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alsbald beginnenden Anstrengungen ermißt, den Sieger von Coronel niederzuzwingen. Der Minister schloß: Möge deine Besatzung allzeit eingedenk sein der Verpflichtung, die sie mit deinem Namen übernimmt. Möge sie allzeit streben, an ihrer Stelle in friedlichem Wettstreit für Deutschlands Zukunft, für seine Seegeltung und seine Flagge ihre ganze Kraft einzusetzen, das Vorbild vor Augen, das ihr die Männer vom 'Schlachtkreuzer „Scharnhvrst" im Leben und Sterben gegeben -- Und so taufe ich dich auf den Namen „Scharnho: st". > 4-- Oer Ablauf -es Schiffes. Schäumend zerschellte die mit einem grossen Blumen strauß geschmückte Flasche deutschen Schaumweines an dem schnittigen Bug des jüngsten Schiffes der deutschen Handelsflotte. Signale der Ingenieure — kräftige Hammerschläge lösen die letzten Stützen — atemlose Stille der vieltausendköpfigen Menge, und schon gleitet der ge waltige Schiffsrumpf seinem Element entgegen. Als der Bug in das Wasser eintaucht und der starke darüberliegende Dunst das Schiff aufnimmt, stimmt die Menge in den begeisterten Gesang des Deutschland liedes ein. Während die „Scharnhorst" bereits von den bereitgestellten Schleppern geschickt aufgefangen wird, schließt sich das Hör st-Wessel-Lied an. Die deutsche Handelsflotte ist um ein stolzes einzigartiges modernes Schiff rct?-er! T>er Illyrer, immer wieder erneut von ven yeu- rufen der Menge umbrandet, verweilt noch einige Zeit aus der Taufkanzel, um das Manöver des Festmachens des Schiffes zu beobachten. Mit sichtbarem Interesse vertieft sich der Führer in alle Einzelheiten. Dann schreitet er mit seiner Begleitung langsam die Treppe hinunter und be steigt kurz darauf unter dem erneuten Jubel der Menge den Wagen, um zum Hauptbahnhof zurückzukehren, wo ihm die Führer der Gau- und Kreisleitung vorgestellt wurden. - . Darauf setzte sich der Sonderzug nach Bremer- Haven in Bewegung, wo der Führer im engsten Kreise eine Besichtigung des Schnelldampfers „Europa" vor- nahm, der als sogenanntes „W e i h n a ch t s s ch i f f" seine letzte diesjährige Ausreise nach Amerika antritt. Auf dem Kolumbusbahnhof in Bremerhaven hatten sich die Ehrcnabordnungen gruppiert. Dichter Nebel ver hüllte das ganze Hafengebiet, so daß man die ge - wattigen Umrisse der „E u r o p a"j-nur Zahnen kann. Am Fallreep wird Adolf Hitler vom Kapitän der „Europa", Scharf, begrüßt und auf das Schiff ge leitet. Der Führer besichtigte dann mit seiner Begleitung eingehend die verschiedenen Decks der „Europa" mit ihrer geschmackvollen Einrichtung. Oie „Scharnhorsts. Die „Scharnhor st" ist ein als Doppelschraubendampser erbautes Tropenschiss von 186 Meter Länge, 22,5 Meter Brette und fast 9 Meter Tiefgang. Die 26 000 ?8ider Maschinen werden der „Scharnhorst", die für 300 Fahrgäste und Frachl- beförderung eingerichtet ist. die hohe Stundengeschwin- digkeit von 21 Seemeilen verleihen, was sie in die Lage versetzt, die Strecke zwischen Genua und Schanghai in nicht mehr als 23 Tagen zurückzulegen. Als Hauptmaschinen anlage wurde — zum erstenmal im deutschen Schiffbau — turbo-elektrischer Antrieb vorgesehen, besten Hauptvoneil in der Geräuschlosigkeit liegt. Die In- dienststellung des Schiffes erfolgt am 11. Ma! 1935, nachdem der Ban rund 1500 Arbeitern 14 Monate hindurch in über 500 000 Tagwerken Arbeit gegeben hat. , Besuch des Führers auf „Admiral Scheer". Nach der Besichtigung der „Europa" stattete der Führer in Begleitung seines Stabes und mit Reichs wehrminister von Blomberg sowie dem Chef der Marineleitung, Admiral Raeder, dem Panzerschiff „Admiral Scheer" einen Besuch ab. Um 15 Uhr verließ der Führer unter den Klängen des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes und unter dem Donner der 21 Salutschüsse das immer noch in dichtem Nebel weil draußen auf Reede liegende Panzerschiff. Un beschreiblicher Jubel erhob sich bei der auf der Columbus-Kaje harrenden Bevölkerung, als der Führer erschien. Die Bordkapelle des Dampfers „Europa" spielte den Badenweiler Marsch, während der Führer über den Schlepper „Vulkan" und den Dampfer „Europa" das Land wieder betrat. Das Heilrufen der Bevölkerung und die Klänge der Musikkapelle wurden übertönt durch den liefen Baß der Dampfsirenen des Schnelldampfers, der dem Führer damit den Abschiedsgruß entbot. Hitler an Bord der „Europa". Der Führer äußerte sich in höchst anerkennenden Worten über die Einrichtung der Decks. Auch in den Maschinenräumen hielt sich der Führer kurze Zeil auf. Bei diesem Rtzndgang durch das Schiff unterhielt er sich häufig mit Mitgliedern der Besatzung, die er nach ihren Verhältnissen befragte. Während der Reichskanzler sich in das Buch des Kapitäns eintrug, gelang es einigen glücklichen Mit gliedern der Besatzung, eine persönliche Unterschrift des Führers auf Postkarten des Dampfers „Europa" zu bekommen. Auf der Columbus-Kaje erschollen immer wieder Sprech chöre der Jugend und der Erwachsenen. Während der Kapitän der- Dampfers „Europa", Scharf, sich vom Führer verabschiedete, spielte die Kapelle des Dampfers das Deutschland- und das Horst-Wessel- Lied. Tagesspruch Zwei Arten höh'rer Güter schuf Natur Die einen: schön zu denken und zu handeln; Die andern: voll Empfänglichkeit der Spur Des Wahren und des Schönen nachzuwandeln. Mirza Schaffy. Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt Nr. 292 — Sonnabend, den 15. Dezember 1934 GrOr Tug -er deutschen Seeschiffahrt Der Führer beim Stapellauf der „Scharnhorst". Taufe des neuen Ostasiendampfers. In Bremen fand der Stapellauf des neuer Ostasiendampfers „Scharnhorst" in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, des Reichswehrministers von Blomberg, des Reichswirt' schaftsministers Dr. Schacht und des Admirals Dr. Raedei statt. Die Taufrcde hielt Rcichsverkehrsminister von Eltz-Rübenach. Der Ablauf des Schiffes ging unter dem brausenden Jubel der Tausende von Menschen glatt voustatten. Oer Führer jubelnd empfangen. Ms in Bremen bekannt wurde, daß der Führer zum Stapellauf des Ostasienschnelldampfers „Scharnhorst" kommen werde, herrschte in den Straßen trotz der frühen Morgenstunde ungewöhnlich bewegtes Leben. In den Straßen vom Bahnbos bis zum Werftgelände bildeten SA., SS., FAD., HI. und BDM. Spalier. Dahinter stauten sich die Menschcnmassen. Eine Ehrenkompagnie des 1. hanseatischen Ba taillons Jnf.-Reg. 16 rückte an. Zur Begrüßung hatten sich auf dem Bahnsteig die Spitzen der Partei, der Wehr macht, der SA. und SS., der bremischen Regierung und der Behörden eingefunden. Kurz vor 8 Uhr fährt der Sonderzug des Führers langsam in die Halle ein. Jubel steigt aus. Der Führer verläßt mit seiner Begleitung, dem Reichswehrminister von Blomberg, dem Reichsverkehrsminister Frei herr von Eltz-Rübenach, dem Reichsbankprästdemen Schacht, dem Ches der Marineleitung Admiral Rae der, dem persönlichen Adjutanten Obergruppenführer B r ückner, dem Chef der Kanzlei des Führers, Reichs leiter Bouhler, dem Adjutanten der Wehrmacht beim Führer, Major Hoßbach, dem Reichspressechef der NSDAP., SS.-Gruppenführer Dr. Dietrich, Neichs- ftatthalter und Gauleiter Roever, Flugkapitän SS.-OberfLihrer Bauer, u. a. den Wagen. Der Führer nimmt die Meldung von SS.-Obergruppenführer Dietrich entgegen und begrüßt dann herzlich lächelnd mit Hand schlag alle zu seinem Empfang erschienenen Herren, so wie die kleinen Mädel, die ihm mit leuchtenden Augen die ersten Grüße Bremens überbringen. Als der Führer den Bahnhof verlaßt, braust unge-- beurer Jubel über den Platz. Der Führer schreitet die Front der Ehrenkompagnie ab und begibt sich dann sofort im Kraftwagen zum Werftgelände der Deschimag-Wcrft, unterwegs überall aufs herzlichste begrüßt. Beim Ein treffen des Führers steigt auf dem Verwaltungsgebäude die Standarte des Führers hoch. Unter nicht enden wollenden Heilrufen betritt er mit seinem Gefolge das Balkengerüst der Taufkanzel. Der Taufakt. Dann hielt Reichsverkehrsminister Freiherr Eltz vonRübenachdie Taufrede. Er führte folgendes aus: „Trotz aller Nöte der Zeit regt sich in der Welt die Hoffnung aus eine bessere Zukunft. Es herrscht nicht mehr, wie noch vor wenigen Jahren, der Pessimismus, der tatenlos der Schrumpfung wirtschaftlichen Lebens und weiterem Elend entgegensah. Es regen sich die Kräfte, die dem niedrigen Geschick die Spitze bieten und den Kamps aufnehmen wollen gegen die letzten Gründe der Weltkrise. Gewaltig ist dieser Kampf, den in Deutsch lands Drittem Reich die Regierung unter zielbewußter und starker Leitung des Führers und Reichskanzlers ausfichl, um für di>e Massen Arbeit und Brot zu schaffen. Unbeirrt und des endgültigen Sieges sicher, verfolgt sie das Ziel, die Massen emporzuführen zu besserer Lebenslage. Den Ausbau der Handelsflotte nach Kräften zu fördern, ist der Wille der Reichsregierung. Deutschland darf den Anschluß an den Welthandel nicht verlieren. Es ist ein großer Tag für die Seeschif fahrt und damit auch für das ganze Polk, wenn als erstes von drei Einheiten ein Schiff vom Stapel gelassen wird, das in seiner Zweckmäßigkeit und Schönheit Zeug nis geben soll von deutscher Qualitätsarbeit des Geistes und der Hand, von der Meisterschaft seiner Schöpfer, der Geschicklichkeit und Arbeitsfreude aller, die an seiner Voll endung tätig waren. Hoffnungen und Wünsche gebe ich dir, du stolzes Schiff, auf deine Fahrt, wenn ich dich ans einen Ramen taufe, der Vermächtnis und Ziel setzung zugleich bedeutet. „Scharnhorst" sollst du heißen, zum ehrenden Gedächtnis jenes Sohnes deiner nieder sächsischen Heimat, der in der Zeit des tiefsten Nieder ganges unbeirrbar für eine bessere Zukunft seines Vater landes strebte und kämpfte. Träger sollst du sein eines Namens, mit dem das Gedenken an heorische Liebe zum Vaterland, an letzte Opferbereitschaft für Deutschland unlöslich verknüpft ist. Jahre hindurch vor dem Kriege Hal ein Schifs deines Namens als Flaggschiff des letzten deutschen Kreuzergeschwaders die deutsche Flagge in den ostasiatischen Gewässern in Ehren geführt, hat für Deutschlands Seegeltung gewacht und geworben. Höherer Ruhm war ihm beschieden. In offener Seeschlacht hat es an ferner Küste mit dem even- büriigen Gegner die Klinge gekreuzt und einen Sieg er rungen, dessen Bedeutung cke^am besten erkennt, der die Wehrminister von Blomberg, Reichsbankpräsident Dr. Schacht v. Rübenach grüßen das vom -er Stapellauf des „Scharnhorst" in Anwesenheit des Führers webrm>nis<<>i- Stapel laufende Schiff „Scharnhorst" (rechts). ^n11-KU!i geöffnet Hx