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b cn ihrer Halbheit wegen die Lage eher verschlimmert, als ^ssert. Wie aus Prag auf dem Drahtwege gemeldet wurde, ^t die Statthalterei den geplanten Gesammtausflug der Prager ^okolisten nach Teplitz untersagt. Das hindert natürlich nicht, "aß die czechischen Rslhhemden — die Sekolisten tragen die cawicia rossu der Garibaldiner — in Hellen Hausen in der »erndeutschen Badestadt einziehen und ihr Unsugtreiben in's Werk setzen, wie es ihnen beliebt, sofern nicht die Teplitzer Be völkerung selbst die ungebetenen Gäste im Zügel hält. That- sächlich wird, wie man weiter meldet, von tschechischer Seite mit brennendem Eifer auf eine möglichst zahlreiche Teilnahme von Sokolisten aus allen Theilen Tschechiens an dem Trutzfeste auf deutscher Erde agitirt. Offenbar rechnen sie wie die Re gierung auf die friedsame Gesinnung der Deutschen, aber sie könnten sich diesmal doch verrechnet haben. Was würde wohl geschehen, wenn die deutschen Turner Böhmens ein Trutzfest in einer der Metropolen des Tschechenthums wie Tabor, Prschc- lautsch oder Podiearad veranstalten wollten? Die Antwort ist in dem gemischtsprachigen Königinhof oder in Kuchelbad bei Prag zu erfragen, dort ist sie mit deutschem Blut geschrieben worden. Felixdorf, 13. Juni. In der Kapselfobrik von Meyer u. Roth hat heute Morgen wieder eine Explosion — die dritte seit einem Jahre — stattgefunden, welcher fünf Menschenleben zum Opfer fielen. Paris, 13. Juni. Ueber die Beisetzung Jules Simons wird gemeldet: Trotz großer Gewitterschwüle umstanden Hundert- tousende die Madelaine-Kirche. Um 11 Uhr wurde der Sarg vom nahen Traucrhause nach der Kirche getragen. Nach den Anverwandten schritten die Staatswürdenträger in großer Uni form, der deutsche Botschafter Graf Münster und sein Attache von Schwartzkoppen. Für die kirchliche Ceremonie war großer Pomp entfaltet. Die Hauptkräfte der Großen Oper führten die Gesangsvorträgc aus. Gegen Mittag fetzte sich der Zug nach dem Friedhöfe Montmartre in Bewegung. Alle Straßen waren dicht besetzt. Der französische Senat genehmigte am Freitag die Regierungsvorlage, betr. die im Jahre 1900 in Paris zu ver anstaltende Weltausstellung und lehnte die aus dem Hause ein gebrachte Gegenvorlage ab. Der Pariser „Solei!" erklärt in einer Erörterung des durch den bayerischen Thronfolger veranlaßten Zwischenfalles bei den Moskauer Festlichkeiten, der Reichsgedanke sei in Süd deutschland so stark, daß die Einheit Deutschlands trotz der artiger Zwischenfälle unbedingt gesichert erscheine. — Das ist für ein französisches Blatt eine erstaunlich vernünftige Auffassung! Der Gesetzentwurf gegen die Anarchisten wird am Montage im Senate zur Lesung kommen. Der Entwurf sjaiuirl unter anderem, daß diejenigen, die sich Anarchisten benennen, ohne weiteres Ausweisung oder Deportation zu erwarten haben. Die Propaganda wird streng überwacht und Attentate sollen stets mit dem Tode bestraft werden. — Die Zahl der in Barcelona verhafteten Anarchisten beträgt jetzt 102. Unter den Verhafteten befindet sich ein Amerikaner namens Villanueva, bei welchem zahlreiche kompromittirende Dokumente gesunder wurden. Bei anderen Anarchisten wurden zahlreiche Broschüren, welche die Propaganda der That empfehlen, mit Beschlag belegt Türkei. Der Aufstand auf der Insel Kreta gegen die Türken ist außerordentlich gewachsen, fast täglich finden mehren Gefechte statt. Bericht über LmMmrWÄsft. (Fortsetzung der Berichte, welche in den Grundstein der neuen Kirche St. Nikolai zu Wilsdruff eingelegt worden sind.) Während die Viehzucht bis vor einem halben Jahr hundert von den Lcmdwirthen, da sie keinen Gewinn ab warf, als nothwendiges Uebel betrachtet, nnd lediglich wegen der Gewinnung des für den Anban der Feldfrüchte noth wendigen Düngers betrieben wurde, gewann doch mit der Zeit infolge der Resultate der wissenschaftlichen Forschungen und Untersuchungen und der ausgeführten praktischen Ver suche allmählich eine andere Ansicht die Oberhand und so ist man schließlich dahin gelangt, durch reichlichere und rationellere Fütterung unter Berücksichtigung der chemischen Bestandtheile der Futtermittel, besonnene Züchtung, sorg fältige Abwartung und Pflege, einen ansehnlichen Ertrag «ns ihr zu erzielen. In Wilsdruff und seiner näheren Umgehung befaßt man sich zur Zeit nur mit der Rindvieh- und Schweine zucht. Die zum Spanndienst verwendeten Pferde werden meistens von auswärts (Dänemark, Ostpreußen) von Händ lern eingeführt und an die Landwirthe verkauft, nur ver einzelt werden Fohlen aufgezogen, und wenngleich in letzter Zeit wiederholte Versuche von Seiten der Regierung zum Zwecke einer allgemeinen Einführung der Pferdezucht unter nommen worden sind, so sind solche doch nie von Erfolg gewesen, was wohl in der Hauptsache auch seinen Grund m dem hohen Werthe des Grnnd und Bodens und dem gänzlichen Mangel an Weideländereien haben mag. Ganz im Gegensatz hierzu erfreuen sich die Rindvieh- nnd Schweinezucht einer hohen Entwickelung. Durch Ein führung guter Rassen, rationelle Krenznngen, reichlichere Fütterung pp. hat mau es dahin gebracht, daß man so wohl aus den gewonnenen Produkten, wie aus den ver kauften Thieren einen beträchtlichen Nutzen herausschlägt. In der Rindviehzncht sind von fremden Rassen der Oldenburger resp. Holländer, in letzter Zeit auch der Simmenthaler Schlag eiugeführt und entweder rein fort- gezüchtet oder mit der früheren Landrasse gekreuzt worden. Außer den aus der eigenen Wirch schäft erzeugten Pro dukten als: Heu, Grummet, Runkelrüben, Kopfkohl, Kar toffeln, Getreide, Hülsenfrüchten verfüttert man auch aus ländische Mehlsorten als Baumwollsaatmehl, Erdnnßmehl, Palmkernmehl, Reismehl pp., sowie Nebenprodukte der landwirthschaftlichen Gewerbe als; getrocknete Getrcide- schlempe, Malzkeime, Trebern. Durch geeignete Verab reichung der Futtermittel wurde nicht nur eiu quantitativ und qualitativ hoher Milchertray, sondern mich eine schnelle Mästung der zurückgestellten Thiere erzielt. Die Milch wird zum Theil im Hause verkauft, zum Theil nach Dres den geliefert und endlich auch verbuttert. In Wilsdruff besteht - M Zeit auch durch einen Privatmann gegründet, eine Molkerei. Der Besitzer kauft die Milch behufs Fabrikation vou Bntter nnd Käse in Wilsdruff und Umgegend ein und die gewonnene Mager milch verkauft er wieder oder verfüttert sie zur Mästung an Schweine. Jmmermehr bürgert sich jetzt zum Abrahmen der Milch in den mittleren und kleineren Wirthschaften die Hand- milchcentrifuge ein, doch wird auch noch vielfach die in den Milchäschen aus der Milch nach längerem Stehen auf gerahmte Sahne mit dein Löffel abgeschöpft. Das männliche Rind (Bulle, Stier) wird gewöhnlich mit 1V2 Jahren sprungfähig und kann bis zum 4. Jahre benutzt werden; das weibliche Rind (Kalbe, Ferse) läßt man mit 1M—2 Jahren zum Sprunge zu und behält dasselbe, je nach dem Grade der Milchergiebigkeit, 8 bis 12 Jahre. Das Liter Milch kostet 10—15 Pfennige, das Kilo gramm Bntter (die Kanne) 2—2,70 Mark, der Centner Lebendgewicht eines Rindes je nach dem Grade der Mästung 25—35 Mark, der eines Kalbes 30—40 Mark. Jmportirte tragende Kühe und Kalben werden je nach Rasse, Größe nnd Körperbeschaffenheit für 300—500 Mk. angekaust. Eine ganz außergewöhnliche Berücksichtigung finden hier und im weiten Umkreist die Schweine- resp. Ferk-.l- zucht. Durch besonnene Kreuzung des gewöhnlichen Land schlages mit englischen Rassen hat man einen sehr leistungs fähigen Stamm herangezogen und besonders erfreut sich wegen seiner vortrefflichen Eigenschaften das auch hier ge züchtete, ebenfalls ans Kreuzung mit englischen Rassen her vorgegangene „Meißner Schwein" eines besonderen Rufes; es wird mit großer Vorliebe gekauft und meiftentheils in das Ausland exportirt. Die Sauen werfen ost und viel Ferkel, bis zu 16 Stück,, welche ungefähr 8 bis 10 Wochen bei der Muttersaue gelassen und dann entweder direkt im Hause oder auf dem Wilsdruffer Ferkelmarkt an den Händler verkauft werden, um dann in das Ausland oder in Gegenden unseres engeren Vaterlandes, wie die Lausitz nnd das Erzgebirge, übergeführt zu werdeu, in welchen die Aufzucht der Ferkel noch nicht betrieben wird. Der allwöchentlich am Freitag in Wilsdruff abgehaltene Ferkel markt wird zahlreich von auswärtigen Händlern besucht nnd aus der Umgegend werden viel Ferkel zugeführt, so daß sich fast immer eiu sehr lebhafter Geschäftsgang ent wickelt. Die hier gezüchteten Schweine wachsen schnell auf und lassen sich leicht mästen, so daß das gemästete Thier schon mit einem Jahre an den Fleischer verkauft werdeu kann. Der Eber ist schon mit 6 Monaten sprungfähig und die Saue läßt man schon mit 4 Monaten zu. Das an die Schweine verabreichte Futter liefert beinahe aus schließlich die eigene Wirthschaft, verfüttert werden vor nehmlich abgerahmte Milch, Buttermilch, gedämpfte oder gekochte Kartoffeln, Getreide, Erbsen und Maisschrot, fremde Mehle und Nebenprodukte der landwirthschaftljchen Ge werbe werden weniger dargereicht. Der Preis für ein Ferkel ist je nach dem Verhältnis; des Angebots zur Nach frage sehr schwankend und bariirt zwischen 9—21 Mark, das Lebendgewicht für Mastschweine wird per Centner mit 35—45 Mark bezahlt, ein Zuchteber kostet ungefähr 100 bis 120 Mark, eine Zuchtsaue 60—80 Mark uud für ausgesuchte Zuchtthiere des Meißner Schlages werden sogar sür das Pfund Lebendgewicht 1—1,50 Mark bezahlt. Die hiesigen Landwirthe ziehen indessen ihr Zuchtmaterial selbst auf. Der Betrieb der Schafzucht hatte schon seit ungefähr 30 Jahren ganz anfgehört, da durch den Import fremder Wollen, besonders aus Australien, der Preis für dieselbe so sehr gesunken war, daß das Inland nicht mehr kon- kurriren konnte. Fast auf allen landwirthschaftlichen Grundstücken hält man auch etwas Geflügel, besonders Hühner, theilweise auch Enten, ganz vereinzelt auch Truthühner. Geflügel zucht in größerem Maßstabe wird hier nicht betrieben. Schließlich mögen noch einige Mittheilungen über das landwirthschaftliche Vereins- und Fachschulwesen hinzuge fügt werden. In der Umgegend von Wilsdrnff bestehen gegenwär tig vier Darlehns-, Sparkassen- und landwirthschaftliche Konsumvereine zu Grumbach, Limbach, Sachsdorf und Kaufbach, welche außer den Vortheilen des billigen Ein kaufs von Dünge- und Futtermitteln infolge Massenbe zugs, Garantie Preiswerther Waare, da selbige von der landwirthschaftlichen Versuchsstation zu Möckern ans ihren Gehalt geprüft wird, den Landwirthen im Bedarfsfälle gegen einen billigen Zinsfuß Kredit gewähren. Verfüg bare Gelder können bei denselben ebenfalls zinsbar angelegt werden. Die genannten Vereine haben gemeinsam in Wilsdruff in der Nähe des Bahnhofs ein Grundstück er worben, einen Waarenspeicher erbaut, welcher durch eine besondere Gleisanlage niit dem Bahnhofe verbunden ist, und einen Geschäftsführer eingestellt. Ferner besteht zur Zeit in Wilsdruff ein im Jahre 1885 begründeter laudwirthschaftlicher Verein, welchem gegen 200 Mitglieder aus Wilsdruff und seiner näheren Um gebung angehören und die während des Winters all monatlich iin „Hotel zum Adler" in Wilsdruff seine Sitzungen abhält. Durch Anhören gediegener, lehrreicher, das landwirthschaftliche Fach berührender Vorträge, ge halten von Autoritäten der Landwirthschaft, durch gegen seitigen Meinn gsanstansch über landwirthschaftliche Fragen und praktische Erfahrungen, endlich auch durch unter nommene Exkursionen nach musterhaft bewirthfchafteten Gütern, Betrieben der landwirthschaftlichen Gewerbe und den landwirthschaftlichen Versuchsstationen ist den Mit gliedern Gelegenheit geboten, ihre Fachkenntnisse zu er weitern und sie in der Praxis zu verwerthen. Eine den: Vereine gehörige reichhaltige Bibliothek findet allgemeine Benutzung. Gegenwärtiger Vorsitzender des Vereins ist Rittergutspachter Andrä in Limbach, Stellvertreter: Herr Rittergntspacheer Risse in Klipphausen, Kassirer: Herr Gutsbesitzer Gerlach in Sachsdorf, Schriftführer: Herr Kirchschullehler Kranz in Grumbach. Viele Landwirthe sind auch Mitglieder des über ganz Deutschland verbreiteten Bundes der Landwirthe. Ge nannter Verein hat sich die Aufgabe gestellt, die landwirth- Bnchsen anlegen kann. In den ve- halten sich die Früchte jahrelang in ihrer schaftlichen Interessen in wirthschaftlicher, sozialer und politischer Beziehungen kräftig zu vertreten. Der Bmw der Landwirthe zählt gegenwärtig über 200,000 Mit glieder. , . Mit den Bürgerschulen zu Wilsdruff ist eine von der Stadt unterhaltene höhere Fortbildungsschule verbunden, welche auch eine landwirthschaftliche Abtheilung hat. Größennummer zu dem Ersatzstück passen. Auf Bestellung liefert Herr Hartmann auch Blechdampftöpfe zum Einstellt" der zu kochenden Büchsen in jeder gewünschten Größe, deren Anschaffung empfohlen werden kann, da sie den KochA'^ zeß vereinfachen und beschleunigen. Da nun die Zen herankommt, in welcher die Hausfrauen sich Vorräthe a» Conserven zu bereiten pflegen, so werden sie in ihrem eigenen Interesse auf die Hartmann'schen Gläser hin^j wiesen und gebeten, zunächst einen Versuch damit zu mackem wir sind überzeugt, daß sie uns für diese Empfehlung dankbar fein und ihre Freude an den sauberen und new" Gläsern mit den: durchschimmernden Inhalt haben wcrdcn- Zum Schluß sei nur noch bemerkt, daß, um die Gl»!" für den Gebrauch zu öffnen, Herr Hartmann einen hierzu passenden Oeffner gefertigt hat. . — Sehr erfreulich ist die Thotsache, daß sich auch unserer Stadt Handwerker und Industrielle gefunden haben, welche ihre eigenen Erzeugnisse bei der am 20. d. M. w Referenz Dreisten zur Eröffnung gelangenden „Ausstellung sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes" ausstellen w«dkN' Es würde uns große Freude bereiten und gewiß unserm W"' druff nach außen hin nur zum Bortheil gereichen, wenn Hst außer den bis jetzt bekannten Firmen: Schneidermeister Wilft Krüger, Büchsenmacher Otto Rost und Leimfabrikant Wilh' Krippenstapel, noch mehrere Firmen anführen könnten, dM dieselben die ihnen gebührende Anerkennung auch an dm Stelle fänden. Heute sei cs uns zunächst nur vergönnt, ku z Worte über die auszustellenden Gegenstände erstgenannter M : Wilhelm Krüger, zu sagen. Geduld und Fleiß hab'". . Herrn Krüger Bewundernswerthes geschaffen. Derselbe »r 8 in prächtiger Gruppirung ein ziemlich umfangreiches schloß"" Gebäude, einen großen prächtigen Bilderrahmen und 2 W« konsols in Waldmosaik-Arbeit zur Ausstellung. schloßartige Gebäude mit seinen 3 Thürmen und der Th uhr paßt so recht in eine Waldidylle. In jedem einze Blättchen, welches nicht etwa aufgeklebt, sondern ""9"^ m erkennt man zumeist die Früchte der Buche, Eiche, Erle, Ta ' den Lärchen- und Lebensbaum. Der Bilderrahmen zeigt in herrlicher Gruppirung 9 Felder, in welchen z. Z- die -o Zuckerbeigabe ganz nach Belieben, der Verschluß wird an gelegt, die Schraube nur so weit angezogeu, damit der Deckel auf dem Gummiring zwar aufsitzt, aber die Dämpft noch entweichen können. Die so vorbereiteten Gläser stellt man nun in einen gewöhnlichen Kochtopf mit kaltem Wasser, in welches sie über die Hälfte hineintauchen müfsen, kocht nach den Vorschriften der beigegebenen Gebrauchsanweisung, schraubt den Deckel noch während des Kochens etwas fester zu, doch ohne Gewalt zu brauchen, nimmt die Büchsen aus dem Topf und läßt sie abkühlen, nach ca- V4 Stunde sitzt der Deckel durch den Luftdruck fest, wes' halb man den Verschluß nach Lüftung der Schraube und Herumdrehens des auf den Glasdeckel aufliegenden Steges lösen und anderen Büchsen anlegen kann. In den be handelten Büchsen halten sich die Früchte jahrelang in ihrer natürlichen Güte und Geschmack. Die Gläser werden Z»" Zeit in der Größe von ' 4, u. 1 Liter geliefert. F>"' jede Größe bedarf man nur so vieler Verschlüsse, als man Büchsen zu gleicher Zeit zu kochen beabsichtigt; sollte wirb sich einmal ein Glas zerspringen, so hat man nur nöthist den unbrauchär gewordenen Theil zu ersetzen, da sowohl der Deckel, das Gefäß, wie der Verschluß einer Vaterländisches. Wilsdruff. Um einen strebsamen Bürger unserer Stadt zu unterstützen und das heimische Gewerbe zu fördern, machen wir an dieser Stelle auf das in der heutigen Nr. befindliche Inserat, Hartmannsche Konservengläser betr., aufmerksam. Der Gürtlermeifter Hartmann, der seine als Spezialität angefertigten Formen für Cigarren- rettenfabrikation bis nach Belgien, Dänemark, der fran zösischen Schweiz liefert, hat eine neue Konservenbüchft in den Handel gebracht, welche als die beste, weitpraktischstc in ihrer Art bezeichnet werden kann. Um grüne Ge müse, wie Bohnen, Schoten, Spargel u. s. w., ferner Früchte, Fruchtsäfte zu konserviren d. h. von Gährung, Essigbildung, Fänlniß zu schützen, bedurfte man des Zusatzes erheblicher Mengen von Zucker, wodurch das Compot zu süß wurde, abgesehen von der Umständlichkeit und Mühe, welche das luftdichte Verschließen der Gläser verursachte. Nur daS Kochen im sogen. Dampfbad unter Luftabschluß ermöglicht es, die Früchte, die in diesem Falle keines oder nur ge ringen Zusatzes von Wasser und Zucker bedürfen, in ihrem eigenen Safte, der das natürliche Aroma voll und ganz behält, zn konserviren und Jahre lang aufzubewahren, doch die zu diesen! Zwecke bisher konstruirten Büchsen litten an verschiedenen Mängeln, zu denen namentlich der leidige Uebelstand gehörte, daß manches Glas zersprang, einestheilS weil es schlecht gekühlt war, andernstheils weil es die Spannung durch die während des Kochens sich entwickelnden Dämpfe nicht auszuhalten vermochte, die nun den flüssigen Inhalt durch den Sprung des Glases in das Kochgefäß herauspreßten, dadurch ging nicht nur der etwa zugesetzte Zucker, sondern auch der Fruchtsaft verloren, ganz abge sehen von der sammt ihren Verschlusse unbrauchbar ge wordenen Büchse, doch selbst in dem Falle, daß der Koch prozeß glatt abging, zeigte sich später in einzelnen Gläsern Schimmelbildung, weil der Verschluß nicht luftdicht war, während andre dem Inhalt durch die Berührung mit dem Metall oder Gummi des Verschlußapparats einen unan genehmen Beigeschmack gaben. Die Hartmannsche Kon servenbüchse hat nun alle die genannten Uebelstände be seitigt und macht der Hausfrau das sog. Einsieden von Gemüsen und Früchten zu einer einfachen und dabei dank baren und interessanten Küchenarbeit, die aus weißem Glase gefertigten, gefällig aussehenden Büchsen werden mit dem für sie bestimmten Inhalt gefüllt, mit oder ohne