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Gegen Ende des Monats säe man Spinat, Herbst- oder Wasserrüben, auch Teltower Rübchen — wenn der Boden paßt — und Radies. Zwiebeln nehme man aus der Erde, sobald die Blätter gelb und welk geworden find. Auch im Gemüsegarten sind die Hauptarbeiten Gießen, Behacken und Reinigen. Die Anzucht -es Veerensbstes durch Stecklinge beginnt Ende August, indem man halb verholzte Triebe nimmt und wie andere Stecklinge behandelt, doch so, daß man den unteren Augen die Blätter nimmt, an den oberen aber sitzen läßt. Die unteren Augen kommen in die Erde und sollen Wurzeln bilden; daran sitzende Blätter würden ein erneutes Austreiben zunächst verhindern, durch eintretendes Faulen dann unmöglich machen. Da der Steckling ansangs keine Wurzel hat, würde der noch irr ihm befindliche Saft bald aufgezehrt sein. Um deshalb die Zirkulation zu erhalten, bis die neuen Wurzeln sich gebildet haben, müßen die oberen Blätter sitzen bleiben. Damit die Wurzelbildung schnell von statten gehe, wählt man eine warme Stelle, vielleicht etwas Dung darunter, und stülpt einen Kasten darüber, während man die Erde gut feucht hält. Bei guter Behandlung geht die Bildung der Wurzel sehr schnell vor sich. Lin groher Schädiger unter den Feinden unserer Obsternten. Der Apfelwickler muß jetzt die Aufmerksamkeit aller Obstbaumzüchter und Gartenfreunde auf sich ziehen, damit seinem schädigenden Treiben rechtzeitig und mit aller Macht gesteuert wird. Von Ende Juni bis tief in den Juli hinein können wir an allen Aepfel- und Birnbäumen bemerken, daß besonders da, wo zwei Früchte sich berühren, oder wo Blätter nahe an den Früchten stehen, erstere oder letztere aneinanderhaften und dazwischen frisches Wurmmehl sitzt. Es ist dies das sicherste Anzeichen sür das Vorhandensein der „Obstmade", des Räupchens des Apfelwicklers, das sich uns beim Zerschneiden der halb gewachsenen Frucht als ganz blaßrötliches, kleines, dickes Würmchen mit braunrotem Kopf präsentiert. Dasselbe frißt sich auf seinem Wege bis zum Kernhaus durch, verzehrt dort die jungen Kerne, wird dick und fett und bohrt sich, wenn es genug hat, auf einem anderen Wege wieder heraus. Der Apfel, seiner Seele, der Kerne, beraubt, fällt infolge dessen meist ab. Die Raupe zieht sich sodann in ein Rindenversteck zurück und spinnt sich ein, um sich erst im Mai des kommenden Jahres zu verpuppen. Im Juni platzt das Püppchen und der Apfelwickler steigt ans Tageslicht, um von neuem seine winzigen Eier einzeln an die jungen Früchte abzulegen. Paßen wir daher um die jetzige Zeit auf, so können wir eine ganze Menge unserer jungen Aepfel und Birnen, wenigstens an den niederen Zwergbäumen, retten, indem wir das unter dem angeklebten Blatt oder zwischen zwei sich berührenden Früchten sitzende Räupchen zerdrücken. Das abgefallene, wurmstichige Obst muß unter allen Umständen so rasch wie möglich aufgelesen, sofort entweder an Schweine verfüttert, verbraucht oder sonstwie unschädlich gemacht werden, da es meist noch Unmengen von Obst- maden birgt. M Bienenzucht. RN warum ich wieder zum Strohkerv greife. Don Johann Denteler in Nördlingen. Es ist, als wenn in neuerer Zeit wieder ein nüchterner Zug durch die Jmkerwelt ginge und man einigermaßen zur Einsicht gelangte, was mit dem guten alten, dem richtig konstruierten, runden Strohstülper zu geschehen habe, der so vornehm in die Ecke gelehnt wurde. Es hat zwar nie an gewichtigen Stimmen gefehlt, welche dem alten Gesellen jederzeit vollste Gerechtigkeit widerfahren ließen. In einer Biographie des großen französischen Imkers Hamet schreibt Gravenhorst (Jahrg. IX S. 151 feiner Zeitung) so trefflich: „Wer indes weiß, mit welch' geringem Aufwande an Zeit, Arbeit und Kosten der wie man in Frankreich den Anhänger des unbeweglichen Baues gerne nennt, arbeitet und doch ansehnlich lohnende Erträge erzielt, der wird sicher nicht den ersten Stein auf Hamet werfen." Hamet war nämlich ein eifriger Verfechter des unbeweglichen Baues. Das ist nun aber vielfach anders; in der Sturm- und Drangperiode des beweglichen Baues hat man es eben nicht mehr gewußt, da hat man es ganz vergeßen, was es um den allerprobten, schlichten Strohkorb wäre. So vom hohen Roß herab schaut auf dieses „bemooste Haupt" so manches Kastenimkerlein und Schriftstellerlein, welches, beim rechten Lichte besehen, gar nicht einmal im Stande wäre, so einen einfachen Strohkorb „schlecht und recht" zu behandeln. Es schaut herab; herauf? vielleicht aus Neid. Weit bin ich entfernt, dem Stocke beweglichen Baues in irgend einer Weise nahe zu treten. Ich erkenne seine ganze große Bedeutung vollkommen an; ohne den beweglichen Bau hätte sich die Bienenzucht nie auf die stolze Höhe geschwungen, auf der sie heute steht und notadsns ganz wird er auch und kann auch von dem rationellen Stroh korbimker nicht mehr entbehrt werden. Aber gewiße Verhältnisse giebt es, unter denen er sich in seiner ganzen Ausdehnung keineswegs empfehlen läßt. Ich möchte da auf einen Ausspruch Langstroth's, des Dzierzon's Amerikas, Hinweisen; derselbe schreibt in Gravenhorst's illustrierter Bienenzeitung, Jahrgang X, S. 17: „Ich glaube, die meisten Landwirte würden beßere Erfolge mit ihren Bienen haben, wenn sie einfach den alten Strohstülper benützten. Ein einfaches Handwerkzeug, das man zu gebrauchen versteht, wird unbedingt beßere Erfolge gewähren, als ein verbessertes Instrument, deßen Gebrauch man niemals gelernt hat." Was ist nun einfacher als der alte Strohkorb? ist er nicht das einfachste Hand werkzeug? Und wenn es wahr ist, daß in der größten Einfachheit die größte Vollkommenheit liegt, so dürfte sicher dem Strohkorbe etwas anhaften von dieser Eigen schaft. Gewiß ist, daß, wenn es sich um den materiellen Nutzen bet der Bienenzucht handelt, diese Annahme nicht angefochten werden kann. Ist es doch so wahr, wenn Gravenhorst in seiner Zeitung, Jahrgang X, S. 261, schreibt: „Was dieser Bienenwohnung den hohen Wert verleiht, das sind neben seiner billigen Herstellung seine wirklich ausgezeichneten Eigenschaften. In ihm durch wintern die Bienen ganz vortrefflich, entwickeln sich im Frühjahr sehr gut und laßen sich in ihm sehr leicht behandeln. Das ist deshalb möglich, weil der Imker in vielen Fällen gleich mit der ganzen Wohnung zu operieren vermag, wo der Mobilbauimker stets erst mit so und so viel Rähmchen hantieren muß, bevor er das erfährt, was er zu erfahren wünscht. Ganz anders ist das nach der Umkehrung des Korbes, wo Werk und Volk wie in einem aufgeschlagenen Buche zu sehen sind. Alles das ersetzt dem Strohkorbimker in gar vielen Fällen sogar den beweglichen Bau, erspart den Bienen große Störungen, beschränkt die Arbeiten auf das geringste Maß und setzt den Züchter in den Stand, den Honig viel billiger zu produzieren, als in Mobilstöcken. Gewiß, das sind sehr wertvolle Eigenschaften, die um so größere Wertschätzung finden müßen, als sie Heuzutag dem Zuge der Zeit entsprechen." Ganz so wie einstmals kann der Strohkorb dem intelligenten Imker von heute allerdings nicht mehr genügen, er muß, wie schon angedeutet, den beweglichen Bau mitverbinden. An diesem, der Honigschleuder und der Kunstwabe, den gewaltigen Errungenschaften der Neuzeit, kann man nicht mehr so mir nichts dir nichts vorübergehen, und dieselben unbeachtet bei Seite laßen. Der Strohkorbimker kann all' diese Erfindungen vollständig zur Geltung bringen, wenn er einfache Auf- und Untersatz kästen mit beweglichem Bau verwendet. Der Korb an und für sich dient als Brut- und Ueberwinterungsraum, zu diesem Zwecke reicht er auch in den meisten Fällen vollkommen aus. Mit weisellosen, drohnenbrütigen und sonstigen Freßern macht man kurzen Prozeß, man vereinigt solche mit anderen Völkern und verträgt nicht kostbare Zeit mit ihrer Heranpäppelung zu sogenannten guten Völkem. Die wenigen Arbeiten, welche der Züchter sonst im Brutraume zu besorgen hat, laßen sich zur Genüge vollsühren. Wer zählt die, für die es besser gewesen wäre, wenn sie im Brutraum niemals etwas verbeßert hätten? Vielleicht dürfte es mir ein anderes Jahr gestattet sein, über die eigentlich rationelle Behandlung der Strohstülper, wie sie die Neuzeit von uns fordert, ein Wort zu sprechen; für hellte liegt dies außerhalb der mir gesteckten Grenzen bei Beantwortung der Frage: „Warum ich wieder zum Strohkorb greife." Weil ich sämtliche epochemachenden Errungenschaften der Neuzeit auch bei ihm verwerten kann, weil Anschaffungs kosten und Betrieb mich bedeutend billiger zu stehen kommen als wie beim reinen Mobilbetrieb, und ich doch dasselbe Quantum Honig ernte, infolgedessen also sich dieser Betrieb einträglicher gestaltet, oder aber mich befähigt, dem Zuge der Zeit zu folgen und den Honig billiger zu produzieren. Also deshalb greife ich wieder zum Strohkorb. (Aus „Jmkerbote" 1896.) s NM riet. M M Dern rvalde nützliche Insekten. Wichtige Glieder im Haushalte der Natur stellt die Gattung der Zweiflügler, wozu das große Heer der Mücken und Fliegen gehört. Diese nützen dadurch, daß sie Tierleichen rasch abräumen; andere hemmen die Vermehrung schädlicher Insekten, indem sie ihre Eier in Raupen ablegen, deren Inneres von den ausgeschlüpften Maden verzehrt wird. Einige nützen nicht unwesentlich dadurch, daß sie den Blütenstaub von der einen Blüte auf die andere übertragen und dadurch eine zahlreichere Entwickelung von Samen befördern. Eine sehr nützliche Familie von Insekten fällt auch unter die Gattung der Aderflügler (H^rnsnoxtsra), wozu z. B. die Gallwespen, Wespen und Ameisen gehören, nämlich die Schlupfwespen (lollnsninoniäsn), deren Lebensweise eine besondere Erwähnung verdient, da sie wohl am meisten zur Vertilgung von schädlichen Raupen beitragen. Die Weibchen suchen andere Insektenlarven, meist Raupen, doch auch Jnsekteneier, Puppen und vollständig entwickelte Tiere und bringen mit ihrem Legestachel die Eier unter die Haut derselben. Die ausschlüpfenden Larven leben im Innern des Wirtes. Kleinere Arten bewohnen so ost in großer Gesellschaft, größere nur einzeln ihre Wirte. Die Schlup sweP wißen auch die verborgenen, z. B. im Holz zwW zusammengesponnenen Blättem sich befindenden Laris oder Puppen aufzufinden. Je nachdem das Willst»! weniger oder leichter zugänglich ist, besitzen sie eB längeren oder kürzeren Legebohrer. So sind die M sehr langem Legestachel versehenen Arten auf solche M angewiesen, die entweder durch einen sehr langen HaaW oder weites, noch von Blättern umhülltes Gespinnst durch tiefgehende Bohrlöcher geschützt sind, während mit sehr kurzem Legestachel bewehrten zumeist na" Raupen anbohren. Einige stechen sogar die Larven ander» Schlupfwesen an, die bereits in Wirten wohnen, so de! drei Tiere ineinander geschachtelt leben. In diesem M gelangt selbstredend nur die innerste Larve zur EntwilllM Die meisten Jchneumoniden sind auf bestimmte Wirtstiers auf kleinere oder größere Gruppen, sowie auf bestiM» Entwicklungsstufen derselben angewiesen. Sie bilden allerwichtigste Gegenmittel gegen zu starke Raupe»' Vermehrung. Zeigt sich irgend eine Naupenart in v»' heerender Menge, dann erscheint gleichzeitig auch ft bestimmte Schlupfwespenfeind in ungewöhnlicher Anz^ Unter den Wespen mögen hier noch als nützlich Hens gehoben werden die sogenannten Mordwespen. Tft Benennung tragen sie von der Art und Weise, wie ' ihre Brut mit Nahrung versorgen. Sie graben in d» Boden, in morsches Holz eine Höhle sür ihre Brut, K' bauen solche aus Lehm und Erde, suchen darauf and»' Insekten, wie Raupen, Larven, Bläu läuft, Fliegen, Spinnen und versetzen ihnen mit ihrem glatten Giflsta^ einen Stich in das Nervensystem, so daß diese Q» einem Scheintode verfallen. Solche wehrlos genial Tiere tragen sie in ausreichender Menge in ihre Bruthä» legen ein Ei darauf und verschließen den Zugang. ausschlüpfenden Larven zehren saugend von diesen leben'» Leichen. Einige beißen ihre Beute tot, tragen dann oft fortwährend neues Futter ihrer Brut zu. Zum ZA» sei noch die Familie der Bienen erwähnt, deren Nützlich!» allbekannt ist. Sie sind durch Uebertragung des Blu»" staubes die wichtigsten Befruchter der Pflanzen »» nehmen als solche eine unersetzliche Stelle in der Na»" ein. In dieser ihrer Thätigkeit sind einzelne Grupp» auf besondere Pflanzen angewiesen. Das Retz. ! Rehe sind in der Gefangenschaft keineswegs so M auf längere Zeit gesund zu erhalten, wie vielfach auf nommen wird. Dies liegt in der Aesung, welche ft dem Reh nicht in der Mannigfaltigkeit bieten könne», ft es im Freien findet. Man muß hauptsächlich dal^ Bedacht nehmen, bitter-aromatische Gräser, Stäucher Laubholzzweige zu verabreichen, namentlich Brombeere Heidekraut, Ginster, Baumknospen, Rapsstrob, fel»» Eicheln und wilde Kastanien, dazu süßes trockenes Wiesenh» und etwas Hafer. Bei dieser Fütterung bleiben sie aft gesund. Die Rehe trinken kein oder nur sehr nB- Wasser und dies muß mit berücksichtigt werden. Gft» Läuse hilft Einreiben mit einer Mischung von 10 Teil» Spiritus, zur Hälfte mit Wasser verdünnt, 1 2» Anisöl und 1 Teil gutes persisches Insektenpulver, gut vor dem Gebrauch durcheinander geschüttelt. W» B-ieskast-u. K F. O. in M. Zwischen einer englischen Bulldogge und Bullterrier ist allerdings ein ziemlich großer Unterschied. ft Bulldogge ist ein breitbrüstiger, untersetzter Hund von ctft niedriger, aber mächtiger und gedrungener Figur. Der Kops ft ausfallend schwer und umfangreich, die Schnauze breit, plump ft auswärts gerichtet, die Gliedmaßen stämmig und die Geift. erscheinung macht den Eindruck von Entschlossenheit und Kfft Der Bullterrier dagegen gehört, wie schon der Name zum ft besagt, zur Pinscherrasse, ist ein Hund mittlerer Größe und «>« scheinlich aus einer Kreuzung der Bulldogge mit dem wE englischen Terrier hervorgegangen und wurde ursprünglich b Hundekämpfen und Rattenjagden abgerichtet. Kopf glatt, zwift'. den Ohren breit und keilförmig, ohne Absatz an der Stirn, Zft, stark, genau auseinander passend, ohne sichtbare Backenknochen ft ohne vorstehenden Ober- oder Unterkiefer; Nase groß und schuft Ohren aufrecht stehend (gestutzt), Haar kurz und dicht, Farbe Das Gewicht variiert zwischen 7 und 23 KZ. ,, PH. K. in N. Die nackten Stellen an Kopf und Nft., Ihrer beiden Zuchthähne rühren entweder von gegenseitigen Nupferft her oder von Milben. Letzteres müssen sie durch eine Untersuchft seststellen. Einpinseln der kahlen Stellen mit verdünntem Aft' oder Einstreuen von Insektenpulver ist das Mittel gegen milben. P. L. in W. Das lebhaftere Wesen und gegenseitige Schafft, ihrer Wellensittiche ist, wie Sie ganz richtig vermuten, ein A'ft beginnender Brütlust. Stören Sie dieselben möglichst wenig Nistkasten, so werden dieselben in kurzer Zeit brüten. «M Brust und Scherz^M Der solide Bau. Der Maurerpolier Vomhaft^ hält beim Richtfest die Rede und schließt mit den Worlft „Dadrum, Verehrte und Allens, wat zum Bau E, dadrum sage ick: Wir haben den Bau jut auSjem, und so dauerhaft und so solide, det unser jeehrter (auf den 88jährigen Eigentümer deutend) bis mit Lebensende hierdrin so sicher wie in Abrahams SH sein Haupt niederlegen dhun kann.