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allgemeinen Gelächter erfuhr er nun, wer der betreffende Herr war. . 3n Johnsdorf bei Zitau gerieten zwei junge Bleichereiarbeiter in Streit, in dessen Verlaufe der eine namens Kunze seinen Gegner Weickert mit dem Messer erstach. Der Täter ist geflohen. , Der Restaurateur Relhök in Heidersdorf hatte eine Katze, welche vor einigen Tagen starb und mehrere Junge hinterließ, die man nun verlassen glaubte Jetzt machte man aber die interessante Entdeckung, dak Relhöks Hund, ein sogenannter Rattler, sich der jungen Katzen angenommen hat, getreulich für sie sorgt und ihre Sicherheit bewacht. - Ja ja, die Hitze! In Lanaenberg ist in der Nacht zu gestern m der ersten Stunde der in den 70er Jahren stehende Orts- krankenkassenkasstercr Vogel im Bette überfallen und durch einen Messerstich am Halse verletzt worden. Durch das Erwachen des Ueberfallenen ist der Täter verscheucht worden und entflohen; doch gelang cs, ihnindem19jähr- igen Fabrikarbeiter Richter aus Hohenstein. Ernstthal zu ermitteln und zur Haft zu bringen. Richter hat die Tat ein gestanden, er will jedoch einen Raub nicht beabsichtigt haben. In Hohenstein-E. geriet ein mit Strumpfwaren beladener Transportwagen einer dortigen Appreturanstalt auf unerklärliche Weise in Brand, sodaß der überraschte Geschirrführer, dem keinerlei Schuld an dem Unglück bei zumessen ist, nur mit knapper Not die Pferde auszu strängen vermochte. Das Feuer, welches" mit rapider Schnelligkeit den ganzen Wagen mitsamt dem Inhalte ergriffen hatte, drohte insofern noch gefährlicher zu werden, als sich zu beiden Seiten der Unfallstelle Kornfelder be finden, deren Vernichtung durch durch das energische Ein greifen der gerade auf den Feldern Beschäftigten noch rechtzeitig verhütet werden konnte. Der Wagen, der mit einer Ladung Strumpfwaren auf dem Wege nach Walden burg sich befand, ist vollständig verbrannt, sodaß nur die Eisenteile desselben auf dem Brandplatze zurückgeblieben waren. Letzte Nachrichten. Petersburg, 29. Juli. Zur Ermordung Plehwes Wird dem „B. L-A." aus Petersburg gemeldet: Ueber die Persönlichkeit des Mörders wird noch tiefstes Schweigen bewahrt. Er stöhnt fortwährend furchtbar, da er durch einen Bombensplitter schwer am Leibe verletzt ist. Obwohl sofort eine Operation vorgenommen wurde, wird mit dem Ableben des Mörders gerechnet. Abends konnte er einem kurzen Verhör unterzogen werden. Er ist ungefähr 25 Jahre alt. Es verlautet, daß er Finnländer ist. Mit Blitzesschnelle lief die Nachricht von der Ermordung Plehwes durch die Stadt. Viele eilten an den Ort der Katastrophe, von wo aber die Trümmer schnell fortge- schafft wurden. Der Kutscher ist ebenfalls tot. Der Mörder trug die Mütze eines Eiseubahnbeamten. Morgens 9^ Uhr ging er in ein Gasthaus in der Nähe des Bahnhofes und verlangte Schnaps und Thee. Minister Plehwe pflegte jeden Donnerstag um 10 Uhr zum Zaren zu fahren. Diese Stunde hatte der Attentäter gewählt. Als die Eguipage des Ministers in Sicht kam, warf er die Bombe unter den Wagen. Auf Grund der Mitteilungen von Augenzeugen ist man in amtlichen Kreisen der Ueber zeugung, daß längs des Warschauer Bahnhofes führenden Prospekts mehrere Genossendes Attentäters aufpaßten und einander durch Zeichen verständigten. Die Meinung, daß die Bombe nicht vom Fenster, sondern aus unmittelbarer Nähe geschleudert wurde, hat mehr Wahrscheinlichkeit. Bei derDerhaftung soll der Attentäter geäußert haben: „Das ist nichts gegen das, was noch kommt. Ich bin nicht der einzige." Gestern fand in der Wohnung Plehwes eine Totenmesse statt, welcher Großfürst Alexis, die Minister Avallane und Schilkoff, verschiedene Mitglieder des Reichsrates und einige Würdenträger beiwohnten. Die Leiche ist im großen Saale des Ministeriums aufgebahrt. Plehwe hinterläßt eine Witwe und einen Sohn. Die Beerdigung dürfte am Sonntag erfolgen. Dem „kleinen Journal" zufolge wurde dem Zaren zuerst nur die Mitteilung gemacht, daß der Minister Plehwe bei der Wagenfahrt infolge Scheuwerdens der Pferde verunglückte. Erst später erfuhr der Zar die volle Wahrheit. Sie versetzte ihn in große Erregung. Der Zar erbleichte undweinte,dannmußteman ihmdenganzenHergang erzählen, wobei der Zar in Ausrufe desEntsetzens ausbrach. Der Zar war dem Minister Plehwe sehr zugetan. Er schätzte ihn als Organisator, wenn er ihn auch mehrfach wegen seiner Strenge tadelte. Am gestrigen Tage ließ der Zar alle Audienzen und Empfänge absagen und zog sich mit seiner Familie in seine Gemächer zurück. Er war für niemand zu sprechen. In Paris sollen vor wenigen Tagen auf den Boulevards Extrablätter verteilt worden sein, in denen das Todesurteil Plehwes ausgesprochen worden war. Vermischtes. * Die „Schlang' ist los!" Das Tagesgespräch in Madrid bildet eine Tragikomödie, die sich im Park von Madrid, dem Buen Retiro zutrug. Dort liegt der Zoolo gische Garten, dessen Hauptanziehungskraft zwei Riesen schlangen von etwa 8 und 7 Meter Länge bildeten. AIS der Wärter morgens früh die Tiere fütterte, biß ein Reptil ihn plötzlich in die Hand und wand sich um seinen Leib. Zuni Glück hatten andere Wärter den Vorfall bemerkt, und mit Eisenstangen und anderen Waffen brachten sie die Schlange von ihrem Opfer ab. Inzwischen hatte aber die andere Schlange die allgemeine Verwirrung benutzt, um schnell unter den Büschen fortzugleiten, und ihre Gefährtin folgte ihr auf ihren Pfaden. Jetzt wurde Alarm geschla- f gen, und nach wenigen Minuten hallte der Garten Wider von dem Geschrei entsetzter Frauen und dem Wehklagen erschreckter Kinder; die Wärter aber liefen auf die Suche nach den fehlenden Reptilien hin und her. Die erste Schlange war auf den großen Reitweg gelangt, auf dem sich zu so früher Stunde nur wenige Reiter befanden. Sie erschien plötzlich vor dem Pferde des rumänischen Konsuls, das vor Schreck den Reiter abwarf; dies beun ruhigte aber wieder die Schlange so, daß sie sich schleunigst davonmachte. Der Konsul kam mit dem Schreck und mit einem Riß an der Hand davon. Inzwischen hatte der Zivilgouverneur 200 Mann der Bürgerwehr auf- geboren, die bis an die Zähne bewaffnet die Verfolgung aufnahmen Eineregelrechte Treibjagd wurde organisiert, der Park systematisch abgesucht. DieJägd dauerte den ganzen Tag, ors die Leute gegen Abend im Grase verborgen einen langen schlangenartigen Körper entdeckten. Vorsichtig umzingelten sie diesen, und wohl eine Viertelstunde ergoß sich ein Hagel von Geschossen darauf. Dann erst wagten sie sich an den Leichnam heran und fanden zu ihrem gro ßen Aerger, daß sie einen — Gartenschlauch durchlöchert hatten. Von neuem begann die Suche, und endlich stießen die kühnen Jäger auf ihre Beuten nicht weit vom Kristall haus im Garten lag die eine Schlange zusammengerollt schlafend da. Nach wenigen Sekunden war das Reptil erschossen. Die zweite Schlange entkam aus dem Zoolo gischen Garten und gelangte in eine Milchwirtschaft; dort trug sie eine Ziege davon und zog sich in eine entfernte Ecke des Gartens zurück, um ihre Beute in Ruhe zu der- zehren. So wurde sie von einer Abteilung der Bürger, wehr gefunden, und schon sollte das Feuer auf sie beginnen, als der Direktor des Zoologischen Gartens auf derBild- läche erschien. Er wies darauf hin, daß die Schlange, die ich dick gefressen hatte, nicht länger gefährlich wäre, und überredete die wackeren Schützen, ihm das Reptil zu über- lassen. Mit Hilfe mehrerer starker Männer brachte er den Ausreißer ohne weitere Umstände in den Käfig zurück. Rirchennachrichten. Am 9. Sonntag nach Trinitatis. Wilsdruff. Vvrm. 1/z 9 Uhr Predigtgvttesdienst (Pfarrer Dr. Größel-Röhr-dorfs. Uhr Tausgottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Tausen unmittelbar nach dem Bormittagsgvttesdimst, Herr Pfarrer Weber aus Limbach. Aeffelsdsrf. Vorm. */r9 Uhr Predigtgottesdienst Pfarrer l.ic. tk. Leßmüller. Nachm. 1 Uhr Betstunde und 2 Uhr Taufgottesdienst, derselbe. Sora. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienst. (Mose 39, 1—5.) Röhrsssrf. Borm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Limbach. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Blankenstein. Vorm. 8 Predigtgottesdienst. Tanneberg. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst, Text: 1. Mos. 39, 1—5. Markt-Bericht. Freitag, den 29. Juli 1904. Am heutigen Markttage wurden 179 Stück Ferkel eingedracht. Preis pro Stück je nach der Grütze und Qualität 6 dis 11 Mark. Für Monat August nehmen die Geschäftstelle, unserer Ausgabestellen, sowie die Postanstalten und Postboten in Stadt und Land Abonnementsbestellungen auf das Wilsdruffer Wochenblatt entgegen. In den Orten, in denen wir eigene Ausgabe stelle haben, erfolgt die Zustellung des Blattes bereits am Abend des Erscheinens. Geschäftsstelle d. Mlsdr. Amts- u. WochenbL. GGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGG R "MF H Um mein großes Lager so schnell als möglich zu räumen, verkauft ich sämlttchk WaltN M Uliä Ullter SettlllllösteNpeeiS. HW Cs versäume daher Niemand diese sich vielleicht nie wieder bietende Gelegenheit und decke seinen etwaigen Bedarf, M au man 2« SO NUIiKvr Nauil. M G QIUUL , Mr-, It. UvüMLfen, WMtl, G vi8-3-vi8 ffotel Allier. OGG GGKGGGGGGGGGOG GGGGGGGGGSTGGGGMGG ZtlMjsllG-ZlllM Bahnhofstraße 141 empfiehlt sich zur Ausführung von u. k1urverme88u»Zen Dismembrationen, 6rMöt68t8ttzHuNMH, Nivellements ete. Hochachtungsvoll Otto Flach. Ingenieur, staatlich geprüfter und verpflich- teter Geometer. Mein Dresdnerstrabe Nr. 96 gelegenes massives KiMWNlKM mit Garten, für alle Geschäftszweige geeignet, ist wegen Todesfalls zu verkaufen. 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