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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 06.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189608060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960806
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-06
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Monat
1896-08
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Jahr
1896
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Gewitter B GutsbesW Ein Biltz' Faßmanns : es gar nicht war notür- rollen Thi^ wütdsch^' es in's L-d!" j Glauchoii . Und henü mgegend, te- 'enfalls untn i nicht sob» mte früh dir den an stüz n einem E« ithen heraus. Stellen übtt- das Wass« rracht werden. :lben Ftuthen ere Fischteiche >et, denn die erbrechen und den Besitzern e gefährdeten >urch Bretter r im Enak standes und Handwerker n BeschG' mhme zu der ern, die Er' c den Bund chlossen, ss Zu Punkt 2. . wurde M kerbünde Schutz-UN» wertbMt' itglieder d die :ben wollen, Landes»«' beschtosirn, s sächsiA" en und N' cde N-ntur Bundesoo-' Waldhet^ Tasche Mark und ete sich hen Find-" noch zer ist- . selbe wur° .der S-lbß' zem MS" rnde. 3" tzschlag id, welch" fiere unbk' l Uhr ilten Ho"d, in Kopp" igend "vl- ft„Wm» stellte sich fier Laud" kück'v us der füns' cnold, and eiter Ernsi Lie f-stS" i Mädch" aaren si^ tschneid"" ^komw"' sgefloch"' Minnrnt t ergriff"' ldig kur» Family taurateu" durch Er' ederSd" -chlafstudk , ihm Durch Bei d-n> aren v^' getricdeU wichen A»' egimentS, der So. 31. J»« litten dir larnsdort r Wald' ablezk W-j!" ück-n S" sxann" n er t" werde. Jetzt läßt es die bewußte Falte noch nicht zu. Treten Sie ruhig, wenn doch so eindringlichen Weise. Wahl soll nächsten d e r a t h. hinzu, „daß ich diesen anderen Enkel, wenn er am Leben ge blieben und kein Pinseler gewesen wäre, doch bei mir behalten und vielleicht lieb gewonnen hätte. Nun, Gott hat mir diesen Kampf erspart — * stunde zu spät nach Liebe verlangt." Der Alte sah den Pfarrer scharf an. Scherze fragte, ob er ihn erschießen solle. Plötzlich krachte der Schuß los und blutüberströmt stürzte der Waldarbeiter Hille lobt zu Boden. Der so schnell aus dem Leben Geschiedene hinterläßt Frau und 5 unerzogene Kinder. Der unvorsichtige Schütze war trostlos über das durch seinen Leichtsinn angerichtete Unheil. Er stellte sich selbst der Gerichtsbehörde in Rumburg. — Zschopau, 4. August. Daß sich ein Pferd vom Stall auf den über demselben befindlichen Boden „versteigt", dürfte wohl selten vorkommen. Hier ist es passirt. Als der Trünwaarenhändler Borngräbers am Sonntag Abend den Pferde stall betrat, fand er denselben leer. Gestohlen konnte das Pferd nicht sein, denn die Stallthüre hatte er verschlossen vor gefunden. Alsbald vernimmt er über sich „schwere" Tritte, er sieht nach und richtig, sein Gaul ist die Treppe hinauf auf dm Heuboden gestiegen! Wie war ober der waghalsige Vier füßler, der sich oben jedenfalls einmal etwas zu gute gethan haben mag, wieder herunterzubringen? Da war guter Rath theuer! Doch es ging. Zunächst mußte das Pferd die Nacht im oberen Stockwerk verbringen. Am Montag früh wurde die Treppe mit Brettern belegt und Heu darauf gestreut, dann wurden Stricke hinzugeschafft und am Pferde vorn und hinten befestigt, und so wurde der Ausreißer — vorn gezogen, hinten gehalten — auf der Rutschbahn wieder in sein altes Heim zu rickbefördert. Alles ist glücklich von Statten gegangen und wohl und munter befindet sich der Gaul jetzt wieder in seinem Stall. — Unaufgeklärt bleibt ein Vorfall, schreibt der „Vogtl. AB-', der sich jüngst in der Wohnung eines Gemeindevor- standes im sächsischen Grenzbezirk abspielte. Der Sohn des Illgen Gastwirthes Sch. hatte sich bei dem Gemeindevorstand einen Viehtransportschein ausstellen lassen. Dabei will Ersterer eine Brieftasche mit 1700 Mark Inhalt in der Wohnung des M. liegen gelassen haben. Letzterer, ein durch und durch reeller Herr, bestreitet dies. Beide Männer, vorher tie besten Neunde und Nachbarn, haben den Klageweg beschritten. — Am Sonntag Nachmittag ging in der Gegend zwischen Eireiz und Elsterberg, zumal auf den Höhen nach Zeulen roda zu, ein wolkcnbruchartiger Regen nieder, durch den viel Schaden verursacht wurde. Harmlose Bäche wurden zu reißenden Nissen. Alles wurde verheert, was im Wege stand. Die Tremvitzbach bei Elsterberg üRrfluthete einige Häuser im sog. «Hinteren Viertel", wo das Vieh aus den Ställen schleunigst herausgeschafft werden mußte. Bei Greiz haben der Quirlbach, di- Göltzsch und die Elster viel Schaden angerichtet, u. A. ist die große F. A. Jahn'sche Färberei an der Zeulenrodaerstraße sehr stark beschädigt an Gebäuden und Maschinen. Der Schützen dlatz in Greiz, wo gerade Vogelschießen stattfindet, war stellen weise einen halben Meter überfluthet. Die Elster führt- viel Baumstämme, Fässer rc. mit sich; ein Steg über die Elster wurde weggeschwemmt, centnerschwere Felsblöcke weggeführt. ' Die Verwüstung ist groß. „Sie dürfen nicht zuviel von mir fordern, Herr Pfarrer. — Vielleicht kommt die Stunde noch, wo ich ihn selber rufen mir haben Sie nichts zu fürchten." In Wiedekinds Augen stammte es wieder drohend auf, bezwang er sich, und reichte dem geistlichen Herrn die Hand. " " " '. Werden Sie Ihrem Adoptiv- Ge traut: Wilhelm August Grünert, Arbeiter hier, mit Marie Ernestine Kretzschmar hier. Beerdigt: Paul Kurt, Karl August Kriegels, Geschirr führers hier, Sohn, 1 M. 6 Tg. alt; Amalie Henriette, geb. Leuschner, Friedlich Hermann Herzogs, Gemeindevorstands in Grumbach, Ehefrau, 52 I. 1 M. 13 Tg. alt, verwittw. Jo hanne Sophie Brendel, geb. Pietzsch hier, 76 I. 4 M. 8 Tg. alt; verwittw. Johanna Rosine Hoppe, geb. Kretzschmar, hier, 92 I. I. M. 4 Tg. alt; verwittw. Johanne Juliane Opitz, geb. Schmidt hier, 72 I. 10 M. 19 Tg. alt; Martha Marie Lehmann, Dienstmagd von Kleinschönberg, (ff im Bezirks krankenhause) 23 I. 6 M. 10 Tg. alt; Friedrich Ernst Budich, Eisenbahnschaffner hier, 37 I. 1 M. 29 Tg. alt. Sadtgemeinderathssitzung. > Anwesend: 11 Stadtgemeinderathsmitglieder. 1. wurde durch den Herrn Vorsitzenden Stadtrath Goerne Bericht über die von der eingesetzten Deputation gepflogenen Ver handlungen wegen der Einrichtung einer NiederdruckdampsheizungS- anlage im hiesigen Rathhouse erstattet. Man erklärte sich mit der Einrichtung einer solchen Anlage einverstanden und die De putation soll nunmehr das Weitererforderliche vornehmen. 2. wurden die Beschlüsse der Feuerlöschdeputation durch berathen und genehmigt. 3. lag ein Gesuch der Frau verwittw. Bürgermeister Ficker um Gewährung einer Entschädigung für von ihrem ver- tocbenen Ehemanne getroffene Verbesserungen im Kämmcrei- gebäude vor, welches ebenfalls Genehmigung fand. 4, wurde dem Herrn Braumeister Frühauf auf sein An suchen der Pichschuppen gegen monatlichen Pacht von 2 Mark überlassen und zwar bis zu der nothwendig werdenden Her stellung der Ufermauer des hinter dem Pichschuppen vorüber gehenden Mühlgrabens. Die Steine des Schuppens sollen zu dieser Mauer dann verwandt werden. 5. nahm man Kenntniß von einer Eingabe des Herrn Hotelier Gietzelt wegen käuflicher Ueberlassung des Kämmerei gebäudes. Dieselbe soll vorläufig beigelegt werden. 6. beschloß man bei Konzerten von Militärkapellen in hiesiger Stadt während der diesjährigen Herbstübungen nur den dopp.lten Satz zur Armenkasse zu fordern. 7. Von dem Dankschreiben des Herrn Controleur Junge für die verwilligte Gehaltszulage nahm man Kenntniß. 8. Vom Herrn Elektrizitätswerksbesitzer Fischer sollen vom 1. September 1896 ab jährlich 50 Mark für Mitbenutzung der Masten der städtischen Straßenbeleuchtung gefordert werden. 9. Auf das Gesuch des Herrn Grove um käufliche Ueber- lassung der Straßencandelaber demselben ca. 20 zu überlassen, diejenigen, welche entbehrt werden können, sollen durch die Herren Reiche und Dinndorf festgestellt werden. 10. wurde Kenntniß genommen von der Verfügung der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen wegen der Regelung des öffentlichen Weges zwischen dem Ranft'schen und Angcr- mann'schen Grundstücke. 11. Ebenso nahm man Kenntniß von dem Angebote des Herrn Fritz Arndt in Oberwartha auf Lieferung von Sand. 12. Die Zahlung von Wasserzinö an Herrn Osw. Hoff mann hier soll vom 1. Juli ab eingestellt werden. 13. wurde die Gewährung eines Beitrages für die Diako nissenanstalt Dresden abgelehnt, jedoch wurde die Genehmigung zur Vornahme von Haussammlungen in hiesiger Stadt wie bisher gegeben. 14. 'wurde für die Arbeiterkolonie Schneckengran auf dieses meinen Muth stärke, Hochwürden. Aber," — hier zuckte es wie Schmerz und tiefe Trauer über das faltige Gesicht und die Stimme wurde leiser, „dicht daneben steckt außer meinem festen Glauben und religiösen Gefühl noch eine Falte, welche Sie nicht entdeckt haben, — und worin die Vaterliebe sich barg seit all' den Jahren. Es half wir nichts, daß ich das Feuer des Hasses anblies, um das mir unerträgliche Gefühl zu vernichten, daß ich mich selber verspottete und verachtete, — es war da und blieb da, — sehen Sie, Hochwürden, Herr Pfarrer. Jcb weiß jetzt, daß König Wieking daran schuld ist. — Können Sie es mir vergeben?" „Ja, eS sei Ihnen vergeben, daß Sie gegen die Wahrheit gesündigt haben," sprach der Pfarrer mit Nachdruck, „ich hoffe aber nun auch, daß die Liebe den Haß auslösche und daß die volle Versöhnung, welche dieses Begräbniß bekunden soll, sich auch auf den lebenden Enkel, auf Ihren Adoptivsohn, er strecken werde." „Ich habe ihm verziehen," erwiderte der Greis kurz. „Und ihm Ihre unverkürzte Liebe wieder zugewandt?" Dresden, 3 August. (Getrcidcpreise.) An der Börse per 1000 Kilogramm Weizen, weiß, 151—156 Mk., do. braun 146—154 Mk., Roggen 116-121 Mk., Gerste 135 bi« 145 Mark, Hafer 128—140 Mark. — Auf dem Markte: Kartoffeln neue per Ctr. 2 Mk. 80 Pf. bis 3 Mk. 20 Pf. Butter per Kilo 2 Mk. 20 Pf. bis 2 Mk. 40 Pf. Heu per 50 Kilo 3 Mk. 10 Pf. bis 3 Mk. 30 Pf. Stroh per Schock 24 Mk. - Pf. bis 25 M- — Pf. Jahr ein Beitrag von 10 Mark verwilligt. 15. Von der Eingabe der „freien Waldloge" zu Dresden wegen der Errichtung des Prinzeß-Maria-Anna-Heims nahm man Kenntniß, einen Beitrag hierzu verwilligte man jedoch nicht. 16. Verwilligte man für die Abgebrannten in Jöhstadt einen Geldbetrag von 50 Mark. 17. bis 20. faßte man in Armensachcn Beschlüsse. 21. Der auf dem Comunicationswege von Wilsdruff nach Hühndorf am dort befindlichen Steinbruche abgelagerte Schutt soll auf Kosten der Stadt in diesen geschüttet und im Uebrigen Bekanntmachung erlassen werden, daß das fernere Ablagern von Schutt auf diesem Wege bei Strafe verboten ist. 22. Von dein Berichte des Herrn Schuldirektor Gerhardt wegen der Haftpflichtversicherung nahm man Kenntniß und er klärte sich mit dem Beitritt zum Allgemeinen Deutschen Ver sicherungsverein in Stuttgart einverstanden. Es soll mit der Abschließung des Vertrags Herr Schuldirektor Gerhardt betraut werden. 23. Von dem Referate des Herrn Kürschnermeister Springs klee wegen der Errichtung von Arbeitsvermittelungsämtern nahm man Kenntniß und wollte man weitere Schritte in dieser Sache nicht thun. Donnerstag stattfinden. Wilsdruff, den 3. August 1896. Der Stabtgemein I V. Gserne. Der Alte lachte wieder kurz auf. „Uebrigens wär's wohl möglich gewesen," setzte er ernst Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Im Monate Juli Getauft: Maric Elisabeth Gertrud, Robert Bruno Recks, Tischlergehilfens hier, Tochter; Kurt Fedor, Karl Maxi milian Bärs, königl. Obersteueroufsehers hier, Sohn; Heinrich Martin, Karl Oskar Donaths, Handarbeiters hier, Sohn; Kurt Willi, Josef Kar! Fomfara, Handarbeiter« hier, Sohn; Fritz Emil, Friedrich Emil Dittrichs, Buchhalters hier, Zwillings sohn; Frieda Lina, Ernst Louis Müllers, Tischlers hier, Tochter; Max Rudolf, Friedrich Ernst Richters, Tischlers hier, Sohn; Karl Fritz, Karl Hermann Müllers, Geschirrführers hier, Sohn; Paul Max, Alwin Max Oesers, Meßgehilfen hier, Sohn; Martha Elsa, Alexander Grallas, Fabrikarbeiters in Döhlen, Tochter; außerdem ein unehel. Sohn Gustav Walter. Mittheilungen aus der am 30. Juli ds. Js. stattgefundencn öffentlichen „Oder Sie gestraft für ihre lieblosen Gedanken und Vor sätze, Herr Wiedekind!" fiel der Pfarrer ruhig ein. „Ver gessen Sie das Wort der Schrift nicht: Des Menschen Leben währet siebenzig, wenn's hoch kommt, achtzig Jahre! — Geben Sie Ihrem Haffe oder Ihrem Götzen Wittekind keine zu lange Frist mehr, es hat schon manches trotzige Herz in der Sterbe- Der Haide-Baron. Roman von Emilie Heinrichs. ^Nachdruck verboten ) (Fortsetzung.) Jst's Ihnen so recht, Hochwürden?" „Es wäre mir schon recht, Herr Wiedekind!" versetzte der Pfarrer, sehr ernst, „wenn Si^oie gleichen Gefühle gegen den Lebenden gehegt hätten. Sie wollten dem Unglücklichen Geld geben, einen Stein anstatt des lebendigen Brodes väter licher Liebe wie es seine sterbende Mutter gehofft und erbeten hatte für ihr verwaistes Kind. Gott meinte es bester mit ihm, als er ihn vor dieser schweren Täuschung bewahrte." Der Greis starrte ihn an und wandte sich dann ab. „Es ist mein priesterliches Recht, und meine Pflicht, Ihnen den Weg der Wahrheit zu zeigen," fuhr der Pfarrer, zu ihm tretend, und die Hand auf seinen Arm legend, ruhig fort. „Eine Falte ihres Herzens giebt es, wohin das Auge des Beichtigers nie gedrungen ist, eine Falte, worin die Selbst sucht, die Selbstvergötterung, das Pharifäerthum nistet und sich einen Attar errichtet hat. Daß Sie den Todten ehren wollen, ist löblich, aber weiß er davon, empfindet er die Liebe, welche der Welt ein versöhntes Vaterherz zeigen soll? — Nein, Sie würden es nicht thun, wenn Sie solches voraussetzen. Der stolze Mann, der sich vom Stamme Wittekinds herleitet, will sich selber damit ebren —" „Herr Pfarrer," unterbrach ihn der Alte, sich mit funkelnden Augen wieder zu ihm wendend, „Sie reden zu einem Manne von achtzig Jahren, der Ihnen nie ein Hehl aus seinen Ge danken und Gefühlen gemacht hat. Wenn ich stolz bin, so Es war seltsam, daß der alte Wiedekind seit dem jähen von überzeugen, Großvater!" erwiderte Gerhard mit zuckenden Tode des zweiten Enkels ein ganz besonderes Interesse für Lippen. diesen gewonnen zu haben schien und jetzt eine Art Ehre darin „Wozu? — Es wäre zwecklos — und doch, wenn ich's setzte, sein Begräbniß möglichst öffentlich zu gestalten, was den s recht bedenke, er soll mit mir in einem Grabe ruhen, — da Pfarrer nichl wenig überraschte. I ist's wohl besser, ich überzeuge mich durch den eigenen Augen- „Bah," erwiderte er den fragenden Blick desselben, „manischem." (Fortsetzung folgt.) soll mir nicht nachsagen, daß ich meinen Haß über'« Grabs hinaustragc. Die Welt mag es heute wissen und sich erzählen, Laß ich in diesem Todten auch meiner Tochter verziehen habe. habe ich ein Recht dazu und wenn ich meinen Enkel ehren will, so thu' ich's justement, weil er von meinem Blut ist und mich nicht mehr an seinen Schurken von Vater erinnern kann. Was nun die Falte in meinem Herzen anbelangt," setzte er langsamer hinzu, „so mögen Sie Recht haben, Hoch würden, daß König Wieking sich darin versteckt, was schelten Sie mich jetzt darum, da Sie ihn doch längst entdeckt haben." Der Alte lachte kurz auf und wiegte dann bedächtig den weißen Kopf. „Mag sein," fuhr er fort, „daß ich ihm einen kleinen Altar tief drinnen erbaut habe, woran ich meinen Stolz und 24. Die eingegangenen Gesuche um die Registratorstelle wurden den Herren Stadtverordneten Reiche, Gerhardt und Beeger zur Prüfung übergeben. Die vseryaro, „ocLiusscn vuluu,, niu-tv soyn von oem Dries seines Dorers ncuryeuung r Äscher wünsche als eine Versöhnung mit dem alten Manne, „Rathen Sie dazu, Herr Pfarrer?" ich doch viel verdanke." „Nein, ich wollte Sie bitten, es nicht zu thun." «Hoffen wir's, mein Sohn," tröstete Oüfeld, „der liebe „Es war auch nicht mein Wille, — doch würde ich, falls ^°tt hat schon manchen Segensquell aus einem Fels erschlossen, noch hierher kommen sollte, es wohl schwerlich verhindern ^holb nicht auch der Quell der Liebe aus einem verhärteten können, daß er seinen Sohn aufsuchte. Na, mag der Junge sRenschenherzen. — Sie wissen wohl auch, daß Ihre Mutter dann sehen, wie er mit ihm fertig wird. Vielleicht fühlen sich drüben gestorben ist." die beiden Pinseler ganz besonders zu einander hingezogen." „Ja, Großvater hat mir ihren Brief sogar geschenkt. Ich Bevor der Pfarrer ihm antworten konnte, wurde er durch ^age ihn bei mir. Es war mir furchtbar, daß die rührenden einen heranrollenden Wagen unterbrochen. Zeilen seines sterbenden Kindes ihn nicht so viel erregen konnten, „Die Leiche ihres Enkels ist angekommen," sprach er mit dls ein flacher Scherben die Wasserfläche berührt. Ich habe feierlichem Einst. leinen Spott ruhig ertragen, obwohl oft eine übermenschliche Der Wagen hielt vor dem Pfarrhause. Gerhard schwang Anstrengung dazu gehörte." sich herab und eilte in'« HauS. Er wußte ja, daß er den „Darf ich den Brief lesen?" fragte Ostfeld leise. „Nein, Großvater hier finden werde. nicht jetzt," wehrte er hastig ab, als Gerhard in die Brusttasche Während der geistliche Herr dem jungen Manne, der Skiff, ,später, wenn Sie zu mir kommen." sehr bleich und traurig aussah, die Hand drückte, nickte ihm Die Unterhaltung verstummte jetzt, bis der junge Mann per Alte, der keine Miene machte, ihn herzlich zu begrüßen, etwa eine Viertelstunde vor Thalfeld halten ließ, dem Freunde kurz zu. die Hand drückte und dann mit dem Knechte und der Leiche „Du bist also fest davon überzeugt, daß der Tobte Dein de« Bruders weiterfuhr, während Ostfeld auf einem Richtweg Bruder ist?" fragte er alsdann ebenso kurz. nach dem Hammer zurückkehrte. „Wenn Du ihn sehen willst, kannst Du Dich selber da- , „Auf der Stelle. Man hatte ihn photographiren und l"N Bild von einigen Zeitungen bringen lassen. Mein Er- '^"nen erregte überall Aufsehen, sodann trägt noch seine Wäsche d'- Buchstaben P. N. —" . »Ich erinnere mich jetzt, daß er Paul hieß'" sprach Ost- «ld bewegt. „Armer Bursche, so dicht am Hafen einem solchen Schicksal zu verfallen! Da schwatzen wir immer von den un- stcheren und ungesetzlichen Zuständen Amerika's und thäten, denke ich, gut daran, vor der eigenen Thür zu fegen. Drüben ^ar er bi« jetzt seines Lebens sicher gewesen, während der erste schritt auf europäischen Boden ihn Mörderhänden überlieferte. Wie mir übrigens mitgetheilt, ist Ihr Großvater entschlossen, «in Geld zu sparen, um, falls einVerbrechen erwiesen sei, den Thäter an's Messer zu liefern." „Ich habe nach dieser Seite hin auch schon die nöthigen schritte eingeleitet," versetzte Gerhard, „dieKrimial-Polizei ist bereit« in Thätigkeit." „Rathen Sie Ihrem Großvater, einen Detectiv auö Beritt, wmmen zu lassen. In der Provinz fehlt es den meisten an der nöthigen Erfahrung." „Hoffentlich werden Sie mir keine Strafpredigt am Grabe „Er wird sich von mir keinen Rath geben lassen, darin meiner Seligen, an deren Seite mein Enkel ruhen soll, halten Müßten Sie den alten Wiedekind doch kennen, mein bester wollen, Hochwürden!" sagte er finster. „Sagen Sie's mir im Ostfeld! — Ob er auf dem Kirchhof sein wird? Ich vergaß, Voraus, damit ich mich bei Zeiten aus dem Staube mache." d"> Aloys darum zu fragen." „Sie sind von der Hand Gottes schon gestraft genug, .„Er ist bereits im Pfarrhause," erwiderte Ostfeld, „be- mein alter Freund!" erwiderte der Pfarrer in seiner sanften °°r ich's vergesse, lieber Gerhard," setzte er rasch hinzu, „ich und doch so eindringlichen Weise. „Treten Sie ruhig, wenn sollte Sie bitten auf einige Tage mein Gast im Hammer zu Sie es sonst vermögen, an das Grab ihrer seligen Gattin, "n. Sollte der Großvater selbst heute noch angesichts de« von " ' — ' " " " -°bten Enkels sich einer Versöhnung mit Ihnen verschließen, "Nn erwarte ich Sie sofort." doch „ „ . »Ich komme zu Ihnen, mein väterlicher Freund!" er- Dieser "hielt sie fest und fragte: „Werden Sie Ihrem Al ertt Geicheirp, „verlassen Sie sich daraus, obwohl ich nichts sohn von dem Brief seines Vaters Mittheilung machen?"
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