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Dev unzufriedene Max. Von Helmi Struck. Unter dem verheißungsvoll glitzernden Adventskranz la gen auf tanncnbestccktcm Teller zwischen Rüssen und Aepfeln zwei große Lebkuchcnherzcn. Das eine trug in ZuÄcrschrift den Namenszug Max und das Bild eines Weihnachtsman- nes; das andere hieß Elsricde, und die sromen Slugen eines fußen Engelchens blickten neugierig aus den schon abgeplatz- ten Zuckerguß des weihnachtlichen Nachbars. Auch Mar schielte voll Neugier — o Verzeihung, beim männlichen Geschlecht nennt man das ja wohl Witzbegierdc — aus den Engel. Wie kam das nur, daß Elfriede so frisch und rosig drein schaute, während sie doch auch, genau wie er, die Tortur der Verpackung, des langen Wartens durchgcmacht hatte? Sein schon mürbe und rissig gewordenes Herz ertrug kaum noch die Qual. Mit nagender Ungeduld erwartete er die Miilcr- nachtsstunde, die ihm dann erlauben würde, zu sprechen. Es schlug elf. Der ungeduldige Max machte eine unge schickte Bewegung und schon bröckelte von seinen hohen Schnce- stiefeln der „süße Gnß" nm ein weiteres Stück ab. Traurig sah er an sich herunter. Nun würde er Elfriede bestimmt nicht mehr gefallen. Doch auch der Engel Elfriede bemerkte den Schaden, und ihr mitfühlendes Herz znckte schmerzhajt znsammcn. Zwölf silberhelle Klänge verkündeten die allnächtliche Be lebung der Dinge. Schon reckten sich die Tannenzwcigc, ver suchten die Silberfäden des Lamettas, die sie als schmückende Last empfanden, abzuräkeln und gaben durch diese Bewegung dem armen Mar unversehens einen Stoß. Jetzt lag er dicht bei Elfriede, die, so weiblich neugierig sie auch war und brennend gern gesprochen hätte, trotzdem ihm die Initiative überließ. Mit wachsendem Staunen sah er in ihr süßes Gesicht, die Frische und Zartheit ihrer Gestalt und ein dumpscr Seufzer entrang sich ihm. „Es ist doch zu komisch, daß Sie noch so knusprig und frisch sind, während ich, der ich doch genau so lang lebe wie Sie, immer mehr meinem Ende zugche. Wie kommt das eigentlich?" „Vielleicht bin ich aus anderem Stoss als Sie. Ich habe nur noch einige Geschwister, Prachtexemplare, die cs eben nur vereinzelt gibt." „Meinen Sie, daß es daran liegt? Immerhin — cs könnte sein . . . Tauscndc meiner Art sind hergestcllt wor den, unter Tausenden habe ich, zu einem Riesenberg ausgc- türmt, dort in einem enorm großen Geschäft mein Leben fristen müssen . . . Bald lag ich mal oben, bald wieder ganz unten . . . Mein Körper hielt das schon gar nicht mehr aus." „Das glaube ich gern. Aber da habe ich es doch besser gehabt: Ich stamme aus einem wunderbar kleinen, gepflegten Laden. Mit viel Liebe wurde ich gebacken und zwar aus bestem Material. Solche Massenfabrikation, aus der Sic stammen, kenne ich nicht. Deshalb wahrscheinlich meine gute Konstitution und Haltbarkeit! Wenn ich ein Mensch wäre, würde ich nur in Spczialgcschüsten lausen — niemals aber in einem so großen Geschäft, in dem es alles gibt! Sic sind doch dadurch — so sympathisch Sie mir durch unsere enge Nachbarschast auch wurden und so sehr ich Sie bemitleide — eben doch nur — verzeihen Sie! — Dutzendware!" „Nur kein Mitleid, bitte, Fräulein Elfriede! Es ist halt mein Los! Und es ist auch mein Los, daß ich Sie . . . schon den ganzen Tag bewundere und verehre ... als etwas ganz Besonderes . , . daß ich mich an Ihrer Wunderbaren Frische weide . . . daß ich . . ." Die Friseurgeschiifte in Wilsdruff find geöffnet: Sonntag, 4. Häven«, von 11—17 Nkr Heiliger Abenä bis 18 Akr 1. Feiertag von 8—12 Ukr Isnr-llniekk. v. N. UM L'Ls ^eus äntZng.-Kurse rur gräl. Erlernung aller /ÜoäetZnre beg. in VNockrukk: „l-inckensohlükeken", freltsg, 4 llanusr, 20 llkr, in sireit»! 1: 6s»tk- „Krille", lllontsg, 7- äsnusr, 20 llkr. 6ekl- ^nmelä. u- ^uskunkt ru beginn. Linrel-llnterr- jeär. bill. vessönsr — Leks stossnstrsrss gelobe kusvabl unä Vreisvuräigkelk veräen Iknen äen Hauf erleiekkern s km - Hak - UM kl la koejMusr Lurgisbigkr OuMst z KMkMVMrsk ! - Affrell piekeek, Wellruff f Max wollte gerade eine feurige Liebeserklärung vom Stapel lassen. Da — schlug es eins! Und mit dem Glocken schlag genau zerbrach sein liebehungriges Herz. Mitten durch. Voll Entsetzen blickte Elfriede aus die Lebkuchentrümmer zu ihren Füßen. Und wenn sie bisher noch nicht von einem übermütigen Kinde gegessen ist, dann blickt sie heute noch so . . . Oie angebliche Warenknappheit Die Industrie- u. Handelskammer Leipzig schreibt: „Die Volksstimmung gegen die Hamsterer hat mehrfach schon deutlich gesprochen: ein Zeichen für die gesunde Beurtei lung der Lage. Eine „Hamstcrerpsychose" darf und wird nicht auskommen! Gleichwohl ist es angebracht, immer wieder daran zu erinnern, daß jeder Verstoß gegen die selbstverständliche Verpflichtung eines jeden, die Wirt schaftslage nicht durch Angstkäufe zu erschweren, seine Be strafung nach sich zieht. Noch weitergehend ist die Auf- gabe der .Kaufmannschaft. Sie kann und muh aufklärend ans die Käufer ein wirken, muß auch praktisch jeden Versuch von Hamsterkäufen ver hindern. Geschäftsleute, die gar versuchen, ihre Kundschaft zu Vorratseiukäufen zu veranlassen, handeln fahrlässig oder gcwisscnlos.Dcn Behörden ist die strenge Befolgung solcher Fälle zur besonderen Pflicht gemacht." Reiches Gammelergebnis Auch die dritte diesjährige Eintopfgericht- s a m m lung hat wieder ein reiches Erträgnis gezeitigt. Vielfach wurden noch höhere Beträge aufgebracht als an den beiden ersten Eintopfsonntagcn dieses Jahres. Der Kreis Dresden meldet ein Sammelergebnis von 78 166,14 Mark gegenüber rund 76 000 Mark bei der November- Sammlung. Im Land sind n. a. cingegaugen an Spenden in Seb nitz 1l6u Mark. Aunaber 1831, Meerane 2053, Thalheim 1058, Glauchau 26I8 <670 Mark mehr), Radeberg 1182 <100 Mark mchry Löbau 1362, Plaucu 0380 <302 Mark mehr», Rcichcubach 3374 Mark (187 Mark mehr». Beauftragter des Reichsministers der Justiz Gemäß 8 2 des 2. Gesetzes zur Ucberlcitung der Rechtspflege auf das Reich vom 5. Dezember 1934 ist vom Reichsminister der Justiz zu seinem Beaustragten bestellt worden: für die Abteilung Sachsen-Thürin- gcu des Neichsjnstizministeriums Dr. Thierack. VSrte, Sau-et, Wirtschaft. Leipziger Schlachtvichmarkt vom SO. Dezember. Auftrieb: Rinder 307 (Ochsen 24, Bullen 60, Kühe 180, Färsen 34), Käl ber 1067. Schafe 242, Schweine 2000, zusammen 3616; außer dem direkt Rinder 13, Kälber 36, Schafe 5, Schweine 130. — Preise: Ochsen und Färsen ohne Notiz; Bullen: a 31—34, b 26 bis 30; Kühe: a —, b 26—30, c 18—2b, d 12—17; Fresser: 20 bis 2b; Kälber: Sonderklasse 60—76; andere Kälber: a 40—46, b 35—39, c 30—34, d 24—29; Schafe: b2 40—42; Schweine: a 1 53, a2 51-53, b 50—52, c 47—50, d 44-48. e 40—43, a2 43—48. Geschäftsgang: Rinder und Schafe langsam, Käl ber schlecht, Schweine mittel. Ueberstand: Rinder 27, davon Ochsen 1, Bullen S, Kühe 21. vrum schenke sls psssenäes Veidnaehtsxssehenh ein Spurdueb von äer MlLiäruüsr Lank e.«. m. d.». Lreiberger Ltraös 108 — Oegr. 1863 » für «ar MibnMrW SLLL 8 8swkM — «MM Ak, WG 4 SMMe 8 ,Am —AM VM M NneMliM , N in bekannter Güte. D Obstwein-Kelterei, Wein- D Handlung und LikSrsabrik Parkstraße 134 X Für dar Weihnachtrsrst empfehle ToMinzen md Schuittklmeu LL fiugo Nake, XLk'V Schmücke Dein Heim! Einrohmen von Bildern und Miftn Spiegeln führt billigst aus Lvilly DVMtW Dresdener Börse vom 26. Dezember. Bei etwas lebhaf terem Geschäft überwogen Kursbesserungsn. Leipziger Land kraft stellten sich 2,25, Sachsenwerk, Fritz Schulz, Plauener Gar dinen 1,5, Weißenborn 1,5, Tgode 1,75, Photoaktien und Ee- nußscheine 4,5 Prozent bezw. 8 .L, Albumin-EenuMzeine 4 .K höher. Nürnberger Herkules 2,25, Kraftwerk Thüringen 3, Kulmbacher Rizzi 1,75 und Schnellpressen 2 Prozent niedriger. Anleihewerte leicht gebessert. Leipziger Börse vom 20. Dezember. Die freundkiche Stim mung hielt auch heute an. Das Geschäft blieb jedoch ruhig, weil nur wenig Aufträge eingegangen waren. Hugo! Schneider gewannen 1,625 Prozent, Leipziger Feuer, Reihe 3, W Am Rentenmarkt hielten sich die Kurse auf alter Höhe. Amtliche Berliner Notierungen vom 20. DczemEer. H Berliner Börsenbericht. Die Börse war still, aber wieder überwiegend befestig!. Nach den ersten Kursen war die Ten denz weiter freundlich, doch bicll sich das Geschäft in An betracht der bevorstehenden Unterbrechung durch die Festtage weiter in engem Nahmen. Tagesgeld erforderte unverändert 4 bis 414 Prozent. Der Verlaus war weiter freundlich. Devisenbörse. Dollar 2,48—2.49; engl. Psund 12,22—12,31; boll. Gulden 168,12—168,52: Danz. 81,22—81,38; franz. Franc 16,40-16,44: schweiz. 80.72—80,88; Belg. 58,17—58,29; Italien 21,30—21,34; schweb. Krone 63,35—63,47; dün. 54,85—54,95; norweg. 61,74-61,86; tschech. 10,40—10,42; öftere. Schilling 48,95—49,05; poln. Zlotv 47,01—47,11; Argentinien 0,62—0,63; Spanien 34,02-34.08. Berliner Getrcidegroßmarkt. Wie immer in den letzten Tagen vor einer längeren Vcrkehrsunterbrechung, ist der Handel am Getreidemarkte fast völlig zum Stillstand gekommen. Käufer und Verkäufer stehen sich abwartend gegenüber, zumal auch die Monatswende mit der weiteren Erhöhung der Fest preise sich bereits ankündigt. Die heutige Nummer nmsasst 8 Seiten Hauptschristlciter Hermann Lässig, Wilsdrusf, zugleich verantwortlich sür den gesamten Textteil. Verantwortlicher Auzcigcnlciter: Erich Reiche, Wilsdrusf. Druck und Verlag: Buchdrurkerci Arthur Zschunke, Wilsdruss. — D.A. XI. 34 1575. Ium bkvorLtekenöen Weitmsokksssl dringe ick mein in empkeklenäe Erinnerung unä bitte bei öeclurk um gütige Lerückmektigung Knokes t-sgvn in ttonnvnwsssko Pricks k>ivsck, »M tWM, MM!k. Lmpkekle gleickreitig meine SlSUWiSUlilS lUSSVKS- noliv rur gefälligen kenutrung. MWrei G.Zsger-MmW empfiehlt für die Feiertage: ff. Kalb-, Nind- «. Schweinefleisch, kleine Rollschinken, prima versch. Wurstware«, Aufschnitt, sowie jeden Freitag selbstges. Fleischsalat «nd Sülze. Jeden Donners tag Schlachtfest. Ab 9 Uhr Wellfleisch. ^eftgepliegte Weitz- und Rotweine MW' 3M Emir ÄMWiMMM meine vorzüglichen Obst- und Beerenweine Um. Mak MiMM-Möre Der wotzlbellömmliche .ZMenbitler' Llgsrren, Zigaretten bauch- ima Kautabake Wl MU vreraner Straße iya Yorn» ysusscvlückterei u. LedensmittelgelckStt empfiehlt sür die Feiertage das gute hausschlacht. Pökelfleisch Md. r-plpssnrr» - SclMlbstiM» «nll MmenbinSerri v. Leutritz, Rosenstraße Für den WDMW Spielwaren Solinger Stahlwaren Alpaka- und Silberbestecks Kaffee-, Tee- u. Taselservice Wärmflaschen Reibemaschinen Brotschneidemaschinen Kaffeemühlen Fleis chha ckmas chin en Tafelwaagen und Gewichte §a. Paal SWbt Dresdner Straße 94 Mitglird der Rabattgruppo Znm Weihu-M We Gemüse-, W- W FWMm MWe«, LehMren Weine, Liköre SWMen, Wessmn MMim, Msse G. empfiehlt preiswert H. Weigert ZL"" Bitte besichtigen Sie meine Schau» senster! Bitte »«Mchlisei Sie bei Ihren Käufen unsere Inserenten! G^35 fgfflt nooff für Ü3S k'sst? M Pi6l280tl-f<sffs6!h Z in ffoLtifeinen Lssotisnk- s clossn ru ffsbsn M !!Gs!!!!I!>iI!>ß>!i!»!!!iGs!!!l>"!II!ssAlü!!!I!!s,Dss!!!»!!!HlsII!!AEss!üM