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München telegraphiert wird, erfolgt. Die Prinzessin Johann Georg hatte, ehe sie sich nach der Königlichen Klinik begab, nach den heiligen Sakra, menten, die sie mit ihren Angehörigen, dem Prinz gemahl und ihren Eltern mit großer Andacht empfing, verlangt. Zugleich wurde ihr angesichts des schweren Krankheitszustandes die letzte Oelung gereicht. Während ihres Krankenlagers ließ sie in ihren Schmerzen nicht die geringste Klage laut werden. Der Todeskampf trat so schnell ein, daß die Kammerfrau nur noch Zeit hatte, ihr das Kruzifix und die Kerze, die ihr bei der ersten Kommunion gereicht worden, als Sterbekerze in die Hand zu geben. In wenig Minuten war die Frau Prinzessin bereits sanft entschlafen. sei. — Die „Nowoje Wremja" meint, nach Beendigung des Krieges würde Rußland sich einem etwa von Amerika oder England ausgehenden Vorschläge, die Frage der schwimmenden Minen zu regeln, gewiß anschließen. — Ueber die Lage in Port Arthur und Dalny weiß ein von setzterem Hafen abgefahrener Franzose, der am 25. Mai in Tschlfu eingetroffen ist, allerhand zu berichten. Interessant an dem Bericht ist u. a. die Mitteilung, daß der von den Russen gemachte Versuch, die Docks und Anlegestellen in Dalny zu zerstören, nicht gelungen sei. Außerdem weiß der betreffende Franzose zu berichten, der Kommandant von Port Arthur, General Stößel, habe befohlen, daß russischerseits keine weiteren Versuche mit Seeminen gegen die japanischen Kriegsschiffe gemacht werden sollen (?). In Oftasien ist neben dem russtsch-japanischen Kriege plötzlich noch eine chinesisch-portugiefischeVerwickelung entstanden. Vor Macao, der Besitzung Portugals bei Hongkong, ist eine aus Ka nonenbooten undTorpedobootzerstörern bestehende chinesische Flotte erschienen, um die Auslieferung von Chinesen, welche sich vor den chinesischen Gerichtsbehörden nach Macao ge flüchtet haben, zu erzwingen. Die Portugiesen sind aber entschlossen, einem chinesischen Angriffe Widerstand zu leisten. Dev Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 20. bis 27. Mai 1904 nach den Märkten von Berlin, Leipzig, Hamburg und New-Kork.) Der Getreidemarkt hat in letzter Woche eine bedeutende Abschwächung erfahren, da Amerika wiederholt niedrige Weizenpreise meldete und das Wetter für den Saatenstand in Europa für günstig erachtet, also eine gute Ernte er- wartet wird. Die Weizenpreise sanken daher pro Tonne um 1 bis 2 Mark und die Roggenpreise um 1 Mark pro Tonne, auch Gerste und Hafer verloren Vr Mark pro Tonne im Preise. Der Mais war aber knapp am Markte und stieg deshalb für alle Sorten um 1 bis 2 Mark pro Tonne im Preise. politische Rundschau. Wilsdruff, 27. Mai 1904. Deutsches Reich. Ueber die letzten Lebensstunden des Herzogs Paul Friedrich zu Mecklenburg erfährt die „Post" aus Kiel noch folgendes: „Der junge Herzog be- absichtigte am Freitag, 20. d. Mts., vormittags gegen 9^Uhr, mit seinem militärischen Begleiter, Oberleutnant zur See v. Arnim, auf Pfingsturlaub nach Schwerin ab zureisen. Nachdem er am Donnerstag nachmittag noch, wie gewöhnlich, eine Spazierfahrt unternommen hatte, gab er am abend in seiner Villa, Bartlef-Allee 4, mehreren Kameraden ein kleines Abschiedsdiner, das in fröhlicher Stimmung verlief. Gegen 11 Uhr zog sich der Herzog in sein Schlafzimmer zurück. Als der Kammerdiener ihn am Freitag früh 7 Uhr wecken wollte, erhielt er keine Antwort. Als auch auf wiederholtes Klopfen an der Tür kein Lebenzeichen von innen erfolgte, betraten der Kammer diener und der Bursche das Zimmer, wo sie den Herzog tot in seinem Bette vorfanden. Eine Herzlähmung hatte seinem Leben ein jähes Ende bereitet. Wie jetzt weiter bekannt wird, war der Herzog schon seit einem Jahre herzleidend." Diese Notiz erwähnt von den Turn übungen, die die Herzlähmung herbeigeführt haben sollen, wieder nichts. Es wäre wirklich wünschenswert, daß von feiten des mecklenburgischen Hofes eine den Tatsachen ent sprechende Darstellung der Oeffentlichkeit geboten wird, wenn man nicht in der Tat glauben soll, daß es bei der Sache wirklich etwas zu verheimlichen gibt. Uebrigens ist das Gerücht, daß infolge des Todes des Herzogs die Hochzeit des Großherzogs von Mecklenburg verschoben werden sollte, unwahr. Die Hochzeit findet am 7. Juni in Gmunden statt. — Die Villa des verstorbenen Herzogs in Kiel wurde gerichtlich versiegelt. Es hat danach den Anschein, als habe der Tod doch eine gerichtliche Untersuchung veranlaßt, die noch nicht beendet ist. Seinen im Kampf gegen die Herero erlittenen Verwundungen erlegen ist der 34jährige Ober leutnant Paul Griesbach, der Sohn des Berliner Ober postdirektors a. D. Griesbach. Dem jungen Offizier hatte eine feindliche Kugel einen Lendenwirbel verstümmelt. Der Verwundete wurde nach Hamburg transportiert, wo er zunächst im Garnisonlazarett zu Altona Aufnahme fand. Später wurde er nach dem Eppendorfer Krankenhause ge schafft, in dem er seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Die Könitzer Mordangelegenheit will nicht zur Ruhe kommen. Die „Danz.Ztg." empfing aus Konitz folgendes mysteriöse Telegramm: „Gegen den aus den früheren Meineidsprozessen im Anschluß an die Ermordung Winters bekannten Arbeiter Maßlow und die Frauen Roß und Berg ist von der hiesigen Staatsanwalt schaft ein Strafverfahren eingeleitet worden. Man sagt aber, dasselbe werde nur dazu dienen, diese Leute „vom Verdacht zu reinigen". Von welchem Verdacht, wird nicht hinzugefügt. Maßlow und Frau Roß haben Zuchthaus strafen wegen Meineids längst verbüßt. Sehr zuversichtlich über die jetzige Phase der Untersuchung äußert sich das „Könitzer Tageblatt", das sich früher in antisemitischen Hetzereien besonders hervortat. Nach demselben sei man jetzt endlich in der Lage, die Frage nach der Lösung des furchtbaren Rätsels mit einem „Ja" zu beantworten. „In nicht allzu ferner Zeit wird" — schreibt das Könitzer Blatt dann wörtlich —, „wie wir von bestunterrichteter Seite bestimmt erfahren, der hiesigen Bevölkerung volle Auf klärung über die Schreckenstat zuteil werden! Es können Tage, es können Wochen, es können Monate bis dahin vergehen, doch der Tag ist nahe, an dem auch dieses Rätsel seine Lösung finden wird. Leider können wir vor läufig weiter nichts mitteilen." Eine Neuaustage des Kwilecki-Prozesses? Wenn nicht alles trügt, wird die Welt noch einmal das Schauspiel erleben, die Gräfin Isabella Kwilecka vor den Schranken des Gerichts um den Besitz ihres Sohnes kämpfen zu sehen. Die Bahnwärtersfrau Mayer, ge borene Parcza, macht jetzt der Gräfin den Knaben streitig, und beim Landgericht in Posen hat Frau Mayer die Klage wegen Anerkennung des kleinen vermeintlichen Grafen Josef als ihren natürlichen Sohn Leo Franz Parcza gegen die Gräfin eingereicht. Nun kann der Kampf noch einmal eröffnet werden. Wir haben heute nicht mehr die Möglichkeit, so bemerkt hierzu das „Berl. Tagebi.", Urteile nach dem Vorbild Salomos fällen zu sehen. Sollten dir beiden, im ersten Prozeß weißgekleideten Kinder noch einmal vor den Richtern erscheinen, so werden die Physiog- nomiker wieder einen schweren Stand haben, wird der Droschkenkutscher, der die beiden Frauen seinerzeit in Berlin befördert hat, wieder sein Gedächtnis anstrengen müßen, und der österreichische Hauptmann Ziegler, dem die Parcza ihre Gunst geschenkt hatte, noch einmal seine Beziehungen zu der Bahnwärtersfrau zu erläutern haben. Und das ganze Bild, daß die Intimitäten des Hauses Wroblewo vorüberziehen ließ, wird vielleicht wieder aufgerollt werden, wenn die Parteien es nicht vorziehen sollten, sich in — gütlicher Weise zu verständigen. . Die Auslieferung des praktischen Arztes wr. Braunstein, der beschuldigt ist, Der erste weibliche Prediger in Berlin. Gelegentlich des internationalen Frauenkongresses wird zum ersten Male eine Frau eine Kanzel besteigen und die Predigt halten, nämlich Fräulein Dr. Anna Shaw, eine der amerikanischen Delegierten zu dem Frauenkongreß. Sie wird nach Berliner Blättern am Sonntag, 12. Juni, in der amerikanischen Kirche am Nollendorf-Platz predigen. Dr. Shaw ist Predigerin der Unitarier-Kirche und in Amerika sehr bekannt. « Örtliches. Wilsdruff, den 27. Mai 1904. — Eiue Laudestrauer wird nach dem in der letzten Landtagssession beschlossenen neuen Gesetz über die Landestrauer anläßlich des Ablebens der Prinzessin Johann Georg nicht stattfinden. — Eiu Heitzer Sommer ist nach den Ankündig, ungen der Wetterkundigen zu erwarten. Begründet wird diese Annahme mit der Beobachtung der großen Sonnen- flecken, die sich nach und nach zu einer großen dunkeln Masse entwickelten. Diese unscheinbaren Flecke sind Erup tionsgebiete von ungeheurer Ausdehnung. Die Sonne be findet sich jetzt in der Zeit ihrer höchsten Eruptionstätigkeit. Diese Eruptionen sind natürlich nicht ohne Einfluß auf die Witterungsverhältnisfe der Erde. Man hat an der Hand überaus zahlreicher Beobachtungen einen Zuammen- hang zwischen der Sonnenfleckenfrequenz und der Temperatur und den Niederschlägen festgestellt. Dementsprechend wird der Sommer auf der nördlichen Halbkugel ein sehr heißer werden, es werden sich mehrfach abnorme Hitzeperioden, und was noch unangenehmer sein dürfte, heftige plötzliche Nie- lerschläge einstellen, die Ueberschwemmungsgefahr herauf beschwören. Was ferner zum Nachdenken anregt, ist der Umstand, daß wieder einmal die siebenjährige Periode vollendet ist, innerhalb welcher im letzten Jahrhundert zwei Wasserheimsuchungen erfolgten. Die Jahre 1890 und 1897 stehen heute noch in traurigem Andenken. — Das Betriebsergebnis -er sächsischen Staatseisenbahnen und der mitverwalteten Privat- eisenbahnen stellt sich für das Jahr 1903 wie folgt (die in Klammern stehenden Zahlen betreffen daS Vorjahr): Bei den Staatseisenbahnen wurden befördert 70491486 (67604216) Personen, und 42955335 (39623845) Kilo- gramm Reisegepäck; ferner 25553642 (24186823) Tonnen Güter, darunter 232889 (193472) Tonnen Eilgut. Die Einnahmen betrugen aus dem Personen- und Gepäckver kehr 43143656 (40592683) Mark, aus dem Güterverkehr 79446792 (75675667) Mark. Die Gesamteinnahme be- Mert sich also auf 122590448 (116268352) Mark; das ist gegen das Vorjahr ein Plus von 6322096 Mark. Das Staatseisenbahnnetz umfaßte am Jahresschluß eine Länge von 3148,32 (3113,01) Kilometer. — Bei der Beratung des Bebauungsplanes für die Stadt Wilsdruff befaßte sich der Stadtgemeinderat in seiner gestrigen öffentlichen Sitzung mit dem Stadtteil links der Dresdner- und rechts der Meißnerstraße bis an den Höhndorfer Weg. Vorher führte der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Kahlenberger, den prinzipiellen Beschluß herbei, daß der bestehende revidierte Bebauungsplan einer erneuten Revision zu unterziehen sei. Der Teil des neuen Planes, der gestern den Gegenstand der Beratungen bildete, sieht u- a. eine Verbreiterung der Berggasse durch Ver drückung der Häuser und eine wesentliche Veränderung der Baufluchtlinie bei den jetzt vorspringenden Häusern der Dresdnerstraße vor. Zur Orientierung über die Wirkung der beabsichtigten Aenderungen nahm das Kollegium im Anschluß an die Sitzung Lokalbesichtigungen vor. Der Bebauungsplan und die gleichzeitig aufzustellende Bauord- Ausland. Grosses Aufsehen erregt in Wien das plötzliche Verschwinden eines Bräu- tlgams wemge Stunden vor der Hochzeit, und zwar des Göttinger Professors Meißner, Direktors des Physiolo- gischen Instituts in Göttingen, der sich vor kurzer Zeit mit der Tochter eine? Arztes, Lorle Vischer, verlobte. 'Die Trauung sollte in Wien bei der Großmutter der Braut, der Witwe des Baudirektors Flattich, am Pfingstsonntag stattfinden. Professor Meißner bereute die Verlobung, weil er 43, die Braut dagegen nur 23 Jahre alt ist. Man beruhigte ihn, und er kam vorige Woche nach Wien mit der festen Absicht, am Pfingstsonntag zu heiraten. Noch am Hochzeitsmorgen äußerte er Bedenken, und man sah ihn mit Besorgnis im Straßenanzug das Haus ver lassen. Seither hat man nichts von ihm gehört. Mit keinem Wort gab er Aufklärung über sein Nichterscheinen am Traualtar, wo die Braut mit ihrer Familie ihn er wartete. Baudirektor Flattich gehörte einem hochangesehenen Kreise an. Neue tschechische Forderungen. Am Pfingstsonntag fand in Prag ein Kongreß tschechischer Advokaten statt, bei dem beschlossen wurde, Schritte zu unternehmen, damit bei den öffentlichen Verhandlungen beim Obersten Gerichtshöfe, dem Verwaltungsgerichtshofe, und dem Reichsgericht, auch die slavischen Sprachen, ins besondere die tschechische als Verhandlungssprache zugelassen werde. Damit wäre selbstverständlich der Tschechisierung auch dieser obersten Richterämter im Staate Tür und Tor geöffnet. Die Bekämpfung der Tuberkulose in Gefängnissen. Wie die „Wiener Abendpoft" mitteilt, hat das Justiz ministerium einen umfassenden Erlaß über die Absonderung, besondere Behandlung, Arbeit und Verwendung tuberkulöser und tuberkuloseverdächtiger Sträflinge an die Oberlandes gerichtspräsidenten und Oberstaatsanwaltschaften veröffent licht. Es wird darin eine Reihe besonderer Anordnungen vorgesehen, welche den Zwecken einer wirksamen Bekämpfung der Tuberkulose auch in den Heilstätten dienen sollen. Die mazedonischen Bombenanschläge dauern nach wie vor fort. Die bulgarische Hafenpolizei in Varna verhaftete neuerdings wieder aus Sofia kommende Mazedonier und einen Griechen, welche auf einem Schiffe in einem Butterfasse eiue großeHöllenmaschine überGriechen- and nach Mazedonien schmuggeln wollten. Die Ver hafteten gestanden, daß die Maschine für einen Mordan schlag bestimmt gewesen sei- Gilt tapferer Burenjunge. „Ich hatte", so erzählte jüngst der Abgeordnete Major Seely aus seinen Erlebnissen im Burenkriege, „Befehl er halten, mit ein paar Freiwilligen zu versuchen, einen Kommandanten an einem einige zwanzig Meilen entfernten Platze gefangen zu nehmen. Es war ein ziemlich ver zweifeltes Unternehmen, aber wir kamen schließlich wohl behalten hin. Ich sehe den kleinen Platz noch vor mir, das Tal und das Bauernhaus, und höre noch das Klingen der Hufe. Der Burengeneral war fort, aber wohin? Es war selbst die Frage, ob der General nicht uns fangen werde, statt wir ihn. Wir ritten zu dem Bauernhause hinunter und sanden dort einen hübschen Burenjungen. Ich fragte ihn, ob der Kommandant dagewesen sei, und er antwortete in der ersten Ueberraschung auf holländisch „Ja". „Wo ist er hingegangen?" frug ich Wetter, und der Junge wurde argwöhnisch. „Ich weiß es nicht." Da beschloß ich, etwas zu tun, was mir hoffentlich vergeben werden wird, da das Leben meiner Leute in Gefahr war. Ich drohte dem Jungen mit dem Tode, falls er nicht sage, wo der General sei. Er blieb bei seiner Weigerung. Ich hieß lhn gegen die Mauer stellen und sagte ihm, ich werde ihn erschießen lassen. Zugleich flüsterte ich meinen Leuten zu: „Um Gottes willen, schießt nicht!" Der Junge blieb bei seiner Weigerung, aber ich konnte sehen, daß er an meine Drohung glaubte. „Legt an!" Jedes Gewehr zielte auf den Jungen. „Noch einmal, bevor ich «Feuer » kom mandiere, welchen Weg ist der General gegangen?" Ich werde den Ausdruck in dem Gesicht des Jungen nie ver gessen, einen Ausdruck, wie ich ihn vorher nur einmal ge sehen habe. Er schien verklärt. Etwas beinahe Ueber- menschliches glänzte aus seinen Augen. Er warf den Kopf zurück und sagte auf holländisch: „Ich werde es nicht sagen." Nun blieb mir nichts übrig, als ihm die Hand zu schütteln und abzuzirhen." Attentatsverfuch auf den Zug des Zaren. Folgendes in Petersburg kursierende Gerücht wird dem „B. L.-A." übermittelt. Während des Besuches des Zaren in Krementschug auf seiner Reise durch Südrußland wurde auf der Eisenbahn kurz vor der Stadt Krement schug entdeckt, daß mehrere Eisenbahnschienen ausgehoben worden waren. Die Entdeckung wurde noch vor Abfahrt des kaiserlichen Zuges dadurch gemacht, daß ein anderer Zug an der Stelle verunglückte. Auf dem ostasiatifcheu Kriegsschauplätze haben die Japaner ihren ins Stocken geratenen Vormarsch von Föngwantschöng aus wieder ausgenommen, wie aus Meldungen von russischer Seite selber hervorgeht. Fort gesetzt verlautet von einer blutigen Schlacht, welche zwischen Russen und Japanern bei Kintschu, im Süden der Liau- tung-Halbinsel stattgefunden habe. Beunruhigt werden die seine Frau in Italien vergiftet zu haben, ist jetzt, wie aus i in die Mandschurei eingedrungenen Streitkräfte der Ja- """ - ---« ------ paner noch fortwährend in ihrem Rücken durch kecke Streif ¬ züge der Kosaken. So überfiel eine Kosakenabteilung die kleine japanische Garnison der Stadt Andschu am unteren Aalu und metzelte sie nieder. In Hamheung (Nordkorea) sollen die Russen die dortigen Mausoleen, die von dem Begründer der heutigen koreanischen Dynastie errichtet worden sind, und welche den Koreanern als heilig gelten, zerstört haben. Inzwischen haben am 24. Mai acht große japanische Kriegsschiffe Port Arthur wieder eine Stunde lang beschossen. — Bezüglich der Meldung aus Washington, die amerikanischen Marineattachös hätten die Weisung er halten, über die Gefahr zu berichten, die der neutralen Schiffahrt durch schwimmende Minen an der mandschurischen Küste droht, wollen die Petersburger „Nowosti" im Aus wärtigen Amte gehört haben, daß gegen die Einforderung solcher Berichte in keiner Weise ein Einwand zu erheben