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WMIt für Wilsdruff TharaM Achen, Meulch und die Umsrgenden für die No. 91 Dienstag, de« 4. August 188« Sozialdemokraten und Anarchisten. Tagesgeschichte. weilt, eingetroffen. Bornussichtlich wird der hohe sich bewiesen wird, daß die Anführungen der griechischen rtizem m ent, U'kgiu- erst während der Dauer des Stillstandes ergänzt worden ind. Natürlich wandte sich die Pforte klagend an die Mächte, und diese wachten der griechischen Regierung Vor haltungen darüber, daß sie ein solches Gebühren dulde, diese aber verschanzte sich hinter die Behauptung, es sei rein unmöglich, die zahllosen Buchten der Küste gleichzeitig in Kreta wieder hergestellt wäre; es ist Thatsache, daß, als der Waffenstillstand begann, die Jufurgenten kerne ge nügenden Norräthe an Munition mehr hatten und daß diese haben an der macedvnischen Grenze neue Gefechte zwi che» den türkischen Truppen nud aufständischen Banden stattge- fnnden; letztere wurden zurückgetriebcn. Die Lage im Ge biet der aufständischen Drusen soll neuerdings für die Pforte durch mehrere Erfolge der türkischen Truppen wieder günstiger geworden sein. Die Pforte hofft, durch gewisse Zugeständnisse an die Drusen wieder Ruhe im Haurau schaffen zu können; die dort stationirten Truppen würden daun theils nach Kreta, theils nach Marcdoiiien geschickt werden. bootes, welche im Augenblicke des Versinkens drei Hurrahs auf ihren Kaiser ausbringen — ein Schauer ergreift uns, indem wir daran denken, wie sie gestorben, weil sie im letzten, höchsten Augenblicke eine Energie, eine Verleugnung des eigenen Jchs und eine Treue gezeigt haben, welche der menschlichen Statur zur Ehre gereicht." In den gegenwärtigen Balkan wirren taucht all mählich der Plan einer gemeinsamen Intervention der Mächte auf und zwar in Gestalt einer Blockade der Insel Kreta. Offenbar ist aber die Sache noch nicht spruchreif, die Stachrichten hierüber machen namentlich den Eindruck, als ob England bei dem geplanten gemeinsamen Vorgehen ans Kreta gern ein Bischen im Trüben fischen möchte. Einstweilen gehen dort die gegenseitigen Abschlachtungen zwischen Christen und Mohamedanern weiter. Unter Anden» wurden 15 Mohamedaner von im Hinterhalte liegenden Christen überfallen und getödtet. Zwischen d w Pforte und Griechenland dauern die Häkeleien auch fort. Erstere be schwerte sich bei Griechenland auf's Neue über das Ein dringen griechischerBauden in Macedonicn,worauf griechischer seits erwidert wurde, die griechische Regierung sei bestrebt, Die englische Friedensgesellschaft richtete an den deutschen Kaiser eine Bittschrift, in welcher der Kaiser als Erster unter den protestantischen Herrschern in Europa angegangen wird, zur Förderung des Weltfriedens die An ordnung zu treffen, daß im ganzen deutschen Reiche ein Sonntag im Jahre, vorzugsweise der vierte Sonntag der ldventzeit, als Friedenssonntag beobachtet werde. Die „Kölnische Zeitung" bringt eine sicherlich vom Auswärtigen Amte inspmrte Mahnung an Griechenland, aus der wir folgende Sätze veröffentlichen. Gleich beim «ngeheurt m Geschäft schäft, «2 bei heraus- beobachtet, wird durch > geht auch aus dieser Tbatsache die Vorliebe, welche die Marine im deutschen Volke hat, und, wie gesagt, ein Anzeichen der imtschen Einigkeit, da Mitglieder aller deutschen Volks tämme auf dem untergegangenen Schiffe zusammen gedient laben und miteinander untergegaugen sind. Herr dort die nächsten Tage über im Kreise der Seinigen verweilen, ehe er die festgesetzten nächsten Jnlandsreisen unternimmt. Berlin, 31. Juli. S. M. S. „Cormoran" ist am 30. Juli nach Tschifu zurückgekehrt mit der Nachricht, daß S. M. S. „Arcoua" den Sachverhalt der Strandung des „Iltis" bestätigt. Ursache noch unbestimmt. Kommandant und Besatzung des „Iltis" sind mit drei Hnrrahs auf den Kaiser in den Tod gegangen. — Der bei dem Untergange des „Iltis" gerettete Matrose Karl Keil ist am 82. April 1877 in Leipzig geboren. — Der Kaiser empfing heute Vor mittag in Kiel an Bord der „Hoheuzolleru" den französischen Marine-Attache Bouchard, welcher beauftragt war, dem Kaiser die Theilnahme des Präsidenten der französischen Republik am Untergänge des „Iltis" auszusprechen. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht ein Telegramm des österreichischen Marine-Kommandanten Sterneck an den Regierung einer wesentlichen Ergänzung bedürfen. Es haben sich in Thessalien Banden von vielen Hunderten gebildet und ausgerüstet, sind dann über die türkische Grenze ge zogen, haben hier türkische Abtheilungen überfallen und niedergemetzelt, und machen sich daran, die christliche Be völkerung Macedoniens gegen die türkische Herrschaft unter die Waffen zu bringen. Diese Vorgänge thun unserer An sicht nach unwiderleglich dar, daß, mögen die Schwierigkeiten der Bewachung auch groß sein, noch größer jedenfalls der Mangel an dem ernstlichen Willen ist und daß die griechische Regierung eine bedenkliche Steigung zeigt, den Leidenschaften und Begehrungeu des Volkes die Zügel schießen zu lassen, nm allen Verwicklungen im Innern vorzubeugen. Diese Schwäche der griechischen Regierung könnte nun aber zur Folge haben, daß die bisher von den sämmtlichen Mächten London, 31. Juli. Sozialisten unter sich! Der Londoner Sozialisten-Kongreß scheint, wie er mit Skandal begonnen hat, als ein einziger großer Skandal verlaufen zu sollen. Auch vorgestern wieder haben sich die Sturm- szcnen der beiden ersten Verhandlungstage erneuert und jede sachliche Berathuug unmöglich gemacht, worüber unter den englischen Vertretern, ernsthaft angelegten Leuten, bereits > beobachtete Politik der Jsolirung des Aufstandherdes zu i Schanden würde und daß doch schließlich ein allgemeiner . Braud entstände, denn nur unter leichter Decke schlummern " überall, wo Kreuz und Halbmond zusammeustcheu, dieJn- - stiukte wildesten Racen- und Neligwnshasses, wie sie sich ' durch eine jahrhundertlange Ueberlieferung herausgebildet haben; gleichsam durch eine Pulverschnur sind Alle, die an die Nothwendigkeit eines letzten großen Freiheitskampfes glauben, untereinander verbunden, und ein Auflodern au einer Stelle kann immer zu einer Entzündung auf der ganzen Linie führen. Europa ist aber einig darin, daß es eine Aufrollung der orientalischen Frage setzt nicht will, und wenn es sich herausstellen sollte, daß die griechische Regierung nicht kräftig genug ist, um die kriegerischen Leiden schaften des Volkes zu zügeln, so wird den europäischen Mächten nichts übrig bleiben, als auf Mittel zu denke», das Ansehen und den guten Willen der griechischen Re gierung zu stärken und dem Volke Achtung vor dem Ge- sammtwillen Europas beizubringeu. Paris. Der„TempS" gedenkt in einem Artikel über die Springflnth-Katastrophe in Haicha» auch des Unter ganges des „Iltis" und führt aus: „Der Tod der Be- atzüng des „Iltis" trägt einen erhaben menschlichen Cha- akter und bewegt nus tiefer, als der Untergang der namen losen Masse, welche der Springflnth zum Opfer siel. Dieser Kommandant und diese Mannschaft des deutschen Kanouen- Admiral Hollmann anläßlich des Unterganges des „Iltis". Das Telegramm lautet: „Die k. k. Marine theilt in treuer Kameradschaft die Trauer der deutschen Marine wegen des Verlustes von Schiffsossizieren und der Mannschaft, oie durch ihre heldenmüthige, beispiellose Pflichterfüllung in den Tod gingen." — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht gleich zeitig ein Daiiktelegramm des Staatssekretärs Hollmann an Admiral Sterueck. — Von einem Beileid Eng lands verlautet bis jetzt noch nichts! Die „Hamb. Nachr." schreiben: Das betrübende Er eignis; des Unterganges des Schiffes „Iltis" bietet ein Dokument der Einigung des deutschen Volkes, insofern in der mitgetheilten Lifte der Untergegangenen Leute aus allen Gegenden des Reiches von Bayern bis zur Elbmünduiig, von Köln bis Ostpreußen vertreten sind. Man erkennt Der internationale Sozialistenkongreß in London hat , lw' gut befanden, den Anarchisten, welche sich bei ihm Zu Gaste bitten wollten, den Stuhl vor die Thür zu seven, wie dies bekanntlich ebenfalls fchon auf dein Züricher Zozialistenkongresse geschehen ist. Aber erst nach tagelangei mirmychcn Verhandlungen und unter dem scharfen Protc einer erheblichen Minderheit ihrer Theilnehmer gelang we Londoner Versammlung zu dem Aechtungsbeschlus gegenüber den Männern von der schärferen rothen Tonart, wurden letztere dock von ihren Fremidcu anf dem Kongresse mit allem Nachdruck und anerkennenswerther Offenheit in Schutz genommen. Wenn es trotzdem,die Kongreßmehrheit jur Ehlich fand, die anarchistischen Brüder zu verleugnen, w hatte sie eben ihre wohlweislichen Gründe hierzu. Es WIM der Sozialdemokratie nicht in den Kram passen, da "'"u sie vor aller Welt Arm in Arm mit dem Anarchismu Zehntausende, nein Hunderttausende von Anhängern B sozialistischen Lehren oder wenigstens „Mitläufern" der sozialistischen Bewegung würden doch sehr stutzig dl/^m wenn die Träger der „Propaganda der Thal" M'tcure mit Dynamit und Dolch, auf den sozialdemo- J.mchen Koiigresse» als vollanerkannt und gleichberechtigt NM? ü werben würden. Daher sind denn die Anar- de,! ' schon in Zürrich, so nun auch in London aus sck»' -/si^rnationalen Reudez-vous der Sozialdemokratie A Mich hinausgemaßregelt morden, und bemerkenswerther wetterten' die Vertreter der deutschen Sozialdemo- wtie wieder mit am heftigsten gegen die Krapotkim, Land- °uer Malatesta und Genossen. . ^lbcr die ablehnende Haltung in den führenden Kreisen ^ Sozialdemokratie gegen den Anarchismus beruht eben wir auf de» angede»tete» taktischen Erwägungen und A" sich deshalb lediglich als pure Heuchelei heraus. oft hatte» »icht Bebel und Liebknecht in Wort und ^Mift die Pariser Commune verherrlicht, dies Glanzstück drastischer Wirthschaft, wie häufig haben nicht gerade Jwsche Sozialistenblätter die verbrecherischen Uuthaten der uarchjsten beschönigt und die Entrüstung der bürgerlichen über solche verdammenswcrthe bestialische Aiis- , Mmgen bespöttelt! Ja, diese Organe gingen soweit 1! ihrem Fanatismus, daß sie die Hinrichümgeu der in Spanien, Frankreich u. s. w. ergriffenen anarchistischen wmäter als Mordthateu, welche die feile Bourgeoise an Grunde durchaus edleu Menscheubrüdcru begehe, zn M'Eerisiren wagten, und es leugneten, daß die Caserio, Amant, Henry ü. s. w. auf dem Schaffst nur die gerechte TM» für ihre entsetzlichen Schandthaten erlitten, lind ftin Musische Sozialistenführer Du Quercy hat es geradezu ciap Ait erklärt, daß zwischen Anarchisten und Sozialisten nur spitzfindige Unterschiede beständen, welche kici Mung offenbar eine ziemlich verbreitete in sozialdemo- Wn Kreisen ist. des Ausschluß der Anarchisten von de» Verhandlungen eitel L^mier Sozialistenkongresses erweist sich daher als Mn^^olfechterei, als ein Manöver, bestimmt, den Leicht- bon oder Gedankenlosen, welche die Sozialdemokratie "k immer nicht für hochgefährlich halten, Sand in die r"0eii Zu streuen. Gewiß, äußerlich unterscheiden sich Win ^"wkratie und Anarchismus nach so manchen Richt- hin, aber in ihrem innersten Wesen und in ihren sj. Bele» siud sich beide Bewegungen gleich, beide wollen End s heutigen staatlichen und sozialen Verhältnissen ein die,- bereiten, nur daß sie vorerst noch über die Wege zu Z k .m ZAe mit einander hadern. Erscheinen doch der di? wokratie wie dem Anarchismus der heutige Staat, der A "Archie, die Ehe, die Religion, das Privateigenthnm die,u'"Wung werth, und die Unduldsamkeit, mit der des sB^igänger beider Richtungen gegen die Anhänger sst ?^igen Zustandes auftreten, bleibt immer wieder die- eb"^-Sozialdemokratie und Anarchismus siud und bleiben IxB Brüder, nur die Kappen sind andere — anf das Hilm. , ibuft im Grunde aller Unterschied zwischen ihnen Imtsblutl Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Aal. Amtsgericht und den Stadtrath zn Wilsdruff, Beginn der kretischen Unruhen war das Feuer des Türken- hasses aus das griechische Festland hinübergesprnugen und hatte hier reiche Nahrung gesunden. In gewaltiger Flamme war hier die nationale Leidenschaft emporgelodert, und die Regierung mit der Forderung bestürmt worden, sie solle sich auf die Seite der Aufstäiidigen stelle», ihnen helfe», das Türkenjoch abzuwerfen und sodann die Insel für das Königreich gcwiimen. Die Regierung hatte sich diesem Andrmgen widersetzt, wohl wissend, daß die finanzielle Lage kriegerische Anstrengungen überhaupt nicht gestatte, und daß Europa ein selbständiges Vorgehen Griechenlands nicht dulden würde. Allein es geschah nur in verkleinertem Maß- MK Miß ind Birne»- verwend . 5-6 W >—15 M voWndig ; geschüttet etzörig um- lan Aepsel- ch mache»- rmende a»' . 5—6 Kilo getro^lR icht uB Weinig as GetB' Kd nun dü u sie i» fler, deuteno s-' besser nm» bietet W j, Weil er und kouu»i eren Äell fache im Ha^ r ist, «ae all ist nve in vr» den dk" ; beseitig'- man dr< man n-- innde» ' Kleis vel- ma» k» Zassi- qeivorte- GeschE >en wend sselben mes eine sialf man Die der sewf' iü mE lens atzen ft " nichts «eder s»" -Wz mein AIS Wd; °ersch><," m-, Lo-ss oder n-eE ! Ekzeh-" °,"j des Ä'L otMsig-L -'»sich- aller 2 eingetl-ch ndet ,« lircsiend einung. 'F ch--ÄK «s L» lauerst,e- WM »siel irn «ch Gl > E F re n-ch F Machsch Kil lt zu-» > r dal»-, i- ll i, mü V end äch »ach sich " er Wilhelm ist von Kiel aus, pw er nach glück- zu bewachen, es sei daher nicht zu verhindern, daß gelegeut- Zch.st ssbtchlnsse seiner Nordlandsfahrt gelandet war, auf lich eiu Schiff mit Kriegskoutrebaude in See gehe. Sinn bei Kassel, wo die kaiserliche Familie sind aber neuerdings Ereignisse eingetretcn, durch die deut- sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. ^scheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends. — Bezugs,preis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilddruft. — Verantwortlich für die Redaktion H A. Berg-r oa e.bn. stabe, was sich in den westindischen Gewässern zugetragen haffund noch zuträgt: wenn die Regierung aus diplomatischen Rücksichten sich zurückhält, so unternahm das Volk auf eigene .-""M""' st" Faust zu thun, was es vom nationalen Standpunkte aus die Bildung solcher Banden zu verhindern, ^»zwischen für geboten hält, rüstete Schiffe ans und führte den be- "" "" freundeten Kämpfern Waffen, Munition und auch Frei willige zu. Man darf vielleicht behaupten, daß ohne diese Unterstützung, die von Griechenland herübcrkam, die Ruhe