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ge- I m. ochcnblatt für 187» .U 44 Firinenactcil Bl. 213 cillgetragcn worden. Königl. Gerichtsnmt Wilsdruff, am 4. Ium 1870. Leonhardi. Fu das Handelsregister für den Bezirk des Königl. Gerichtsamts Wilsdruff ist heute aus Fol. 14 die Firma: 6. R LIüLIbaolr in Wilsdruff Inhaber: Lark Rodert Llüdldaod in Wilsdruff lt. Anzeige vom 3. Juni 1870 Königliches Gerichtsamt. Leonhardi, Ger.-Amtm. Königlicher Bezirksarzt, vr. Mahnert. Nachdem im VI. Medicinalbezirk die zur Erledigung gekommene Function eines Jmpsarztes für den 14. Jmpfdistrict, welcher aus den Dörfern Herzogswalde und Helbigsdorf besteht, Herrn Qr. meä. bedien in Wilsdruff übertragen worden, so wird solches den betreffenden Pfarrämtern und Gemeinden, beziehentlich mit der Veranlassung, die durch Verordnung vom 15. November 1845 gebotenen Verzeichnisse der Neugebornen rechtzeitig an den betreffenden neuan gestellten Jmpsarzt abzugeben und die Wirksamkeit desselben durch Rath und That zu unterstützen, hierdurch zur Nachachtung bekannt gemacht. SiebenlelM und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst Mit der Herabsetzung des Eisenbahnfahrgeldes wird es Ernst. Die preußische Regierung hat beschlossen, mit Beginn der Berech nung nach dem neuen Entfernungsmaße auf sämmtlichen preußischen Staatsbahnen die Fahrpreise für die 1. Classe von 6 auf 5 Sgr., für die 2. Classe von 4Vz auf 3Vr Rgr. und für die 3. Classe von 3 auf 2 Sgr. pro Meile zu verringern. Betreffs für die 4. Classe von 1'/? auf 1 Sgr. steht die definitive Entscheidung noch aus. Für Courier- und Schnellzüge soll ein Aufschlag von 25 "/» eintreten. Die Staatsbahnen in den übrigen Gebieten des norddeutschen Bun des, sowie die Privatbabnen werden sich dieser für das große Publi kum äußerst wohlthätigen Maßregel über kurz oder lang wohl an- schließen. Auf der Magdeburger Bahn sind im Laufe des Monats Mai 2128 Auswanderer von Leipzig nach Bremen und Hamburg befördert worden. Das Generalpostamt hat die dankenswcrthe Verfügung ge troffen, daß vom i. Juni d. I. ab die Landbricsträger auf ihren Bestcllgängen Postanweisungen und Wcrthscndungen bis zum Einzel betrage von 50 Thlr. zur Weiterbeförderung an die Postaufgabcan- stalten anzunehmen haben. Ebenso werden dieselben vom gleichen Zeitpunkt ab Postanweisungsgeldcr und Werlhsendungen bis zum Einzclbetrage von 50 Thlr. an die Empfänger in den Landes bestellbezirken austragcn. Den 10. Juni dieses Jahres wird von Dresden aus eine Ex trafahrt nach Hamburg und Helgoland abgehen. Gewiß wird Allen, die das in der Nordsee gelegene Eiland gesehen, der Anblick dessel ben unvergeßlich bleiben. Die Fahrt von Cuxhaven bis Helgoland bietet eilt interessantes, treues und was besonders wichtig ist, ein ganz ungefährliches Bild einer Mceresfahrt. Im Uebrigcn ist mit der Extrafahrt noch ein Abstecher nach Kiel verbunden, welcher Ge legenheit giebt, unter Andern auch die norddeutsche Flotte zu besichtigen. Die Berliner Börsen-Zeitung schreibt aus Berlin vom 31. Mai: „Für die Vorbereitungen der letzten Reich stagswahlcn waren der Stadt Berlin Kosten in Betrage von 2700 Thlrn. er wachsen. Die Stadt Berlin führt nun gegen die Regierung Klage wegen Erstattung dieser Kosten, und das hiesige Stadtgericht hat die Regierung zur Zahlung von 2700 Thlrn. verurtheilt. Der Pro- ceß schwebt jetzt in zweiter Instanz beim Kammcrgericht." Mit der entsetzlichen Wohnungsnvth in Berlin gehen auf der andern Seite die Miethvrcise Hand in Hand. So hat für 20,000 Thaler die englische Gesandtschaft die erste Etage und das Parterre des neuen Palais des Fürsten Blücher am Pariser Platz gemiethet. Nach dem Thiergarten zu hat der Banguier Oppenheim, welcher von T a g esg c s ch i cb tc. Um der Ministerialverordnüng, „Schutz der Vögel betreffend", möglichst uachzukommen, haben eine Anzahl Landwirthe der hiesigen Gegend beschlossen und sich gegenseitig das Versprechen gegeben, Obstverpachttingen, besonders Kirschpachtverträge mit den Abmiethern mir unter der Bedingung abzuschließen, daß dieselben alles Fangen und Tödten der nützlichen Vögel unterlassen, und nur in ganz be sonderen Verhältnissen und Umständen kurze Handschubwaffen führen. Bekanntlich tritt mit dem Beginne des Jahres 1872 die neue Maß- und Gewichtsordnung vom 17. August 1868 für den ganzen norddeutschen Bund in Kraft. Da diese Zeit nicht mehr fern und die Anwendung der neuen Maße und Gewichte auch schon in den Jahren 1870 bis 1872 gestattet ist, ist es für Jedermann eine un abweisbare Nothwendigkeit, sich möglichst bald mit dem Meter und den von ihm abgeleiteten Flachen- Körper- und Hohlmaßen bekannt zu machen. Wir empfehlen zu diesem Zweck nicht eine der in letzter Zeit zahllos erschienen Rcduktionstabellcn, sondern eine jüngst aus der Buchhandlung von Moritz Schauenburgin Lahrhervorgegangcne Wandlabelle, die den Titel „Metrisches Maaß und Gewicht" trägt und die in den Buchhanlungcn zu dem niedrigen Preis von 3 Ngr. zu haben ist. Für den Werlh und das Bcdürfniß der Tabelle spricht der Umstand schon, daß 14 Tage nach dem Erscheinen bereits eine zweite Auflage nothwendig wurde. Die Tabelle enthält in übersicht licher Darstellung das metrische Maaß nach seiner Eintheilung und Vervielfachung und seine Verwendung zum Ausmessen der Flächen- Körper- und Hohlräume und außerdem das neue Gewicht. Der große Vorzug der Tabelle liegt darin, daß sie in naturgetreuer Abbildung die Originalgröße der in Zukunft zu gebrauchenden Maaße darstellt. Während in den Reduclionstabelleu es die todte Zahl blos ist, die uns einen Begriff des neuen Maaßes verschaffen soll, ist es hier das lebendige Bild, das zu uns spricht. Wir empfehlen Jedem, der sich einen gründlichen Einblick in die neuen Verhältnisse verschaffen will, sich diese Tabelle anzuschaffen und sie, nachdem sie vom Buchbinder auf Pappe aufgezogen worden ist, über dem Schreibtisch oder im Verkaufslokal u. s. w. so aufzuhüngcn, daß er sie immer vor Au- gcu hat. In Meerane wird eine im großartigsten Maßstabc projectirte mechanische Webfabrik des dortigen Fabrikanten Schneider erbaut. Bei einer Aufstellung von 800 Stühlen sollen in derselben gegen 1000 Personen beschäftigt werden. Außer dieser sind schon 4 kleinere mechanische Webfabriken im Gang, und es steht fast zu erwarten, daß im gedachtem Orte die Handindustrie der Weberei gänzlich von den Fabriken verdrängt werden dürfte.