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Bekanntmachung. Nachdem bei Versteigerung des Chausseehausgrundstücks zu «Kesselt -orf das Höchstgebot mit 2550 M. gethan worden ist, wird dies auf Anordnung des Königlichen Finanzministeriums hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Mehrgebote noch bis den 13. laufenden Monats bei dem unterzeichneten Hauptsteueramte anzunehmen sind, daselbst auch die Versteigerungsbedingungen zur Einsichtnahme ausliegen. Dresden, am 2. Dezember 1885. Königliches Hauptsteueramt. - bersten. . Bekanntmachung. Mit Genehmigung des Königlichen Finanzministeriums soll das Chausstthausgrundstück zu Mohorn den 14. laufenden Monats, Vormittags 10 Uhr, anderweit öffentlich versteigert werden. Es werden deshalb Erstehungslustige hierdurch geladen, sich zur obigen Zeit bei dem Untersteueramte zu Wilsdruff einzufinden. Ebendaselbst, sowie bei dem unterzeichneten Hauptsteueramte und gedachter Chausseegeldeinnahme sind die bereits bekannt gegebenen früheren Versteigerungsbedingungen, welche aufrecht erhalten bleiben, zur Einsicht ausgelegt. Hierüber wird noch bemerkt, daß bei der erstmaligen Versteigerung q. Grundstückes das Höchstgebot für dasselbe 4600 M. betragen hat. Dresden, am 1. Dezember 1885. Königliches Hauptsteueramt. «Kerften. Dagesgeschichte. Ter „Köln. Ztg." wird, nach nach einem Privattelegramm der „Post", aus Madrid von 1. Dezember gemeldet: Das Abkommen über dieKarolinen enthält sechs Artikel. Im ersten erkennt Deutsch land Spaniens Souveränetät über die Karolinen und Palaos an; der zweite setzt die Grenze der Inselgruppen fest; der dritte enthält in Bezug auf die Deutschland zu gewährende Schiffahrts- und Handels freiheit dieselben Bedingungen, wie der Vertrag über die Sulu-Inseln von 1885; der vierte bewilligt Deutschland eine Schiffsstation und eine Kohlen-Niederlage und erkennt die deutschen Handelsgesellschaften auf den Karolinen als zu Recht bestehend an; der sechste bestimmt, die Ratifikation solle binnen acht Tagen erfolgen. Jede Schwierigkeit, welche bei der Ausführung der Vereinbarung zu Tage treten sollte, wird durch einen Schiedsspruch geregelt werden. Dieselben Blätter, welche früher den Sultan wegen seiner Un- thätigkeit gegenüber den Urhebern der Revolution in Ostrum elien tadelten, sind jetzt mit der Aktion desselben unzufrieden. Der Wunsch nach einer Wiederherstellung des früheren Zustandes in der autono men Provinz war eben kein aufrichtiger, und man erkennt außerdem, daß die Durchführung des von den drei Kaisermächten der Pforte em pfohlenen Programmes ohne neue blutige Kämpfe kaum möglich ist. Vielleicht liegt dergleichen gerade in der Absicht einiger angeblicher Freunde der Pforte. Das Einrücken türkischer Truppen in Ostrume- lien kann der Erhaltung des Friedens nicht dienlich sein, und wenn man in Konstantinopel glaubt, nur durch eine Besetzung der autono men Provinz und der Balkanpässe durch türkische Truppen eine rus- fische Einmischung fernhalten zu können, so ist das sicher ein verhäng- nißvoüer Jrrthum, denn ein Kampf zwischen der bulgarischen Bevöl kerung Ostrumeliens und türkischen Truppen könnte Rußland nicht gleichgiltig lassen. In Philippopel soll auch schon große Aufregung herrschen, und die Militär- und Civilbehörben haben Maßregeln zur Aufrechthaltnng der Ordnung ergriffen. Aus Sofia sind Instruktio nen eingegangen, den türkischen Kommissären Achtung zu erweisen und Maßnahmen für ihre Sicherheit zu treffen, sie aber gleichzeitig nur als Privatpersonen zu behandeln. Die Konferenz ist gescheitert, und die Pforte könnte sich daher nicht, wenn sie ihre Truppen in Ostru- mclien einrücken können läßt, darauf berufen, daß sie nur die Beschlüsse der Konferenz ausführe. „Die Gedanken der ottomanischen Regierung sind" — so heißt es in einer aus Konstantinopel aus „ausgezeichneter Quelle" der „Polit. Corr." zugehenden Darstellung — „vollkommen klar und haben sich seit dem Ausbruche der Krise nicht geändert. Sie bestehen in der festen Forderung nach Herstellung des status gno anto und nach Achtung vor dem unter den Auspicien des Fürsten Bismarck, abgeschlossenen Berliner Vertrage. Die Pforte ist der Anschauung daß dieses Ziel durch friedliche Mittel der Diplomatie zu erreichen sein wird; für den Fall jedoch, daß diese Erwartung getäuscht werden sollte, hat sie sich vorgesehen, um jeder Eventualität ins Auge blicken zu können, und hat ohne Geräusch und Emphase militärische Kräfte aufgeboten, welche die Zahl von 400,000 Mann überschreiten, die trefflich bewaffnet und ausgerüstet sind und die zum größten Theile bereits an den Punkten Aufstellung genommen haben, wo ihre Thätig« keit sich gegebenen Falles fühlbar zu machen hätte. Das sind nicht Anzeichen einer schwankenden und furchtsamen Politik." Handelt der Sultan wirklich entsprechend diesen Ansichten, dann kann er sich auf schwere Enttäuschung gefaßt machen. Petersburg, 3. Dezember. Die Zeitungen äußern die Besorg niß, Serbien könnte den Waffenstillstand zu neuen Rüstungen ausnutzen. Die „Neue Zeit" räth Bulgarien, sich mit der Pforte und Rußland völlig auszusöhnen, dann werde es die Friedensverhandlungen mit Ser bien nachdrucksvoller führen können. Die „Deutsche Ztg." spricht von einer den Friedensabschluß hintertreibenden österreich-serbischen Politik und hofft, es werde den Großmächten, namentlich Rußland und Deutsch land gelingen, Serbien von übereilten Schritten abzuhalten, damit ganz Europa vor weiteren kriegerischen Verwickelungen bewahrt bleibe. Das neue spanische Ministerium gibt bekannt, daß es ent schlossen sei, alle mit der öffentlichen Ordnung verträglichen Freiheiten zu gewähren, jede Störung aber energisch zu unterdrücken. Die Kor tes werden am 27. Dezember zusammentreten. Mit allen andern Mächten, besonders aber mit Frankreich und Portugal, den beiden Nachbarstaaten, sollen freundliche Beziehungen unterhalten werden. Der Eid auf die Verfassung, welchen die Königin als Regentin vor dem Ministerrath geschworen hat, lautet in wortgetreuer Uebersetzung': „Ich schwöre bei Gott und den heiligen Evangelien, treu zu sein dem minderjährigen Erben der Krone und die Verfassung sowie die Gesetze zu halten; und ich verspreche, diesen Eid vor den Kortes zu wieder holen, sobald dieselben sich versammelt finden. So helfe mir Gott und schütze Mich, und wenn nicht, möge Er Rechenschaft von Mir fordern." Wieviel kostet der europäische Friede? Die „Brest- Ztg." bringt nach dem „Goth. Hofkalender" folgende Zusammenstel lung der Summen, welche die europäischen Mächte jährlich für ihre Ar meen und Marinen ausgeben: Deutschland 470,830,303 M., Belgien 36,859,040 M., Dänemark 17,983,222 M., Frankreich 637,044,984 M., Griechenland 19,595,429 M., Großbritanien 577,382,140 M., Italien 248,412,733 M., Niederlande 54,561,355 M., Oesterreich-Ungarn 271,251,752 M., Portugal 31,604,544 M.,' Rumänien 24,440,970 M., Rußland 782,800,980 M., Schweden 29,478,375 M., Norwegen 14,270,625 M., Schweiz 12,080,389 M., Serbien 8,308,241 M., Spanien 134,963,388 M., Türkei 111,142,859 M. Europa braucht also 3,483,011,329 M. jährlich zur Unterhaltung seiner Armeen und Kriegsflotten. Die „Bresl. Ztg." rechnet dazu noch den Jahresauf- wand für die europäischen Staatsschulden, da dieselben direkt oder in direkt ausschließlich durch die Ausgaben für die Streitkräfte der Staaten entstanden seien. Dies ergiebt jährlich 4,015,198,683 M. Die baaren Jahreskosten des Friedens betrügen demnach die ungeheure Summe von nahezu 7'/^ Milliarden.