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Dienstag, den 7. Juni 1W4 Ns. «6 Kgl. Forstreoierverwalt. Specht»ha»sen u. Lgl. F«rftrent-mt Tharandt W.AniM y.10 Uhr: 76,5 rm w. Nutzscheite, 1 rm h. u. 145,5 rm Tränkner. am 2. Juni 1904. Morgenstern. Ablehnung so unhöflich fassen? Sie müssen bei der Ab- denken. Kennen Sie den Vorgang?" Zitelmann: „Nein, Briefkasten" den Ruin eines blühenden Geschäfts, und Berittene Infanterie Holzarbeiter geht uns die Mitteilung zu, daß es richtig sei, daß der Arbeitswillige Franke bei Dittmar ein Plätt- )leja den roch. An- :als ugst ior- abe. ank lich und Frau in arbeitsfroher Betätigung gemeinsam ihr Familienglück sich gegründet hatten. i.V. aren ührt. den eigen ^and 'ische ählt. als .fens inter Ge- das INN den ist ent rau stet -gte raf ine alb liebenswürdiger Form, daß jeder, der einen ablehnenden Bescheid erhielt, entzückt und glücklich darüber war. Karl V. die Not zieht vielleicht bald da ein, wo bis jetzt 'Mann dagegen faßte seine Gnadenbezeigungen und die Gewährung - .... - von Gesuchen in so bocklederne, steife, verklausulierte For- men, daß jeder, dem er seine Gunst gewährte, sich darüber ärgerte. Daran müssen Sie denken, wenn Sie Bescheide entwerfen." — Das kann sich, fügt Bosse hinzu, die ganze Bureaukratie merken. An bocklederner Steifheit und an formloser Grobheit leisten die Bescheide der Behörden oft geradezu Unglaubliches. seiner Zeit sehr viel zu schaffen gemacht, und es folgten ihm doch nur einige wenige Kabylenl Würde sich der Sultan eine Bevormundung von Seiten Frankreichs energisch Verbitten, so hätte er das ganze Land hinter sich, und die Franzosen könnten an dem Bissen schön würgen! Bleibt aber, wie man glaubt, dem Sultan das Schicksal seines Landes gleichgültig, so wird sich schon noch zur rechten Zeit ein angesehener Scherif finden, der die Leitung des heiligen Krieges übernehmen wird. Frankreich wird sich von seinem Vorhaben, sein afrikanisches Reich durch die Einverleibung Marokkos abzurunden, freilich nicht abhalten lassen; mag Frankreich das Land einstecken, wenn es kann, schwer genug dürfte ihm dies Unternehmen werden! Wenn aber nachher die übrigen Interessenten in Marokko bemüht sein werden, ihre Rechte und Ansprüche geltend zu machen, so wird hierbei hoffentlich Deutschland nicht fehlen. Seine handelspolitischen Interessen in Marokko sind ja bedeutende, deren Wahrung wird sich, wie erwartet werden darf, die Reichsregierung in jedem Falle angelegen sein lassen. Das marokkanische Problem. Das Kaiserreich Marokko, das einzige noch selbst- ständige Staatenwesen in Nordafrika, beginnt seit einiger Zeit mehr und mehr die Aufmerksamkeit der europäischen Diplomatie auf sich zu ziehen. Denn dieses große Land befindet sich offenbar in einem Stadium des inneren Ver falles, wie dies die fast chronisch gewordenen Aufstände gegen die Herrschaft des Sultans bekunden, und ein ge- woltsamer Umsturz im Reiche seiner scherifischen Majestät ist daher vielleicht nur noch eine Frage der nächsten Zu kunft. Für diesen Fall spekulieren bereits verschiedene europäische Staaten, welche sich irgendwie berufen fühlen, als „Erben" in Marokko aufzutreten, auf die erwartete marokkanische Beute, oder doch auf einen Anteil an der selben, nämlich Frankreich, England, Spanien und Italien, und die Gefahr eines ernstlichen Konfliktes unter diesen Ländern liegt daher nahe genug, wenn wirklich einmal die Herrschaft des jetzigen Sultans zusammenbrechcn sollte. Einstweilen allerdings erscheint diese Gefahr wieder in die Ferne gerückt durch das Kolonialabkommen zwischen England und Frankreich, in welchem die britische Politik aus kluger Berechnung Marokko der französischen Interessen- und Einflußsphäre überläßt; Spanien und Italien haben mit ihren wirklichen oder vermeintlichen Ansprüchen auf Marokko einfach das Nachsehen gegenüber den beiden viel mächtigeren Konkurrenten. Eine andere Frage ists freilich, ob sich die französisch, englischen Abmachungen bezüglich Marokkos im Ernstfälle auch bewähren werden, denn die Mög lichkeit ist immerhin nicht ausgeschlossen, daß die tatsächliche Aufrollung der marokkanischen Frage doch noch zu Streitig, ketten und gar zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Westmächten führen können. Dann würde die marokkanische Affäre mit einem Male ein recht kritisches stand gegen alle Europäer schon jetzt im Gange, Stimmung ist zur Genüge vorhanden. Buhamara hat dem Sultane ibügel macht bufer n der Erle- a Vas durch kmelt. leider arbeiten und für seine Familie sorgen, gegen unsern Willen!" — So bedeudet diese „harmlose Antwort im Bom Herero-Aufstand. Ueber ein neues Patroutllengefecht, das in der Gegend bei Outjo nordwestlich des Waterbergs am 31. Mai statt fand, wird gemeldet, daß in ihm der Seesoldat Friedl von der Kompagnie des Hauptmanns Häring getötet wurde. Die Kompagnie des Hauptmanns Häring ist nach Outjo Wie die Sozialdemokratie die Arbeitswilligen Politische Rundschau. _ ,, boykottiert. El" geradezu Hässliches Bel,Piel, m wle rafflmerter Wilsdruff, 6. Ium 1904. Weise die Sozialdemokratie die Arbeitswilligen zu boykot- Durchlaucht." Bismarck: „Wenn Franz 1. ein Gesuch ablehnte, so geschah dies in so bezaubernd gütiger und HchmßkMlllNg, HttschsMiIkM MMchmier. u"LL'ÄAL geschäst habe." Wenn man flüchtig hinsieht, ist das freilich weiter nichts als eine einfache Antwort auf eine einfache Frage. Wenn man aber genauer Absicht und Wirkung Hererobande die Heliographenstation Okowakuatjiwi an- .gegriffen, ein Wagnis, das sie mit einem Verlust von cv ne eigenartige Militär-Erscheiuung ist im vorigen mehreren Toten büßen mußte. Das neue Gefecht, das "/Ebenheit erprobt worden. Von einzelnen jetzt in der Nähe von Outjo stattgefunden hat, liefert den Ns-rd-n-,.» Entern wurden nämlich Abordnungen mit Beweis, daß die dortige Gegend noch immer nicht als be- Heroen zu LimemInfanterietruppen kommandiert zwecks ruhigt gelten kann, wenn auch größere Unternehmungen Unterweisung der Offiziere im Reiten. Jetzt ist dies er- des Feindes in jenem Bezirke kaum mehr zu besorgen sind, wettert worden. Die Jnfanterietruppen entsenden Kom- Welche Gefahr es übrigens bietet, Patrouillen vorzuschicken, mandos der besten Leute in die Kavalleriegarnisonen, da- das geht aus einem Briefe des gefallenen Leutnants v. Erffa mit sie dort in einem mehrwöchigen Kursus das Reiten hervor, den die „Kreuzzta." veröffentlicht. Es heißt dort: und die Pferdepflege erlernen sollen und im Kriege even-1 Wir können kaum durch Patrouillen aufklären lassen, denn Trsckeint wöLentliL dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf., Ins erat e werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — JnferttonspreiS 15 Pfg. pro viergespaltene Korpuszeile. tuell Ordonnanzdienste zu Pferde ausrichten können. Hierin sollen sie auch schon während der Manöver Verwendung finden. Soldaten als Erntearbeiter. Das Militär'Gouvernement in Straßburg hat mit der in Straßburg befindlichen Zentrale derelsaß-lothringschen Arbeitsnachweisstelle ein Uebereinkommen getroffen, wonach den Landwirten Soldaten zu Erntezwecken nur noch durch Vermittelung der Arbeitsnachweisstelle zugewiesen werden. Die Landwirte haben den Soldaten täglich 1,20 Mark Lohn sowie volle Verpflegung zu gewähren. Von Seiten der bayerischen Zentrumslente such! man dem bayerischen Kriegsmimster v. Asch immer wieder eins am Zeuge zu flicken. So hatte der „Bayerische Kourier" das Gerücht gebracht, daß ein sehr hoher Offizier aus dem Unterstützungsfonos für Offiziere eine Unterstütz ung von 30000 Mark erhalten habe, und ließ er weiter durchblicken, daß der Kriegsminister hierfür verantwortlich zu machen sei. Die offiziöse „Korrespondenz Hoffmann" erklärt nun diese Nachricht für völlig unbegründet und versichert weiter, der Kriegsminister habe auf Bewilligungen aus genanntem Fonds überhaupt keinen Einfluß. Amtsblatt für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttannebera Birkenbain Blankenstein Braunsdorf, Burkiardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf. Kaufbach KeffelSdorf Kleinscbönbera Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, NeutanneberT Niederwartha, OberhermSdorf, E. R°N°»b d-i SE-M-U. «.Ubach m »-hm* Seelrgstadt, SpechtShaufen, Laubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildberg. die stck> EMarie Hannover, detachiert, um die Etappenstraße Karibib—Outjo zu sichern, sst am K«?^^r B^ di^r Straße hatte schon zu Anfang der Woche eine nnabend früh in Gmunden gestorben. .tzererobande die Helioaraphenstation Okowakuatiiwi an- Deutsches Reich. tieren weiß, erhellt aus einer Notiz der sozialdemokratischen »Magdeb. Volksstimme" vom 1. Juni 1904. Da steht Eine hübsche Geschichte vom Fürsten Bismarck, ganz harmlos als eine Antwort im Briefkasten: „Mehrere In den von dem veröffentlichen Tage- Neugierige in Neustadt. Aus dem Lerbandsbureau der blätterndes einstigen preußischen Kultusministers Dr. Robert - . .. — . — Bosse ist eine von Geheimrat Insel erzählte hübsche Bis- marck-Geschichte enthalten. Eines Tages kam der Vor tragende Rat beim Staatswinisterium, Geh. Rat Zitel- mann, mit dem ablehnenden Bescheid auf irgend eine Ein- , gäbe zu Bismarck. Nachdem der Fürst den Entwurf ge-1 dstser'unscheinbaren Nottz verfoigtz so^ist'stigle'ichbedeuttnd lesen^hatte, ^sagte ^r,zu Zi^ eine mit einer ungeheueren Warnungstafel an die fingierten k. - - — - ' -- -s — „mehreren Neugierigen", wie überhaupt an alle Leier der faffung von Bescheiden immer an Franz l und Karl v. Zeitung: „Kauft nicht bei dem Arbeitswilligen! Ruiniert 'das fleißige Gefchäft, denn der Kerl ist so frech und will w. Nutzknüppel, 22,5 rm h. u 235,5 rm w. Brennscheite, 12 rm h. u 229 rm w. Brennknüppel 47,5 rm h. u 19 rm w. Zacken, 7 rm h. u 151,5 rm w. Aeste; 23,3 Wllhdrt. w. Brennreistg, 55,5 rm w. Stöcke; Kahl schlage in Slbt. 28. 37. 46. 48. 51, Durchforstnngs- und Einzelhölzer in Abt. 1 bis 11. 34 bis 43. 46 bis 51. Gesicht gewinnen und es läßt sich vorerst gar nicht aus- denken, welche internationalen Verwicklungen hieraus nach her unter Umständen entstehen könnten. Beginnen doch fogar auch die Nankees Interesse an Marokko zu nehmen, m die Unionsregierung nicht ohne bestimmte Nebengedanken ein ,o stattliches Geschwader anläßlich der Entführung des amerikanischen Staatsangehöriaen Ver- dikaris durch den räuberischen Kabilenscheik Raisuli nach Tanger entsendet. Aber selbst wenn das französisch-engltsche Abkommen über Marokko von den Interessenten bei einer kritischen Wendung der Dinge in diesem Lande respektiert werden sollte, so müßte dann doch noch ein erheblicher Faktor bei einer Besetzung Marokkos durch die Franzosen in Betracht gezogen werden und das sind die Marokkaner selbst. Es sst möglich, daß der Sultan sich der französischen Vor- mundschast beugen wird aber schwerlich das marokkanische Volk. Die Marokkaner gehören mit zu den fanatischsten Bekennern des Islams, es ist deshalb höchst wahrscheinlich, daß sie sich einer Besitznahme ihres Landes durch die „Un- gläubigen aufs Aeußerste widersetzen und zu diesem Zwecke ihre gegenseitigen inneren Streitigkeiten einstweilen zurück stellen wurden überhaupt ließe sich Marokko nicht so mir "ichts dlr nichts von emer europäischen Machteinstecken. Was- fen und Munttion sind reichlich vorhanden; es fehlt heute nur an einem geeigneten Führer, sonst wäre vielleicht der Auf- MenM K MMlisi Hkarandt, Massen, Sreöenlehn und die Mmgegenden. Druck und Verlag von Martin Berger 8- Friedrich in Wilsdruff. — Verantwortlich für Oertliches und den Inseratenteil: Martin Berger, für Politik und die übrigen Rubriken: Hugo Friedrich. j «z. Jahr-