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für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebenlehu und die Umgegenden. Amtsölalt - für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff mrd den GtahtraLH daselbst. ^7 79. Dienstag den 10. October 1871. Mit Bezug auf die Bestimmung iu Z 10 des Gesetzes vom 14. September 1868, die Bildung der Geschwornen- listen und der Geschwornenbank betreffend, wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Geschwornen-Urliste für hiesigen Ort vom 15. bis 30. October d. I. zu Jedermanns Einsicht iu der Rathsexpedition ausliegt. — Diejeuigen, welche nach Z 5 des angezogeneu Gesetzes von dem Geschwornenamte für das nächste Jahr befreit sein wollen, haben ihre Gesuche, bei deren Verlust, in der Zeit vom 15. bis 30. October schriftlich hier einzureicheu. Binnen gleicher Frist sind etwaige Einsprüche gegen die Urliste hier anzubringen. Rath ZU Wilsdruff, am 9. Octobe/l871. Kretzschmar. Einlaß nn g zur anßerordcnilichc» General-Versammlung des Bezirks - Armen-Vereins kirnn, Douncrstag, deu 2. November 187S, Vormittags LO llhr. Tages-Ordnung: 1) Verhandlung und Beschlußfassung über Abänderung der Statuten. 2) Neuwahl eines Vorstandes sowie dessen Stellvertreter. 3) Vorlage des Rechnungsabschlusses auf die Zeit vom 1. November 1865 bis 31. Dccember 1870. 4) Bewilligung der erforderlichen Anlagen. 5) Wahl der Ausschußmitglieder für die neu eingetretenen Gemeinden. von HUtioLuu, interimistischer Vorstand. solcher Quarkkäse und steckte sie dem Kehr mit Gewalt in den Mund, worauf dieser dunkelroth im Gesiebt wurde, eine Weile versuchte Äthern zu holen, dann aber todt nmfiel. Die legale Section ergab, daß ein solcher Käse die Luftröhre verstopft und den Kehldeckel hinabgedrückt hatte. Das Gutachten der Aerzte lautet auf Tod durch Erstickung. Zwei Personen sind verhaftet worden." Herr Friedrich Wagner gab mit dem Trompeterchor des kgl. sächs. Garde-Neiter-Negünents Montag den 2. Oetober im In dustrie-Palast zu Amsterdam sein erstes Eonccrt, welches von 12,000 Menschen besucht war. Die Ausnahme war eine noch nie dagewesene. Unsere deutschen Wirt he dürfen sich gratuliren: ihre franzö sischen Evllegen muffen für jedes Billard jetzt 00 Franes Steuer zahlen. Und wollten sie dieser Steuer etwa durch Auswanderung entgehen, so können sie weder zu Wasser noch zu Lande befördert werden, ohne dem neuesten lOproccut. Preisausschlag in die rächenden Arme zu fallen. Die vielfach in Deutschland verbreitete Nachricht, es befänden sich noch viele deutsche, iu Kriegsgefangenschaft gerathcne Soldaten in geheimer Hast in Algerien, woselbst man sie völkerrechtswidrig einbehalten habe, kann jetzt, wie ein Correspondent der „Köln. Ztg," versichert, auf Grund einer umfassenden Untersuchung als völlig grundlos bezcicbnct werdui. Trotz mannigfachster Nachforschungen hat in Algier kein dieser Kategorie augehörender Gefangener aufge funden werden können. Die Berliner verstehen es meisterhaft, die böse Miethsehraube anzuwendeu. Leute, welche bisher 60 Thlr. Miethe gaben, müssen jetzt 80—100 Thlr. bezahlen. Ändere, welche 100 Thlr. entrichteten, sind auf 200 Thlr. hinaufgeschraubt worden und die, welche in der glücklichen Lage sind, 100!) Thlr. zu geben, sind bis auf 2000 Thlr. vom 1. Ort. im erhöht worden. Am schlimmsten sind dabei die Be amten darän, die ost die Hälfte ihres Einkommens für die Wohnung laßen müssen. Ist das nicht entsetzlichP Ein großer Theil der Ar beiter kann die Miethe für Wohnungen gar nicht mehr erschwingen. Die für Preusfin in Ausncht genommene Perbesserung dec Veamtengehalte soll alle Kategorien von den untersten Beamten bis zu den Ministerialräthen incl. umfassen. Sie wird für alle Classen DtMsgeMchte. Der 4. .sächsische Feuerwehrtag wird nächsten Sonntag den 15. October in Dresden abgehalten. Das Programm lautet folgender Maßen: Sonnabend Abend Vorversammlung bei Helbigs, woselbst auch die Anmeldungen entgegengenonunen werden. Sonntag früh 8 Uhr Detailübuugen, von 10 Uhr an allgemeine Versammlung im Saale zum Feldschlößchen; Nachmittag 4 Uhr Hauptübung der Dresdner Feuerwehr. Die Ausstellung von Feuerlöschgerätheu be findet sich im Feldschlößchen. ' Leipzig, 6. October. Gestern Abend 6 Uhr langte ein Extra- Zug mit 1858 Centnern 24 Pfund Silber — 5,574,720 Thaler in 15 verschlossenen Packwagen, ein Theil der KriegskosteneMschädigung für das Königreich Bayern, von Berlin hier an. Der Zug ging ohne langen Aufenthalt mit Benutzung der Verbindungsbahn auf der westlichen Staatsbahn weiter nach München. Am Dienstag früh gegen 4 Uhr sind auf dem Kanzleilehngute Neubau bei Freiberg die Scheunen- und Schuppcngebäude, sowie darin aufgcspcicherte Erntevorräthe und verschiedene lanLwirthschaft- liche Maschinen von sehr bedeutendem Werihe ein Raub der Flam men geworden. Als der Brandstiftung verdächtig wurde der aus dem Bezirksarincnarbcitshause zu Hilbersdorf entwichene Häusling Ernst Wilhelm Weise aus Granitz durch die Gensdarmerie zu Linda auf- gegriffcn und zur Haft gebracht. Weise ist der Brandstiftung gestän dig. Weil er auf dem Neubauer Gute, wo er längere Zeit in Feld arbeit gestanden, jüngst ohne Grund abgelohut und nun wieder für das Bezirksarbeitshaus bestimmt worden wäre, will er im Unmuche hierüber das Verbrechen beschlossen und alsbald nachher ausgeführt haben. Den Dresdner Nachrichten schreibt inan aus Eibenstock vom 2. October: „Ani 27. v. M. saßen NacbtS in der Schneider'schen Schenkwirthschaft zu Oberzwota bei Klingenthal mehrere Gäste beim Spiele beisammen. Einer derselben verlangte Quarkkäse zu essen und setzte die Wirthin einen Teller mit einem solchen auf den Tisch. Der Handarbeiter Kehr aus Zwota langte sofort zu, ohne dazu anfgefordcrt zu sein, und steckte einen solchen Käse in den Mund. Ein anderer Gast ergriff nun ebenfalls schnell ein paar