Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wilsdruf, Tharaud und das Elbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 25. November 1842. Mit König!. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Don bies-r Wochenschrift erscheint alle Frettage ein« Rümmer. Der Prell für ben Diertelsahrgang beträgt 10 Ngr. Bekannt- machungen aller Art werden ausgenommen. Aufsätze, die im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tharaud bis Montag Nach mittags 2 llhr und in Wilsdruf bis Montag Abends 7 llhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zu sendungen aus Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „an die Redactivn des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Eaffe im Haufe des Herrn Stadtrichter Damme, 1 Treppe) -der: „an die Agentur des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Tharaud," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. Zn Meißen nimmt Herr Klinkicht jun. Aufträge und Bestellun gen an. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. In Kötzschenbroda nimmt Herr Kaufmann Jässing Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben eingehende Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatte abgedruckt. Die Redaktion. Die Currende und der Kranke. Singt, ihr Knaben, singt Choräle, Daß das wunde Herz sich stähle An der Töne frommen Klang. Nie geahnten Himmesfrieden Scheint des Höchsten Huld zu bieten, In den weichen Chorgesang. Denn bei Fiebcrphantasien Tönen Frohsinnsmelodien Nimmer doch im kranken Hirn: Dort, wo dunkle Sarge stehen, Einsam Grabeslüste wehen, Kühlt' ich gern die heiße Stirn. Wollt' in Lethe's Wogcnschaumcn Gern den Erdentraum verträumen, Stürzte froh mich in die Fluch: , Doch wenn langer noch die Hülle, Tragen soll der Schmerzen Fülle, Gib zum Dulden mir den Muth! Laß mich auf dem Krankcnkisscn Deine Weisheit nicht vermissen, Zeige sie von ferne mir: Ob das Siechthum von mir lasse, Ob des Todes Hand mich fasse, Schnell, mein Gott, entscheide hier. — Horch, ein neues Lied ertönet! — Wie es doch das Herz versöhnet Mit der unvollkommnen Welt, Soll in Deine Hände legen, Vater, mein Geschick auf Wegen, Die kein lichter Stern erhellt. Deine Hand ja wird mich leiten, Daß ich sicher möge schreiten, Ob durch Dornen, doch zum Ziel. Was ich jetzt muß dunkel nennen, Werd' ich einst im Licht erkennen, Win ja nicht des Zufalls Spiel. Singt, ihr Knaben, singt Choräle, Daß das wunde Herz sich stähle. An der Töne frommen Klang. Nie geahnten Himmelsfrieden Scheint des höchsten Huld zu bieten In dem weichen Chorgesang. Städtisches. Aus Tharand. Es ist allbekannt, wieviel fremdes Fleisch und Brot bei uns genossen wird, und von selbst drängt sich die Frage auf, ob es recht sei, unsern