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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 23.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189606239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960623
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-23
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Monat
1896-06
-
Jahr
1896
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rungen haben, nicht glauben, sie dürften jetzt auf ihren Lor beeren ruhn; im Gegentheil je nachdrücklicher und ernsthafter sie selbst Hand anlegen, ihr Geschick zu bessern, um so sicherer werden sie wieder zu Erfolg und Ansehen kommen. Das gegen den Ceremonienmeister v. Kotze wegen seines Duells mit dem Frhrn. v. Schrader gefällte, vom Kaiser be stätigte kriegsgerichtliche Urtheil lautet auf 2 Jahre und 3 Mo nate Festung. Lemberger Polenblätter melden aus Warschau, die russische Regierung beabsichtige fortan strengere Maßregeln gegen die russischen Polen. Das Verhallen der polnischen Presse und der katholischen polnischen Geistlichkeit während der Czaren- krönung, sowie die Sympathiekundgebungen für den päpstlichen Nuntius Agliardi bei dessen Reise durch Kongreßpolen und Warschau hätten die russische Regierung sehr verstimmt. Als Symptom der neuen Maßregelungen seien bereits die jüngsten Verhaftungen in Warschau zu betrachten. Athen, 19. Juni. Große Aufregung verursacht die Mel dung des „Offiziellen griechischen Telegraphen-Bureaus* aus Kanea, wonach die türkischen Truppen das Dorf Vonta ge plündert, sämwtliche Häuser und Kirchen zerstört und in den letzteren die Kreuze zertrümmert und die Heiligenbilder besudelt und vernichtet haben. Sodann haben sie die Gräber geöffnet und die Gebeine herausgenommen und zerstreut. Der Komman dant des englischen Panzers und der englische Konsul haben sich mit eigenen Augen von diesen Greuelthaten überzeugt. Aehnliche Missethaten sind auch in Kalyra vorgekommen. Der Plan einer Annexion des Congostaates durch Belgien ist von der belgischen Regierung wegen seiner Aus sichtslosigkeit im Parlamente jetzt endgültig fallen gelassen worden. In der Freitagssttzung der Deputirtenkammer legte die Re gierung einen königlichen Entwurf vor, in welchem die Zurück ziehung der Vorlage über den Erwerb des Congostaates seitens Belgiens ausgesprochen wird. Im belgischen Senat ging es am Freitag äußerst lärmvoll zu, da die Sozialdemokraten und die Clericalen bei Berathung eines Budget-Artikels hart an einander geriethen. Schließlich wurde der Regierung gegen 27 Stimmen ein Vertrauensvotum ertheilt. — In Holland hat soeben eine neue Wahlreform, welche doppelt so v'el Wählern als bislang das aktive Wahlrecht ertheilt, die par lamentarische Sanktion erhalten. Mit 50 gegen 43 Stimmen genehmigte die zweite Kammer am Freitag das neue Wahlgesetz. Aus Centralamerika wird wieder einmal der Ausbruch einer Revolution gemeldet. Schauplatz derselben ist diesmal die Republik Guatemala. — In der republikanischen Rational convention Nordamerikas, welche dieser Tage Mac Kinley zum Präsidentschaftskandidaten proklamirte, hat es einen kleinen Krach gegeben. Die republikanischen Silberleute in der Con vention sind aus derselben ausgeschieden, weil sie mit ihren Forderungen nicht durchdrangen. Sie machen jetzt Miene, zu der demokratischen Convention überzugehen. Ein fürchterliches Erdbeben hat am 17. Juni die Stadt Kamaischi in Japan zerstört. Diese kleine Hafenstadt am Stillen Ozean in der Provinz Jwate-Ken gelegen, zählt sechs tausend Einwohner und hat ein vielbesuchtes Seebad. Aehnliche Ereignisse sind in den letzten Jahrzehnten öfter in Japan vor gekommen. Ein Japaner schreibt hierüber: Vor zwei Jahren fand in der Provinz Aamagata ein Erdbeben statt, das mehreren tausend Menschen das Leben kostete. Vor zehn Jahren warf in der benachbarten Provinz Fukushima der Berg Bantai-San so viel Asche und Lava aus, daß er viele Dörfer gänzlich be grub. Vor etwa acht Jahren raubte ein Erdbeben im Süden in den Provinzen Mino und Bishu (zwischen Tokio und Osaka) 10,000 Menschen das Leben. Im Jahre 1855 wurde Tokio selbst (damals noch Aeddo genannt) durch ein Erdbeben zur Hälfte zerstört. Bei den Erdbeben in Japan ist aber weniger der Einsturz der Häuser, als der Ausbruch von Feuer zu fürchten. In Japan stehen in jedem Zimmer kleine Kasten (Hibatschi) mit Feuer, um damit Thee zu kochen, den Tabak anzuzünden und im Winter die Hände zu erwärmen. Diese Kasten werden durch die Erderschütterungen leicht umgeworfen, und da die Häuser meist aus Hol; gebaut sind und viele leicht entzündliche Gegenstände enthalten, so entstehen mit großer Schnelligkeit furchtbare Feuersbrünste. Vaterländisches. Wilsdruff. Beim Besetzen eines Sprengschusses in dem am Kirschberge auf SachSdorfer Flur gelegenen Steinbruche verunglückte am Freitag Mittag der Steinbruchsarbeiter Lommatzsch von hier. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weise ging der Schuß los und zerschmetterte dem L. die linke Hand vollständig, so daß sie amputirt werden mußte. Desgleichen wurde ihm an der rechten Hand der kleine Finger gebrochen und die übrigen derart verletzt, daß sie jedenfalls steif bleiben werden. Spreng stücke verletzten ihm auch ein Auge und ist noch nicht zu er sehen, ob ihm die Sehkraft desselben erhalten bleibt. Herr L. ist umsomehr zu bedauern, als er eine zahlreiche Familie hat und seine Frau schon längere Zeit krank ist. — Wie uns von gut unterrichteter Seite mitgetheilt wird, erhält Wilsdruff in den Tagen vom 15. bis 24. August und 5. bis 7. September d. I. Einquartierung. Da die Be legung ziemlich dicht erfolgen muß, infolge der großen Zahl zu verquarticrenden Offiziere, Mannschaften und Pferde, sei da rauf hingewiesen, daß etwaige Reklamationen nur in ganz dringenden Fällen berücksichtigt werden können. — Gestern Nachmittag in der 5. Stunde traf eine statt liche Anzahl Mitglieder des Militäroereins „König!. Sächs. Ulanen* aus Dresden mit ihren Frauen hier ein und begaben sich in den Garten des Herrn Hotelier Gietzelt, woselbst sie von Mitgliedern des hiesigen Militärvereins bewillkommnet wurden. Zunächst erquickten sich die Besucher an Speise und Trank, wo bei unsere Stadtkapelle unter der bewährten Leitung ihres Di rektors Römisch konzertirte. Daran schloß sich ein Tänzchen im Hotel „zum weißen Adler*. — Morgen Dienstag Abend 8 Uhr findet im Garten des Hotelier Gietzelt Konzert von unserem Stadtmusikchor statt. Wir wollen nicht unterlassen, darauf Hinzuwelsen und allen Bewohnern den Besuch dieses herrlichen Aufenthaltsortes ganzbe- fonders zu empfehlen. — Am vergangenen Mittwoch früh gegen 5 Uhr ging das Geschirr des Milchhändlers Bode von Braunsdorf, welcher zur Zeit al« Landwehrmann seiner Militärpflicht Genüge leistet, in Oberhermsdorf durch. Die Insassen des Wagens, 4 Frauen und der Geschirrführer, wurden beim Horn'schen Gute, woselbst das Pferd von Bergleuten aufgehalten werden sollte und infolgedessen in den zu dem Gute einführenden Wirthschafts- weg einbog, aus demselben weithin an den Zobeltschen Garten zaun wuchtig geschleudert. Der Korbwagen wurde in den Hof des Gutes geschleift und brach daselbst bis auf die Räder in sich zusammen. 2 Frauen und der Fuhrmann kamen mit heiler Haut und dem Schrecken davon, während die Mutter und die Frau des Milchhändlers, erstere eine Arm- und letztere eine Achselverrenkung und bedeutende Hautabschürfungen im Gesichte erlitten. Durch Frau Horn wurde den Verunglückten in aner- kennenswerther Weise die erste H'lfe geleistet. — Bei herrlichem Sommerwetter vollzog sich am Sonn abend die feierliche Eröffnung der lange und sorgfältig vorbe reiteten Ausstellung des sächsischen Handwerkes und Kunstge werbes in Dresden. Anwesend waren Ihre Majestäten der König und die Königin, die königlichen Prinzen und Prin zessinnen nebst Höchstihren Hofstaaten, die Spitzen der kaiser lichen, königlichen und städtischen Behörden, Abordnungen aller Innungen mit ihren kunstvoll ausgeführten Bannern, Fahnen und Standarten. Nachdem Herr Geheimer Hofrath Ackermann die Eröffnungsrede gehalten, besichtigten die allerhöchsten und höchsten Herrschaften mit Interesse die Ausstellung, sowie die alte Stadt. Nachmittags 2 Uhr fand im Speisesaale des Ausstellungspalastes Festtafel zu 350 Gedecken statt. — Die Zweigvereine des landwirthschaftlichen Kreisvereins Dresden in Eula, Neukirchen und Tanneberg veranstalten Sonn abend, den 4.Juli, eineRinderschauinDeutschenbora. Für dieselbe sind bereits von 60 Landwirthen aus den drei genannte» Vereinsbezirken 25 Bullen, 100 Kühe und 39 Kalben, zusammen also 164 Stück Vieh, angemeldet, und zwar erfreulicher Weise nicht nur von einigen Rittergutsbesitzern, sondern, wie höchst erwünscht, von zahlreichen mittleren und kleinen Landwirthen. Das Richten der Thiere beginnt Morgens 7 Uhr und die Er öffnung der Schau ist auf Vormittags 11 Uhr festgesetzt. Der für die Schau besonders gewählte Ausschuß unter Vorsitz des Rittmeisters Wunderlich auf Neukirchen bei Deutschenbora hat im Einvernehmen mit dem Direktorium des Kreisvereins bereits alle Vorbereitungen an Ort und Stelle getroffen und verspricht diesen zufolge die Schau so vortrefflich zu werden, daß ein reger Besuch derselben auch von hier aus seitens unserer Land- wirthe nur gewünscht werden kann. — Unter Blitz und Donner ging in den Mittagsstunden des Donnerstages zwischen Niederbobritzsch und Hilbersdorf ein schwerer Wolkenbruch nieder. Binnen einer kurzen Zeit stand das Wasser in der Thalsohle weit über einen Meter hoch. Die Wassermassen, die Holztheile und Steingeröll mit sich führten, kamen so unheimlich schnell herbei gestürzt und wuchsen so rasend schnell zum Sturzbach an, daß an eine Bergung von etwaigen Gegenständen in der Nähe des Dorf baches nicht gedacht werden konnte. Die Frau des Hausbe- sttz»rs Teißler in Hilbersdorf fand ihren Tod im Wasser. Sie hatte versucht, ihren Garten gegen das Wasser zu stützen. Der Stein, auf dem sie gestanden, war jedoch fortgeführt worden. Die Frau war in den Dorfbach gestürzt und das reißende Wasser hatte die Aermste rettungslos davon getragen. Man hat ihre Leiche später noch in der hochangeschwollenen Mulde, in welche der Dorfbach mündet, bemerkt. — Roßwein, 19. Juni. Infolge eines gestern Nach mittag in der dritten Stunde über der Freiberger Gegend niedergegangenenWolkenbruchs trat plötzliches Hochwasser in der Mulde ein, das nicht nur in der dortigen Gegend, sondern auch in der hiesigen großen Schadei. anrichtete, da stromabwärts keine Warnungsmeldungen vor der kommen den Gefahr erfolgt waren. Etwa ^7 Uhr abends traf hier unerwartet die Fluthwelle der Mulde ein und riß das Badehaus im „Thalbade" mit sich fort, woriu sich gerade einige Personen badeten. Es waren dies im Damenbade die 18jährige Tochter des Besitzers und zwei hiesige Fabrik arbeiterinnen, im Herrenbade fünf Männer. Das Kind rettete sich durch einen kühnen Sprung in die Fluth. Auch den Männern gelang es, sich zu retten, von denen einer, der Rathskopist Worms, der Lebensretter einer der Fabrik- abeiterinnen wurde, die andere, Margarethe Benedix aus Waldheim, ertrank leider. — Das am 1. Juli d. I. in Kraft tretende Reichsge setz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes wird die größte Sorgfalt der betheiligten Kreise, namentlich bei der Abfassung von Zeitungsanzeigen erfordern. In dieser Hinsicht kommt die allgemeine Bestimmung in Betracht, daß mit Geld strafen bis zu 1000 Mark belegt wird, wer in öffentlichen Bekanntmachungen über die Beschaffenheit, Herstellungsart oder die Preisbemessung von Waaren oder gewerblichen Leistungen, über die Art des Bezuges oder die Bezugsquelle, über den Besitz von Auszeichnungen, über den Anlaß des Verkaufes un richtige Angaben thatsächlicher Art macht, die den Anschein eines besonders günstigen Angebotes Hervorrufen sollen. Die bisher üblichen Reklameformen, wie: „Vollständiger Ausver kauf*, „Ohne Konkurrenz am Ort*, „Noch nie dagewesene günstige Einkaufsgelegenheit", „Wegen Aufgabe des Geschäftes" u. s. w. werden demnach fortan durchaus zu vermeiden sein, wenn sie den thatsächlichen Verhältnissen nicht vollständig ent sprechen. Die Behörden selbst werden ja allerdings nicht immer in der Lage sein, derartige Uebertretungen in jedem einzelnen Falle festzustellen und zur gerichtlichen Bestrafung zu bringen. Sie werden aber voraussichtlich von privaten Seiten vielfache Unterstützung finden. So haben bereits verschiedene Berliner Innungen den Beschluß gefaßt, ihr Augenmerk auf derartige schwindelhafte Anzeigen zu richten und nach Möglichkeit deren gerichtliche Verfolgung und Ahnung herbeizuführen. Es ist anzunehmen, daß dies Beispiel anderswo Nachahmung finden wird. — Neustädtel, 18. Juni. Das Wasser hat gestern hier zwei Opfer ans einmal gefordert und eine Familie in schweres Herzeleid gebracht. Gestern Nachmittag ging ein etwas über sieben Jahre altes Zwillingspaar des hie sigen Schießhausbesitzers Ernst Espig in einen verlassenen und mit Wasser gefüllten Steinbruch baden. Sie geriethen in tiefes Wasser, nnd auf ihre Hilferufe eilten ihre zwei älteren Schwestern, welche in der Nähe mit Jäten auf dem Felde beschäftigt waren, herbei. Nur unter eigener großer Lebensgefahr gelang es der ältesten Schwester, ein Kind, wenn auch schon bewußtlos, zu retten. Die zweite Schwester jedoch, ein Mädchen von ungefähr dreizehn Jahren, wurde mit in das Wasser gezogen, und beide Kinder ertranken. Alle angestellten Wiederbelebungsversuche waren leider er ¬ folglos. Das Schicksal der Kinder und der schwergeprüfte» Familie findet allgemeine, herzliche Theilnahme. — Zittau, 19.Juni. Verschüttet und erstickt. Aufdem Grundstücke des Photographen Strube an der Lessingstraße waren gestern drei Arbeiter des Bauunternehmers Arnold mit Erd arbeiten beschäftigt, die zum Zwecke der Tieferlegung der Canal röhrenleitung vorgenommen wurden. Hierbei brach die eine Wand des Stollens plötzlich zusammen, während sich zwei Arbeiter in dec Tiefe befanden. Einen der Verschütteten fand man bald nach dem Ereigniß auf und es gelang, ihm vorläufig wenigstens den Kopf freizumachen und ihn so am Leben zu erhalten. Den anderen Arbeiter fand man nur als Leiche auf. Der Körper stand noch ziemlich aufrecht an die Wand angedrückt. In der Hand hielt der seinem Berufe zum Opfer gefallene Mann nach das Beil, daß er wahrscheinlich bei den Absteifungsarbeiten ver wenden wollte. Es hatte länger als eine Stunde gedauert, ehe der Verschüttete vollständig sreigemacht werden konnte. Der Getödtete, der Bleul heißt und in der Geldbachstraße wohnen soll, war bei den Erdarbeiten als Vorarbeiter thätig. Wenige Minuten nach dem Unglück hörte man ibn wiederholt rufen, ihm doch Luft zu machen, und dann war kurze Zeit nur noch ein dumpfes Stöhnen zu hören. Der Tod war infolge Er stickung eingetreten. Die Schuld an dem Unglücke dürfte jeden falls in der nicht rechtzeitig vorgenommenen Absteifung des Erd reiches zu suchen sein. Bleul war 33 Jahre alt und hinterläßt eine Wittwe und 2 Kinder. — Wurzen, 18. Juni. Ein großes Unglück, bei welchen! sieben Personen schwer verletzt worden sind, hat sich gestern Nachmittag in unserer Stadt zugetragen. Der Mechanikus Brommer hier, im Hause Eilenburger Straße 15 wohnhaft, erhielt gestern Nachmittag einen co. 160 Kilo schweren, aus Eisenblech bestehenden Ballon mit Gasoline und wollte davon einen Glasballon Gasoline herausnehmen. Kaum hatte Hw Brommer den in einem allseitig bewohnten Gebäuden umschlossene" Hofraum lagernden Ballon geöffnet und die Kapsel bei Seite gelegt, so entstiegen demselben, wahrscheinlich infolge der herr schenden tropischen Hitze, mächtige Gase, die nach der angren zenden, rffenstehendenWaschküche sich mitvertheilten. Hieru>ar eine Wäscherin mit Maschen beschäftigt. Die Gase kann" mit dem unterm Waschkessel brennenden Feuer in Berührung und die Folge war eine furchtbare Explosion. Der ganze flammte mächtig auf und bildete ein einziges Feuermeer. H'" Brommer hatte noch die Geistesgegenwart, die Oeffnung Ballons wieder zu verschließen, sonst würde das Unglück gerade zu fürchterlich geworden sein. Leider wurden die im Hofe in dessen Nähe stehenden Personen durch so schwere Brand»""' den verletzt, daß die meisten von ihnen sofort nach dem Stadt krankenhause gebracht werden mußten. Die Polizei t>-as sogt^ an der Unglücksstätte ein, auch mehrere Aerzte waren rasch Stelle und nahmen die Verunglückten in Behandlung. D" Polizei ließ unter Anwendung größter Vorsicht den gefährlich" Ballon nach der Gasanstalt bringen. Wie weiter gemeldet ist die 34 jährige Wäscherin Auguste verehel. Zimmermann Mutter von 3 Kindern, nach unsäglichen Schmerzen ihren gE Uchen Brandwunden erlegen. Die anderen Verletzten befil^ sich außer Lebensgefahr. , — Werdau, 18, Juni. Ein von Sturm und Hag" begleitetes Gewitter, das gestern Nachmittag unsere Gegend üd"' zog, hat großen Schaden anzeüchtet und auch ein Menschs leben vernichtet. In den nahe gelegenen Orten HerrmaE grün, Mohlsdorf, Reudnitz und Brunn hat das Unwetters"^' bar gehaust. Der Hagelschlag war ein so starker, daß Wiel'"' Felder und Gärten einem Eisfelde glichen. Noch am Abe"" fanden sich, trotz der herrschenden, nahezu tropischen Hitze, gE Schichten von Schloßen vor. Zahlreiche Wiesen, Felder und WA sind verschlämmt und bieten einen trostlosen Anblick. 3" Schönbach wurde der mit dem Schließen eines Fensters "" schäftigt gewesene Stuhlmeister Jung von einem Bl'tzf^, geiödtet. In Langenhernsdorf schlug der BUtz Schmiede. Ein Geselle, der am Schmiedcfeuer beschäftigt trug eine Brandwunde davon und blieb betäubt liegen. zweiter Schlag bat einen Baum vollständig zerschmettert. Werdau wurde die große Dampfesse des Fabrikelabtiss""^ der Firma Karl Schmelzer ssn. von einem Blitzschlag troffen und derartig schwer beschädigt, daß die mächtige A"^ ganz oder theilweise niedergerissen und abgetragen werden»"^ Der Blitzstrahl ist auch in die an der Fabrik befindliche stähl'), Hauptschleuße niedergegangen, hat die dort liegende Gosh""^ leitung beschädigt und das ausströmer.de Gas entzündet. gangene Nacht wurde in der Schleuße ein Lichtschein genommen. Bei Besichtigung der Anlage fand man, daß ausströmende Gas in einer mächtigen Flamme emporWö^ — Leipzig. Das erste Betriedsjahr der dauernden , Werbeausstellung im neuen Gebäude schließt in jeder BeE I günstig ab, indem nicht allein die Casseneinnahme und del Wf ein befriedigender war, sondern auch die Aussteller bekunde" s,, Zufriedenheit durch allgemeine Wiederbelegvng ihrer PW das neue Jahr. Die 6 jährigen Betriebserfahrungen, bereits bei beschränkter Größe der dauernden Gewerbeausste".„ gemacht worden sind, tragen gute Flüchte und steht erwarten, daß die dauernde Gewerbeausstellung in ihrer j'd Giöße, Schönheit und Vielseitigkeit des Inhaltes sich zu der betheiligten Aussteller immer mehr zu einer gern def"^ Kaufstätte herausbildet. Gericht über die Sitzung des Bezirks schusses der Königlichen ÄmtshauptmaittD'' Meißen. am 13. Juni 1896. Die Sitzung, an welcher unter dem Vorsitze deS v Amtshauptmann v. Schroeter die Ausschußmitglieder nm nähme des entschuldigten Herrn OekonomieratheS Sch' ingleichen Herr Rcgierungsassessor Meusel Theil nahmen, nach Maßgabe der Tagesordnung eröffnet mit 1. der Berathung über die betreffs der Ouow" . von Nelkanitz nach Lommatzsch führenden Fußweges ents"^ Differenz. Nach Erörterung dec einschlagendcn Berp" enischied sich der Ausschuß einstimmig dabin, daß dem ' Uchen Fußwege die Eigenschaft eines öffentlichen Weg'",^. ordnen und derselbe daher vorschriftsmäßig in Stand zu stv 2. Behufs der zweckmäßigen Bebauung des in gebuug des neuen Personenbahnhofes in Coswig g'Z/ Areals ist von der dortigen Gemeinde im EmverständNI
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