salz- bürg entfernte. — Als Hauptgeschworeue für die 6. Sitzungs periode des Kgl. Schwurgerichts Dresden wurden u. A. ausgelost: Privatmann Julius Schumann in Wilsdruff, Gemeindevorstand Moritz Hencker in Kesselsdorf. — Für den gestrigen Vortragsabend des Gewerbe vereins hatte Herr Rechnungsrat Köhler aus Keffels- dorf einen Vortrag über Wetterkunde zugcsagt. Der Herr Vortragende verstand es Dank seiner langjährigen Beobach, tungen und Erfahrungen meisterhaft, dem spröten, an sich sicherlich nicht besonders dankbaren Stoff ein lebhaftes Kolorit zu geben und sich so von Anfang bis Ende das ungeteilte, lebhafte Interesse seiner Zuhörer zu sichern. Er hob zunächst den gewaltigen wirtschaftlichen Wert hervor, den die Wetterbeobachtungen bez. die Wettervorher sagen für die Schiffahrt, die Landwirtschaft u. s. wachen müßen. Dann beantwortete cr die Frage, welche^Mittel der modernen Wissenschaft zur Vorhersage des zu erwartenden Wetters zur Verfügung stehen. Der Redner wies hiu auf die Institutionen, die die Kulturstaaten für den Wetter- bcobachtungsdienst unterhalten; er betonte die Opfer, die beispielsweise Amerika für diesen Zweck aufwende und be dauerte, daß man den Versuch gemacht habe, die geringen Mittel, die Sachsen für sein meteorologisches Institut in Chemnitz (jährlich 50,000 Mk.) aufwende, im Etat zu streichen. Weiter beschäftigte sich Herr Rechnungsrat Köhler in seinem Referat mit dem neuerdings von Lambrecht in den Handel gebrachten, verbesserten Wärmefeuchtigkeits messer, dem Thermohygroskop, einem Apparate von ganz besonderer Empfindlichkeit, mit dem der Redner in interessantem Studium wiederholt bedeutende Erfolge erzielte. Endlich brach der Redner noch eine Lanze für Falb, d. h. für den fleißigen und unglücklichen Wetterkundigen, nicht aber für den Wetterpropheten Falb, dessen Theorie die gesamte Wissenschaft ablehnt. Aufrichtiger Beifall lohnte den Redner. Der Vorsitzende, Herr Martin Berger, gab dem Dank der Versammlung noch besonderen Ausdruck und bedauerte angesichts des gediegenen Vortrags und der wichtigen Tagesordnung, daß dir Versammlung keinen regeren Besuch aufzuwcisen hatte. In der Versammlung erfolgte die einstimmige Aufnahme von 4 Mitgliedern. Zu den bevorstehenden Wahlmännerwahlen zur Ge- Werbekammer beschloß man nach längerer Aussprache über die Zugehörigkeit der einzelnen Betriebe zur Gewerbe- kammer, als Handwerkerwahlmann Herrn Buchdruckern- besitzer Berger, als Nichthandwerker-Wahlmann Herrn Fabrikant Schlichenmaier vorzuschlagen. Am 22. Novbr. soll im „Hotel Löwe" das übliche Spätherbst-Vergnügen abgehalten werden, zu welchem außer Konzert des Stadt musikchors und Ball gesangliche Darbietungen des Gesang vereins „Sängeikranz" und auswärtiger Kräfte, fowie deklamatorische Vorträge in Aussicht stehen. In der nächsten Versammlung wird sich der Verein mit der Aufstellung von Kandidaten für die Stadtverordneten-Ergänzungswahl beschäftigen. — Als Wahlmänner zu den Urwahlen zur Handelskammer wurden von hiesigen Interessenten auf gestellt die Herren Kaufmann Th. Goerne und Leder fabrikant Bretschneider. — Die Arbeiten am Umbau des Bahnhofes Pot- schappel schreiten rüstig vorwärts. Nachdem bereits vor einigen Wochen ein Teil des neuerbauten Jnselbahnsteiges fertiggestellt war, konnte derselbe nunmehr in seiner vollen Länge in Betrieb genommen werden. — Hoffentlich ver schließt man sich nicht der Erkenntnis, daß die von uns schon früher geforderte Schaffung eines vor Wind und Wetter schützenden Ueberbaues unbedingtes Erfordernis ist. Gerade bei der jetzt herrschenden Witterung ist es eine starke Zumutung an die Fahrgäste, wenn sie sich sollen längere Zeit dem Regen und Sturm aussetzen. — Geschirrbesthern zur Waruuug! Einen selt samen Lohn für seine Gutmütigkeit erhielt dieser Tage der Fleischermeister Gäth in Stonsdorf. Gäth hatte vor einiger Zeit aas Gefälligkeit einen nach Warmbrunn zum Arzt gehenden Sommerfrischler auf seinem Geschirr mit- genommen, indessen kurz vor der Tür des Arztes das Unglück erlitten, daß ein Rad des Wagens losgtng und der Sommerfrischler, ein Eisenbahnbeamter aus Berlin, das Bein dreimal brach. Herr Gäth ist jetzt von einem Berliner Rechtsanwalt aufgefordert worden, 2000 Mark Entschädigung und Kurkoften zu bezahlen. Er weigert sich natürlich ganz entschieden, da es nicht sein Wille sondern des Sommerfrischlers Wunsch war, mitzufahren' Gäth hat auch für die Fuhre nichts bezahlt bekommen- und kann für den Unglücksfäll nichts, da die Mutter an dem Rade gesprungen war. Gäth läßt es auf eine Klage ankommen. — Keffelsdorf, 8. November. Bei der hier vor genommenen Kirchenvorstandswahl wurden die seitherigen Vertreter wieder gewählt und zwar für Keffelsdorf Rent. Pfützner, für Kleinopitz Gemeindevorstand Binnewerg, für Braunsdorf Hausbesitzer und Bergarbeiter Demnitz, sür Kaufbach Gutsbesitzer Hahn, für Zöllmen Gutsbesitzer Winkler, für die Rittergüter Rittergutsbesitzer Winkler- Wurgwitz. — Am Freitag nacht wurden aus einem hiesigen Garten eine Partie Sellerieknollen, die zwei biedere Berg arbeiter sich auf einem gemieteten Stück Gartenland zum Kirmessalal erbaut hatten, gestohlen. Der Eigentümer sehnlicher Wunsch, dem Diebe die Begriffe von „mein und dein" handgreiflich klar machen zu können, wird zwar kaum in Erfüllung gehen- Sollte aber der in Worten sich Luft machende Groll über den Verlust der „schönsten Knollen" die spitzbübischen Ohren erreichen, so dürste diesen der Geschmack doch etwas verdorben werden. — Burkhardtswalde, 8. November. Bei der Ergänzungswahl zum Kirchenvorstand wurden wiederge wählt Herr Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Döring in Burkhardtswalde und neu hinzugekommen sind die Herren Wirtschaftsbesitzer Schmidt in Groitzsch, Fabrikbesitzer