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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 06.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189608060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960806
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
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Monat
1896-08
- Tag 1896-08-06
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Monat
1896-08
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Jahr
1896
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sorge um den Sieg der Wahrheit für nothwendig erachtet, die Untersuchung in dieser Angelegenheit persönlich zu leiten und zu führen. Nunmehr, nachdem wir alle Umstände reiflich er wogen haben, welche die Untersuchung ergeben hat, finden wir es für gut, die Angelegenheit nicht den ordentlichen Gerichten zur Entscheidung zu übergeben, sondern wir wollen dieselbe durch unsere unmittelbare Macht regeln. Nachdem wir uns ferner überzeugt haben, daß die Ursache des Unglücks darin zu suchen ist, daß die Moskauer Behörden verpflichtet, die Ordnung und die Sicherheit der Hauptstadt zu überwachen, zur rechten Zeit nicht die entsprechenden Maßregeln ergriffen haben, um die Masse des dem Chodinskoje-Felde zuströmenden Boltcö zu lenken, und nachdem wir aus diesem Grunde den das Amt eines Ober-Polizeimeisters von Moskau Ausübenden ohne sein Ansuchen vollständig aus dem Dienste entlassen haben, befebl-n wir den Ministern des kaiserlichen Hauses und des Innern, daß sie bezüglich der übrigen Amtspersonen, welche sich der Nichterfüllung ihrer Pflichten schuldig gemacht habeu, andere von uns angezeigte Strafmittel entsprechend der erwiesenen Schuld gehörig anwenden." Der zweite Ukas hat folgenden Wortlaut: „Nachdem wir persönlich die bisherige, anläßlich des unglücklichen Unfalles, welcher sich am 18. Mai l I. auf dem Chodinskoje-Felde in Moskau ereignet hat, durchge führte Untersuchung geprüft haben, konnten wir zu unserer größten Trauer bemerken, daß das Streben von Seiten unter geordneter Vollstrecker, sich eine ihnen nicht zukommende Be deutung anzueignen, unter denselben eine Rioalisation hervor gerufen hat, deren Folge der Mangel eines gegenseitigen Mit wirkens war. Indem wir anstreben, ähnlichen Erscheinungen, welche die schädlichsten Folgen in ganz Rußland haben können, ein Ende zu machen, befehlen wir allen Ministern, allen Cbef- verwaltern selbstständiger Theile, allen Gouverneuren und allen Vorgesetzten jeglicher Dicasterien, daß sie ihr Wirken und ihre Verfügungen einheitlich treffen und daß sie unaushö-lich darauf Bedacht nehmen, daß die ihnen unterstehenden Anstalten und Personen untereinander keme Eifersüchteleien begehen und daß sie sich für das Wohl des Dienstes unentwegt bemühen." Der „Vorwärts" sieht sich zu einer Warnung an die der Armee angehörenden Mitglieder der sozialdemokratischen Partei veranlaßt; er räth „jedem Angehörigen des Soldatenstandes, während der Zeit, wo er unter dem Militärgesetz steht, seine politische Gesinnung für sich zu behalten". Der Nutzen, den ein Soldat der Partei durch Propaganda bei diesem oder jenem Kameraden etwa erweisen könnte, werde unter allen Umständen überwogen durch die Strafen, die er persönlich zu erdulden habe, wenn „die Sache herauskommt". Ueber den Ursprung der makedonischen Bewegung und das Komitee in Larissa werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Letzteres im vergangenen Herbst infolge der bulgarischen Umtriebe auf der Balkanhalbinsel gegründet, hielt man, nachdem wieder Ruhe eingetreten, hier für aufgelöst. Infolge seiner Beziehungen zu Athen und bei der herrschenden nationalen Spannung wurde es aber durch die Unterstützung einiger Millionäre, deren jeder 100000 Drachmen hergab, in aller Stille rekonstruirt. Die erste Bande, die auf türkisches Gebiet übertrat, wurde vom Komitee ausgerüstet und bestand aus 400 Mann, die in kleinen Trupps, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, die Grenze überschritten. Am Fuße des Olymp trafen sie dann zusammen und gelangten unbemerkt zu einem griechischen Kloster, dessen Name nicht genannt wird, wo sie Lebensmittel kauften, dem Gottesdienst beiwohnten und das Abendmahl nahmen. Wo sie hmkamen, erwies ihnen die hellenische Bevölkerung bereit willigst Gastfreundschaft. Weil sie stets im Walde marschirten, wurden die türkischen Behörden sie anfangs nicht gewahr. Erst als sie ca. 7 km von Berra entfernt waren, erhielten letztere von ihren Vorhaben Kunde und es kam zum Kampfe. Bei einem gefangenen Insurgenten, der nach Saloniki gebrächt wurde, fand man einen Schein mit einer Matrikelnummer, an dessen Kopf sich ein griechisches Kreuz mit der Unterschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen", befand. Darunter las man: „Wir, das hellenische Nationalkomitee, schwören im Namen der Dreieinigkeit für den Glauben, das Vaterland, unsere Rechte und die unserer Brüder in Macedonien bis zum letzten Bluts tropfen zu kämpfen". Vaterländisches. Wilsdruff, 5. August. Der vergangenen Freitag Nachts wegen ruhestörenden Lärms in unserer Stadt verhaftete, jedoch Sonnabend wieder freige- lassene Kutscher Weser, in Diensten des Herrn Gutsbesitzer Näcke-Sachsdorf, hat sich aus Verzweiflung darüber, wie ein hinterlassener Brief besagt, heute Mittwoch früh mittelst Revolvers erschossen. Sein Dienstherr stellt dem Weser das beste Zeug- niß aus. — Morgen Donnerstag, den 6. August, findet im hiesigen Echützenhause das dritte diesjährige Sommer-Abonnement konzert seitens unserer Stadtkapelle statt, worauf wir alle Musikfreunde aufmerksam machen. Für ein gut gewähltes Programm hat Herr Musikdirektor Römisch auch diesmal wiederum Sorge getragen. — Die anläßlich ihrer rohen Thaten aus Unkersdorf flüchtig gewordenen drei Knechte sind nunmehr hinter Schloß und Riegel. Zwei derselben wurden bereits Montag Abend unter großem Menschenauflauf nach dem hiesigen Amtsgericht überführt, während der Dritte am Dienstag früh nach hier gebracht wurde. Die Knechte waren bei den Herren Gutsbe sitzern Hermsdorf, Ludwig und Klotzsche in Diensten. Der durch das Zerschlagen von Fenstern, Thüren, Lampen, Spiegeln, Fensterladen, Biergläsern, Flaschen rc. dem Gasthofsbesitzer Jähnigen in Unkersdorf aufgelaufene Schaden beträgt unge fähr 500 Mark. — Eine für Badereisende bemerkenswerthe Entscheidung hat kürzlich ein Kaufmann aus Offenbach herbeigeführt. Seine Gattin hielt sich drei Wochen in Soden im Taunus der Luft veränderung wegen auf und wurde zur Zahlung einer Kurtaxe von 14 Mark herangezogen, deren Zahlung mit der Begründung, daß sie die Kureinrichtunqen nicht benutze, verweigert wurde. Die Gemeinde Soden wies diesen Einwurf zurück und drohte Pfändung an, worauf die Zahlung der Taxe erfolgte. Die seitens des Kaufmanns auf dem Verwaltungswege angestrengte Klage gegen die Gemeinde Soden fiel zu seinen Gunsten aus, das Landrathsamt in Höchst verfügte die Rückzahlung der Kur taxe, die denn auch erfolgte. — Die Jagdkarten anf das Winterhalbjahr 1896/97, welche von dem Gendarmerie-Wirthschaftsdepot an di? Jagd ¬ polizeibehörden zur Verabfolgung kommen, sind aus Kartonpapier I von hellgrüner Farbe hergestellt worden. — Unkersdorf. Nachdem vor einigen Jahren die hiesige Kirche im Innern und Aeußern völlig erneuert worden ist, ist am vorigen Sonntag der schönste Schmuck des Gotteshauses, die neue Orgel, geweiht worden. Das Werk mit Kegelladen system und pneumatischer Registration ist aus der bewährten Orgelbauanstalt von Bruno Kircheisen in Dresden hervorgegangen. Sowohl in den einzelnen Stimmen, besonders aber auch in seiner Gesammtwirkung, giebt dieses schöne Orgelwerk ein schönes Zeugniß von der Leistungsfähigkeit ihres Erbauers. — Dresden. Nächsten Sonntag, den 9. d. M. läßt unsere Staatsbahnverwaltung abermals einen Sonderzug nach Berlin (über Röderau) ab, welcher vom hiesigen Personen-Haupt- bahnhof früh 4 Uhr 20 Minuten, vom Leipziger Bahnhof 4 Uhr 37 Minuten abgeht und unterwegs nach Radebeul, Kötzschenbroda und Coswig bedienend, 8 Uhr Vormittags in Berlin, Anhalter Bahnhof, ankommen wird. Zu dem Sonder zuge werden ein- und achttägige Fahrkarten nach Berlin ausge geben; erstere kosten 7,70 Mk. in II., 5,20 in III. Klasse, letztere 10,90 Mk. bezw. 7,30 Mk. Die eintägigen Fahrkarten gelten zur Rückfahrt nur bei einem Sonderzuge, welcher Abends 11 Uhr 25 Minuten von Berlin, Anhalter Bahnhof, abgefertigt wird und Montag früh gegen 4 Uhr hier anlangt, dagegen berechtigen die mehrtägigen Fahrkarten zur Rückfahrt mit ge wöhnlichen Personenzügen über Röderau oder Zossen-Elsterwerda, gegen Lösung von Zuschlagskarten auch bei Schnellzügen. — Ein auf einem Neubau in Dresden beschäftigter älterer Maurer war schon seit längerer Zeit allerlei Anfeindungen ausgesetzt, weil er sich der Maurer-Organisation nicht anschließen wollte. Donnerstag nach Feierabend machten sich nun drei Kollegen über ihn her, suchten ihn erst im Guten umzustimmen und prügelten ihn dann in der rohesten Weise durch, als er sich nicht bekehren lassen wollte. Der Vorgang kam zur Kennt- niß der Behörde, worauf die drei Maurer verhaftet wurden. — Meißen, 3. August. Am Sonnabend hat in der Amts- hauptmonnschaft unter dem Vorsitze des Amtshouptmanns von Schroeter eine Berathung über die anläßlich des Besuches Sr. Majestät des Kaisers in Cölln und Meißen zu treffenden Veranstaltungen stattgefunden. Wie man hört, ist auch bei dieser Gelegenheit wieder hervorgehoben worden, daß der Kaiser besuch noch durchaus nicht über allem Zweifel erhaben ist. Es ist aber auch möglich, daß Ihre Majestät die Kaiserin an diesem Besuche Theil nimmt, doch hängt dies von dem leider nicht ganz günstigen Befinden Ihrer Majestät der Königin Carola ab. Zu einem endgültigen Entschlusse scheinen die Berathungen über den Empfang der Majestäten noch nicht ge diehen zu sein, doch sind u. A. folgende Vorschläge gemacht worden: Am Lahnhofe auf Cöllner Gebiet erfolgt eine erste officielle Begrüßung, an der sich junge Damen mit Blumen sträußen betheiligen sollen. Auf der mit Ehrenpforten ge schmückten Feststraße bilden die Feuerwehren Spalier, auf dem Heinrichsplatze wird vielleicht ein lebendes Bild im Stile der Porzellanplastik gestellt, auf dem Theaterplatze geschieht die Begrüßung von Seiten der Stadt, die Gruppe der Stadtbehörden wird dabei ebenfalls von weißgekleideten jungen Damen eingerahmt sein, möglicher Weise wird eine derselben eine kurze poetische Ansprache an die Kaiserin richten. Auch auf der äußeren Leipziger Straße ist eine Dekoration durch lebende Bilder vorgesehen. Bei der Rückfahrt der hohen Herrschaften wird natürlich Alles aufgeboten, was Meißen und Cölln an Beleuchtungswirkungen zu leisten vermögen. s — Am 2. August waren es 38 Jahre, daß Gl-u^ von einer großen Wasserfluth heimgesucht wurde. Und Heu zum Jahrestag dieser Hochfluth steht Glauchaus Umgegend, sonders die Niederungen um die Lungwitzbach, ebenfalls Mi Wasser. Seit vielen Jahren hat der Lungwitzbach nicht so d" deutende Wassermassen herbeigeführt, wie er sie heute stütz di Mulde zuwälzte. Von den frühen Morgenstunden an das Wasser rapid, so daß das Tbal heute Morgen einem Es glich. Getreidepuppen ragten aus den Wasserfluthen herauf Die Dorfstraße in Lungwitz war an mehreren Stellen über- fluthet. In niedrig gelegene Wohnungen drang das Wasi" ein. Das Vieh mußte schleunigst in Sicherheit gebracht werde»- Balken und Wirthschaftsgegenstände führten die gelben Muths" mit sich. Die Thäler bei Lichtenstein weisen mehrere Fischteiv auf; diese waren von dem Hochwasser arg gefährdet, denn du Dämme drohten vor den starken Wogen durchzubrechen und damit wären dann auch die Fische in den Teichen den Besitz"" verloren gegangen. Es wurden deshalb an den gefährdet Stellen Pfähle eingerammt und die Dämme durch BreM g-schützt. — Adorf, 4. August. Bei dem schweren Gewitter "" Sonnabend gegen Abend wurde in Leubetha der GutsbeW Haueis in seinem Gehöfte vom Blitz erschlagen. Ein Blitz' strahl tödtete ferner in Eichigt zwei Kühe und in Faßmanns' reuth zwei Ochsen. Der Besitzer der letzteren hatte esgariE bemerkt, daß der Blitz seinen Stall getroffen und war natür lich arg bestürzt, als er am Morgen die werthvollen Thie" todt im Stalle liegen sah. — Leisnig, 2. August. Heute fand hier im des Johannisthales eine Sitzung des Bundesvorstandes un> der Vertrauensmänner des Allgemeinen deutschen Handwerke" bundes in Sachsen statt, in welcher die folgenden BeschE" gefaßt wurden. Zu dem ersten Punkte: Stellungnahme zu d" Verordnung des königlichen Ministeriums des Innern, Werbung der Rechte einer juristischen Person für den Bund betreffend, wurde nach eingehender Ausführung beschlossen, nächst von der Erwerbung dieser Rechte abzusehen. Zu Punkts Die Stellung selbstständiger Handwerker betreffend, wurde IM längerer Debatte beschlossen, selbstständige Handwerkerbünde geschlossene Vereine m den Städten Sachsens zum Schutze"" der Wahrung der berechtigten und besonders der wirthM^ lichen Interessen des Handwerker- und Mittelstandes in's Lebt" zu rufen. 3. Für Diejenigen, welche bereits Mitglieder Allgemeinen deutschen Handwerkerbundes sind und die gliedschaft des sächsischen Handwerkerbundes erwerben beträgt der jährliche Beitrag nur 20 Pf. für den Landes band. 4. wurde endlich nach längerer Aussprache beschloss'"' die Ortsgruppe Leisnig mit der Begründung eines sächE Handwerkerbundes zu beauftragen. Zum Vorsitzenden und gründer des sächsischen Handwerkerverbandes wurde Knorr-Leisnig gewählt. Ihm zur Seite stehen im Bundes stände je ein Mitglied der Ortsgruppen Döbeln, Waldh^ Mügeln, Kötzschenbroda, Ostrau und Großenhain. — I" Zittau fand ein Brautpaar eine Tasche Werthpapieren in der Höhe von 7000 bis 8000 Mark gab diese auf der Polizei ab. Bald darauf meldete sich Dame aus Löbau als Verliererin und gab den ehrlichen Fi"^ ein Finderlohn von 20 Mark. Jedenfalls wird noch et»"" nachfolgen müssen, da der gesetzliche Finderlohn höher ist- . — Auf eigenthümliche Weise hat am 29. Juli in KiE stein ein Dienstmädchen den Tod gefunden. Dasselbe , oberhalb der Cellulosefabrik nur mit dem Kopf im Wasser s Elbe liegend todt aufgefunden. Ob Unglücksfall oder mord vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden. — Ein schweres Gewitter mi wolkenbruchartigem entlud sich am Sonnabend im oberen Vvgtlande. 3" Leubetha wurde ein Haus durch einen kalten Blitzschlag trümmert; bei Wernitzgrün tödtete der Blitz ein Kind, wel^ der Vater an der Hand führte, während der letztere UM' schädigt blieb. . — Chemnitz. Am Sonntag Abend nach 12 Uhr man an der Ecke der Stephanstraße den 20 Jahre alten Ha", arbeiter Gustav Hermann Bretschneider aus Zschorlau, in K»pk" wohnhaft, blutüberströmt und mit dem Tode ringend Bretschneider wurde nach der nahegelegenen Wirthschaft „W'»" gebracht, wo er alsbald verschied. Gleich darauf stellt' auch der Logiskollege des Verstorbenen, der Handarbeiter Land' dort ein, welcher gleichfalls durch Messerstiche im Rück" am Arme schwer verletzt war. Der Hauptthäter ist der M' undzwanzig Jahre alte Färbereiarbeiler Ernst Karl Arnold, »" Lauterbach gebürtig, und der Mitthäter der Landarbeiter Er»> Richard Paul aus Beutha, beide hier wohnhaft. Wie E" stellt worden ist, haben Bretschneider und Lauber zwei Mäd^ vom „Wind" weg nach Hause begleitet. Diesen Paaren s", Arnold und Paul gefolgt. An dem AuffindungSvrte Wetschneid^ — Königsbrück, 3. August. Im Flußgebiete der kleinen Röder und Pulsnitz, zwischen den Städten Radeberg, Königs brück, Radeburg und Pulsnitz sind die Gewitter am Sonn abend Nachmittag wesentlich heftiger aufgetreten wie hier. Wolkenbruchartiger Regen benahm den Blick bis auf wenige Schritt und ununterbrochen durchzuckten Blitze die Luft, während mächtige Donnerschläge unaufhörlich widerhallt'n. Periodisch wurde der Regen durch Hagel unterbrochen. In Leppersdorfer Flur haben Schloßen die anstehende Ernte geschädigt. In der Nähe des Dorfes, am Eierberge, sind durch Blitzschlag die Pferde des Botenfuhrwerks „Gräfe" in Pulsnitz getödtet, der Geschirrführer glücklicherweise nur betäubt worden. — Di Röder ist bedeutend angeschwollen und hat leider ein Opfer g fordert. In Bad Liegau ertrank ein neunjähriger Knabe. D>. Eltern, Arbeitsleute Garten, sind tief zu beklagen, ihnen wan vor einigen Wochen ein fünfjähriges Töchterchen durch Ungliki an der Häckselschneidemaschine so schwer betroffen, daß ein Bei amputirt werden mußte, und am Sonnabend ist ihnen au.: das jüngste Kind gestorben. Der Ertrunkene war bis gestern Abend noch nicht aufgefunden und ist mit dem strömenden Wasser fortgerissen worden. — Leipzig, 2. August. Als Milchpanscherin ist die Ehefrau des Rittergutspachters von Großstädeln entlarvt worden. Sie hat die Magermilch mit Wasser und die Vollmilch mit Magermilch verdünnt und sich dadurch nachweislich einen be deutenden finanziellen Vortheil verschafft. Sie muß dafür zwei Tage im Gefängniß sitzen und außerdem noch eine Geldstrafe von 300 Mark entrichten. — Eine große Freude wurde dem 70jährigen Sänger veteran, Herrn Webermeister Carl Hering in Hartha bei Wald heim durch den vom Festausschuß beauftragten ersten Vorsitzenden des 5. deutschen Sänger-Bundesfestes in Stuttgart, Herrn Oberpostmeister Steidle, zutheil, indem er vom betreffenden Festausschuß eine größere Geldspende zugeschickt bekam, die ihm ermöglicht, die Hin- und Rückfahrt zu machen; ebenso wurde ihm mitgetheilt, daß er während der Dauer des Sängerfestes Gast des Festkomitees sei und für seine Unterkunft und Ver pflegung gesorgt sei. — Oelsnitz im Vogtlande, 3. August. Einen dreifachen Mord- und Selbstmordversuch verübte gestern Mittag in Ebmath ein noch Unbekannter, angeblich ein Photographengehilfe. Er drang plötzlich in die Behausung des Landwirthes Kretzschmar ein, welcher mit Frau und Tochter beim Mittagsbrode saß, und feuerte erst auf den Vater, dann auf die Tochter und schließlich auch auf die Mutter Revolverschüsse ab. Der Vater wurde schwer an der Brust, die Tochter leicht an der Seite verletzt, die Mutter fehlte der Verbrecher. Dieser kehrte sodann die Mordwaffe gegen sich und verletzte sich tödtlich durch einen Schuß in die Lunge. Der Selbstmörder, welcher wohl nicht mit dem Leben davonkommen wird, heißt Max Schau, ist aus Alten burg gebürtig und 19 Jahre alt. Die entsetzliche That hat er aus Eifersucht verübt, da die Tochter Kretzschmars nichts mehr von ihm wissen wollte. wobei Arnold sofort mit einem dolchartigen Messer losgesto»' während Paul mit e:nem gleichfalls gefährlichen zugeschlagen hat. Hierauf Haden die beiden die Flucht ergriff'"' Dem Verstorbenen war die linke Halsschlagader vollständig dE schnitten. . ' — Löß nitzthalbei Hohenfichte. Eine ergreifendeFamu'' tragödie hat sich hier abgespielt. Die Ehefrau des Restaurate W. hat ihr 5jähriges Söhnchen und dann sich selbst durchs hängen zu entleiben versucht. Gegen Mittag vermißte der mann seine Frau und fand, als er sie suchte, die Schlatst verschlossen. Als er sie gewaltsam öffnete, bot sich ih" 1 schauerlicher Anblick, er sah Frau und Kind erhängt. »> Aerzte wurden Wiederbelebungsversuche angestellt. Bei Kinde waren sie von Erfolg, bei der Frau aber waren»' Bemühungen vergebens. Was die Frau in den Tod geir" weiß Niemand; sie kann die That nur in einem plötzlichen fall von geistiger Umnachtung gethan haben. . — Oschatz. Zwei Rekruten des hiesigen Ulanenregiw welche am Sonnabend vor 8 Tagen sich heimlich aus der ferne entfernt und das Weite gesucht hatten, wurden am hier wieder eingeliefert. Preußische Artilleristen eskortir e Flüchtlinge. , . °^rk — Zittau. Im Schönbrunner Walde bei War s waren zwei Arbeiter mit Holzfällen beschäftigt, Heger vorüberkani und sein Gewehr auf kurze Zeit um sich aus einem in der Nähe befindlichen Hunnen , zum Trinken zu holen. Kaum hatte der Heg"" s^nntr wendet, da ergriff der jüngere Arbeiter daS Gewehr, den Hahn und legte auf seinen Arbeitsgcnosscn an, de Scherze Schuß l todt zu hinterläß Schütze Unheil. Stall a dürfte u Grünwa stall bet Pferd ni gefunden er sieht dm Heu Wer, haben n theuer! im ober die Trep wurden befestigt, gehalten rückbeför wohl un Stall. Anz.", standes dortigen M. eine Ersterer d-S M. reeller H Freunde Greiz r roda zu, Schaden Nüssen. Tremnitz > „Hinterer herauSge die Gölj die groß sehr star Platz in weise ei LaumstS wurde i Die Bei „A sein Bill scheinen die Bud seid bew Schicksal sicheren denke ich war er l Schritt Ww mi kein Gel! 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