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Ro. «» «S. Jahr-. erne 379. II. iner 5471 M tragm, Der Kablenberger. Zu Leid und Freud wird Euch die Fah Sie ist der Mittelpunkt, ihr schützet sic, In guten und in bösen Tagen Isis Euer Leitstem spät und früh. Um sie müßt Ihr Euch immer schaaren, Tut Ehre jedermann. Habt die Brüder lieb. Fürchtet Gott. Ehret den König! Werte Festgenossen! Seit 15 Jahren besitzen wir da drüben auf jener freundlichen Höhe ein Wettiudenkmal, aus Stein gehauen. Vor nunmehrS Jahren ist dann ein zweites Wettindenkmal, ein solches in den Herzen, in unserer Mitte erstanden, nämlich euer Militärverein, der ja zu ein und gegen Mittag meldeten Reiter den Anmarsch der ersten auswärtigen Vereine. Die Wilsdruffer Stadtkapelle setzte sich an die Spitze der Vereine und mit klingendem Spiel trafen die auswärtigen Brudervereine am Kurbad Hartha ein. Die Schießabteilung des iestgebenden Ver eins präsentierte und Herr Vorsteher Lehmann bewill- kommnete die Gäste im Namen seines Vereins. Dem. Kurbad gegenüber, sowie am Gasthof Hartha, hatte man große Reitplätze geschaffen, in denen sich alsbald die alten Soldaten ein Stelldichein gaben. Hier gab es manch' frohes Wiedersehen nach langer Zeit, manch' herzlichen Händedruck — hier wurden manche Erinnerungen an die Dienstzeit oder an sturmbewegte Kriegszeiten ausge tauscht. Und waren die Erinnerungen auch nicht immer angenehmer Art — man frischte sie gern im Gedächtnis auf: geteilte Freude, doppelte Freude — geteiltes Leid, halbes Leid Mittags fand eine Besprechung der Vereinsvorstände statt, und da es einzelne Vereine etwas an der bekannten „militärischen Pünktlichkeit" mangeln ließen, verzögerte sich das Sammeln und Stellen der Vereine zum Abmarsch nach dem Festplatz ein wenig. Als Festplatz für den Weihe- akt hatte man eine Herrn Gutsbesitzer Hörig in Hinter gersdorf gehörige, umfängliche Wiese gewählt, auf der eine Tribüne errichtet worden war. Um die letztere gruppierte sich eine nach Tausenden zählenden Menschenmenge. Die Männer-Gesangvereine zu Hintergersdorf, Hainsberg und Tharandt unter Leitung des Herrn Riese-Tharandt leiteten den Weiheakt ein mit dem Gesang des Liedes „Laßt den Säugergrub ertönen", worauf Herr Gutsbesitzer Philipp die Festversammlung im Namen der Gemeinde Hinter- gersdorf herzlich bewillkommnete. Namentlich begrüßte er Herrn Amtshauptmann Krug von Nidda, Herrn Bezirks kommandeur Oberst z. D. Oehme und die übrigen Ehren gäste. Er schloß mit dem Wunsche, daß alle Festteilnehmer den besten Eindruck von Hintergersdorf mituehmen möchten. Nach ihm trat Herr Vcreinsvorsteher Lehmann an das Rednerpult. Er führte nach stenographischen Niederschriften Folgendes aus: „Hochgeehrte Festversammlung! Hochge- khrte Herren Offiziere und Ehrengäste, liebe Kameraden! Kai er 7,^-. das Gelübde unverbrüchlicher Ä s Reich, König und Vaterland. Und das Ge- lobnis gab auch den Grundton zu der internen kleinen Fe'", die der alsdann im Kurbade veranstaltete, kri-k-?-in* imd diesmal vollkommener Nacht- Putzer als sonst fand man am Sonntag aus den Beinen. Kurz nach 5 Uhl weckten Böllerschüsse Weckruf die letzten Schläfer Dev Bürgermeister Kahlenberger. Alsntag, den 2«. dreses Monats, vormittags '/»io Uhr, im Hotel „Hamburger Hof", hier, öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in hiesiger Hausflur zu ersehen Meißen, am 10. Juni 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. Lossow. . - welches uns beseelt, alles was wir tun und denken, es gipfelt in dem Einen: „Für Gott, für König und fürs Vaterland! In dem Geiste dieser Worte heiße ich Sie im Namen des Kgl. Sächs. Militärvereins „Wettin" für Hartha zu dem heutigen Feste unserer Fahnenweihe noch mals herzlichst willkommen!" Den Prolog sprach Fräulein Ranft. Sie übergab die Fahne mit folgenden Worten an den Verein: So nehmt die Fahne denn in Eure Hand, Für Gott, für König und fürs Vaterland. Was früher war, gottlob es ist verschwunden Der Völker Zank und Zwietracht in dem Reich, Das deutsche Reich hat alle uns verbunden Jetzt stehn für Einen stetig Alle gleich. Wie prangt das Grün und Weiß in unsrer Fahne rein Und noch das Allen wohlbekannte Schild, Der Rhein soll für uns ernste Mahnung fein, Und drüber thronet noch Germanias Bild. Denkt, wenn die Fahne ihr zur Hand „Für Deutschland, König und fürs Vaterland." Bekanntmachung. Die zeither von Herrn Stadtsteuereinnehmer a. D. Großmann innegehabte Wohnung im Stadthause, bestehend aus 4 Zimmern, Küche und Zubehör, ist zufolge Aufkündigung vom 1. Juli dss. Jhs. ab anderweit zu vermieten. Reflektanten erfahren Näheres in der hiesigen Ratskanzlei. Wilsdruff, am 10. Juni 1904. Bekanntmachung. Es ist von Gewerbtrcibcnden hiesiger Stadt darüber Beschwerde geführt worden, daß Schulkinder Gegenstände aller Art schon zu früher Morgenstunde in den Häusern feilbieten. Nach 8 42b der Reichsgewerbeordnung ist jedoch jeder Handel durch Kin der unter 14 Jahren uns öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an öffentlichen Orten oder ohne vorgängige Bestellung von Haus zu Haus verboten und es unter« liegen daher Zuwiderhandlungen unnachstchtlicher Bestrafung. Wilsdruff, am 8. Juni 1904. Fahnenweihe -es Kgl. Sachs. MMtärvereins für Hartha und Umgegend. «Eigenbericht, Nachdruck nur mit Quellenangabe gestaltet.) Eia herrlicher, milder Sommerabend. Am Firmament eröffnet die sinkende Sonne die Aussicht auf das Festwetter, das man sich für den Sonntag wünscht und von dem das Gelingen des Festes in erster Linie abhäugt. Drüben am Waldessaume ein Lichtermeer von bezaubernder Wirkung, daS schon von Weitem den Blick des nach Hartha zu- strebenden Fremden gebannt hält. Es ist die schon wegen ihrer vornehmen architektonischen Ausstattung bemerkens werte Villa des Herrn Professor Anger, hoch oben auf dem Berge, deren Facade bis unter den Dachfirsten in Hellem Licht erstrahlt — ein reizvoller Kontrast zu dem Dunkel des nächtlichen Himmels und des Waldes. Und drinnen in dem freundlichen Kurorte überall hohe, er wartungsvolle Feststimmung, die sich auf den Gesichtern der Ortsbewohner wtcderspiegelt und sich rasch auch auf die von auswärts eintreffenden Gäste überträgt. Ueberall grüben in dem Orte, dem Natur und Menschenhand ja von vornherein ein natürliches, dauerndes Festgewand verliehen hat, geschmackvoll arrangierte Blumengewinde, Ehrenpforten, Fahnen, Flaggen, Transperants und Draperien in den verschiedensten Farben den Wanderer: der ganze Ort gleichsam ei» großes, ganzes, herzliches „Willkommen"! . . Doch nicht allein Hartha hat sich würdig vorbereitet, auch in Hmtergersdors, Fördergersdorf und Spechtshausen Anteil an dem Freuden- undEhren- durch ihre geographische bmden stud^^ Interessengemeinschaft eng ver- Doch horch - drüben vom Waldeshange schallen flotte Marschwelse» herüber, die sich in den herrlichen Tälern fortpflanzen. Das ist die offizielle Einleitung des Festes: der' Zapfenstreich, den Wilsdruffer Stadtkapelle aus- lührt. Oben am Wetttndenkmal versammelt man sich -u einer kurzen Feier, um das Denkmal festlich zu schmücken, ^kr Borstekei' des strebenden Benins, Herr Kurbadbesitzer die Entwicklung des Vereins zuruckzufuhren ist und Mn Initiative und Tatkraft der Kurort Hartha m erster Bekanntmachung. Mit Genehmigung der König!. Amtshauptmannschaft wird der von Blinke«- stein nach Neukirchen führende Kommunikationsweg wegen Maffenschüttung vom 15. bis mit 18. d. M. gesperrt. Der Fährverkehr wird während dieser Zeit auf den Helbigs-orfer Weg über Steinbach nach Neukirchen gewiesen. Blankenstein, den 13. Juni 1904. Der Gemeinderat. Birkner, G.-V. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Sie ists, die Euch Zusammenhalt. Sie bleibe jung, wenn Ihr in Jahren, Sie stehe fest, wenn Alles fällt: Laßt flattern sie im Wind niit kräft'aer Hand „Für Deutschland, König und fürs Vaterland. Den Mittelpunkt der Feier bildete die Weiherede des Herrn Pfarrer Or. König-Fördergersdorf. Der Herr Festredner führte Folgendes aus: und nun galt es, noch die letzte Hand anzulegen zum uns erwiesene Aufmerksamkeit unsern herzlichsten Dank, würdigen Empfang der Gäste oder die letzten Vorderes- Keine größere Freude konnte uns Widerfahren, als alle die tungen zu treffen, um bei dem Ansturm der hungernden lieben Gäste in unserm herrlich gelegenen Orte begrüßen und vor allein durstigen Menschenmengen gewappnet zu ru dürfen, alle die Kameraden, welche mit wehenden Fahnen, s°i„ von militärischem Geiste beseelt, heute zu uns gekommen sind. Für den Kgl. Sächs. Milt.-V. „Wettin" von Hartha u. Umg., den zu vertreten ich die Ehre habe, ist es noch in Anbetracht der vorangegangenen vielen Arbeit eine ganz besondere Genugtuung, daß Sie, sehr geehrte Anwesende, die Weihe unserer Fahne durch Ihre Gegenwart zu einer besonders festlichen und glänzenden gestalten. Ihre An wesenheit ist uns zugleich ein Zeichen wohlwollender Ge sinnung, eine Bestätigung des kameradschaftlichen Geistes, welcher uns alle verbindet, alles Dichten und Trachten, der Weihe unserer Vereinsfahne, und Allen, die gekommen find, unser Fest mit verschönern zu helfen, Allen rufe ich em herzliches Willkommen zu. Den erschienenen Herren Offizieren der Armee, den Vertretern der Kgl. Staats- und Forstverwaltung, den Ehrengästen, Damen, Vereinen, sowie allen Anderen, insbesondere auch denen, die des Königs _ ... ... „ ... Rock getragen haben, sage ich für ihr Erscheinen, für diel Ehren unseres Fürstenhauses den Namen „Wettin" trägt, _ Mcknhatn, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, "aufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Sreinbach Sei Keffelsdorf, Steinbach bet Mohorn. Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf» Weistropp, Wtldberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1M. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 54 Pf., Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertiouspreis 15 Pfg. pro viergespaltem Korpuszellet Druck und Verlag von Martin Berger 8- Friedrich in Wilsdruff. — Verantwortlich für Oertliches und den Inseratenteil: Martin Berger, für Politik und die übrigen Rubriken: Hugo Friedrich.