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bibliothek befinden sich am Schluß zuverlässige Einmach und andere Rezepte von weniger bekannten Gemüsen rc. Ich empfehle dies Buch jeder Hausfrau aufs angelegent lichste zur Anschaffung. „Beste fürs freie Land", reift auch bei schlechtem Wetter und in weniger gutem Klima., Sie gibt die sicherste Ernte und ist sowohl dieserhalb als auch ihre« feinen Geschmackes wegen sehr zu empfehlen. Heinemanns kngclrnnde Zwiebeln. Die neuen kugelrunden Riesenzwiebeln übertreffen alle im Handel befindlichen Varietäten und haben sich auch in Großkulturen hervorragend bewährl- Ihre Vorzüge sind so grobe, so in die Augen fallende, daß sie von niemand übersehen werden können. Von dieser Zwiebel erntet man Erträge, wie man sie bis jetzt nicht gekannt hat, und zwar ganz gleichmäßige, kugelrunde große Zwiebeln, die schwer, fest und hallbar sind. Ihre Reifezeit ist nicht so spät, wie bei den andern Winterzwiebeln, was für Markt gärtner besonders wertvoll ist. Sie stirbt gleichmäßig ab und macht nie Starrhälse (Lauch, Kraut oder wie es sonst noch genannt wird). Die gelbe Zwiebel hat ein schöne« Gelb, die rote ein leuchtendes Karmin. Die kugel runden Niesen-Zwiebeln haben einen milden Geschmack, der besonders der roten eigen ist. F. C. Heinemann- Erfurt züchtet weiße Riesen-, kugelrund, gelbe, rote und kugelrunde. Preise pro Pfund 2,50 bis 3,— Mk. Schmackhafte Rettigez« ergehe«. Wenn Rettige bitter oder widerlich schmecken, so liegt solches an zu magerem oder auch an zu fettem Erdreich, an zu großer Trockenheit, oder auch an zu großer Feuchtig keit de« Boden« und endlich noch an der Anwendung zu rohen Düngers. Au» allen diesem geht schon hervor, daß der Rettig, wenn er recht schmackhaft werden soll, ein mildes, nahrhafte«, weder zu trockene« noch feuchtes und nicht frisch gedüngte« Land bekommen muß. Sehr fettes Land erzeugt wohl große Rettige, aber sie haben nicht da« seine Pikante als wie auf gut nahrhaftem und mildem Boden gebaute. Frischer Abortdünger ist gänzlich zu ver werfen und auch das Düngen mit flüssigem Dünger, wenn es nicht ganz vorsichtig gehandhabt wird, bringt einen üblen Geschmack hervor. Die besten Rettige erzielt man auf dem Lande, welche« ein Jahr vorher schon reichlich gedüngt wurde und mit Kohlgewächsen bestellt war. Gi«e einfache Schnhvarrichlnrrg für f««ge Gbstbänme gegen da« Benagtwerden durch Wild und Weidevieh sah ich auf dem Gute des Herrn Hommelsheim in Pützdorf: Zink- oder Eisenblechstreifen von 2—3 ow Breite werden an einer Längsseite mittelst einer Blechschere in Abständen von etwa 5 ova mit Einschnitten versehen, die in spitzen Winkeln zur Längsaxe verlaufen. Dann werden die Streifen in Spiralwindungen um die Stämmchen gelegt und oben und unten mit einem Bindfaden befestigt. Die nach außen abstehenden Spitzen schützen den Baum vollständig vor dem Benagtwerden, während andererseits die elastische Spiralfeder das Wachstum des Stamme» nicht hindert. Wenn der Bindfaden in den Stamm einzuschneiden droht, muß er natürlich ersetzt werden. Wo soll der Saumpfahl stehe«? Er kommt nicht selten vor, daß unsere Obstbäume, namentlich die jüngeren, an der Südseite eine kranke Rinde bekommen. Es ist die« ein Frostschaden. Die Hauptschuld an dem Absterben der Rinde trägt aber nicht der Frost, sondern die Sonne. Diese hat nämlich in den '«Pen Wintermonaten, im Februar und März, schon soviel Macht, daß sie am Tage die Rinde zu stark er wärmt und diese sich nachts darauf wieder zu stark ab- kühlt. Durch solchen schroffen Temperaturwechsel wird dieselbe aber stellenweise zum Absterben gebracht. Der artige Frostschäden müssen vorsichtig ausgeschnitten und die Wunden mit Baumsalbe verstrichen werden. Dor Frostschaden kann mau den jungen Baum aber leicht dadurch bewahren, daß nach der Anleitung des „Lehrmeisters im Garten und Kleintierbof", Leipzig, der Pfahl beim Pfl-niM an die Südseite des Baumes gesetzt wird. Der Baum steht dann im Schatten und die Sonne kann nicht so auf seine Rinde einwirken. Die häufigste« Krankheiten der Kohlpflanze« (Kappus, Wirsing, Kohlrabi u. s. w.) Eine sehr häufig vorkommende Erkrankung ist die Kropf- oder Hsrnie-Krank- heit. Diese äußert sich dadurch, daß an den unterirdischen Teilen der Pflanze unförmliche, bis faustgroße Anschwel lungen auftreten, während die oberirdischen Teile (die Kohlkövfe) gänzlich verkümmern oder nur höchst mangel hafte Entwickelung zeigen. Der Erreger der Krankheit ist ein zu den Schleimpilzen gehörende« Lebewesen (Plas- modiophora Brassicae), dessen Sporen bei der Keimung sogenannte Schwärmer ent lassen, welche in die jungen Kohlwurzeln eindringen. Diese Pilzkeime vergrößern sich auf Kosten des Zellinhaltes der Kohlwurzel, während das Zell gewebe infolge des ausgeübten Reizes die Anschwellungen her vorbringt. Schließlich zerfällt das Gebilde in eine Unmenge von Sporen, welche die Zellen des Wurzelgewebe« ausfüllen und beim Verfaulen der kranken Wurzeln frei werden. Das Verbrennen der kranken Kohl strünke im Herbst und sorgfäl tige Auswahl der Pflanzen im Verein mit streng durchgeführter Wechselwirtschaft beim Anbau der Pflanzen sind die sicherstm Mittel zur Verhütung derKrank- heit. Aehnliche und hiermit leicht zu verwechselnde An schwellungen werden durch die Larven de« Kohlgallenrüßlers an der Stengelbasi« von Kohl- gewächsen erzeugt. Der schwarz«, mit grauen Schuppen bedeckte kleine Käser legt die Eier ein zeln in in die Rinde gebohrte Löcher. Durch den Reiz der nach wenigen Wochen au«- chlüpfenden Larven schwillt die Rinde stark an; es entsteht eine sogenannte Galle, deren Innere« von der Larve ver zehrt wird, diese kriecht schließlich hervor, um sich zu ver- mppen. Um die Weiterverbreitung bieses Schädlings zu verhüten, verbrenne man die befallenen Pflanzen. Das Aufbewahrers der Wäsche. Die Wäsche muß vor allem in einem gut verschließ baren, in trockenem Raume stehenden Schranke aufbewahrt und nach dem Bügeln immer eine Zeitlang an luftigem Orte liegen gelassen werden, damit alle Feuchtigkeit der selben entzogen wird. Wäschestücke, die gar nicht gebraucht werden, sollen von Zeit zu Zeit an die Lust gebracht und dann durch laues Seifenwasser gezogen werden, um sie vor dem Vergilben und Mürbewerden zu schützen. Die Mode, große Leinenvorräte anzuschaffen, ist zum Glücke abgekommen. Die Summen, welche im aufgehäuften Leinen- und WeHzeuge stecken und sich nach und nach selbst aufzehren, können in den Händen eines tätigen Mannes reiche Zinsen tragen, die der Familie besser zustatten kommen, als ein reich gefüllter Leinenschrank. Das beste ist das Dutzend- oder Halbdutzendsystem. Am beste« reinigt ms« meiste« Atlas, wenn er aus einem Tisch oder einem Brett fest angeheftet, strichweise mit weißer in Kartoffelmehl eingetauchter Watte eingerieben wird. Die schmutzig gewordene Watte ersetzt man immer wieder durch neue. Kalkstecke a«s Kleiber« entfernt man am leichtesten durch Abreiben mit einem in Essig getränkten Läppchen, nur muß man die Reinigung bald vornehmen, damit die Flecke nicht zu tief fressen. Petroleumflecke«. Man entfernt dieselben aus farbigen Stoffen am besten mit Töpferton, der zu einem dicken Brei mit Wasser auf gelöst und aus die Flecken aufgelegt wird. Nachdem die Masse getrocknet ist, bürstet man sie sauber aus. Kill für Meerfrhanm. Als Kitt für Meerschaum empfiehlt sich eine Mischung von Spirituslack und Mehl. Hiervon wird ein Bre hergestellt, die Bruchfläche damit bestrichen und dann fest aneinandergepreßt. Nergtlbte« Elfenbein miede» meist z« mache«. Es werden vergilbte Messerschalen von Elfenbein binnen 2—4 Stunden vollständig gebleicht, wenn sie so lange in eine Lösung von schwefliger Säure in Wasser gelegt werdens gasförmige, schweflige Säure macht da« Elfenbein rissig, ist daher nicht zu gebrauchen. Auch durch Anfeuchten von vergilbtem Elfenbein mit Wasser und Aussetzen der so be feuchteten Gegenstände unter Glasglocken an da« direkte Sonnenlicht wird da« durch Alter vergilbte Elfenbein wieder schön weiß. Küche und Keller. Kagoül fln an voquillo«. Die« Ragout kann auf verschiedene Weise bereitet werden. Am einfachsten au« geschmortem Kalbfleisch, einer Kalbsmilch und einigen Cham- pignon«. Diese Zutaten werden in Würfel geschnitten und darauf aus Heller Mehlschwitze, der Kalbsmilchbrühe und dem Wasser der Champignons eine dicke Sauce bereitet, die man mit Pfeffer, Salz und etwas Zitronensaft ab schmeckt und nach Belieben noch mit zwei Eigelb abzieht. Die zerschnittenen Sachen werden mit der Sauce vermischt, in mit Butter ausgestrichene Muschelschalen gefüllt, mit geriebenem Parmesankäse und Semmelkrumen bestreut und mit einigen kleinen Butterstückchen belegt. Man schiebt die Muscheln alsdann in einen heißen Ofen und läßt sie dort Farbe annehmen. Feiner wird da» RuAvüh ün, wenn man statt Kalbfleisch eine Kalbszunge oder das fein würfelig geschnittene Fleisch eine» gedünsteten jungen Huhnes nimmt, der Sauce setzt man alsdann statt Zitronen- äft etwas kräftigen Weißwein zu. Auch von gekochtem seinem Zisch wie von Hummern kann man ein Ragout La «n coyuillss Herstellen, man muß jedoch in diesem Fall eine Bschamelsauce zum Einhüllen der Fischstückchen nehmen und reichlich Champignons mit verwenden. Zur Bschamrl- äuce verkocht man eine Helle Mehlschwitze mit guter Hühner- oder einfacher Kalbfleischbrühe und süßer Sahne zu gleichen Teilen zu gebundener Sauce und würzt diese mit wenig geriebener Muskatnuß. Ein Abziehen mit Ei unterbleibt bei dieser Sauce stet«. Die Coquillen werden auf zierlich gebrochener Serviette angerichtet. Hecht i« saurer Sahne. 6 Perf. 1V- Stunden. Die gut geputzten und geschuppten Hechte werden leicht mit Salz eingerieben, mit etwa« Zitronensaft beträufelt und beiseite gestellt. In einer paffenden Kasserolle oder tiefen Bratpfanne hat man ein gutes Stück Butter Farbe nehmen lassen, legt die in Stücke geschnittenen Fische »inein, bestreut sie dicht mit geriebenem Parmesankäse und teilt sie in die Brattöhre. Sobald der Käse sich etwas gebräunt hat, gießt man V«—Liter dicke saure Sahne -inzu, läßt die Fische damit auf heißer Stelle oder im Ofen ziehen, bis fie gar find, schmeckt ab und vollendet Mit 6—8 Tropfen Maggi'» Würze. Am besten bereitet m« Gericht in feuerfestem Thongeschirr, um darin gleich ervieren zu können. Kemmelgeränsch. (Thüringer Küche.) Man schneidet vier große altbackene Semmeln in Stücke, nachdem man zuvor die Rinde abgerieben hat, weicht sie in Milch einige Stunden, verrührt die feingeriebene Masse mit 4 Eiern, etwa« Salz, einer Prise Muskatnuß, 3 Löffel Zucker und wenig Zitronenschale und füllt sie in eine große, butter bestrichene Bratpfanne, in der man sie im Ofen eine Stunde bäckt. Man schneidet den Semmelkuchen in Stücke, häuft diese scheitrrhausenförmig an, bestreut sie mit Zucker und gibt gedünstetes, getrockne« Obst nebenher. Die ab- geriebene Rinde benützt man zum Ueberkrusten von Kote- etten, Frikandelle u. s. w. Pika«ter Rippespeer. 6 Personen, 3—4 Stunden. Man schneidet die dicke Schwarte und etwa überflüssige« Fett ab, aber so, daß noch eine dünne Fettschicht auf dem Fleische bleibt, reibt diese« mit einer Mischung von Salz und weißem Pfeffer leicht ein, legt es in die Pfanne, gießt eine Schöpfkelle Wasser, ein Glas leichten Weißwein md 2 Eßlöffel guten feinen Essig daran, fügt einige Zittonenscheiben und ein Lorbeerblatt dazu und brät dar Fleisch im Ofen unter häufigem Begießen gar. Die Sauce muß sehr sorgfältig entfettet werden, wird dann mit etwa« hochbraun gedünstetem Mehl und einem knappen Gla« Madeira verkocht, mit 8—10 Tropfen Maggi'S Würze vollendet und neben dem Braten gereicht. H. W. Hoflieferant kann man sein, ohne dah man für einen Hof etwas liefert. Es giebt viel« solche Titular-Hoflieseranten. Um den Titel muß man sich beim Oberhofmarschallamt desjenigen Hofes bewerben, dessen Hoflieferant man werden möchte. Für die Aus stellung des Patentes ist eine Gebühr zu entrichten, deren Hohe verschieden ist. Stralsund. Dm Flecken werden Sie schwerlich aus dem Kleiderstoss bekommen, ohne daß die Farbe in Mitleidenschaft gezogen wird. Versuchen Sie es einmal damit, daß Sie den Flecken in brausendes kochendes Wasser tauchen. R. W. in R. Krankheit ist kein Kündigungsgrund. Wenn Ihr Prinzipal Jhnm gesagt hat, daß er Sie wegen der Krankheit entläßt, so können Sie Entschädigung fordern. P. S. in W. Wenn Sie bestimmt wissen, daß in der Wohnung Ungeziefer ist, dann brauchen Sie nicht einzuziehen und auch keine Vermietungsanzeige auf Ihre Kosten zu erlassen. Teilen Sie dem Hausbesitzer mit, daß Sie von dem Vertrage zurücktreten. L. Das Zurückbleiben Ihres Gummibaumes im Wachstum liegt vermutlich in dem Mangel zuträglicher Nahrung. Kaufen Sie sich Blumendünarr und geben Sie davon eine Messerspitze auf den Tops. Halten Sie den Baum ferner war«, denn derselbe will eine Temperatur von 18—2» Grad Wärme zum Gedeihen habe».