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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 20.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189610200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18961020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18961020
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-20
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Monat
1896-10
-
Jahr
1896
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nische Namen tragen, jedoch seit zwei bis drei Geschlechtern von französischen Staatsbürgern abstammen, nnd die von der Polizei über die Dauer des Czarenbesuchs ohne ein Wort der Erklärung oder Entschuldigung eingespcrrt wurden, damit sie nicht etwa auf der Straße Hochruse auf Polen ausbrächten. Eins dieser Opfer, Baumeister Parewicz, Franzose, beklagt sich nicht so sehr über die Einsperrung, als darüber, daß er ohne Noth auch mißhandelt worden. einzefundrn, um im Verein mit den Kindern Herrn Kirchschul lehrer H. Hientzsch zu seinem 25jährigen Amtsjubiläum ! zu begrüßen. Von zwei Schulkindern geleitet, betrat Herr Hientzsch mit seiner Familie unter dem Gesang des Liedes: „Bis hierher hat mich Gott gebracht" die Klasse. Nach Ver lesung des 103. Psalms nahm dann der Ocspfarrer, Herr k. Or. Siedel das Wort, um dem Jubilar die herzlichsten Segenswünsche ouszusprechen. Im Auftrag des Schulvorstandes wurden hierauf vier schöne Bilder überreicht. Man wolle, so wurde ausgeführt, dem Mann, der es trefflich verstehe, die Herzen der ihm anvertcauten Kinder mit edlen Dingen zu schmücken, zvm Zeichen des Dankes für seine treuen Dienste nun auch sein eignes Heim schmücken helfen. Tiefbewegt dankte sodann der Jubilar in längerer Rede, in der er besonders darauf hinwies, wie Gott der Herr ihn freundlich und wunderbar geführt. Ein stilles Jubiläum feierte übrigens die alte, würdige, 86jährige Mutter bei dem allem. Sie hatte vor 25 Jahren den Sohn begleitet, war bei ihm geblieben und durfte nun seinen Freuden- und Ehrentag mitcrleben! Natürlich brachte später der Postbote manchen Gruß. Besonders erfreut und geehrt wurde der Jubilar durch eine herrliche Blumenschale, welche ihm Ihre Durchlaucht Frau Prinzeß Reuß als Patronin der Kirche zu Röhrsdorf übersandte. Möge es dem treuen Mann, der sich die Herzen der Gemeinde erworben hat, noch recht lange vergönnt sein, seines segensreichen Berufs zu warten. — Taubenheim, 17. Oktober. Diebstahl. In ver gangener Nacht wurden aus dem Keller eines hiesigen Gutes 62 Stückchen Butter, ein großer Topf voll Käse, sowie mehrere Flaschen Wein und Sodawasser gestohlen. Die Butter und der Käse waren in einem Korb verpackt, um früh auf den Wochenmarkt in Meißen zum Verkaus zu kommen. Von den Dieben, welche im Keller verschiedenen Unfug verübten, fehlt bis letzt jede Spur. — Durch zwei bettelnde herumziebende männliche Personen sind am Donnerstag Nachmittag in Hinter- und Förder gersdorf Gelddiebstähle ausgeführt worden. Es wurden je 6—8 Mark gestohlen. Die Diebe benutzten die Abwesenheit der Leute, die auf dem Felde beschäftigt waren und suchten in den Wohnungen ungenirt nach Geld. — LanvgerichtDresden. Eine hochgradige Rücksichts losigkeit als Geschirrführer bethätigte der Angeklagte Friedrich Loreck aus Braunsdorf am Nachmittag des 3. August, als er von Eisenberg kommend mit seinem einspännigen Jagdwogen die Großenhainerstraße passirte. Nach den Aussagen von Zeugen ist Loreck im schärfsten Trabe, „wie toll", mitten auf der Straße gefahren und schleuderte dabei die 56 Jahre alte ihm entgegen kommende Wäscherin Reichelt aus Trachau sammt dem von ihr geführten beladenen Handwagen zu Boden. Das Gefährt wurde theilweise zertrümmert und die deklagenswerthe, etwas schwer hörige Frau durch blutige Wunden am Kopf und Fuß, sowie durch Hautabschürfungen an verschiedenen Körperstellen erheb lich verletzt, so daß sie volle 5 Wochen arbeitsunfähig war. De Angeklagte kümmerte sich nach dem Unfall eben so wenig w seine beiden Brüder, die als Fahrgäste auf dem Wagen Pla genommen hatten und den Thäter anfänglich gar nicht kennen wollten, um die hilflose Frou, sondern bemühten sich, den Schau platz der That möglichst schnell zu verlaßen, woran er jedoch verhindert wurde. Der Gerichtshof sühnte die grobe Fahrlässig keit des schon öfters wegen Fahrkontravention bestraften Ange- chlagen worben sei; man hatte ihm die Ubr sammt Kette und ms etwa 30 Mark entbaltende Portemonnaie geraubt. Hoffent lich gelinat es der Polizei, zur Beruhigung der Bewohner dortiger Gegend, recht bald, das Dunkel dieses Raubonfalles Vaterländisches. Wilsdruff, 19. Oktober. Die von dem landwirth- schaftli chen Verein Wilsdruff im Saale des „Hotels zum Adler" veranstaltete Ausstellung von Obst, Obstbäumen, Gemüse und Feldfrüchten und zahlreichen mit Obst- und Gartenbau in Beziehung stehenden Gegenständen, welche am vergangenen Sonnabend eröffnet und bereits gestern Sonntag Abend 8 Uhr geschlossen wurde, kann man als eine wohlze- lungene in jeder Richtung bezeichnen. Der hiesige landwirth- schaftliche Verein und namentlich seine verehrten Mitglieder haben durch diese Ausstellung den schlagenden Beweis geliefert, daß das bisher so stiefmütterlich behandelte Kind, der Obstbau, in jüngster Zeit auch in unserer Gegend in neue Bahnen ge lenkt worden ist, jedoch noch öfterer Anregung bedarf, um die Beweise der Rentabilität des Anbaues von Obst vor Augen zu führen. Ein bestes Mittel hierzu sind nun die neuerdings von den landwirthschaftlichen Vereinen arrangirten Obstausstellungen. Ueber den Nutzen des Obstbaues giebt der unter „Obst- und Gartenbau" in unserer heutigen landwirthschaftlichen Beilage enthaltene Artikel Aufschluß, weshalb wir die Leser bitten, dem selben Beachtung zu schenken. Die Aussteller zu dieser Aus stellung waren die Herren F. Arndt-Oberwartha, E. Kramer- Gauernitz, M. Kuntze-Wilsdruff, B. Ohmann-Grumbach, I. Riffe-Klipphausen, H. Wirtbgen-Obergorbitz, H. Möbius-Hartha bei Gauernitz, F. Pieper-Wcistropp, P. Grundmann-Wildberg, H. Bachmann-Sora, W. Herrnsdorf-Kktzschenbroda, H. Günther- Limbach, H. Hahn-Kausbach, R. Müller-Grumbach, E. Krille- Klipphausen, E. Birkner-Blankenstein, G. Andrä-BraunSdorf, O. Bretschneider-Limbacb, A. Ouoas-Wilsdruff, M. Busch- Wilsdruff, O. Gerlach-Sachsdorf, E. Kranz-Grumbach, F. s Kretzschmer-Mohorn, Edner-Naußlitz, Kohlsdorf-Blankenstein, Franze-Wilsdruff und Kießlich-Herzvgswalde, welche in über sichtlicher Weise ihre Erzeugnisse an Aepfeln, Birnen, Wein, Feigen, Beeren, Nüssen, Kürbissen, Blumenkohl, Kraut rc. zur Schau gestellt hatten. Von den in Fülle und Mannigfaltig keit ausgestellten Obstsorten fanden namentlich in erster Linie die edleren Aepfel und Birnen Beachtung und fielen in zweiter Linie die Riesenkürbiffe durch ihre verschiedenen Formen und Färbungen der Schalen auf. Als weitere Aussteller waren die Herren Kaufmann August Schmidt und Gürtlermeister Hart mann, hier, vertreten. Die erstere Firma hatte am Eingänge des Saales in hübscher Gruppirung allerhand hauSwirthschaft- liche Geräthe, von welchen namentlich die Obst- und Kartoffel schälmaschinen besondere Beachtung fanden, aufgestellt, während die zweite Firma ihre patentirten Konservengläser zur Schau gestellt hatte. Diese Gläser, von welchen wir vor kurzer Zeit bereits ausführlich berichteten, verdienen voll-S Lob durch ihre Einfachheit des Verschlusses und ihre Sauberkeit, weshalb auch die Besucher ihre Freude hierüber offen zum Ausdruck brachten. Diese sehr empfehlenswcrthen Konservengläser giebt Herr Hart mann in 3 Größen zu 35 Pf. '/» Liter, 50 Pf.---V2 Liter und 65 Pf. — V. Liter ab; der nur einmal anzuschaffende Verschluß zu diesen Gläsern kostet 70 Pfg. — An Prämien für hervorragende Leistungen kamen ein Ehrenpreis (gestiftet von der Stadtgemeinde Wilsdruff), zwei erste Preise, vier zweite und acht dritte Preise zur Vertheilung. Die Herren Otto Lämmerhirt-DreSden, Friedrich Edner-Naußlitz und G. Bütt ner-Tharandt, welche am vorigen Sonnabend als Preisrichter fungirten, vertheilten die Preise in folgender Weise: Ehrenpreis für das hervorragendste Sortiment Herr E. Kramer-Gauernitz, erste Preise für das nächstbeste Sortiment Herr F. Arndt- Oberwartha und für besonders gut ausgebildete meist richtig benannte Früchte Herr P. Grundmann-Gauernitz, zweite Preise fielen auf die Herren B. Ohmann-Grumbach, HerrnSdorf- Kötzschenbroda, Hahn-Kaufbach und Kranz-Grumbach, während die zweiten Preise die Herren Möbius-Hartha, Andrä-Brauns dorf, M. Kuntze-Wilsdruff, Bochmann-Sora, Günther-Limbach, E. Birkner - Blankenstein , O. Gerlach - Sachsdorf und Bret schneider-Limbach erhielten. Besondere lobende Anelkennung er zielten die außer Preisbewerbung gestellten Objekte des Herrn Schloßgärtner Pieper-Weistrcpp, de« Herrn Amtsstraßenmeister Franze und Gürtlermeister Hartmann, hier. Der Ehrenpreis bestand in 2 prächtigen Leuchtern, die 2 ersten Preise in einem Einstellung der Betriebe erfolgt am 24. Oktober, dafern bis dahin eine Einigung nicht erfolgt sein sollte. In diesem Falle würden über 400 Arbeiter beiderlei Geschlechts arbeitslos. — Olbernhau, 15. Oktober. Dos 7jährige Söhnchen des Fabrikarbeiters K. im benachbarten Heidelberg war gestern im Kreise seiner Angehörigen am Tische mit Schnitzen beschäftigt. 2abei stach sich das Kind mit dem spitzen und scharfen Schnitzer in die linke Brustseite und fügte sich eine tiefe und breite Wunde zu. Als der Knabe seine Brust entblößen wollte, um nach der Wunde zu sehen und dieselbe seiner neben ihm sitzenden Schwester zu zeigen, fiel er todt von der Bank. — Während nach den bisherigen Erfahrungen anzunehmen war, daß die Höhen der sächsischen Schweiz in vorgeschichtlicher Zeit unbewohnt waren, hat eine im Auftrage der Direktion der königlichen prähistorischen Sammlung im Zwinger durch 2r. Deichmüller ausgeführte Untersuchung der Hochfläche des Zfaffensteines bei Königstein mit Sicherheit ergeben, daß bereits vor mehr als 2000 Jahren auf diesem Felsen Menschen ihre Wohnstätten aufgeschlagen haben. Die Spuren ihrer An wesenheit sind bis auf die heutige Zeit in zahlreichen, auf den Feldern in der Nähe des Gasthauses im Erdboden zerstreuten Gefäßscherben, Getreidemahlsteinen, zusammen mit Holzkohlen, erhalten. Die Gefäße, doppelkonische Näpfe, henkellose Töpfe, Buckelurnen, Taffen, Siebgcfäße, gehören nach ihren charak teristischen Formen und Verzierungen 'dem sogenannten „Lausitzer Typus", ungefähr der Mitte des ersten vorchristlichenJahrtavsends an, wie er aus zahlreichen Urnenfeldern Sachsens bekannt ist. Von einem Gräberfelde hat sich aus dem Pfaffensteine keine Spur nachweisen lassen, dasselbe dürfte auf einem der Felder am Fuße des Berges zu suchen sein. Ein angeblicher Bronze fund, ein Doppellöffel, hat sich als moderne Arbeit entpuppt. Der den Aufgang zur Höhe abschließende Wall am Fuße des Felsens gehört derselben früheren Zeit an und ist sicher zum Schutze der Ansiedelung errichtet. Die Funde selbst werden vom Bergwirthe des Pfaffensteines, Herrn Keiler, zu einem kleinen Museum vereinigt. — Wir verweisen auf die in heutiger Nummer erschienene Beilage über die Landverkäufe der Londbank zu Berlin. Die Landbank, ein von den ersten Finanzleuten Deutschlands ge gründetes Institut bezweckt haupisächlicb den wirthschaftlicd I« wichtigen Plan, den Kleinbesitz im Osten Deutschlands zu heben und zu vermehren, sowie das Deutschlhum zu fördern. Durch die Erwerbung einer Reihe von großen Landkomplexen daselbst ist eine lebhafte Nachfrage speziell aus dem Westen Deutschlands, nach derartigen Landgütern in den verschiedensten Größen ent standen. So hat besonders die erst in diesem Frühjahr be gonnene Auftheilung der in der Beilage erwähnten Ländereien der großen Herrschaft Karbowo im Kreise Strasburg, West- preußen, durch seine vorzügliche Verkehrslage und Bodenbe schaffenheit, wie günstigen Verkaufsbedingungen einen lebhaften Zuzug von Kauflustigen auS allen Theilen Deutschlands he'« vorgebracht. Meldungen sind an das Änstcdelungsbureau Kar bowo bei Strasburg, Westpreußen zu richten. — Zittau, 15. Oktober. Vor einigen Monaten brannte der Barbier Hampel seiner Ehefrau unter Mitnahme einer größeren Geldsumme durch. Gleichzeitig gelang es ihm, die zwanzigjährige Tochter eines hiesigen GastwirlheS zu überreden, mit ihm zu gehen. Beide wollten sich nach Amerika begeben, kamen jedoch nur bis England, wo sie vom Vater des ver« Bierhumpen und einer Vase, während die zweiten und dritten Preise in allerhand Handwerkszeug zur Pflege des Garten- und Obstbaues, als Scheeren, Okulirmeffer, Häckchen, Schaufeln, Spaten rc. bestanden. Besondere Beachtung fanden bei dieser Ausstellung die Riesenkürbiffe des Herrn Gutspachter Ouaas- Wilsdruff, von welchen der schwerste das ansehnliche Gewicht von 61 Pfund aufwies, ferner die ihr liebliches Aroma ver breitenden von Herrn Schloßgärtner Pieper-Weistropp gezüch teten verschiedenen Beeren, von welchen die durch ihre außer ordentliche Tragfähigkeit und Schönheit hervorragende Himbeere „Ruhm von Weistropp" besondere Erwähnung verdient. Wenn auch der Besuch zu dieser Ausstellung am Sonnabend zu wünschen übrig ließ, so brachte doch der Sonntag mit seinem prächtigen Wetter zahlreiche Besucher von fern und nah herbei, welche ihre Freude über die schmucke Ausstellung zum Aus druck brachten. Auch der von Herrn Obsthändler Lippert — Sämmtliche Gebäude im Königreich Sachsen müssen bekanntlich in der Landesbrandkasse versichert werden, während in anderen Ländern die Gebäudeversicherung ganz ode thcilweise den Privatgesellschaften überlassen geblieben ist. Da dieser in Sachsen eingeführte Zwang ein wohlthätiger un unsere Landesbrandkaffe eine der billigsten, sichersten un rücksichtsvollsten Versicherungsanstalten ist, darüber herrscht wo im Lande nirgends ein Zweifel. Im Jahre 1875 waren bei dieser Landesbrandkasse oder „Jmmobiliarbrandversicherungs- anstalt", wie die amtliche Bezeichnung lautet, die Gebäude Sachsens für 2160 Mill. Mark versichert; 20 Jahre später, im Jahre 1895, war die Gebäudezahl und ihr Verficherungs- werth so gewachsen, daß sich die Versicherungssumme au 4429 Mill. Mark belief. Es war mithin eine Zunahme u 2269 Mill, erfolgt. Die Versicherungssumme hat sich meb als verdoppelt; sie war um reichlich 105 Proz. gestiegen! In der That hat ja auch die Zahl der Hausbesitzer in Sachsen während der letzten 20 Jahre eine außerordentlich starke Zunahme erfahren. — Der zweite Hauptgewinn derDresdener Ausstellungs- Lotterie (zwei Luxuswagen mitGeschirren imWerthe von3000M( fiel nach Nossen. Die glückliche Gewinnerin ist die MauerS- ehefrau Lißer daselbst. Der erste Hauptgewinn ist in Dresden verblieben. Der glückliche Gewinner ist eine in bescheidenen Verhältnissen lebende Frau L., die eine kleine Wohnung in der vierten Etage eines Hauses der Pirnaischen Straße inne hat. Ihr fallen sonach vier vollständige Zimmereinrichtungen zu. Der dritte Gewinn, ein völlig mit Wäsche ausgestatteter Wäsche schrank, ist nach Meißen gefallen. lich, werden die im vorigen Jahre mit so außerordentlichem Beifall aufgenommenen vaterländischen Festspie le „Der deutsch-französische Krieg 1870/71," unter Leitung des Herrn Direktor Werning nochmals 3 Aufführungen erfahren. Der Reinertrag soll dem Kriegerdenkmalsfonds des Königl. sächs. Militärvereins zufließen und hofft man, da von vielen Seiten eine Wiederholung gewünscht wurde, auf guten Besuch der Vorstellungen. Z. Z*. giebt Herr Werning ca. 20 Vor stellungen in Großenhain, woselbst dieselben einen zahlreichen Besuch Hervorrufen. — Auf der Lindenaustraße in Dresden wurde in der Nacht zum Donnerstag der Eisenbahnassistent Unger blutend — —.im bewußtlosen Zustande aufgefunden. Nachdem der Be- arrangirte Obstverkauf war als ein guter zu bemchnen, denn dauernSwerthe wieder zu sich gekommen, vermochte er anzugeben, einige Sorten, welche ansehuliche Preise erzielten, waren gänz-^daß er von zwei unbekannten Männern überfallen und qe- aufzuklären. — Groitzsch. Am 3. Oktober haben die männlichen und weiblichen Arbeiter der mechanischen Schuhfabrik von E. W. Heyl hier nach vorausgegangener Kündigung die Arbeit niedergelegt, da die von den Arbeitern beanspruchten höheren Löhne und allgemeinen Forderungen eine Einigung mit der Firma nicht zu erzielen gewesen ist. Die Besitzer vier weiterer Schuh- abriken hoben, da sie aus den laut gewordenen Gerüchten ent nehmen, daß nach Beendigung des Heylschen Ausstandes in ihren Betrieben ebenfalls erhöhte Lohnforderungen gestellt werden, am letzten Sonnabend an die Arbeiter die Forderung gerichtet, Ich schriftlich zu verpflichten, bei Vemeidung einer Geldstrafe von 30 Mork für jeden einzelnen, bis auf Weiteres in eine Lohnbewegung nicht einzutreten. Da diese Erklärung in keiner der Fabriken von der Mehrheit der Arbeiter unterschrieben worden t, so ist den sämmtlichen Arbeitern gekündigt worven. Die , . — Röhrsdorf. Zu einer erhebenden Feier gestaltete die Truppenbewegungen. — Die Blätter erzählen die Ge-!sich am vergangenem Sonnabend der Schulanfang in Röhrs- schichte mehrerer Polen, darunter auch solche, die nur pol- d orf. Vollzählig hatte sich der Schulvorstand im Schulzimmer führten Mädchens eingeholt wurden. Derselbe nahm seine Tochter mit nach Hause und veranlaßte die Festnahme des Verführers, der dann noch Deutschland zurücktransportirt wurde. E« wurde gegen ihn das Strafverfahren wegen Entführung einer Minderjährigen anhängig gemocht und gestern wurde el deswegen zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. — Die Meldung von einem Unglücksfalle kommt auS dem böhmischen Grenzdorfe Heinersdorf. Dort war del Pächter Paul mit Getreidedreschen mittels einer durch Göpel' werk angetriebenen Dreschmaschine beschäftigt, als er plötzlich an der TranömissionSstange ein eigenthümliches Stoßen be merkte. Dasselbe ließ darauf schließen, daß an dem Göpel weike etwas in Unordnung gerathen sei. Als er nach dein Grunde der Störung forschte, fand er sein vierjähriges Töch' terchen als schrecklich verstümmelte Leiche an der Stange hängen- Das Kind war derselben zu nahe gekommen, von ihr erfaßt und mehrere Male herumgeschleudert worden. — Zu dem Zusammenbruch der Firma Herklotz in Kamen;, deren Passiven die respektvolle Summe von über 900,000 Mark betragen, erläßt Herr Ottomar Lehmann >n Dresden in der „Kamenzer Wochenschrift" nachstehendeErklärungi „Umlaufende irrige Gerüchte nöthigen mich zu nachfolgender Klarstellung bez. meiner Betheiligung am Herklotz'schen Etablisse ment. Unter Zusicherung eines zuverlässigen Reinertrages, ge stützt auf dementsprechende schriftliche Unterlagen und mündliche Empfehlungen, wurde ich Mitte 1894 mit einem Kapitale vo 150,000 Mark stiller Gesellschafter. Um für meinen S°yn eine, wie man mir wiederholt betheuerte, gesicherte Zukunft z begründen, entschloß ich mich dazu und betonte den Herre Herklotz und Pollack (der mir al« Vertrauensmann empsvy wurde) gegenüber, daß ich auf Jahre hinaus über weitere w i nicht verfügen könne, dies Kapital aber auch das derciM Erbe meines Sohnes sei, also zu einer absolut sicheren, e haften und rentablen Anlage verwendet werden könne. . kaum zwei Jahren bin ich in Folge falscher Vorspiegelunge dem Herklotz'schen Konkurse statt mit 150,000 Mark nu 300,000 M. in Mitleidenschaft gezogen, habe für g». We-YN schuldigten mit der empfindlichen Strafe von vier Monaten Gefängniß. — Die amtliche Jahreskonferenz der Direktoren und Lehrer des gesammten Schulinspektionsbezirks Meißen wird am 22. d. M. in Meißen im „Kaisergarten" abgehalnn werden. Zur Verhandlung kommen die neueren Bestrebungen auf dem Gebiete des naturkundlichen und des Zeichenunterrichts. Absicht, die Regierung wegen des angeblichen russisch-fran- lich ausverkauft. Hoffen und wünschen wir, daß durch diese zösischen Allianzvertrages zu befragen, wieder abgekommen. Veranstaltung dem Obstbau neue Freunde zugefübrt werden. Wahrscheinlich haben sich die Herren gesagt, daß sie von — Wie aus dem Jnseratentheil der heutigen Nr. erstcht- der Regierung doch nichts Bestimmtes in der gedachten " Richtung erfahren würden. Dafür wollen die „Genossen" beim Wiederbeginn der Parlamentssession Interpellationen! über die Beziehungen Frankreichs zu Rußland und weiter über die „vorbeugenden" Verhaftungen in Paris anläßlich des Czarenbesuches einbringen. Die Radikalen ihrerseits wollen beim Wiederzusammentritte der Deputirtenkammcr eine Erklärung über die allgemeine Politik des Kabinets MEne verlangen, um festzustellen, ob dasselbe noch das Vertrauen der Kammer besitze. — Die Kostendes Czarcn- besuches betragen sieben Millionen, davon dreieinhalb für
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