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"veil d) « . — Vor-otoirt-Lt fr»t. — Aalls Am Miß »llue > dere Gedanken — Gedanken, die nur darauf gerichtet sind, die Ihrigen glücklich zu machen. Ach ja, ein Juwel, ein seltenes, köstliches Juwel!" „Fader Geck!" murmelte sie, ihrem Gatten giftige Blicke nachwerfend, „doch darin hat er recht, glücklich ist mein schönes, hoffnungsvolles Kino nicht, sammt den Millionen. Aber an eine Heirath denkt sie auch nicht, dazu ist sie viel zu klug, Gott sei Dank, ein solches Unglück brauche ich nicht zu fürchten." Kampfe rüsten. „Der Thor, mi Als ob ich Zwang duldete! Da hj geirrt. Endlich hat er Vernunft ar diese Vernunft peinigte und reizte s! sie. „Ich führe es doch als wolle sie sich zum zwingen zu wollen! — er sich gründlich in mir genommen." Aber eben »«wen. H Um » Achter! »Aßlar die « Z HAen n Adelheid machte Toilette. Vor ihr lagen prächtige Bril lanten, Rubinen und Saphire. Aber sie warf keinen Blick darauf, sondern sah in den Spiegel und seufzte. „Wozu die Schönheit," murmelte sie vor sich hin, „mich liebt niemand, alle, alle verlangen nur nach dem Reichthum." Mit einem haßerfüllten Blick überflog ihr Auge die glitzernden Steine. „Das wird geliebt und begehrt, das ist ihnen kostbarer als ich. Nur Ronald nicht, er hat mich geliebt, mich selbst — er wird nie eine andere lieben, ich weiß es, und daß ist mein Trost in diesem glänzenden Elend. Sie strich sich über die Stirn und dann wie unwillig darüber, daß sie sich solchen Gedanken hingab, biß sie fick' auf die Lippen und stampfte auf den Boden. „Narrheiten!" rief sie. „Bin ich dumm, daß ich immer wieder daran denke — ich will nicht! Dein, ich will nicht! — Was also soll ich wählen? Niese Brillanten mit dem weißen Sommt- kostüm?" Sie nahm aus einem der Etuis ein köstliches Collier, das aus großen Brillanten bestand, heraus. Dabei huschte wieder ein Lächeln über ihre Züge, aber es war ein kühles Lächeln. Eine Stunde später fuhr ihr Wagen den Boulevard des Caucins entlang, und hielt dann vor der großen Oper. Mit hocherhobenem Haupts stieg sie die Treppe empor. Manch staunender, manch neidischer Blick streifte sie. Kaum hatte sie ihre Loge betreten, als Gros Busigny, eine bekannte Persönlich keit der Aristokratie, sie begrüßte. Gleich darauf kam auch der Marquis Charleroi, ein durch seine Schönheit ebenso wie durch seine lockeren Sitten berühmter Mann. Beide wetteiferten, ihre Gunst zu erlangen und umschwärmten sie schon seit Monaten. Es waren Männer mit hochklingenden Namen und Titeln. Adelheid aber verachtete sie beide, trotzdem ließ sie sich ihre offen dargebrachten Huldigung ruhig gefallen. Manchmal sogar, wenn einer oder der andere ihrer Bewerber dringender wurde, machte sie ihm einige Hoffnung, um ihm am nächsten Tage mit raffinierter Grausamkeit diese wieder zu nehmen. Sie spielte mit beiden, wie die Katze mit der Maus; sie that dies, um sich zu zerstreuen, um ihre Gedanken abzulenken von sich selbst. Statt der Lust, die sie anfänglich dabei empfunden, überkam sie jetzt oft Ekel und Abscheu, sie schloß sich auf einige Tage von dem geselligen Treiben ganz ab, ließ niemand vor und blieb allein in ihren von Reichthum und Luxus prunkenden Gemächern. Dann nahm sie Ronalds Briefe, las sie wieder und wieder durch, zog sein Bild aus ihrem Schreibtisch, küßte es und brach in Thränen aus. Aber nie dauerte die Regung ihres Herzens lange, bald verschloß sie Brief und Bild wieder, nahm irgend einen neuen, französischen Roman zur Hand und lin »Ak de A, ein "'Men i ?krL s , — »„»»». — Elisabeth, die mir verhaßt ist! Sind doch alle in sie verliebt, ! selbst mein alter Herr Gemahl." j Villeck hörte diesen Vorwurf garnicht, oder that wenigstens, i als habe er ihn nicht gehört, er war an derartige Ausfälle seiner Frau schon gewöhnt, solche Worte prallten machtlos an , ihm ab. „Ja/ sagte er sinnend, „das ist mir auch schon aufge- , fallen. Was sic nur immer mit ihrer Cousine hat? Auch < mich fragte sie wiederholt nach allem; sie kann, glaube ich, nicht begreifen, daß diese den Verlust der gehofften Millionen so gleichgültig erträgt. Es ist aber auch wirklich ein Wunder, wenn 1 man bedenkt, wie lieb Klementine sie gehabt, und daß sie l immer bei ihr war. Sie hätte ja dem Mädchen ein Kapital § gegeben, wenn sie den jungen Architekten geheirathet hätte, und < sie ist doch selbst in den Armen ihres Lieblings gestorben, und 1 dann ein solches Testament. — Hattest Du ihr denn die Ge schichte mit dem Architekten geschrieben?" ' „Ach nein, was interesstrte mich die Liebesaffaire dieser , scheinheiligen Jungfrau." i „Nun, sie nahm ein sehr lebhaftes Interesse daran, als ! ich ihr davon erzählte. „Ich wollte, sie hätte ihn geheirathet," ! rief sie aufspringend, „ich wollte, sie hätte es gethan. Das Testament ist eine Grausamkeit!" schrie sie. „Was höre ich?" 1 sagte ich. „Du nennst es eine Grausamkeit. Also möchtest i Du doch heirathen?" „Wie kommst Du auf den Gedanken?" ! lachte sie, da möchte ich wahrhaftig für das Irrenhaus reif sein. Ich stelle Dir eine Vollmacht aus, daß Du mich zu den Unheil baren einsperren lasten darfst, wenn ich mein Geld aufgeben ! oder so dumm sein sollte, die Sklavin eines Mannes zu werden. Nein, darüber kannst Du ruhig sein, das schwöre ich Dir, an einem solchen Wahnsinn kranke ich nicht. Aber erzähle mir noch etwas von der Cousine." „Warum denn?" fragte ich, „Du kennst sie ja garnicht, kannst sie darum auch nicht lieben." „Lieben," seufzte sie, „ich hasse sie, ich weiß selbst nicht warum. Aber solange ich lebe, war mir niemand so widerwärtig, wie diese Heilige, schon der Gedanke an sie bringt mein Blut in zornige Wallung." „Warum denn?" fragte ich staunend über einen solchen Unsinn. „Ich weiß selbst nicht " erwiderte sie sinnend, es ist wie eine peinliche Ahnung, daß sie mir meinen Reichthum doch noch streitig machen könnte. Sie ist nur um zwei Tage jünger, — doch sprechen wir nicht mehr davon." Aber schon die nächste Minute fing sie selbst wieder nach Elisabeth zu fragen an. Als ich ihr sagte, daß sie blond, blau äugig, blühend wie eine Rose sei, da funkelten mich ihre Augen so wüthend an, als wäre ich ihr Geliebter, auf den sie eifer süchtig sei. Kurz, sie hatte ein so tolles, fades Betragen, daß ich froh war, wieder au« ihrem prächtigen Hotel zu sein. Mir ging es bei ihr, wie ehemals bei Klementine, nur konnte ich mir damals den Grund erklären, aber bei meinem Kinde ist es doch etwas anderes. Weiber sind Weiber, in ihren Köpfen sind nur Dummheiten zu finden." „Außer bei Deiner schönen Nichte," warf seine Frau ge reizt hin. „Richtig getroffen. In diesem blonden Köpfchen sind an ¬ weit mehr, als sie sich gestehen wollte. Z Ronald hatte ihr auf den Abschiedsbrief, den sie ihm gM schrieben, erst mit Bitten, dann mit heftigen Vorwürfen mW Drohungen geantwortet. Sie hatte diese Briefe mit pochendW Herzen gelesen. Dann ballte sie dieselben zusammen und schlE derte sie weit von sich, kurze Zeit darauf aber holte sie jcdeS^ mal den Brief wieder hervor, glättete ihn und las ihn noch mals durch. Sie ärgerte sich über seinen Eigensinn, mit dem er sie zurückzurufen versuchte, aber im innersten Herzen jubelte sie doch über das Festhalten an seiner Liebe zu ihr. Aber in ihrem Innern wuchs der Groll gegen ihre Mutter, weil diese ihr die Lehre eingeprcdigt hatte, dop der Reichthum allein glück lich mache; und dieses heißbegehrte Glück war doch nur schal und matt. Sie kam sich vor wie ein Kind, das nach farben- glänzenden Seifenkugeln hascht und in dem Moment, wo sie es erfaßt, ein Nichts in der Hand hält. „Was doch das Geld für eine unbezwingliche Macht ist," seufzt- sie, „ich habe es, ich könnte mich des Lebens freuen, wenn dieser Mann nicht meine Wege gekreuzt hätte. Ich muß, ich will mich zwingen, nicht mehr an ihn zu denken." — Und mit aller Mühe suchte sie ihrem Entschlusse zu folgen. Sie haschte nach jedem Ver gnügen, das sich ihr darbot, oder das ste sich mit dem Gelbe schaffen konnte. Sie verschwendete Unsummen, um wenigsten« für einige Minuten andere Gedanken zu haben. Sie wollte glücklich sein um jeden Preis, und sie ärgerte sich wüthend, daß sie es nicht in dem Maße sein konnte, wie sie es wünschte. „Tantalusqualen," ächzte ste jeden Abend, so oft sie sich zu Bette legte, „diese Qualen würden verschwinden, wenn ich nur klüger wäre O, daß man sich doch die Weisheit mit Gold erkaufen könnte!" Stöhnend drückte sie sich in die Kissen, um zu schlafen, aber da erschienen allerlei Bilder vor ihrem Innern Auge, die ihr die Ruhe nahmen. Sie stand auf, schlüpfte in ihren mit Spitzen besetzten Schlafrock und legt, sich auf die Ottomane. „Ich bin wieder zu früh heinigekehrt," seufzte sie, „eS wäre besser gewesen, ich wäre in Gesellschaft gegangen, aber die Menschen sind so langweilig, jo entsetzlich langweilig." Ja, langweilig fand ste in letzter Zeit alles, sie hatte schon zu viel genoffen, zu viel gesehen, zu viel gekauft. Alles, was sie begehrenswerth sand, hatte sie such angeschafft. Nichts konnte ste mehr rchen, ste war übersättigt und fühlte ein seelisches Unwohlsein. (Forts, folgt.) AMI Ar in, ; Bahn / Maß Mrka! E bes ls Aeadr ^Zausi ^iAhsi suchte das Weh, das sie heimlich litt, zu betäuben und vergessen. Aber alle Mittel, die ste dagegen anwendete, wost nichts fruchten, die Erinnerung kam immer wiederund mach ' ' aus," rief sie energisch und reckte s