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tiefer Mißmuth herrscht. Der Eoirgreß hat von Anfang an keinen günstigen Eindruck auf die öffentliche Meinung in England gemacht, deren Austastung der „Sun" getreu wiedergiebt, wenn er in seinem Berichte über die Montags- sitzung schreibt: Der internationale Sozialistenkongreß hat sich unendlich lächerlich gemacht. Er wollte die Sache der Brüderlichkeit unter den Nationen fördern, zeigte aber durch Schlägereien und unanständige Sprache, wie wenig frei er von Leidenschaft ist. Der Spaß begann in der Montags- sitzung der britischen Sektion. Mawsdlay, einer der besten Gewerkvereinler im Lande, suchte dagegen Einspruch zu er heben, daß die sozialdemokratische Föderation und die un abhängige Arbeiterpartei alle Kommissionen besetzen sollten. Die Gewerkvereine zählten doch unendlich von mehr Mit glieder, als die beiden anderen Genossenschaften. Ein bestiales Geheul begrüßte seine Worte nnd er wurde auf das Gemeinste beschimpft. Dennoch war das Alles nichts gegen die Szene in der Montags-Kongreß-Sitzung selber. Hier bildete wieder ein Veteran unter den Gewerk vereinlern die Zielscheibe der Angriffe der Sozialisten und Anarchisten. Eowey hat sein ganzes Leben in einem Berg werk gearbeitet und mehr für die Sache der Arbeiter ge- than, als alle diese hysterischen Herabsetzer zusammenge- uommen, Keine Kapitalisten und Bourgeois hätten böser geschmäht werden können. „Verfluchter Tyrann", „Herunter mit dem schmutzigen Hund", „miserabler Geselle", das waren noch die mildesten Bezeichnungen, die diesen: einfachen, ehr lichen Manne von Norshire entgegengeschleudert wurden. Die wilden Szenen, die darauf folgten, spotteten einfach der Beschreibung. Diese sozialen Apostel, welche die Nationen auf den Pfad des Friedens führen nnd die ganze Mensch heit in brüderlicher Liebe vereinigen wollen, grölten und schrieen sich einander an, sprangen ans die Stühle, schwangen wie verückt ihre Stöcke und begannen schließlich eine all gemeine Schlägerei. Eine widerlichere Szene hat sich noch auf keinem öffentlichen Meeting in England abgespielt. Shanghai, 1.August. EiueFluthwelleüberschwemmte am 26. Juli iu einer Ausdehnung von fünf Meilen die Küste bei Haickan im Nordosten der Provinz Kiangsu. Eine Anzahl Dörfer sind zerstört. Etwa 4000 Einwohner sind umgekommen. Eine große Menge Vieh ist verloren. Die Reisfelder sind überfluthet. Man befürchtet für de,: Herbst eine Hungersnoth. In Sofia ist ein Dynamit-Anschlag gegen Stam- bulow's Grab verübt worden. Das Kreuz auf dem Grabe und die Einfassung sind zerstört, der Sarg aber ist un versehrt-geblieben. Am Grabe wurden vier weitere Bom ben anfgefnnden, welche nicht explodirt waren. Von den Thätern fehlt jede Spur. Vaterländisches. Wilsdruff, 3. August. Nach den vorläufig erfolgten Feststellungen wird unsere Etadt während der diesjährigen Herbstübungen voraussicht lich folgende Einqartierungen erhalten: vom 15. bis mit 24. August: 3 Offiz., 10 Mann mit 7 Pferden vom Stab der 2. Jnsant.- Brigade Nr. 46, vom Stab des 3. Jnfant.- Regiment Nr. 102, von der I. Kompagnie des 3 „ 52 „ „ 7 2 „ ^0 „ „ 1 4 , , , 4 2 „ 76 „ . 1 3 „ 151 „ „ 1 6 „ 151 „ , 1 3. Jnfant.-Reg. Nr. 102, vom Stab des II. Batt. Jnfant.-Reg. Nr. 102, von der 5. Kompagnie des 3. Jnfant.-Reg. Nr. 102, von der 7. Kompagnie des 3. Jnfant.-Reg. Nr. 102, von der 8. Kompagnie des 3. Jnfant.-Reg. Nr. 102, von der Krankentransport- Kolonne, 21 Offiz, 536 Mann mit 26 Pferden; vom 5. bis 7. September: 9 Offiz., 25 Mann mit 28 Pferden vom Stab der I. Division Nr. 23, 3 „ 52 „ „ 7 „ vom Stab des 4. Jnfant.- Reg. Nr. 103, 16 „ 468 „ „ 7 „ vom 1. Batt. 4. Jnfant.- Reg. Nr. 103. 28 Offiz., 545 Mann mit 42 Pferden; vom 18. zum 19. September: 5 Offiz., 26 Mann mit 24 Pferden vom Regimentsstab des 2. Ulanen-Reg. Nr. 18, 3 _ 52 „ „ 56 „ von der 3. Eskadron 2. Ulanen-Reg. Nr. 18, 1 26 „ „ 28 „ von der 5. Eskadron 2. Ulanen-Reg. Nr. 18, 9 Offiz., 104 Mann mit 108 Pferden. — Einen gräßlichen Abschluß nahm am vergangenen Sonntag Nacht eine wüste Prügelei, die im Gasthof zu Unkers dorf unter rohen, zum Theil betrunkenen Knechten ausgebrochen war und wobei die Schanklokalitäten genannten Gasthofs sehr arg mitgenommen worden sind, denn Fenster, Stüble, Lampen rc. sind hierbei der Wollust der Streitenden zum Opfer gefallen. Daß jedoch aus diesem Anlaß ein Menschenleben auf dem Spiele stand, verschlimmert diese Szene aus's Aergste. Ahnungs los kam der 22jährige Landwirth Curt Schubert, Stiefsohn des Herrn Gutsbesitzer Johne - Steinbach, mit einem ihm be freundeten jungen Manne die Dorfstraße, auf dem Heimwege begriffen, herauf, als sich ihnen drei solche rohe Patrone ent- gege»stellten und hierbei dem Schubert von einem derselben mit einem scharfen Instrument in die linke Halsseite eine furchtbare Wunde, die bis auf die Wirbelsäule führt, beigebracht wurde, worauf dieselben die Flucht ergriffen. Dem sofort nach dem Wilsdruffer Krankenhaus mittelst Wagen überführten Ver wundeten wurde von den Herren Or. meä. Fiedler und Or. msä. Starke ärztliche Hilfe zutheil und hofft man den Be- dauernswerthen am Leben zu erhalten. Die rohen Menschen, welche sich in Diensten einiger Gutsbesitzer in Unkersdorf be finden, sind glücklicherweise erkannt worden, jedoch bis zur Stunde flüchtig; doch dürften dieselben sehr bald der zuständigen Ge richtsbehörde zugeführt werden, woselbst eine harte Strafe ihrer warten dürste. — In der Josephinenstiftskirche zu Dresden fand am Sonnabend Vormittag die Primiz deö Prinzen Max zu Sachsen, die erste gottesdienstliche Handlung des neugeweihten Priesters, statt. Die Feier verlief in würdigster und eindrucksvollster Weise und im Beisein einer hochansehn- lichen Versammlung. An ihrer Spitze befanden sich das Kö nigspaar, Prinz Georg, Prinzeß Mathilde, die Prinzen Fried rich August und Johann Georg nebst Gemahlinnen, Prinz Albert, sowie die Erzherzogin Maria Josefa von Oesterreich; erner waren zugegen Bischof I)r. Wahl, apostolischer Vicar ür Sachsen, Bischof Ur. Fritzen von Straßburg, der ehemalige Zrzieher des erlauchten Primizianten, Bischof Freiherr Ur. v. Leonrod von Eichstätt, Vertreter der katholischen Geistlichkeit Dresdens und anderer Orte Sachsens, Mitglieder der 1. und 2. Kammer, Vertreter des sächsischen katholischen Landadels rc. Gegen 8 Uhr fuhr Prinz Max, angethan mit dem von der Königin Carola gestickten Meßgewand, vor der Kirche vor, wo er von den Bischöfen und der Geistlichkeit empfangen und nach der Saccistei geleitet wurde. Von letzterer aus ging es nun in feierlichem Zug in den herrlich geschmückten Jnnenraum der Kirche, wo nach einer von der königlichen musikalischen Kapelle ausgeführten Vocalmesse Prinz Max die Stufen des Altars be trat und hier unter Assistenz dreier älterer Geistlichen das Meß opfer begann. Dasselbe wurde von dem Credo durch die schöne Festpredigt des Bischofs Ur. Wahl unterbrochen. Der Bischof betonte in derselben namentlich, daß der hohe Primiziant seinen Entschluß, Priester zu werden, ganz aus eigenem Antrieb ohne die geringste fremde Einwirkung, gefaßt und dann zu seinem bedeutsamen Schritt die Genehmigung seines königlichen Oheims, wenn auch erst nach einigen Zögern gefunden habe. Nachdem der Bischof den apostolischen Segen ertheili, wurde die Messe gesetzt. Sämmtlichen Mitgliedern des Königshauses reichte der Prinz, daS Abendmahl und ertheilte dann den Primizsegen; mit dem allgemeinen Gesang des Decksum InuäLinus schloß die Feier. Derselben folgte um 11 Uhr ein bedeutsamer Staats akt im Restdenzschloffe nach. Daselbst unterzeichnete Prinz Max die Urkunde, seinen Verzicht auf die Nachfolge in der Krone, im königlichen Hausfideicommiß, in der Theilnahme am Familien- rath, und auch die ihm als königlichen Prinzen sonst zustehenden Rechte ausspricht. Aber dieser gesammte Verzicht soll sofort für die Zukunft, rechtlich unwirksam sein, wenn Prinz Max bei einer Erledigung des sächsischen Königsthrones der einzige noch lebende Prinz des sächsischen Königshauses sein sollte. — Am Donnerstag hat die fünfhunderttausendste Person die Ausstellung des Sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes besucht. Es ist gewiß ein erfreuliches Zeichen, daß das Unter nehmen der sächsischen Handwerker in den 40 Tagen, die seit Eröffnung der Ausstellung verflossen sind, von über einer halben Million Personen besucht wurde. Da das ganze Ausstellungs- gebiet 8 Kassenstellen, bezw. Eingänge zählt, ist es natürlich gar nicht möglich, die betreffende Person zu bezeichnen. Erst Abends bei der Abrechnung zeigte es sich, daß die 500000 überschritten war. — Unter den bei dem Untergange des Kanonenboote« „Iltis" Verunglückten befinden sich auch zwei sächsische Unter- thanen: der Heizer Paul Dittrich, geboren am 23. August 1872 zu Hainsberg bei Dresden, und der Matrose Karl Friedrich Welse, geboren am 12. August 1874 zu Reinsdorf bei Zwickau. — Sicherem Vernehmen des Pirnaer Anzeigers nach ist am 28. Juli auf Beschluß des königlichen Landgerichts Dresden der Freiherr v. Schorlemer behufs Beobachtung seines Geistes zustandes auf 6 Wochen nach der Heilanstalt Sonnenstein über führt worden. Die frühere Mittheilung hierüber war also verfrüht. — In Dresden brannte in der Nacht zum Sonntag gegen 1 Uhr der Cirkus an der Fürstenstraße nieder. Es war ein großartiger Anblick, als der ganze umfangreiche Bau in Flammen stand, welche haushoch zum Himmel emporloderten. Als dann die Bretterverkleidungen weggebrannt waren und nur noch das feste Balkenwerk des Baues stand, ließ die Gluth etwas nach. Die Balken stürzten nach und nach herab, jedes mal das Aufsprühen eines mächtigen Funkenregens erzeugend. Die in und an dem Bau befindlichen Luftheizungs-, Gas-und elektrischen Anlagen wurden natürlich gleichfalls zerstört. Die Entstehungsursache ist zur Zeit noch nicht festgestellt; Brand stiftung, Fahrlässigkeit deö Wächters, sowie Blitzschlag w rd verschiedentlich angeführt. — In den Magazinen der vereinigten Beerdigungsanstalten „Pietät und Heimkehr" in Dresden ist jetzt ein „Licht- und Sicherheitssarg" zur Besichtigung ausgestellt. Dieser Sarg ist vollständig luftdicht abgeschlossen; in die Längsseiten seines Deckels sind starke Krystallglasfenster mit innen angebrachten Gardinen eingefügt, welch letztere mittels imprägnirter Schnuren von außen zurückgezogen werden können. Auf diese Weise ist es den Leid tragenden ermöglicht, den Dohingeschiedenen bei geschlossenem Sarge unmittelbar vor der Beerdigung noch einmal zu sehen. Weiter ist noch zu erwähnen, daß im Innern dieses neuen Sarges eine Mechanik angebracht ist, welche bei der geringsten Bewegung des etwa Scheintodten sofort das eine Sargfenster öffnet, so daß frische Luft einströmen kann. Das genannte Beerdigungs institut hat für das Königreich Sachsen den Vertrieb dieses neu erfundenen „Sicherheitssarges" übernommen. — Einen schrecklichen Anblick boten am Mittwoch Abend zwei mit einem Landauer bespannte durchgehende Pferde, die wie rasend die steilabfallende Chaussee im Zeißiggrund bei Tharand hereingesprengt kamen. Oben am Anfänge des Berges erschraken plötzlich die Thiere durch das Getöse eines von einem Waldarbeiter weggeworfeneu Stück Holzes und waren trotz der großen Anstrengung des Kutschers nicht zu erhalten. Es war eine grausige Fahrt auf Leben und Tod die steile Straße hinunter. Jeden Augenblick war der Wagen nahe daran umzuwerfen, immer rannte er an die Bäume rechts und links. Verhältnißmäßig glücklich gelangte das Gefährt aber doch bis zum Grundstück des Herrn Funke, wo der Wagen an einen Baum anprallte, hängen blieb und demolirt wurde. Die Insassen, 4 Damen und der Kutscher sind noch sehr glücklich, außer einigen Hautabschürfungen, Verrenkungen und dem Schrecken davon gekommen, auch die Pferde schienen bedeutendere Ver letzungen nicht zu haben. Das Geschirr gehörte Herrn Guts besitzer Philipp in Hintergersdorf und war mit dessen Fa milie besetzt. — Am 9. August ist eine totale Sonnenfinsterniß zu erwarten. Die Linie der totalen Verfinsterung steht im großen Ganzen in westöstlicher Richtung vom atlantischen Ozean, unweit der mittleren norwegischen Küste durch das nördlichste Skandi navien über Nowaja Semlja, durch Sibirien über die japanische Insel Jesso und erreicht ihr Ende an einem Punkte, welcher nahe aus dem 180. Längengrade, von Greenwich aus geM und bei etwa 20 Grad nördlicher Breite liegt, also innerhM des großen Ozeans. In ganz Deutschland wird die Sonne «n ihrem Aufgange theilweise verfinstert erscheinen, und zwar ist die Verfinsterung um so größer und dauert um so länger, st weiter em Ort nach Nordost hin liegt. — Ueber Schmilka bei Schandau ging am Sonnabend gegen halb 9 Uhr ein heftiger Wolkenbruch nieder, verbünde" mit schwerem Gewitter. Der Ort wurde arg verwüstet. 0w großer Theil der Einwohner mußte aus den durch die Wayer- massen gefährdeten Häusern flüchten. Menschenleben sind glück- licherweise nicht zu beklagen, dagegen ist der Schaden an Häusern, Hausgeräthen und Feldfrüchten ein ganz bedeutender. — Eine Musterschule ist die Volksschule zu Glauchan, über die aus Glauchau Folgendes geschrieben wird: Wir habe" ein Schulbad, das die Kinder klassenweise unter Leitung eines Lehrers bez. einer Badewärterin nach dem Stundenplan, >" den es wie jeder andere UnterrichtSgegenstond ausgenommen zu benutzen haben. Der Haushollungsunterricht ist für d" Mädchen der ersten Klassen unserer Bezirksschulen obligatorG mit besten Erfolgen eingeführt. Handfertigkeitsunterricht o»» schon seit mehreren Jahren ertheilt und findet bei Schüler" aller hiesigen Schulen immer regere Theilnahme. Ein Schul garten ist seit Anfang dieses Jahres eingerichtet worden, in bei" richt blos die Pflanzen für den Schulunterricht gezogen, sonder" die Schüler selbst klassenweise in gärtnerischen Arbeiten aM aller Art praktisch unterwiesen werden. Ferner werden neB dem planmäßigen Turnen Jugendspiele in anregender eifrig gepflegt. Gestern ist nun auch an unserer Fortbildung^ schule der erste Samaritercursus eröffnet worden. Der b mariterunterricht wird während der vierwöchigen Hundstag^ ferien in wöchentlich vier Stunden durch Bezirksarzt Dl. H""li zur Zeit an- 24 Schüler aus den Bau-, Maschinen- und wandten Gewerben ertheilt und erstreckt sich auf die sach"^' ständige Behandlung Verunglückter bis zur Ankunft des oder bis zur Unterbringung im Krankenhause; es wird kei"^ wegs etwa als Aufgabe betrachtet, Wunden zu heilen oderb^ Arzt ins Handwerk zu pfuschen, sondern Schädlichkeiten "s" Verletzten fernzuhalten, wozu in erster Linie die größte Haltung der Wunden gehört, ferner den Verletzten gut E. heben, zu transportiren und ihm eine bequeme Lage an ei"^ geschützten Orte zu verschaffen, beengende Kleidungsstücke! lösen, Blutungen zu stillen und Nothverbände anzulege"/ letzte Glieder durch geeignete Tragbinden in möglichst sü"E freie Lage zu bringen, Scheintodte wieder zum Leben zurück! führen und geeignete Tragbahren aus dem vorhandenen D""' material zum Transport herzustellen. So kann jeder Ba", jede Werkstatt, wo sich ein im Samariterdienst aMckäd^ Arbeiter befindet, zu einer Unfallstation von unberechenbar Segen sich gestalten, viel Schmerz und Elend gelindert werbe Der Haide-Baron. Roman von Emilie Heinrichs. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) . „Freilich hatte er das, der selige Herr Pfarrer," erwU", Ostfeld, „doch war er auch ebenfalls so jovial und über" gutmüthig. Ich Hobe ihn nur einmal in Zorn gesehe"/ merkwürdig genug auch über den alten Herrn Wiedekind „Ach, Sie meinen wegen der despektirlichen Anschulb',^ meiner alten Busch," rief der Pfarrer, „das ist eine schA» Gewohnheit, die immer wieder durchbricht. Sie kann Hs , Wiedekind nicht leiden, längst vergangener Geschichten man muß es ihr zu Gute hallen." , „Ich traf seinen Enkel unterwegs auf meiner Reist, . merkte Ostfcld nach einer Weile. „Wie er mir sagte, b der Alte ihn zu sich beordert." , „Ja, und zwar durch mich," nickte der Pfarrel, Zwillingsbruder war durch die sterbende Mutter ange"" worden, diesen sollte Gerhard an der deutschen Gunst Empfang nehmen." „Seine sterbende Mutter," wiederholte Ostfeld, tu" 0' bleich geworden war, „so ist sie todt? Jetzt erst gest""^ Der Pfarrer nickte. „Und Wiedekind hat sich mit Gerhard auSgesöh"6,^ den zweiten Enkel mit Liebe an sein Herz genommen? i Ostfeld mit Anstrengung fort. „Leider hat die Sendung einen anderen AuSgang ge"""s^ Auch ich hoffte auf die versöhnliche Stimmung des Greist"' ff ich den Brief an Gerhard schrieb, doch war der alteiR""^, keinem Zugeständniß nach dieser Seite hin zu bewegen .,n hard Wiedekind hat seinen Zwillingsbruder allerdings empl" — doch als einen vom Blitz erschlagenen tobten Mann- „O, mein Gott, wn schrecklich?" rief Ilse entsetzt- ^e „Vom Blitz erschlagen?" fragte Ostfeld ungläubig, — wann kann das geschehen sein?" Ach," setzte er, sinnend, hinzu, „jetzt erinnere ich mich, darüber in meiner ff gelesen zu haben. Ein Nachtzug von Antwerpen, der""".^ heftigen Gewitter überrascht worden, da« mehrfachen angerichtet, richtig in einem Coupee ein Fabrgast vo^«!' erschlagen, — und daß mußte just ihr Sohn sein, ihr^, Die letzten Worte murmelte er undeutlich vor sich . „Ja, es ist ein sehr tragisches Ereigniß," sp^ h"' Pfarrer ernst, „der alte Herr Wiedekind will den To" auf unserm Friedbof begraben lassen. Gerhard wird >4 bringen, bei welcher Gelegenheit hoffentlich die EiSN des Großvaters Herz schmelzen wird." „Das gebe Gott," seufzte Ostfeld, „er verdiente,^!' es nicht geschähe, einsam zu sterben. — Ich wollte, er Gerhard letztes Bild nur einmal sehen, wäre da« nicht zu machen, Herr Pfarrer?" „Nein," versetzte dieser achselzuckend, „ich h . M einziges Mal davon geredet, möchte aber nicht zum zwe> cs wagen. Der alte Mann ist schrecklich in ffineMI wohl er mir gegenüber sich nie vergißt und seinen JE cxye":, stets bereut. Ich werde es mir nächstens doch auch mal W „Ach, Hochwürden, eö ist wunderbar," rief Ilse, - K es mit dem Onkel gesehen und bin ganz entzückt d""" , ein solches Kunstwerk zu schaffen vermag, ist "in go""H^ Mensch. Das möchte ich dem alten Herrn wohl I machen. „Versuchen Sie es nicht, mein Kind!" sprE sehr ernst, „wie mir von verschiedenen Seiten mitgeth^ sollen Sie eine verhängnißvolle Aehnlichkeit mit der ff vom Hammer besitzen, Es wäre schon deshalb mA "